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Veröffentlicht am 15.12.2023

Pure Energie

Gentlemen of New York - William
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New York 1888. William Sloane will Veränderungen und der niemals schlafenden Stadt seinen Stempel aufdrücken. Eigentlich wäre das auch kein Problem, da ihm seine Macht, sein Ansehen und sein Geld im Grunde ...

New York 1888. William Sloane will Veränderungen und der niemals schlafenden Stadt seinen Stempel aufdrücken. Eigentlich wäre das auch kein Problem, da ihm seine Macht, sein Ansehen und sein Geld im Grunde die Weichen für eine politische Karriere stellen, aber durch die Bekanntschaft seines Freundes, mit dem er kandidiert, gerät dies nun in Gefahr. Also sucht er Ava auf, um sie unschädlich zu machen und muss feststellen, dass sie ihm mehr als unter die Haut geht.

Vorwort:
Dies ist der zweite Band der "Gentleman of New York" Reihe. Die Bände bauen zwar nicht direkt auf einander auf und sollten aber zum besseren Verständnis der Reihe nach gelesen werden. Es ist als Taschenbuch, sowie e-book erhältlich.

Meine Meinung:
Nachdem der Vorgänger rund um Emmett und Williams Schwester Elizabeth mich völlig umhauen und begeistern konnte, war ich sehr gespannt auf die Geschichte ihres Bruders. Der Klappentext gibt nicht viel preis und ich wurde sehr neugierig auf das Buch. Es ist schön, dass das Cover einen Wiedererkennungswert hat und vom Stil an Teil eins erinnert. Wieder ist vom Gesicht des Mannes nur die untere Hälfte zu sehen und unter ihm ist ein Gebäude abgebildet. Ich finde, dass es zu William passt und ich mag diesen Sepiaton sehr.

Liebe, Intrigen, politischer Machtkampf, Betrügereien und eine Anziehung, die verdammt heiß war. Zwar hatte die Geschichte ein paar Längen und ich brauchte eine gewisse Zeit, um mit den Figuren und dem Geschehen warm zu werden, aber ich liebte diesen besonderen Charme und dass die Autorin wieder eine starke Heldin kreierte, die aber dennoch auch weiche Seiten besaß. Anfangs fühlte ich mich bei all den Figuren und den ganzen Infos leicht erschlagen, da man als Leser auch quasi ins Geschehen geschubst wurde und sich erst einmal zurecht finden musste. Aber es gefiel mir und ich war schon neugierig auf den Fortgang, da vor allem die Figuren so eine tolle Chemie hatten und sich wahrlich wie Hund und Katz verhielten, was zu einigen komischen Momenten führte, die wunderbar unterhielten. Es war zu herrlich, wie Ava, die wirklich kein einfaches Leben hatte, William immer wieder Kontra gab und ihm ordentlich die Meinung geigte. Manchmal tat er mir dann auch ein wenig Leid, da er sowas nicht gewohnt war und sich immer wie ein starker Beschützer fühlte, auch, wenn seine Hilfe nicht unbedingt gefragt war. Aber er konnte genauso gut austeilen. Die beiden waren wirklich sehr explosiv und ich fand ihre erotischen Szenen sehr sinnlich.

Williams und Johns Wahlkampf ging für mich manchmal ein klein wenig unter, aber ich fand ihn sehr spannend und vor allem durch seinen Berater gab es dann zum Ende hin ein paar sehr nervenaufreibende Szenen, bei denen ich vor allem mit Ava mitfieberte, die dann ganz schön in der Klemme steckte. Es gab ein paar Längen und vor allem in der Hälfte schwächelte es etwas, aber die Geschichte hatte einen tollen Sog und las sich schön emotional und spannend, weil beide solche Sturköpfe waren und ihre kleinen Machtkämpfe stets das Interesse wach hielten. Das Ende war echt süß und mir gefiel es, dass die Charaktere sich treu blieben.

