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Veröffentlicht am 01.10.2016

Eine runde Fantasy-Geschichte und ein gelungenes Debüt

Ormog
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Klappentext: „Auf dem Planeten Magnus leben Menschen zusammen mit anderen vernunftbegabten Wesen. Magische Kräfte sind allgegenwärtig. Zwischen den Mitgliedern des Weißen Ordens und den abtrünnigen Gorgulzauberern ...

Klappentext: „Auf dem Planeten Magnus leben Menschen zusammen mit anderen vernunftbegabten Wesen. Magische Kräfte sind allgegenwärtig. Zwischen den Mitgliedern des Weißen Ordens und den abtrünnigen Gorgulzauberern entspinnt sich ein Machtkampf, der das einst blühende Reich von Kamal zu zerreißen droht. Im Konflikt auf Leben und Tod versuchen der Weißmagier Ormog und seine Gefährten zu verhindern, dass der dunkle Meister der Gorgul sein Ziel erreicht: die unumschränkte Herrschaft des Bösen. Das Blatt wendet sich, als Ormog sich mit seiner gefährlichsten Gegnerin verbündet. Vatya, die Elitekämpferin der Gorgul, wechselt die Seiten. Können sie und Ormog ihre Zivilisation vor dem Untergang bewahren?“

Das Buch „Ormog – Der letzte weiße Magier“ von Thomas Engel ist allein schon was die Umschlaggestaltung angeht ein echter Hingucker im Bücherregal: das optisch etwas mystisch und geheimnisvoll gestaltete Hardcover kommt nicht zuletzt durch die spürbar erhabene Schrift sehr hochwertig daher. Das eingearbeitete Lesebändchen trägt ebenfalls zu diesem Eindruck bei. Was dieses Buch jedoch schon auf den ersten Blick zu etwas ganz Besonderem macht, ist eindeutig die Farbe der Seiten: im geschlossenen Zustand denkt man nämlich, dass die Seiten nicht normal cremeweiß, sondern satt (rost)orange sind. Beim Aufschlagen kann man dann aber zum Glück feststellen, dass es sich dabei nur um eine äußere Einfärbung der Seiten handelt und das Buch entsprechend keine derartige Leseherausforderung für die Augen darstellt. Tatsächlich lässt sich das Buch nämlich dank der recht groß gewählten Schrift wohl in jedem Alter gut lesen. Nichtsdestotrotz ist diese Farbgestaltung eine wirklich schöne Idee, die zweifelsohne dafür sorgt, dass das Buch richtig auffällt.

Die Geschichte ist neben einem Prolog und einem Epilog auf insgesamt 16 Kapitel aufgeteilt und umfasst 365 Seiten. Die Kapitel selbst sind wiederum in verschiedene Abschnitte untergliedert, aus deren Überschriften sich jeweils ergibt, ob die Erzählung gegenwärtige oder vergangene Geschehnisse thematisiert und welche Figur im Fokus steht, wobei stets in der dritten Person erzählt wird. An diese Gliederung und die Zeitsprünge musste ich mich zwar zunächst ein wenig gewöhnen, grundsätzlich fand ich den Schreibstil aber sehr flüssig zu lesen und die Geschichte rund erzählt.

Es ist dem Autor sehr gut gelungen, dem Leser gleich zu Beginn die Grundlagen der Geschichte und der Welt, in der sie spielt, zu vermitteln, eine tolle Erzähl-Atmosphäre zu schaffen und die Neugier des Lesers zu wecken. Auch die Charaktere kommen nicht nur oberflächlich rüber, sondern wirken jeder für sich gut ausgearbeitet. Die Handlung ist dabei schnell recht spannend gestrickt, so dass sich der Leser hier auf ein durchaus mitreißendes Fantasy-Abenteuer einlassen kann, das vielleicht – zumindest für mich – zum Ende hin ein klein wenig nachlässt, bis dahin aber absolut solide unterhält!

Fazit: eine runde Fantasy-Geschichte und ein gelungenes Debüt!

Veröffentlicht am 25.09.2016

Eine Familie über die Generationen

Die unsterbliche Familie Salz
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Klappentext: „Ein Brauhaus, ein fürstliches Hotel und eine Großmutter, die zweimal stirbt... Reich an Glanz und voller Schatten ist die Geschichte der Familie Salz – im Zentrum dabei immer: das prächtige ...

