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Veröffentlicht am 13.07.2023

Tolle Historical Romance

In den Armen des Windes
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Ich liebe Historical Romance, aber meistens ist es leider immer dasselbe Schema, was ich dann irgendwann durchaus Leid bin. Da war der Roman von Caroline Roth eine Willkommene Abwechslung, die mir sehr ...

Ich liebe Historical Romance, aber meistens ist es leider immer dasselbe Schema, was ich dann irgendwann durchaus Leid bin. Da war der Roman von Caroline Roth eine Willkommene Abwechslung, die mir sehr gut gefallen hat.

Inhalt:
Es geht um Fleur und Pierce, die nicht nur in völlig anderen Welten leben, sondern eigentlich auch verfeindet sind, da die Engländer mit den Franzosen Krieg führen. Nach dem Tod ihre wesentlich älteren Mannes soll Fleur seinen Freund auf einer Plantage in der Karibik heiraten und gerät auf der Überfahrt in die Fänge des berüchtigten Piraten Kapitän Pierce Blackhurst, der im Dienst der Majestät plündert.

Meine Meinung:
Als ich den Klappentext las, war ich nicht sonderlich begeistert und dacht mir, dass es mal wieder nach dem üblichen Schema ablaufen und sehr viel Erotik eingesetzt würde, ohne wirklich auf die damaligen Begebenheiten zu achten. Denn das hatte ich schon zu genüge.

Daher war ich umso überraschter, dass es in eine ganz andere Richtung lief. Klar, Eorik kommt auch hier vor, aber sie wird dezent eingesetzt und lebt von der Chemie ihres Paares. Zudem hat sich die Autorin darauf konzentriert, eine vernünftige und spannende Rahmenhandlung zu schaffen, die einfach mehr als die üblichen Storyelemente liefert. Im Vordergrund steht Fleur, die sich nicht nur in einem neuen Leben zurecht finden muss, sondern der auch reichliche Steine in den Weg gelegt werden. Ich fand ihren Mut und ihre Stärke bewundernswert und egal, wie schlimm es für sie, ihre Plantage oder ihre Bediensteten stand, sie kämpfte bis zum Schluss und gab nie auf.

Die Geschichte war eher ruhig und trotz einiger dramatischer Situationen wurde sie nie zu schwer oder drüber, sondern hielt eine relativ gute Balance. Mir gefiel es auch, dass die damalige Zeit sehr im Vordergrund stand und nicht als Mittel zum Zweck diente. Ich bin jetzt kein Experte, fand aber, dass Roth hier super recherchiert hat und die Begebenheiten authentisch wieder gab. Manches machte mich wütend oder traurig, aber man musste sich Erinnerung rufen, dass es leider damals so ablief.

Zum Schluss war ein wenig die Luft raus, aber das störte mich nicht zu sehr, da es doch ein rundes Happy End für Pierce und Fleur gab und es sich durchaus spannend las. Ich finde nur, dass ein paar Seiten weniger der Geschichte gut getan hätte.

Die Charaktere gefielen mir echt gut, auch wenn so mancher Inselbewohner mich wütend machte oder anekelte. Aber sie passten alle super in die Geschichte rein und wirkten nicht überzeichnet.

Fleur fand ich an ein paar Stellen leicht anstrengend, weil sie etwas naiv wirkte, aber mir gefiel ihre Wandlung sehr. Mir gefiel es, dass sie für ihre Leute kämpfte und sich nicht brechen ließ, egal, was auch passierte.

Pierces Verhalten mochte ich vor allem anfangs überhaupt nicht und ehrlich gesagt fand ich ihn widerlich und grob. Erst im Laufe der Geschichte änderte sich meine Meinung. Er wirkte geläutert und ich mochte seine ruhigere Seite, auch wenn er ein alter Verführer blieb.

Mit dem Schreibstil musste ich anfangs erst warm werden, weil vieles auch gehetzt wirkte. Aber vor allem die Zeit auf der Insel wurde super beschrieben und ich fand ihn spannend und interessant. Die erotischen Szenen wurden nicht zu viel eingesetzt und wirkten vor allem später sinnlich.

Fazit:
Für mich ist es auf jeden Fall eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Die Geschichte wurde nach leichten Anlaufschwierigkeiten schön spannend. Ich mochte es, dass die üblichen Klischees und Handlungsstränge ausgelassen wurden und die Autorin sich auf eine interessante und spannende Rahmenhandlung konzentrierte, die auch von der Anziehung ihres Paares lebte.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Von Regen und anderen Kulturen

Asterix 28
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Klappentext:
Sie ist so süß wie Apfelsinensaft, und doch soll die schöne Orandschade, Prinzessin und Tochter von Radscha Nihamavasah, den Göttern geopfert werden - falls der lang ersehnte Regen ausbleibt.Um ...

Klappentext:
Sie ist so süß wie Apfelsinensaft, und doch soll die schöne Orandschade, Prinzessin und Tochter von Radscha Nihamavasah, den Göttern geopfert werden - falls der lang ersehnte Regen ausbleibt.Um der Lieblichen einen frühen Tod zu ersparen, fliegen Asterix, Obelix, Idefix und Troubadix auf dem magischen Teppich von Erindjah in das ferne Gangestal, um im Wettlauf mit der Zeit in 1001 Stunden das Leben von Orandschade zu retten.Mit seiner neuen Harfe schlägt Troubadix nämlich Töne an, die selbst dem Himmel Tränen entlocken sollen. Doch seine Begabung stößt unerwartet an ihre Grenze...