Generell gefielen mir die Figuren sehr gut und ich fand es spannend, wie sie sich entwickelten. William wirkte im Vorgänger sehr kalt und unnachgiebig und es war klasse, zu sehen, dass er genauso leidenschaftlich und liebevoll sein konnte, auch wenn es ihm anfangs nicht leicht fiel. Aber er und Ava hatten eine tolle Chemie und ergänzten den anderen sehr gut. Ava hatte es nicht leicht in ihrem Leben und musste sich um ihre drei jüngeren Geschwister kümmern, die alle in Fabriken arbeiteten. Zwar fand ich es nicht so gut, dass sie andere Menschen betrog, aber ich hatte auch Verständnis für sie, zumal sie sich und ihrer Familie ein besseres Leben ermöglichen wollte. Manchmal fand ich sie etwas zu storrisch, bewunderte aber ihren Mut und ihre Stärke.

Die Nebenfiguren harmonierten super mit den Protagonisten. Zu herrlich waren wieder die kleinen Duelle zwischen William und Emmett, die mir erneut die Tränen in die Augen trieben, weil es so lustig war. Mir gefiel es, dass auch die Figuren aus dem Vorgänger ein wenig Raum bekamen und sich etwas weiterentwickelten. Avas Geschwister mochte ich sehr gerne und fand vor allem Toms Werdegang spannend.

Der Schreibstil las sich sehr flüssig, auch, wenn ich anfangs etwas brauchte, um mit der Geschichte warm zu werden. Zwar gab es die eine oder andere kleine Längen und es war auch nicht so charmant wie zuvor, aber ich mochte die Chemie und das gewisse Extra. Die Erotikszenen waren sehr sinnlich und die Chemie zwischen William und Ava stimmt absolut.

Fazit:
Es ist eine etwas schwächere Fortsetzung, der ein wenig der besondere Charme fehlt, aber dennoch gefiel sie mir sehr gut. Die Chemie zwischen dem Paar stimmte absolut und ich liebte ihre kleinen Wortgefechte und Machtkämpfe, zumal es auch einen tollen Tiefgang besaß. Die Geschichte hatte ein paar kleinere Längen, unterhielt mich aber sehr gut und hatte spannende Momente. Ich bin auf den Abschluss mit Calvin gespannt und vergebe:

3,5 von 5 Sterne


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2023

Irgendwann war es einfach zu schräg

Der unsichtbare Freund
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Christopher und seine Mutter Kate müssen vor deren Freund fliehen und landen in Mill Grove, einem kleinen Örtchen, wo eigentlich nichts Schlimmes passiert. Aber dann beginnt er eine Stimme zu hören und ...

Christopher und seine Mutter Kate müssen vor deren Freund fliehen und landen in Mill Grove, einem kleinen Örtchen, wo eigentlich nichts Schlimmes passiert. Aber dann beginnt er eine Stimme zu hören und wird von ihr in den mysteriösen Wald gelockt, wo auch schon andere Menschen verschwanden. Erst nach zehn Tagen taucht er wieder auf und kann sich an nichts mehr erinnern. Sein Verschwinden bleibt nicht ohne Folgen und Christopher entwickelt besondere Fähigkeiten. Und Mill Grove und seine Bewohner geraten in Gefahr.

Meine Meinung:
Mir wurde „Der unsichtbare Freund“ auf verschiedenen Plattformen empfohlen, weil ich ich ein großer Stephen King Fan bin. Und auch eine Kollegin, die ebenfalls sehr gerne King liest, empfahl mir dieses Buch und den Autor Stephen Chbosky mit großer Begeisterung. Es sollte ähnlich sein, aber dennoch seine eigene Note haben und ich wurde sehr neugierig darauf. Denn nicht nur der Klappentext hörte sich sehr spannend an, auch das Cover machte große Lust auf die Geschichte. Ein Junge mit freiem Oberkörper steht in schwarz-weiß vor einem weißen Hintergrund und an seiner rechten Seite erkennt man einen angedeuteten Wald. Ich finde es absolut gelungen und schön mysteriös.

Anfangs war ich auch noch richtig begeistert von dem Buch. Ich brauchte zwar eine Weile, um ins Geschehen zu kommen, aber ich liebte diese mysteriöse Note und all die Geheimnisse, die diesen Ort umgaben. Schon der Prolog verursachte eine schöne Gänsehaut und ich konnte mir alles haargenau vorstellen, was ich echt klasse fand. Danach flachte es zwar ein wenig ab, weil die Einführungsphase mit Christopher und seiner Mutter recht lange dauerte, aber ich fand es interessant und fieberte durchaus ein wenig mit ihnen mit, da beide auf der Flucht waren und stets unter Strom standen. Man lernte viele Bewohner von Mill Grove und ihre Eigenarten kennen und begleitete den Jungen dabei, sich in der Schule zu behaupten und Freunde zu finden. Hier gab es auch einige unheimliche Momente und ich fragte mich, was es mit diesem Wolkengesicht auf sich hatte, dass ihn quasi überall hin verfolgte.