Klappentext: „Ein Brauhaus, ein fürstliches Hotel und eine Großmutter, die zweimal stirbt... Reich an Glanz und voller Schatten ist die Geschichte der Familie Salz – im Zentrum dabei immer: das prächtige Hotel Fürstenhof in Leipzig. Herr Salz, der ehemalige Pächter des Löwenbräukellers in München, kauft es 1914; seine Tochter, die Schauspielerin Lola aber wird es lange nicht betreten – nicht im Zweiten Weltkrieg, nicht danach, als das Hotel Staatseigentum der DDR ist und Lola mit ihrer fragilen Tochter Aveline in München lebt. Erst Kurt Salz holt es nach 1989 wieder in den Familienbesitz zurück. Lola regiert endlich über das Hotel und immer noch über eine Familie, die zerrüttet ist – vom Wandel der Zeiten und den Versuchen, ein Leben jenseits des Fürstenhofs zu führen. Der überraschende, faszinierende Roman einer höchst eigenwilligen Familie, in der sich die Schatten einer Generation auf die nächste legen – auch wenn jeder versucht, sein Leben in ein ganz anderes Licht zu rücken.“

In dem Roman „Die unsterbliche Familie Salz“ erzählt der Autor Christopher Kloeble auf insgesamt 438 Seiten eine Familiensaga über mehrere Generationen.

Rein optisch kommt das Buch aufgrund der eher schlichten Umschlaggestaltung zwar vielleicht ein wenig unauffällig daher, beim ersten Aufschlagen jedoch merkt man bereits, dass dieses Buch dennoch irgendwie etwas Besonderes ist. Nicht nur ist hier ein nützliches Lesebändchen vorhanden, auch von der inhaltlichen Aufteilung her hebt sich das Buch ab. Es ist nämlich nicht wie zumeist üblich in Kapitel aufgeteilt, sondern in insgesamt sieben Abschnitte, in denen jeweils ein Mitglied der Familie Salz aus der eigenen Ich-Perspektive erzählt. Der erste und der letzte Abschnitt fallen dabei allerdings sehr kurz aus und sind daher wohl am ehesten als eine Art Prolog und Epilog zu sehen. Was die Zeitspanne betrifft, so deckt das Buch die Geschichte der Familie Salz etwa ab 1914 bis in die Gegenwart ab – wobei es sogar noch einen kleinen Blick in das Jahr 2027 gewährt. So erfährt man als Leser, welchen Weg sich diese Familie durch die großen historischen Ereignisse und gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit bahnt.

Im Grundsatz fand ich das Buch recht unterhaltsam zu lesen, an so mancher Stelle wirkte mir die Erzählung aber irgendwie zu langatmig, was meinen Lesefluss leider ein wenig gestört hat. Gerade auch zwischen den Abschnitten der verschiedenen Familienmitglieder sind mir da – zumindest für meinen Geschmack – erhebliche Qualitätsunterschiede, was den Unterhaltungswert angeht, aufgefallen: wo ich den einen Abschnitt noch als richtig mitreißend empfunden habe, wirkte ein anderer wieder ziemlich zäh. Hinzu kommt noch, dass ich persönlich irgendwie nicht so richtig mit den verschiedenen Figuren sympathisieren konnte. Aber nichtsdestotrotz war die Geschichte auch für mich alles in allem zumindest interessant zu lesen.

Fazit: hier wird die Geschichte einer etwas speziellen Familie über die Generationen gekonnt erzählt.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Rezepte und Geschichten eines Schiffskochs

Staats‘ Geheimnisse – Mediterrane Rezepte und Storys von den Jachten der Superreichen
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Klappentext: „Eine Menge Menschen dürften Stephan Staats um seinen exklusiven Job beneiden: Er fährt seit vielen Jahren auf den luxuriösen Hochseejachten der reichsten Menschen dieser Erde über die Weltmeere ...

Klappentext: „Eine Menge Menschen dürften Stephan Staats um seinen exklusiven Job beneiden: Er fährt seit vielen Jahren auf den luxuriösen Hochseejachten der reichsten Menschen dieser Erde über die Weltmeere und bekocht seine Dienstherren mit allem, wonach ihnen gelüstet. Doch die Arbeit als Chefkoch an Bord – oft monatelang ohne Auszeit und das meist bei einem 20-Stunden-Tag – ist nicht nur anspruchsvoll und anstrengend. Sie ist abenteuerlich, bisweilen bizarr und manchmal sogar lebensbedrohlich. Und während einem bei den Rezepten das Wasser im Munde zusammenläuft, bleibt einem beim Lesen der wahren Erlebnisse oft genug die Spucke weg. Zum ersten Mal erzählt der im Bergischen Land geborene und in Neuseeland lebende Koch in der Öffentlichkeit von seinen Erlebnissen und wie es wirklich auf diesen Schiffen zugeht. Dazu verrät er seine Rezepte aus den Ländern rund ums Mittelmeer, so wie er sie für Ölscheichs, russische Oligarchen, Musiker, Hollywood-Regisseure und -Schauspieler sowie Wirtschaftsmagnaten gekocht hat – landestypisch, aber immer mit dem besonderen Kick.“

