ausgeklügelte Fortsetzunge
Bitterherz
Polizeikommissar Jens Kerner ermittelt in einem Fall, der komplexer nicht sein könnte. Während eine Frau spurlos verschwindet, taucht bereits eine andere tot auf. Und dann wird er nachts zu einem Einsatz ...
Polizeikommissar Jens Kerner ermittelt in einem Fall, der komplexer nicht sein könnte. Während eine Frau spurlos verschwindet, taucht bereits eine andere tot auf. Und dann wird er nachts zu einem Einsatz gerufen. Eine hilflose, verwahrloste Frau streift durch die Hamburger Berge. Nur mit Gewalt lässt sich die völlig verwirrte Frau einfangen. Bei näherer Betrachtung gefriert den Anwesenden das Blut in den Adern. Was ist mit ihr passiert? Doch sie redet nicht, außer einem Satz, den sie immer wiederholt :" Darling, Licht meines Lebens.."
Wir kennen Komissar Jens Kerner und seine Assistentin Rebecca bereits aus dem letzten Titel des Autors "Haus der Mädchen", als die beiden bereits erfolgreich zusammen ermittelten.
Doch dieses Mal stehen die beiden vor einem Rätsel.
Der Prolog beginnt bereits schaurig und entfachte meine Neugierde.
Der Autor lässt durch die vielen geschickt eingesetzten Perspektivwechsel verschiedene Handlungsstränge zusammenlaufen und hält damit bereits zu Anfang die Spannung hoch.
Mit jedem Kapitel ist man quasi dabei, wie sich die Puzzleteile zusammensetzen und immer klarer wird, wer hier der Täter ist. Durch den Zeitensprung erfahren wir auch die Beweggründe, wobei diese am Ende doch einige Fragen unbeantwortet lassen.
Die Grausamkeit des Täters hat mich schockiert und ließ mich mit den Opfern mitleiden.
Zitat S.142
Im Hall potenzierte es sich, wurde lauter und lauter, und sie erkannte, dass es ein menschliches Schnalzen war, gefolgt von deutlichen Worten:" Darling, Licht meines Lebens...".
Und dann stürzte der Himmel auf sie herab.
Die vielen kleinen Cliffhanger am Ende eines Kapitels drängten mich förmlich zum weiterlesen.
Immer wieder baute der Autor das zwischenmenschliche Spiel von Jens und Becca ein, um einem die Protagonisten näher zu bringen. Leider brachte dieser Aspekt aber auch etwas Langatmigkeit in die Ermittlung.
Somit ebbte der Spannungsbogen zur Mitte des Buches für mich etwas ab, steigerte sich dann zum Ende aber noch einmal.
Die Grundidee ist nicht neu und wurde so sicher bereits häufig als Thriller verpackt. Die Umsetzung ist Andreas Winkelmann meiner Meinung nach gut gelungen, wenngleich ich dieses Buch eher als eines seiner schwächeren Werke ansehe.
Fazit: Ein solider Thriller mit einem starken Anfang, dem es dann aber ab der Mitte etwas an Spannung fehlte.