Richtig los ging es, als Christopher auf einmal diese Stimme hörte und dann im Missionswald für sechs Tage verschwand und sich anschließend an rein gar nichts mehr erinnern konnte. Ich hatte viele Fragen und klebte an den Seiten, weil es sich sehr spannend und interessant las. Zwischendurch wurden auch andere Handlungsstränge eröffnet, in denen einige der Bewohner näher beleuchtet wurden und diese waren zunächst auch faszinierend.

Aber dann verlor sich mit einem Mal die Spannung und es dümpelte sehr vor sich hin. Viele Handlungsstränge wirkten dann etwas zäh und ich hätte nicht jeden davon gebraucht, da es für mich nicht zur Handlung wirklich beitrug. Ich fand es schade, dass einige Längen aufkamen und manches auch im Nachhinein kaum Sinn machte und eher wie Effekthascherei wirkte. Einzig die Storyline mit dem Babysitter und später der zischenden Lady hielten mich noch gut bei der Stange, da ich schon wissen wollte, wie diese ausgehen würden. Zwar fand ich das Ende recht enttäuschend, aber es war schon eine Überraschung. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Autor hier verdammt dick auftrug und ich irgendwann nur mit den Augen rollte, weil ich mich fragte, ob das sein Ernst sei.

An sich hätte das auch alles gut funktionieren können, wenn Chboksy die ganze Handlung um einige Seite gestrafft und vor allem das Ende nicht so aufgebauscht hätte. Denn die Grundidee fand ich durchaus sehr gelungen, nur die Umsetzung war einfach zu langatmig und ehrlich gesagt war es ab der Hälfte auch viel überfrachtet und wirkte planlos. Ich war dann schon froh, als ich es zu Ende lesen konnte.

Und auch mit den Charakteren wurde ich nicht immer warm, was mitunter an der schieren Masse lag, bei denen einzelne Figuren nicht groß die Chance hatten, sich zu entwickeln. So fand ich die meisten Kinder irgendwie überzeichnet und auch mit einigen Erwachsenen konnte ich nicht viel anfangen. Einzig Christopher und seine Mutter gefielen mir richtig gut. Ihre Entwicklung war super und vor allem Kate zeigte eine Stärke, die ich zwar auch anfangs sah, aber so nicht erwartet hätte. Ihren Sohn fand ich sehr mutig, er wirkte für mich aber wesentlich älter als sieben.

Den Schreibstil feierte ich anfangs, weil er solche King-Vibes verspürte, aber dennoch etwas eigenes war, was mich fesselte. Aber später fand ich ihn sehr zäh, langweilig und "amerikanisch", wenn man verstehen kann, was ich damit meinen will. Ich fand den Stil zum Ende hin einfach zu patriotisch und dieser Kampf zwischen Gut und Böse wurde so theatralisch vorgeführt, dass ich daran keine Freude hatte.

Fazit:
Ein über 900 Seiten starkes Buch, bei dem mich die erste Hälfte richtig begeistern konnte und dann immer langweiliger, schräger und absurder wurde. Die Grundidee ist klasse, aber weniger Seiten, Drama oder Effekthascherei hätten der Geschichte richtig gut getan. Vor allem das Ende war einfach zu viel des Guten und ich war dann doch froh, es beenden zu können. Von mir gibt es:

2,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2023

Ein wenig zu viel

Run For Love
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Luca mag ihr Leben so wie es ist. Sie hadert weder mit ihrer Figur, noch ihrem Job, den sie gerne macht und unternimmt viel mit ihrer besten Freundin. Als sie diese vor einem übergriffigen Mann beschützt ...

