Jeremy Bates- suicide forest
Dem Suicide Forest kann niemand entkommen...
Ethan lebt mit seiner Freundin Mel in Japan. Nach einigen Jahren als Englischlehrer, wollen die beiden aber nun wieder zurück in die Staaten.
Um noch einmal mit ihren Freunden in Japan etwas zu erleben, wollen sie gemeinsam den Berg Mt. Fuji nahe Tokyo besteigen.
Da das Wetter aber nicht mitspielt, planen sie kurzerhand um und machen sich auf den Weg in den Aokigahara, um dort zu campen.
Alle Warnungen, den "Selbstmordwald" nicht zu betreten, nehmen sie nicht ernst.
Doch ziemlich schnell stellen sie fest, wie gefährlich es hier wirklich ist...
Das Cover ist düster und gruselig. Man kann sich bereits in das tragische Thema "Selbstmord" einfühlen. Der Klappentext ist überzeugend und lässt bereits im Vorfeld eine gruselige Spannung aufkommen.
Auch die Gewissheit, dass dieser Wald tatsächlich existiert, trägt dazu bei, den Gruselfaktor ganz nach oben zu treiben.
Die Geschichte wird in der ich-Perspektive von Ethan erzählt.
In der ersten Hälfte passiert relativ wenig. Jedoch werden immer wieder Nebenerzählungen zum Thema Tod und Suizid aufgegriffen. Die einzelnen Figuren werden beschrieben und ihre Erlebnisse in der Vergangenheit geschildert. So konnte man sich gut in diese Gruppe einfügen, so als säße man dabei. Und auch die gruselige Kulisse in diesem Wald wird so gut beschrieben, dass man ihn sich direkt vor seinem inneren Auge vorstellen kann.
Zitat S.63
Wir verhielten uns allesamt wie Tiere, die ständig irgendwo Fallen witterten und nervös hochschauten oder uns auf die beengenden Umgebungsverhätnisse konzentrierten, als ob uns überall etwas Gefährliches auflauern würde.
Ich hatte viele Seiten lang das Gefühl, dass es in dieser Handlung um Einbildung und Streiche des Unterbewusstseins geht, bis es dann einen plötzlichen Richtungswechsel gab.
Zitat S.135
"Ich hoffe du merkst dir, wie wir hergekommen sind." sagte ich zu ihm.
"Ich dachte, das würdest du tun."
"Wir geraten allmählich ziemlich tief in den Wald hinein."
"Ach, auf dem Rückweg halten wir uns einfach an unsere Spuren."
Die Spannung nimmt mit dieser Wendung zum Ende hin dann unheimlich an Fahrt auf und erinnert mich an ein Werk von Richard Laymon.
Fazit: Ein gelungenes Debüt, gespickt mit viel Wissen, wo der blanke Horror sich erst spät zeigt. Eine gute Mischung für alle, die auf Blair witch Project und Richard Laymon stehen.