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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2019

Eine leichte, amüsante Sommerlektüre

Anfang Sommer – alles offen
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Caro ist Ende 40 und irgendwie ist sie so gar nicht mehr mit ihrem Leben zufrieden - vor allem mit ihrem Mann. Und auf den alljährlichen Ostseeurlaub hat sie schon gar keine Lust. Als sie gemeinsam mit ...

Caro ist Ende 40 und irgendwie ist sie so gar nicht mehr mit ihrem Leben zufrieden - vor allem mit ihrem Mann. Und auf den alljährlichen Ostseeurlaub hat sie schon gar keine Lust. Als sie gemeinsam mit ihrer Single-Freundin Matti Interrail-Tickets für ihre Töchter besorgt, kaufen die beiden auch spontan welche für sich selber und starten ihre Interrail-Tour. Doch ganz so vergnüglich wie gedacht wird sie dann doch nicht ...

Diese Geschichte ist leicht und amüsant. Sie zeigt schonungslos und mit Humor alle möglichen negativen Empfindungen in diesem Alter auf. Größtenteils musste ich schon schmunzeln, doch stellenweise habe ich quergelesen, da mich dann doch alles gelangweilt hat. Auch benehmen sich die beiden - vor allem Matti - teilweise wie Teenies. Das hat mich dann doch etwas genervt.

Eine humorvolle, überspitzte Geschichte, die mich aber leider nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Eine wunderschöne Geschichte mit viel Weisheit

Mühle mit Meerblick
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Caroline, genannt Line, wurde ihr Leben lang von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben. Von ihrer Mutter besitzt sie nur ein Foto mit einer Mühle im Hintergrund. Als sie eines Tages in einer Reportage ...

Caroline, genannt Line, wurde ihr Leben lang von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben. Von ihrer Mutter besitzt sie nur ein Foto mit einer Mühle im Hintergrund. Als sie eines Tages in einer Reportage diese Mühle erkennt, macht sie sich auf nach Stryno - in der Hoffnung, ihre Wurzeln zu finden. Dort angekommen findet sie wirklich ihre Großmutter - und eine Dorfgemeinschaft, die sie mit offenen Armen empfängt. Anfang ist sie direkt überfordert von so viel Aufmerksamkeit, doch sie fängt an, sich hier heimisch zu fühlen. Und dann ist da noch der kauzige Adam, der sich schon seit vielen Jahren ein Einsiedlerleben in seiner Mühle eingerichtet hat. Line findet Zugang zu ihm und ermöglicht es ihm, sich wieder der Welt zu öffnen - genauso wie Adam ihr hilft, ihr Selbstvertrauen zu finden.

Ich fand diese Geschichte einfach wundervoll. Es ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern eine Geschichte über das Finden zu sich selbst. Line hatte nie wirklich Wurzeln und ist verzweifelt auf der Suche danach. Ich selber habe meine leibliche Mutter auch erst im Erwachsenenalter kennengelernt, hatte aber eine liebevolle Familie, die das ausgeglichen hat. Aber wahrscheinlich grad deswegen gehen mir solche Geschichten sowieso immer unter die Haut - immer das Wissen, welch ein Glück ich hatte. Dann hat Line eine Lese-/Rechtschreibstörung - und schämt sich so sehr dafür, denn keiner hat ihr jemals geholfen bzw. ihre Probleme erkannt. Doch Adam, der eigentlich Lehrer ist, erkennt es und hilft ihr. Auch hier habe ich private Erfahrungen, da mein Sohn eine Lese-/Rechtschreibstörung hat. Dies alles hat das Buch für mich natürlich sehr persönlich und greifbar gemacht. So einige Male musste ich mit den Tränen kämpfen.

Dann ist Adam ein absoluter Bücherwurm. Er versucht Line trotz ihrer Probleme die Liebe zu Büchern näherzubringen. Auch bei den Inselbewohnern versucht er das. Immer wieder fließen Zitate aus Büchern in die Geschichte hinein. Und auch sonst sind so einige Weisheiten in diesem Buch versteckt. Eigentlich sollte man sich Markierungen setzen, um diese immer mal wieder nachschlagen zu können.

Ich kann dieses Buch absolut empfehlen. Eine warmherzige, ergreifende Geschichte um ein junges Mädchen, das ihren Weg und ihre Heimat findet. Und um einen Mann mittleren Alters, der mit seinen Gespenstern aus der Vergangenheit zu kämpfen hat. Das alles eingehüllt in einer wunderschöne Landschaft, der Liebe zum Meer und herzlichen Menschen (die anfangs ziemlich schrullig gewirkt haben).

Veröffentlicht am 16.06.2019

Ganz nett, aber ich hatte mir mehr erhofft

Ein Sommerhaus in Cornwall
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Pippa ist 21 Jahre und kümmert sich seit dem Tod ihrer Eltern um ihre 4 jüngeren Geschwister und ein paar Tiere, die es auf dem Hof noch gibt. Ihr Geld verdient sie mit der Vermietung von Ferienhäusern. ...

Pippa ist 21 Jahre und kümmert sich seit dem Tod ihrer Eltern um ihre 4 jüngeren Geschwister und ein paar Tiere, die es auf dem Hof noch gibt. Ihr Geld verdient sie mit der Vermietung von Ferienhäusern. Eines Tages kommt der attraktive Ben als Gast, um Abzuschalten von den Problemen seines Lebens.