Luca mag ihr Leben so wie es ist. Sie hadert weder mit ihrer Figur, noch ihrem Job, den sie gerne macht und unternimmt viel mit ihrer besten Freundin. Als sie diese vor einem übergriffigen Mann beschützt und ihm eine blutige Nase verpasst, bekommt sie nicht nur eine Anzeige, sondern muss auch noch Sozialstunden in einem Jugendsportverein ableisten. Und dabei ist Sport nun wirklich nichts für sie, zumal sie auch mit dem Leiter, der ein durchtrainierter Sunnyboy ist, nichts anfangen kann. Aber was, wenn alles anders ist ?

Vorwort:
Vielen Dank an NetGalley und Ullstein Buchverlage für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Meine Meinung:
Als ich das Cover sah, wurde ich sofort neugierig auf das Buch. Den pinken Hintergrund finde ich schön knallig und er harmoniert auch toll mit den restlichen Farben. Die beiden Figuren assoziiere ich durchaus mit Luca und Noël, auch wenn ich es etwas komisch finde, dass sie keine Augen haben, aber das scheint ja ein Trend zu sein. Dennoch finde ich es sehr ansprechend und auch der Klappentext macht echt neugierig auf die Geschichte.

Allerdings konnte diese mich nicht so ganz überzeugen, was vor allem an ihrer unsympathischen Hauptfigur lag. Schon anfangs irritierte mich Lucas Art doch etwas, auch, wenn es mir gefiel, wie selbstbewusst sie war. Allerdings gab es, abgesehen von der Situation, die zu ihren Sozialstunden führte, einige Momente, wo ich mit ihrem Verhalten haderte. In meinen Augen verhielt sie sich unfair, nahm vieles sehr persönlich und reagierte unangemessen, wenn es sich nicht um sie drehte. Ehrlich gesagt fand ich sie sehr anstrengend. Sie verurteilte andere Menschen, wenn diese nach dem Aussehen gingen, handelte dann aber genauso oberflächlich und voreingenommen. Hier möchte ich aber auf die positive Entwicklung von ihr hinweisen. Mir gefiel es, dass sie dann doch vieles einsah und zum Ende hin eine richtig tolle Entwicklung hinlegte, die ich authentisch und nachvollziehbar fand. Sie reflektierte ihr Verhalten und ging auf die Menschen zu. Ich konnte sie irgendwo auch immer ein wenig verstehen, weil ich ähnlich ticke und genauso meine Probleme mit der Figur habe und ich mich doch in einigen Situationen wiederfand. Aber dennoch machte sie es einem sehr schwer, sie und ihre Geschichte zu mögen.

Das lag auch daran, dass die Geschichte sehr überladen wirkte. Die vielen Themen, die angesprochen wurden, fand ich absolut wichtig und es war auch an sich super, dass die Autorin sie einbaute, aber weniger wäre so viel mehr gewesen, weil ich mich erschlagen fühlte. Es ging um Fat Shaming, Body Positivity, Feminismus und einigen Themen mehr. Und eigentlich sind das Themen, wo ich mich freue, wenn sie behandelt werden, aber es war einfach zu viel auf den vorhandenen Seiten. Da löste sich dann ein Drama ganz schnell auf und zack, stand das nächste bevor, sodass man auch keinen Moment Ruhe hatte und die Figuren sich kaum entwickeln konnten.

Den außer Luca bekamen die anderen Charaktere kaum Raum und wirkten eher wie Randfiguren. Vor allem bei Noël fand ich dies sehr schade, da er ich ihn von Anfang doch gut leiden konnte und ich seine ruhige Art mochte. Zwar teilte er auch gerne mal aus, aber dann auch verdient. Genauso wie Lucas beste Freundin Charlie, die ich sehr bodenständig und authentisch fand. Wirklich schade, dass die beiden nicht mehr Seiten bekamen.

Die Liebesgeschichte zwischen Luca und Noël fand ich zwar ganz gut, aber es war schon etwas irritierend, wie diese von null auf hundert losging und leider wenig Chemie beeinhaltete, auch, wenn sie gut zusammenpassten.

Der Schreibstil ließ flüssig lesen und gefiel mir durchaus, da die Autorin sehr bildhaft und interessant schrieb. Ich mochte die lockere Art, aber es gelang ihr auch, ernste Momente zu gestalten. Allerdings gab es auch etwas viel Drama und ein paar Längen.