In dem Kochbuch „Staats' Geheimnisse: Mediterrane Küche“ von Stephan Staats finden sich auf insgesamt 288 Seiten weit über 100 Rezeptideen, die sich alle am Ende in einem alphabetischen Index wiederfinden, sich zunächst aber in folgende sieben Kapitel bzw. Gebiete aufteilen:

Frankreich, Monaco
Spanien, Portugal, Balearen, Kanaren
Italien, Korsika, Sardinien, Malta
Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien
Griechenland, Türkei, Zypern
Ägypten, Lybien, Marokko, Algerien, Tunesien
Israel, Gazastreifen, Syrien, Libanon

Hält man das Buch in den Händen, ist man wohl zunächst ein wenig von dem doch recht stattlichen Gewicht überrascht, denn das Werk ist wirklich groß und dick. Das Format habe ich persönlich als ein wenig unhandlich empfunden, es wirkt aber schon irgendwie imposant. Dieser Eindruck wird auch noch von dem mit so viel Liebe zum Detail gestalteten Umschlag bestätigt. Sowohl in optischer als auch in haptischer Hinsicht ist das Hardcover wirklich sehr schön geworden, wobei jedenfalls das eingearbeitete Lesebändchen seinen Beitrag zur praktischen Handhabung leistet.

Aber auch das innere des Buches ist schon optisch ein echtes Highlight. Zu Beginn eines jeden Kapitels ist die Region, die thematisiert werden soll, mitsamt der jeweiligen Häfen abgebildet. Sodann enthalten die Kapitel neben kulinarischen Köstlichkeiten aber eben auch diverse Geschichten aus dem (Berufs-)Leben des Autors, die auf mich schon fast zu extrem wirkten, um wahr zu sein – unterhaltsam zu lesen, sind sie aber allemal.

Die Rezepte selbst sind übersichtlich und gut erklärt. Jedes Rezept, deren genaues Herkunftsland in der oberen Ecke angemerkt ist, ist äußerst ansprechend bebildert, so dass einem schon beim bloßen Durchblättern das Wasser im Munde zusammenläuft. Auch hier merkt man wieder die besondere Liebe zum Detail, denn jedes Rezept wird individuell mit einem kurzen Text vorgestellt bzw. erklärt.

Die Kochanweisungen beinhalten zwar keine Absätze oder dergleichen, dafür sind die jeweils zum Einsatz kommenden Zutaten darin zumindest fettgedruckt, was das Nachkochen zumindest ein wenig vereinfacht. Besonders gut hat mir gefallen, dass hier nicht nur die Netto-Zubereitungszeit, sondern auch die jeweils benötigte Gesamtzeit angegeben ist, was bei der Planung äußerst hilfreich ist. Meinen persönlichen Geschmack konnten die Rezepte leider zum Großteil nicht treffen, aber nichtsdestotrotz ist das Buch allein schon beim Durchblättern ein echter Augenschmaus.

Fazit: optisch und inhaltlich ein wahres Highlight im Kochbuch-Regal!

Veröffentlicht am 16.09.2016

Zum Mitnehmen oder zum hier Lesen?

Liebe, Zimt und Zucker
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Klappentext: „Wenn das Leben dir nur schwarzen Kaffee gibt, frag nach Zimt und Zucker! Marit zieht für ihre große Liebe extra von Hamburg in die Kleinstadt. Doch dann verlässt Tobias sie von einen Tag ...

Klappentext: „Wenn das Leben dir nur schwarzen Kaffee gibt, frag nach Zimt und Zucker! Marit zieht für ihre große Liebe extra von Hamburg in die Kleinstadt. Doch dann verlässt Tobias sie von einen Tag auf den anderen und Marit steht vor dem nichts. Spontan nimmt sie einen Job im Coffeeshop an, was eigentlich so gar nicht ihr Ding ist. Und während sie sich mit ihrem dauerentspannten Kollegen Moritz und den anderen skurrilen Kleinstadtbewohnern herumschlägt, tritt plötzlich ein ganz neuer Mann in ihr Leben. Als sie im Coffeeshop einen USB-Stick findet, macht sie sich auf die Suche nach dessen Besitzer. Mit Julian hat sie zunächst nur per E-Mail Kontakt, doch Marit merkt, dass sie mehr möchte. Von Julian, vom Leben.“

In dem Roman „Liebe, Zimt und Zucker“ erzählt die Autorin Julia Hanel über 58 Kapitel – nebst Prolog und Epilog – auf insgesamt 412 Seiten eine zuckersüße Liebesgeschichte mit viel Humor!

