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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2019

blutrünstig

Monerl
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Ihr habt ihr das einzig Wichtige genommen und jetzt werdet ihr es bereuen

Monikas Eltern verunglücken tödlich, als als sie erst sieben Jahre alt ist.
Sie wird von ihrem Onkel und ihrer Tante aufgenommen. ...



Ihr habt ihr das einzig Wichtige genommen und jetzt werdet ihr es bereuen

Monikas Eltern verunglücken tödlich, als als sie erst sieben Jahre alt ist.
Sie wird von ihrem Onkel und ihrer Tante aufgenommen. Die "dicke Wally" , wie sie nun ihr Onkel nennt, muss in seinem Schlachtereibetrieb von nun an mithelfen, um später einmal seine Nachfolge anzutreten, denn seine nichtsnutzige Frau kann keine Kinder gebären.
Und so schlägt er zwei Fliegen mit einer Klatsche. Denn auch in anderer Hinsicht ist Wally für ihn interessant.

Nach vielen schrecklichen Jahren voller Missbrauch und Demütigung ist Wallys Onkel spurlos verschwunden. Zufälligerweise spendet die Schlachterei, die nun von Monika geleitet wird, zur gleichen Zeit eine größere Menge Fleisch an das Widtiergehege.
Als Monika nun endlich denkt sie könnte Frieden finden und ein glückliches Leben führen, stürzt die Vergangenheit zurück in ihr Leben.

Zitat S.28
"Nur einmal, als er das Loch in der Tüte zu weit aufgeschnitten hatte, sich grobe, fleischige Hände auf ihre Brüste gelegt haben, da hat sie ihn gesehen - den Ring mit dem Stern."

"Monerl" ist die Kurzform von Monika, und daher als Titel passend. Denn es geht um sie. Das Cover bildlich gesprochen für die "Großen", die die "Kleinen" fressen.

In den beginnenden Kapiteln hatte ich zuerst große Probleme mit den stakkatohaften Sätzen, die die Kindheit von Monika in der Obhut ihres Onkels darstellten. Es gibt keine langen, verschnörkelten und ausformulierten Sätze, sondern kurze Tatsachen der Vorkomnisse. Fast wie eine Zusammenfassung.
Erst als ihr Onkel plötzlich verschwunden ist, ändert sich auch der Erzählstil der Geschichte. Diese Umsetzung der Gefühle finde ich sehr gelungen.

Der Plot ist einerseits tragisch, andererseits unterhaltend.
Jedoch hatte ich Schwierigkeiten die teilweise zur Ironie neigende und belustigende Erzählweise mit so einem schwierigen Thema in Einklang zu bringen. Vielleicht wollte die Autorin damit auf die "Abgestumpfheit" der Protagonistin hinweisen, hat das aber in meinen Augen nicht zu hundert Prozent geschafft.
Die Geschichte ist doch an vielen Stellen etwas zu sehr ausgeschmückt und übertrieben.

Fazit: Alles in allem hat mich das Buch jedoch gut unterhalten, war mir für einen Thriller aber nicht realistisch genug.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Die Vergangenheit lässt sich nicht begraben

Das glühende Grab
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Dora hat zwei Kinder, ist geschieden und von Beruf Anwältin.
Ihr neuester Klient Markus kommt von den Westmännerinseln und gehört zu einer angesehenen Reedereifamilie.
1973 wurde sein Elternhaus bei ...



Dora hat zwei Kinder, ist geschieden und von Beruf Anwältin.
Ihr neuester Klient Markus kommt von den Westmännerinseln und gehört zu einer angesehenen Reedereifamilie.
1973 wurde sein Elternhaus bei einem unvorangekündigten Vulkanausbruch verschüttet. Nun will die Stadt jedoch die Ruinen wieder freilegen. Markus hat aber damals etwas im Keller des Hauses versteckt und versucht nun mit Doras juristischer Hilfe verzweifelt zu verhindern, dass sein Geheimnis ans Tageslicht kommt.

Zitat S.16
Markus stieg die Treppen hinab. Der Schein seiner Taschenlampe konnte gegen den Staub und die Asche nicht viel ausrichten, sodass das Ende der Treppe nicht zu sehen war. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll." Markus wirkte unnatürlich ruhig. " Du musst mir glauben, dass ich nicht hergekommen bin, um das.. - Dora, du musst die Ausgrabung unbedingt stoppen und das Haus wieder zuschütten lassen."

Das glühende Grab wurde bereits 2008 veröffentlicht und in diesem Jahr vom btb Verlag neu verlegt.