Fazit:
Ich finde es etwas schwierig, dieses Buch zu bewerten, da mir sehr gefiel, welche Themen die Autorin hier ansprach. Aber ich konnte trotz der Gemeinsamkeiten keine wirkliche Bindung zu der Hauptfigur aufbauen und fand ihr Verhalten oft irritierend und nicht angemessen. Zudem war es etwas zu viel auf den vorhandenen Weise, was zu einigen Längen führte und leider bekamen die Nebenfiguren nicht den Raum, den ich mir für sie gewünscht habe. Aber ich fand das Ende echt super und möchte auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2023

So viel mehr als ein Adventskalender

24 Wege nach Hause
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Als Petra nach dem Tod ihrer Schwester das Sorgerecht für ihre Nichte Charlie übernimmt, erhält sie auch noch das Haus ihrer Eltern, von dem sie nichts gewusst hat. Da sie ohnehin ihre Wohnung und ihren ...

Als Petra nach dem Tod ihrer Schwester das Sorgerecht für ihre Nichte Charlie übernimmt, erhält sie auch noch das Haus ihrer Eltern, von dem sie nichts gewusst hat. Da sie ohnehin ihre Wohnung und ihren Laden verloren hat, wagt sie mit Charlie in Nyponviken einen Neuanfang, der nicht unbedingt leicht wird. Doch dann erhält sie einen mysteriösen Adventskalender der Künstlerin Lilly, der nicht nur ihr Leben verändern wird.

Vorwort:
Vielen Dank an NetGalley und DuMont für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Meine Meinung:
Immer wieder ist mir in den vergangenen Wochen dieses Buch über den Weg gelaufen und vor allem durch einige Buchplattformen bin ich sehr neugierig geworden. Denn nicht nur der Klappentext machte richtig Lust auf die Geschichte, sondern auch das Cover, was mir sehr gut gefällt. Auf dem weißen Hintergrund sind viele kleine Figuren abgebildet, die definitiv eine hyggelige Atmosphäre schaffen und zur Weihnachtszeit passen. Ich finde die Zusammenstellung schön und die wenigen kräftigen Farben sind tolle Farbtupfer.

Die Geschichte gefiel mir insgesamt auch echt gut, aber leider konnte sie mich nicht so begeistern, wie ich es mir erhoffte. Es gab trotz der wenigen Seiten ein paar Längen und obwohl der Adventskalender eine zentrale Rolle spielte, kam bei mir nur bedingt eine vorweihnachtliche Stimmung auf, was ich etwas schade fand. Aber es las sich sehr flüssig und vor allem durch den kleinen Hund gab es doch ein paar Stellen zum Schmunzeln.

Zu Beginn war es mir etwas hektisch und ich fühlte zu sehr in das Geschehen hineingeworfen. Irgendwie konnte ich keine richtige Bindung zu Petra und Charlie aufbauen und man bekam recht viele Informationen. Ich brauchte eine gewisse Zeit, um reinzukommen, aber dann las es sich sehr flüssig und ich war schon überrascht, als es plötzlich zu Ende war. Durch den bildhaften Schreibstil der Autorin konnte man sich immer alles sehr gut vorstellen und irgendwie verliebte ich mich ein klein wenig in den fiktiven Ort Nyponviken. Die Charaktere waren schön schrullig und hatten ihre Eigenarten und die Tiere waren niedlich. Zwar wurde ich nicht mit jeder Person warm, fand sie aber durchweg interessant oder sympathisch.

Der mysteriöse Adventskalender schickte Petra und auch Charlie quer durch das Dorf und ließ es sie Stück für Stück erkunden. Sie lernten die Bewohner kennen und erfuhren die Geschichte von der Künstlerin Lilly. Ich hatte das Buch über viele Fragen und mochte es, mitzurätseln, was damals geschehen sein mochte, aber mit dem Ausgang hätte ich so nie gerechnet und fand es klasse, dass die Autorin mich da nochmal richtig überraschen konnte. Denn, obwohl diese Schnitzeljagd sehr interessant war, gab es auch ein paar Längen und ehrlich gesagt fand ich es etwas schade, dass Petra und ihre Geschichte doch sehr von den Dramen der Dorfbewohner überlagert wurde. Zwar machte am Ende alles einen Sinn und fügte sich zusammen, aber ich hätte es schöner gefunden, wenn der Fokus mehr auf Petra gelegen hätte, da sie und Charlie ja echt einen Schicksalsschlag hinter sich hatten.