Ich habe mir mit diesem Roman einen tiefsinnigen, gefühlsvollen Roman versprochen. Anfangs hatte es auch den Anschein als würde diese Erwartung erfüllt, noch dazu mit einer Portion Humor. Pippa, die so viel Verantwortung tragen muss. Ihr 17jähriger Bruder, der nur Probleme macht. Und Ben, ehemals ein erfolgreicher Anwalt, der nach einer Schlägerei im Gefängnis gelandet ist. Alle drei Charaktere hätten sehr viel Potential gehabt. Doch leider kam irgendwann der Punkt, an dem sich die ganze Geschichte nur noch um das Thema Sex gedreht hat. Ich muss gestehen, ich war enttäuscht. Erst zum Ende hin kamen auch wieder andere Gefühle der Charaktere zum Tragen.

Wer Lust hat, einen leicht humorvollen Roman mit symphatischen Charakteren und viel Erotik zu lesen, für den kann dies das perfekte Buch sein. Wer sich eine tiefsinnige Liebesgeschichte verspricht, sollte es wohl lieber lassen.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Eine interessante, spannende Geschichte

Das Gemälde der Tänzerin
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Helena ist alleinerziehend mit Zwillingen und arbeitslos. Vom Arbeitsamt bekommt sie eine Stelle als Zimmermädchen in einem luxuriösen Hotel vermittelt. Ausgerechnet in dem Hotel, deren Besitzer ihr Leben ...

Helena ist alleinerziehend mit Zwillingen und arbeitslos. Vom Arbeitsamt bekommt sie eine Stelle als Zimmermädchen in einem luxuriösen Hotel vermittelt. Ausgerechnet in dem Hotel, deren Besitzer ihr Leben zerstört haben. Doch sie hat keine andere Wahl als die Stelle anzunehmen.

Zeitgleich kommt Noah Kronenberg zur Beerdigung seines Bruders aus Mexiko zurück. Widerwillig übernimmt er vorerst die Leitung des Hotels. Er hat sich in Mexiko ein Leben jenseits des Luxus aufgebaut mit einem nachhaltigen Hotel und schreibt Bücher. Noch dazu ist sein Verhältnis zu seinem Vater äußerst schwierig. Am Tage der Beerdigung wendet sich ein Gast, die Amerikanerin Jessica Dixon, an ihn und seinen Vater. Sie sucht das verschollene Gemälde "Die Tänzerin im Regen". Noahs Vater reagiert völlig abweisend - fast schon aggressiv, doch Noah macht sich auf die Suche. Und auch Helena ist neugierig was mit dem Gemälde geschehen ist als Jesscia ihr davon erzählt.

Das Buch spielt eigentlich auf drei Zeitzonen. Die dritte ist allerdings nur kurz, um zu verstehen was es mit dem Gemälde auf sich hat. Die anderen beiden wechseln zwischen der heutigen Zeit und der Zeit um den 2. Weltkrieg herum. Hier fängt die Waise Lydia als Zimmermädchen im Hotel Kronenberg an und verliebt sich in den reichen Hector - dessen Familie das Gemälde "Die Tänzerin im Regen" gehört.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war äußerst interessant, die Geschichte hautnah in den verschiedenen Zeitstufen zu erleben. In der heutigen Zeit habe ich die Charaktere Helena und Noah sehr gemocht. Helena, die sich versucht durchzuschlagen und ziemlich Probleme mit ihrer pubertierenden Tochter hat. Und Noah, der dem ganzen oberflächlichen Luxus nichts abgewinnen kann.

In der Vergangenheit geht die Geschichte am Ende schon direkt in Richtung Krimi. Man fragt sich die ganze Zeit "Was ist damals geschehen?". Interessant fand ich auch das Thema Kunstraub zur Zeit des 2. Weltkrieges.

Für mich war dies ein gelungener Roman zwischen Liebe, Spannung, Historie und tiefsinnigen Themen.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Familiengeheimnisse

Das Versprechen der Islandschwestern
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2017: Pia reist mit ihrer Tochter und ihrer Oma nach Island. Nach über 60 Jahren Funkstille nimmt diese die Einladung ihrer Schwester an. Was ist damals geschehen, das die Schwestern, die sich doch anscheinend ...

2017: Pia reist mit ihrer Tochter und ihrer Oma nach Island. Nach über 60 Jahren Funkstille nimmt diese die Einladung ihrer Schwester an. Was ist damals geschehen, das die Schwestern, die sich doch anscheinend einmal nahestanden, zerstritten sind? Pia wäre sehr neugierig, doch die Oma will nicht über das Thema reden. Noch dazu hat Pia ihre eigenen Probleme mit ihrer pubertierenden Tochter und dann fängt auch noch ihr Herz an, auf den Nachbarn Ragnar zu reagieren. Dabei ist das das letzte was sie will.

1949: Margarete überredet ihre ältere Schwester Helga mit ihr für ein Jahr nach Island zu gehen. Dort werden Arbeitskräfte benötigt und sie möchte dem Nachkriegsdeutschland entkommen. Helga trauert noch sehr um ihren Verlobten, der im Krieg verstarb und Margarete hofft, das Helga auf Island wieder neuen Lebensmut schöpft. Doch auch dort ist das Leben karg und die Schwestern tun sich anfangs schwer. Margaretes Lichtblick ist ihr Nachbar Théo.

Das Buch ist auf zwei Zeitebenen geschrieben. So erfährt der Leser hautnah wie es Margarete und Helga damals auf Island erging. In der Gegenwart dreht sich die Geschichte hauptsächlich um Pia. Mir haben beide Geschichten sehr gut gefallen, da ich alle Charaktere sehr mochte. Zudem ist Island wirklich ganz toll geschildert, man kann sich alles bildlich sehr gut vorstellen. Und vor allem das Island der Vergangenheit, das Leben dort, war äußerst interessant.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Durch die Beschreibung Islands zum einen ein Buch für die Seele. Zum anderen ist der Schreibstil so, das man mit den Schwestern mitfiebern kann - genauso wie mit Pia.