Titel und Cover passen sehr gut zum Plot und verraten, genauso wie der Klappentext, nicht zuviel von der Handlung.
Die isländischen Namen sind sehr schwer auszusprechen, daher ist es sehr angenehm, dass im Buch hauptsächlich Vornamen verwendet werden. Schön finde ich hier auch die Beschreibungen der Protagonisten auf der letzten Seite, wenn man mit den Namen mal durcheinander kommen sollte.
Es dauerte sehr lange, bis ich verstand, was vor etlichen Jahren geschehen sein musste und nun zum Problem wurde.
Auf das Ende wäre ich von alleine niemals gekommen. Hier hat sich die Autorin eine sehr aufwendige Geschichte ausgedacht, die sich dann aber lückenlos ineinander fügt.
Der Text ist flüssig und die Zusammenhänge so verwirrend, dass man schon aus Neugierde einfach weiterlesen möchte.
Die Person Dora ist authentisch und mir nach dem bereits dritten Fall der Anwältin sehr ans Herz gewachsen. In den Nebenhandlungen erfährt man auch einiges über ihr Privatleben, dass Sie sehr sympathisch werden lässt.
Auch die anderen Figuren sind so gezeichnet, dass man sie sich gut vor seinem Inneren Auge vorstellen kann.

Fazit: absolutes Lesevergnügen mit vielen aufwendigen Einzelheiten. Ein Roman, der ohne detaillierte Brutalitäten auskommt, dem es aber nicht an Unterhaltung mangelt.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Gruselig

SUICIDE FOREST
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Jeremy Bates- suicide forest

Dem Suicide Forest kann niemand entkommen...

Ethan lebt mit seiner Freundin Mel in Japan. Nach einigen Jahren als Englischlehrer, wollen die beiden aber nun wieder zurück ...

Jeremy Bates- suicide forest

Dem Suicide Forest kann niemand entkommen...

Ethan lebt mit seiner Freundin Mel in Japan. Nach einigen Jahren als Englischlehrer, wollen die beiden aber nun wieder zurück in die Staaten.
Um noch einmal mit ihren Freunden in Japan etwas zu erleben, wollen sie gemeinsam den Berg Mt. Fuji nahe Tokyo besteigen.
Da das Wetter aber nicht mitspielt, planen sie kurzerhand um und machen sich auf den Weg in den Aokigahara, um dort zu campen.
Alle Warnungen, den "Selbstmordwald" nicht zu betreten, nehmen sie nicht ernst.
Doch ziemlich schnell stellen sie fest, wie gefährlich es hier wirklich ist...

Das Cover ist düster und gruselig. Man kann sich bereits in das tragische Thema "Selbstmord" einfühlen. Der Klappentext ist überzeugend und lässt bereits im Vorfeld eine gruselige Spannung aufkommen.
Auch die Gewissheit, dass dieser Wald tatsächlich existiert, trägt dazu bei, den Gruselfaktor ganz nach oben zu treiben.

Die Geschichte wird in der ich-Perspektive von Ethan erzählt.
In der ersten Hälfte passiert relativ wenig. Jedoch werden immer wieder Nebenerzählungen zum Thema Tod und Suizid aufgegriffen. Die einzelnen Figuren werden beschrieben und ihre Erlebnisse in der Vergangenheit geschildert. So konnte man sich gut in diese Gruppe einfügen, so als säße man dabei. Und auch die gruselige Kulisse in diesem Wald wird so gut beschrieben, dass man ihn sich direkt vor seinem inneren Auge vorstellen kann.

Zitat S.63
Wir verhielten uns allesamt wie Tiere, die ständig irgendwo Fallen witterten und nervös hochschauten oder uns auf die beengenden Umgebungsverhätnisse konzentrierten, als ob uns überall etwas Gefährliches auflauern würde.

Ich hatte viele Seiten lang das Gefühl, dass es in dieser Handlung um Einbildung und Streiche des Unterbewusstseins geht, bis es dann einen plötzlichen Richtungswechsel gab.

Zitat S.135
"Ich hoffe du merkst dir, wie wir hergekommen sind." sagte ich zu ihm.
"Ich dachte, das würdest du tun."
"Wir geraten allmählich ziemlich tief in den Wald hinein."
"Ach, auf dem Rückweg halten wir uns einfach an unsere Spuren."

Die Spannung nimmt mit dieser Wendung zum Ende hin dann unheimlich an Fahrt auf und erinnert mich an ein Werk von Richard Laymon.

Fazit: Ein gelungenes Debüt, gespickt mit viel Wissen, wo der blanke Horror sich erst spät zeigt. Eine gute Mischung für alle, die auf Blair witch Project und Richard Laymon stehen.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Liebenswerte Geschichte mit Spannung

Speed of Sound - Das Echo der Erinnerung
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Eddi wohnt seit vielen Jahren im Harmony house. Einer Forschungseinrichtung für Patienten mit einer autistischen Spektrumsstörung. Er leidet unter dem Asperger Syndrom und hat einen IQ von 200. Seit er ...