Denn auch die Liebesgeschichte mit Nick ging für mich etwas unter und leider kamen bei mir nicht so wirklich die Gefühle rüber. Ich fand, dass die beiden ein schönes Paar waren, aber ich spürte da kaum Chemie und irgendwie ging mir das dann auch etwas zu plötzlich mit ihnen, da Nick kaum Raum bekam und es eher so wirkte, als müsse unbedingt eine Liebesgeschichte im Buch vorhanden sein.

Die Charaktere gefielen mir ganz gut, auch wenn ich nicht zu jedem einen Draht fand und vor allem mit Berit oft haderte, da sie sich sehr unsensibel und störrisch verhielt. Allerdings konnte man sie nach der Auflösung viel besser verstehen. Petra mochte ich durchaus ganz gerne, aber ich konnte nicht immer ihre Handlungsweise oder Gefühle verstehen und fand, dass sie sich oft nicht unbedingt wie eine Erwachsene verhielt. Vor allem, was die Trennung von Nick anging, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Dagegen hatte ich zu Charlie einen besseren Draht und fand sie authentisch. Holger und Viveka waren mir sehr sympathisch und ich mochte Vivekas ruhige Art sehr gerne.

Mit dem Schreibstil musste ich anfangs etwas warm werden, fand ihn dann aber super. Er war schön flüssig und verbreitete trotz der ganzen Dramen eine hyggelige und spannende Atmosphäre. Ich konnte mir alles schön bildhaft vorstellen und fand es durchaus weihnachtlich.

Fazit:
Eine interessante Geschichte mit einem etwas anderen Adventskalender, deren Auflösung mich sehr überraschte. Zwar hatte es ein paar Längen und ich wurde nicht mit jedem Charakter warm, aber ich mochte die hyggelige Stimmung und das Rätselraten, was es denn nun mit dieser Lilly und ihrem Kalender auf sich hatte. Die Liebesgeschichte fand ich zwar ganz niedlich, allerdings ging sie mir auch etwas unter und ich konnte Petra in der Hinsicht nicht immer verstehen. Aber ich habe das Buch gerne gelesen und bin auf weitere Geschichten der Autorin gespannt. Von mir gibt es:

3,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2023

Miss Gilmore

Glück ist da, wo man es hinträgt
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Als ihr Bruder Simon nach einem schweren Sturz ihre Hilfe braucht, zögert die alleinerziehende Katharina keinen Moment und kümmert sich um seine Event-Agentur und die wartenden Aufträge. Allerdings ruft ...

Als ihr Bruder Simon nach einem schweren Sturz ihre Hilfe braucht, zögert die alleinerziehende Katharina keinen Moment und kümmert sich um seine Event-Agentur und die wartenden Aufträge. Allerdings ruft dies gemischte Gefühle in ihr hoch, da sie dazu zu ihrem Elternhaus auf das heimische Gut zurückkehren und sich dann auch noch mit Leonard herumschlagen muss, der alles verkörpert, was sie hasst. Leider entpuppt er sich als wahre Stütze und lässt sie mehr fühlen, als sie möchte.

Meine Meinung:
Wollen wir erst einmal auf das wunderschöne Cover zu sprechen kommen, in das ich mich augenblicklich verliebte ? Es ist so schön ! Ich bin nun wahrlich kein Fan von Rosatönen, aber hier passt die Kombination mit Grün und Lila mehr als perfekt. Ich mag die kleinen Details sehr und finde es echt schön. Es mag auch etwas kitschig wirken, harmoniert aber sehr gut und ist wahrlich ein Eye-Catcher.

Die Geschichte gefiel mir durchaus, allerdings war es mir doch so manches Mal echt zu drüber und ich fühlte mich etwas erschlagen von dem Kitsch, den Dramen und dem "Gilmore-Girls" Feeling, wo man merkte, dass nicht nur Katharina ein riesiger Fan davon war.

