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Veröffentlicht am 01.08.2021

Liz und Ethan

Firefly Creek
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Dieser Liebesroman machte mich bereits durch das Setting - eine Rinderfarm in Australlien - neugierig. Und tatsächlich hat mir die Geschichte sehr gefallen.
Ethan ist einer von mehreren Söhnen eines Rinderzüchters. ...

Dieser Liebesroman machte mich bereits durch das Setting - eine Rinderfarm in Australlien - neugierig. Und tatsächlich hat mir die Geschichte sehr gefallen.
Ethan ist einer von mehreren Söhnen eines Rinderzüchters. Doch er ist anders als seine Brüder, er suchte sein Glück in der Großstadt Sydney. Nach Jahren kehrt er nun mit zwiespältigen Gefühlen nach Hause zurück. Er ist sich nicht sicher, wie der Vater und die Brüder ihn aufnehmen werden. Außerdem hat er nicht mit Liz gerechnet, der Witwe eines seiner Brüder, die den Bennets den Haushalt schmeißt.
Eine wunderschöne Liebesgeschichte, die unter keinem guten Stern steht. Zu viele Hindernisse scheinen sich Liz und Ethan in den Weg zu stellen. Unter anderem die Familie ist gegen eine Verbindung der beiden.

Die Figuren sind sehr warmherzig gezeichnet (fast alle) und wenn in der Großfamilie auch ordentlich die Fetzen und Fäuste fliegen, so steckt im Kern doch immer ein gutes Herz.
Mich konnte die Geschichte sehr berühren und fesseln. Ich habe das Buch an zwei Abenden durchgelesen. Deshalb hier 5 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Oberflächlich

Dich hab ich nicht kommen sehen
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Dies ist eine schöne Liebesgeschichte, die eher humorvoll denn gefühlvoll ist. Es sind einige wirklich witzige Situationen und Dialoge dabei, die mich zum Lachen gebracht haben. Auch die Lovestory um ...

Dies ist eine schöne Liebesgeschichte, die eher humorvoll denn gefühlvoll ist. Es sind einige wirklich witzige Situationen und Dialoge dabei, die mich zum Lachen gebracht haben. Auch die Lovestory um Mari und Leo konnte mich fesseln und war an vielen Stellen überzeugend.
Gestört hat mich die teilweise recht oberflächliche Figurenzeichnung. Einige der Figuren (eher die Nebenfiguren) sind für mich einfach nur drüber und deutlich überzeichnet. Manche der Entwicklungen dementsprechend unglaubwürdig, ins Slapstic abgleitend.
Sprachlich fand ich den Roman in Ordnung, locker-leicht, zur Geschichte passend!
Deshalb insgesamt ein locker-lustiges Lesevergnügen, wirklich überzeugen konnte es mich aber nicht.
3 Sterne!

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Mattis und die Waldschnepfe

Die Vögel
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Die Vögel – Tarjei Vesaas

Wie schade, dass es nur so wenige Werke des bereits 1970 verstorbenen Autors Tarjei Vesaas gibt! Denn die wenigen sind wunderbare Weltliteratur aus Norwegen.

„Die Vögel“ ist ...

Die Vögel – Tarjei Vesaas

Wie schade, dass es nur so wenige Werke des bereits 1970 verstorbenen Autors Tarjei Vesaas gibt! Denn die wenigen sind wunderbare Weltliteratur aus Norwegen.

„Die Vögel“ ist eine stimmungsvolle Geschichte über den Außenseiter Mattis. Der lebt zusammen mit seiner Schwester Hege – und doch ganz in seiner eigenen Welt. Von Außen betrachtet ist Mattis zu nichts nütze. Er schafft es nicht, einer geregelten Arbeit nachzugehen, er muss von seiner Schwester verpflegt werden und wird von den Leuten im Dorf „Dussel“ genannt. Doch eigentlich ist Mattis sehr besonders. Er macht sich jede Menge Gedanken über alles Mögliche, vor allem über Waldschnepfen, von denen er glaubt, geheime Botschaften zu empfangen.

Es ist eine ruhige Geschichte, mit einer starken Atmosphäre und einem besonderen, sehr sympathischen Helden. Die Sprache ist meist schnörkellos, manchmal poetisch, doch beherrschte der Autor die Kunst, unheimlich viel zwischen den Zeilen zu verstecken. So ist das Wesen Mattis sehr liebevoll gezeichnet, doch erfährt man auch all die negativen Seiten, die dieses „Anderssein“ für ihn und für Hege mit sich bringt. Ebenso ist von Anfang an noch ein düsteres, bedrohliches Gefühl zu spüren. Erst ganz leise, dann immer stärker. Dinge in Mattis Welt ändern sich, seine Ordnung gerät aus den Fugen.

Ein wunderbare Leseerlebnis! Diese recht ruhige Geschichte, die so stimmungsvoll doch so viel in sich trägt. Der Roman scheint ganz aus Stimmungen und Gefühlen zu bestehen. Dieser tolle Protagonist, der so anders ist, den man trotzdem in sein Herz schließt!