Eigentlich finde ich rosafarbene Cover nicht besonders ansprechend, dieses hier ist mir jedoch trotzdem gleich ins Auge gesprungen. Bereits die Gestaltung des Umschlags ist zauberhaft und der Inhalt des Buches steht diesem ersten Eindruck in nichts nach.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Nachdem die Kapitel dabei auch noch größtenteils ziemlich kurz gehalten sind, fliegt man nur so durch die Seiten und durch Marits Abenteuer. Besonders aufgelockert wird die Lektüre dabei durch immer mal wieder eingeworfene Emails, die auch gleichzeitig den Einstieg in die Geschichte bilden. Nach meinem Empfinden eine wirklich schöne Idee, die gelungen umgesetzt wurde und schnell meine Neugierde geschürt hat.

Marit selbst war mir unheimlich schnell sympathisch. Die Geschichte wird aus ihrer Sicht erzählt und der Humor dabei hat mir voll und ganz zugesagt. Auch die Handlung selbst war für meinen Geschmack wunderbar interessant, teilweise sogar recht überraschend und insgesamt rundum kurzweilig gestrickt, so dass mir das Lesen großen Spaß gemacht hat.

Fazit: zuckersüße Unterhaltung mit Lachgarantie!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das liebe Geld – damals und heute!

Von Krösus lernen, wie man den Goldesel melkt
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Klappentext: „Als der Historiker und Comedian Sebastian Schnoy die vergangenen Jahrhunderte nach den besten Finanzstrategien durchsuchte, wurde er selbst zum Goldgräber. In fast jeder Epoche schlummern ...

Klappentext: „Als der Historiker und Comedian Sebastian Schnoy die vergangenen Jahrhunderte nach den besten Finanzstrategien durchsuchte, wurde er selbst zum Goldgräber. In fast jeder Epoche schlummern für ihn versteckte Anlagetipps: Ludwig der XIV. erfindet im Barock das 'must have', der Vatikan versichert seit dem Mittelalter Unglücke, die im Sündenfall garantiert erst nach dem Tod eintreten und die zu Thun und Taxis hätten aufmüpfige Konkurrenten wie Uber einfach hinrichten lassen. Schnoy seziert die Geschichte des Geldes mit so großem Spaß an der Provokation, dass man dabei fast nicht merkt, wie viele fundierte Antworten auf aktuelle Wirtschaftsfragen dieses Buch bereithält.“

Der Autor Sebastian Schnoy erzählt in dem Buch „Von Krösus lernen, wie man den Goldesel melkt“ über 13 Kapitel auf insgesamt 296 Seiten auf eine äußerst unterhaltsame Art und Weise „Von der irren Jagd nach dem Geld“ und welche Entwicklungen diese Jagd im Laufe der Geschichte gemacht hat.

Das Cover ist knallig bunt und ansprechend gestaltet. Bereits beim ersten Aufschlagen und Überfliegen des Inhaltsverzeichnissen kommt man nicht umhin, schon mal mit dem Schmunzeln zu beginnen: dort begegnen einem nämlich schon lustige Überschriften wie beispielsweise etwa „Zinseszinseszinseszins“ oder „Konsumier, so ich dir“.

Aber auch der eigentliche Inhalt dieses Buches steht diesem positiven ersten Eindruck in Nichts nach. Hier geht der Autor spritzig und humorvoll diversen Sprichwörtern, geflügelten Worten und Vorurteilen auf den Grund, beleuchtet allseits bekannte Alltagsphänomene und erläutert historische Hintergründe. Er nimmt den Leser dabei mit auf eine gleichsam unterhaltsame wie informative Reise durch die Jahrhunderte alte Geschichte des Geldes, die nicht nur durch die verschiedenen Epochen, sondern auch durch viele Länder führt. Aufgrund des tollen Schreibstils des Autoren, seines grandiosen Humors und seines Talents, diesen Humor auch in Schriftform perfekt akzentuiert festzuhalten, fliegen die Seiten nur so dahin und zwischen zahlreichen Aha-Momenten fühlt man sich nicht nur angenehm belehrt, sondern auch schlichtweg großartig unterhalten!

Fazit: alles rund um das liebe Geld – bekannte Alltagsphänomene und geschichtliches Wissen unterhaltsam in Szene gesetzt!