Eddi wohnt seit vielen Jahren im Harmony house. Einer Forschungseinrichtung für Patienten mit einer autistischen Spektrumsstörung. Er leidet unter dem Asperger Syndrom und hat einen IQ von 200. Seit er acht Jahre alt ist, arbeitet er an der Erfindung der " Echo box". Diese soll Schallwellen rekonstruieren.
Was er nicht weiß ist, dass das Interesse an ihm damit begründet ist, dass seine Erfindung manchen Leuten Millionen bringen würde.
Als seine neue Ärztin Skylar dahinter kommt, versucht sie die Machenschaften dieser skrupellosen Einrichtung aufzudecken und begibt sich damit in Lebensgefahr.

Der Text ist gut leserlich und die Kapitel angenehm kurz. Man muss jedoch sehr aufmerksam lesen, um sämtliche Zusammenhänge zu verstehen.
Das Cover hat mich nicht sichtlich beeindruckt. Hier hätte es sicherlich eine bessere Alternative gegeben.
Das Buch hat mich gut unterhalten, obwohl es gerade zu Anfang sehr anstrengend war, den Zusammenhang zu verstehen. Die Geschichte wies viele Emotionen und auch gerade zu Ende kam viel Spannung auf.

Fazit: Ein actionreicher Thriller mit vielen Facetten. Absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Ergreifende Story

Ich soll nicht lügen
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Rezension zu "Ich soll nicht lügen" von Sarah J. Naughton
erschien im September 2017 im Ullstein Verlag, 380 Seiten

Mags hat seit 14 Jahren mit Ihrer Familie abgeschlossen, abgesehen von einer Weihnachtskarte ...

Rezension zu "Ich soll nicht lügen" von Sarah J. Naughton
erschien im September 2017 im Ullstein Verlag, 380 Seiten

Mags hat seit 14 Jahren mit Ihrer Familie abgeschlossen, abgesehen von einer Weihnachtskarte einmal jährlich, hört sie auch von Ihrem Bruder Abe nichts.

Bis sie einen Anruf bekommt, dass Abe von einer 12 Meter hohen Treppe gefallen ist und nun im Koma liegt.
Mags, die mittlerweile als renommierte und eiskalte Firmenanwältin eher den Luxus gewöhnt ist, zieht vorübergehend in die Sozial Wohnung ihres Bruders.
Mags kann einfach nicht glauben, dass ihr Bruder Selbstmord begangen haben und gesprungen sein soll. Die Polizei ermittelt jedoch nicht in diese Richtung, und auch Abes Verlobte Jody ist überzeugt, dass er schlimme Depressionen hatte und keinen Ausweg mehr sah.
Mags ist überzeugt, dass Jody lügt, kann sich aber auch nicht vorstellen, dass diese was mit dem Tod zu tun hat.
Sie macht sich daran die Wahrheit herauszufinden und stößt schon bald auf Ungereimtheiten.

"Unsere Englischlehrerin sagte immer, die Höhlenmenschen hätten Geschichten erfunden, um einer grausamen, chaotischen Welt einen Sinn zu geben."
Zitat S. 153

Das Buch wird aus mehreren Sichtweisen geschrieben. Mags, sowohl Jody, als auch andere Charaktere, die während der Geschichte im Buch auftauchen und eine Bedeutung haben, erzählen hier Ihre Gedanken.
Parallel wird immer wieder die Geschichte eines Mädchens erzählt. Diese Geschichte muss jedoch älter sein. Als Leser begreift man aber erst später, wessen Geschichte da erzählt wird.
Die Kapitel sind recht kurz und die Sprache gut zu lesen. Die Spannung hält sich bis zum Schluß, da es die Autorin schafft, den Leser auf eine falsche Fährte zu locken.
Als man denkt, das Buch müsse jetzt zu Ende sein, stehen einem jedoch noch ca. 100 Seiten bevor, und man fragt sich, was jetzt noch kommt.

Die "Schlussgeschichte" ist vielleicht etwas unrealistisch, nichtsdestotrotz habe ich als Leser tiefe Genugtuung dabei empfunden.

Viele Male stiegen mir Tränen in die Augen, viele Male war ich auch wütend. Sarah J. Naughton hat viele Gefühle absolut authentisch rüber gebracht und bei mir als Leser geweckt.

Ich fand das Buch sehr gut und gebe eine klare Leseempfehlung für alle, die gern über die Psyche eines Menschen lesen.