Herausragende norwegische Literatur, 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Epidemie in der Zeit des Großen Terrors

Eine Seuche in der Stadt
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Eine Seuche in der Stadt – Ljudmila Ulitzkaja

Dieses Drehbuch ist topaktuell und wurde doch schon 1978 verfasst. Es handelt von einem tatsächlichen Pestausbruch in Moskau im Jahr 1939. Der Forscher Rudolf ...

Eine Seuche in der Stadt – Ljudmila Ulitzkaja

Dieses Drehbuch ist topaktuell und wurde doch schon 1978 verfasst. Es handelt von einem tatsächlichen Pestausbruch in Moskau im Jahr 1939. Der Forscher Rudolf Iwanowitsch Mayer infiziert sich versehentlich mit einem Pest-Erreger. Nach seiner Erkrankung tritt umgehend eine Maschinerie in Kraft, die uns seit der Corona-Pandemie nur allzu bekannt vorkommen dürfte: die Nachverfolgung von Kontakten, sowie die Isolierung dieser Personen.

Der Unterschied zu unserer heutigen Situation liegt in der Zeit und am Regime. Moskau befindet sich in der Zeit des Großen Terrors, ohnehin fürchtet jeder täglich, von Stalins Schergen in dessen Folterkeller verschleppt zu werden.

Tatsächlich tritt der sowjetische Geheimdienst auf den Plan und setzt die Quarantäne ohne viel Federlesens und sehr radikal durch. Stalins Regime ist damit auf schreckliche Art und Weise sehr erfolgreich. Und so stellt sich die Frage, wer die größere Gefahr für das Volk darstellt: die Seuche, oder das Terrorregime.

Dieses Werk ist nur knapp über 100 Seiten lang. Außerdem ist es ausdrücklich kein Roman, sondern ein Drehbuch und als solches sehr stakkato artig, mit vielen schnellen Szenewechseln geschrieben. Der Leser ist ganz klar auf den Zuschauersessel verbannt – und bleibt dem Geschehen distanziert, trotz teils schlimmer Szenen. Die erste Hälfte fand ich hier noch sehr interessant, dann wurde mir diese Erzählweise doch etwas zu monoton.

Ich muss zugeben, dass mich mehr noch als das eigentliche Drehbuch, das Nachwort der Autorin „Schlimmer als die Pest“ vom Herbst 2020 fasziniert hat. Die Infos zur Entstehungsgeschichte fand ich hochinteressant. Mir wurden auch noch einige andere Dinge zum Zusammenhang klar, die ich nicht auf Anhieb verstanden hatte.

Insgesamt topaktuell und sehr lesenswert! Die Erzählform des Drehbuchs lag mir nicht ganz so sehr. Trotzdem gebe ich 3,5 Sterne, die ich gerne auf 4 aufrunde!

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Veröffentlicht am 23.07.2021

Haus der Libellen

Das Haus der Libellen
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Das Haus der Libellen – Emma Behrens

Sophie kehrt nach Jahren zurück in ihren Heimatort. Sie soll ihrer alten Freundin dabei helfen, den verschwundenen Bruder zu finden. In der Kindheit waren die drei ...

Das Haus der Libellen – Emma Behrens

Sophie kehrt nach Jahren zurück in ihren Heimatort. Sie soll ihrer alten Freundin dabei helfen, den verschwundenen Bruder zu finden. In der Kindheit waren die drei unzertrennlich, später waren Sophie und Noah ein Paar, bis die Beziehung ein unglückliches Ende fand. Bereits als Kinder waren die Geschwister besonders, genauso wie die alte Villa, in deren Keller Emilia mittlerweile eine Libellenzucht eingerichtet hat. Sophie ist sich ihrer Gefühle insbesondere Noah gegenüber alles andere als klar, als sie sich auf die Spurensuche begibt.

Ein sehr stimmungsvoller, atmosphärischer Frauen-/Unterhaltungsroman, der mir sehr gut gefallen hat. Die Geschichte wird auf mehreren Handlungsebenen erzählt, im Hier und Jetzt – und in der Vergangenheit, der Kindheit der drei, der Jugend, in der Beziehung zwischen Sophie und Noah. So erfährt man immer wieder Bruchstücke der Vergangenheit und gewinnt Einsicht in die Charaktere. Durch diese Erzählweise erhält die Geschichte überraschende Tiefe und damit Qualität.

Der Titel „Das Haus der Libellen“ wird immer wieder aufgegriffen. Beispielsweise beinhaltet jede Kapitelüberschrift eine Info über Libellen. Auch Emilias Dschungellabor und ihre Libellenzucht werden immer wieder thematisiert und ganz toll beschrieben. Das mochte ich sehr.

Die Geschichte ist voller Gefühle und deren Irrungen und Wirrungen. Nicht jede Reaktion fand ich ganz angemessen oder verhältnismäßig, insgesamt konnte ich aber gut mitfiebern. Dabei hilft auch der angenehme Schreibstil, der mich problemlos durch die Seiten trug. Man muss sich nur dessen bewusst sein, dass es sich hierbei um einen Unterhaltungsroman handelt, ohne hohen literarischen Anspruch. Dann kann man ihn auch genießen.

Insgesamt also ein sehr berührender, gefühlvoller Roman über eine große Liebe und deren Hintergründe. 4 Sterne.

 

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