Anfangs brauchte ich ein wenig, um reinzukommen, da man relativ unmittelbar in das Geschehen geschubst wurde, aber das passte für mich, da es nicht zu viele Informationen waren und man sich doch ganz gut an die Charaktere gewöhnen konnte. Ich bewunderte Katharina für ihre Stärke und die enge Beziehung zu ihrer Tochter, die für sie alles war. Sie hatte es nicht immer leicht, weil sie früh schwanger wurde und das Kind alleine aufzog, biss sich aber dennoch durch. Aber es gab hier schon ein paar Dinge, die mich störten und sie verhielt sich nicht immer unbedingt ihrem Alter entsprechend.

Als sie sich nun für ihren bettlägrigen Bruder Simon um das Gut, sowie um die Aufträge seiner Event-Agentur kümmern sollte, war ich sehr gespannt, wie sie es meistern und welche Rolle noch Leonard spielen würde. Katharina war Chaos pur und das merkte man in einigen Situationen, bei denen ich mir dachte, dass es mir das genauso passieren würde. Ich fand sie deswegen sympathisch und konnte doch einige Dinge nachempfinden. Ihr Podcast "Frau Gilmore" war anfangs auch recht interessant und ich mochte ihre direkte Art, aber nach dem guten Start verlor es sich für mich immer mehr und da konnten auch die Verweise zu der bekannten Serie nicht mehr viel retten. Im Gegenteil, am einem bestimmten Punkt fand ich die Anspielungen sogar recht nervig und ich hätte es besser gefunden, wenn die Ausschnitte aus ihrem Podcast kürzer und weniger vorgekommen wären, da sie nicht nur den Lesefluss unterbrachen, sondern später auch nicht mehr wirklich interessant wirkten. Alle paar Seiten wurde auf die bekannte Serie angespielt und das war mir irgendwann echt zu viel, da auch die Entwicklung der Geschichte darunter litt.

Es stockte öfters und die ganzen kleinen Dramen, sowie Irrungen und Wirrungen konnten mich dann nicht mehr wirklich fesseln. Daran änderte auch die Liebesgeschichte zwischen Katharina und Leonard nicht viel, die ich zwar durchaus ganz niedlich zusammen fand, mich aber nicht wirklich unterhielen. Ich spürte durchaus eine gewisse Anziehung zwischen den beiden und vielleicht habe ich da zu viel erwartet, aber eine richtige Chemie konnte ich bei ihnen nicht feststellen, was ich etwas schade fand. Generell ging mir ihre Romanze bei den ganzen Dramen und dem Kitsch unter und spielte eher eine Nebenrolle.

Ab ungefähr der Hälfte verlor mich die Geschichte auch so langsam, da sie auf der Stelle trat und die ganzen Dramen und Wendungen mich nicht unterhielten. Mir war es etwas zu viel; zu dramatisch, zu soapig. Zwar fand ich das Ende wieder ganz süß, aber insgesamt war es eher durchwachsen.

Die Charaktere gefielen mir ganz gut, aber ich bin nicht mit jedem warm geworden und fand einige Nebencharaktere auch etwas drüber. Katharina und Leonard mochte ich durchaus gerne, allerdings hätte er gerne mehr Raum haben dürfen, da er manchmal eher wie ein Statist, anstatt wie eine Hauptfigur agierte. Und Katharina wirkte in vielen Situationen eher wie ein Teenager als wie eine erwachsene Frau und hatte doch einige Vorurteile.

Der Schreibstil las sich die meiste Zeit recht flüssig, nur zum Ende war deutlich die Luft raus und ehrlich gesagt war er mir doch so manches Mal etwas zu kitschig und soapig. Ich mag Dramen durchaus auch gerne, aber weniger wäre mehr gewesen.

Fazit:
Es gab einige Momente, die mir sehr gut gefielen und ich konnte mir alles gut bildhaft vorstellen, allerdings gefielen mir der Kitsch und die Dramen nicht so gut. Die Verweise zu der bekannten Serie waren anfangs interessant, störten aber später den Lesefluss und der Podcast bekam in meinen Augen auch zu viel Beachtung. Die Liebesgeschichte war in Ordnung und unterhielt mich, allerdings spürte ich kaum Chemie zwischen dem Paar und fand es etwas schade, dass Leonard eher wie eine Nebenfigur wirkte. Insgesamt ist es eine gute Geschichte, die mich durchielt. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

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