Meine Meinung:
Wo sind meine Römer ? Auch wenn Julius mit seinem "Fiebertraum" einen kleinen Gastauftritt hatte oder warum flogen Gallier auf einem Teppich über ihm vorbei, fehlten sie mir hier eindeutig. Ich mag auch die Abenteuer ohne sie, aber mit ihnen eher.

Aber irgendwie gefiel mir dieses ganz andere Abenteuer auch sehr. Es ging um eine andere Art des Fortbewegungsmittels, einem Ultimatum und der Magie von Troubadix Stimme, die es sogar regnen ließ, auch wenn nicht unbedingt jeder davon begeistert ist. Mir gefiel es auf jeden Fal, weil es einige Momente gab, wo ich schmunzeln oder lachen musste.

Das Abenteuer im Orient hatte seine kleinen Längen und ehrlich gesagt gibt es andere, die mich mehr unterhielten, aber mir gefiel es super. Der Humor ist klasse und ich liebe die kleinen Anspielungen auf orientalische Märchen und die Kultur, sowie Odysseus und Frankenstein. Die Running-Gags mit dem indischen Sprichwort, die für Glück und Gesundheit stehen, Troubadix "magische" Fähigkeiten und Obelix Raststätten waren zu herrlich. Mir gefiel es auch sehr, dass er mal der Barde im Vordergrund stand, denn er zählt auch heute noch zu meinen Lieblingscharakteren.

Der Zeichenstil war klasse und ich liebe die kleinen Details, die man immer wieder entdecken konnte.

Fazit:
Nicht mein Lieblingsabenteuer der Gallier, aber eines, dass mir sehr gut gefiel. Ich liebe die Anspielungen auf die Popkultur und die Running-Gags. Irgendwie vermisste ich die Römer ein wenig, aber es gab einiges, was mich zum Lachen und Schmunzeln brachte. Von mir gibt es:

4 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Nichts ist wie es scheint....

Elternabend
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„Anscheinend verbringen die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern eine Nacht auf Schilfwerder in einer Freizeiteinrichtung. Das verbinden die dann gleich mit einem Elternabend. Klingt irgendwie spannend.“
Für ...

„Anscheinend verbringen die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern eine Nacht auf Schilfwerder in einer Freizeiteinrichtung. Das verbinden die dann gleich mit einem Elternabend. Klingt irgendwie spannend.“
Für Masochisten vielleicht.“
//S.191//


Klappentext:
Sascha Nebel hat sich zur falschen Zeit am falschen Ort das falsche Auto für einen Diebstahl ausgesucht. Kaum, dass er hinter dem Steuer eines Geländewagens Platz genommen hat, zieht eine Horde demonstrierender Klimaaktivisten durch die Straße. Allen voran eine junge Frau, die den SUV mit einer Baseballkeule demoliert. Als die Polizei auf der Bildfläche erscheint, ergreifen Sascha und die Unbekannte die Flucht und platzen in den Elternabend einer 5. Klasse. Um die Nacht nicht in Polizeigewahrsam zu verbringen, bleibt ihnen keine andere Wahl: Sie müssen in die Rolle von Christin und Lutz Schmolke schlüpfen, den Eltern des 11jährigen Hector, die bislang jede Schulveranstaltung versäumten. Zwei wildfremde Menschen, zwischen denen kaum größeres Streitpotential herrschen könnte, geben sich als Vater und Mutter eines ihnen völlig unbekannten Kindes aus. Dabei ist die Tatsache, dass Hector der größte Rüpel der Schule ist, sehr schnell ihr kleinstes Problem …

Meine Meinung:
Sebastian Fitzek gehört seit ein paar Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautoren und ich habe einige seiner Thriller gelesen, aber bisher keinen seiner "Nicht-Thriller", was ich aber nun endlich mal ändern wollte. Ich war sehr gespannt, ob und wie mir dieser Roman gefallen würde, da es mir auch hier immer wieder begegnet ist und die Meinungen durchaus recht auseinandergehen.

Wer schon mal etwas, von Fitzek gelesen hat, weiß, wie skurril und schräg seine Geschichten werden können, aber selbst mich überraschte "Elternabend" wirklich sehr. Anfangs war ich noch nicht so wirklich davon überzeugt, weil es schon herrlich schräg und turbulent zuging, mir aber auch etwas zu viel war. Ich fühlte mich von all den kleinen Informationsfetzen schon etwas erschlagen, aber es gab auch einige Szenen, wo ich laut lachen musste, weil es einfach zu herrlich überladen war. Alleine schon die ersten Kapitel, wo sich der arme Sascha nicht nur mit "Fridays for Future" Anhängern und der Polizei rumschlagen musste, sondern sich plötzlich auf dem Weg zu einem Elternabend befand und nun eine Frau und einen Sohn hatte. Zu seiner Figur erfährt der Leser schon zu Beginn relativ viel, auch wenn es eher Andeutungen sind und ich viele Fragen im Kopf hatte. Die Auflösungen machten mich schon traurig und viele seiner rätselhaften Aussagen und Gedanken machten aber nun mehr Sinn.

Da ich nicht spoilern möchte und das würde ich garantiert, wenn ich genauer auf den Inhalt eingehen würde, mache ich es mal kurz, oder versuche es...

Ich hatte mir zwar ein wenig etwas anderes unter diesem Elternabend vorgestellt und wurde von ein paar Infos sehr überrascht, aber Fitzek behielt für mich hier eine sehr gut gelungene Balance und wurde nie zu schwermütig oder zu abgedreht, auch wenn es ein paar Szenen gab, wo man dies durchaus denken könnte. Alles, was in diesem Freizeitheim passierte war einfach nur skurril und absolut komisch. Ich wollte meinen Vater auch echt mal fragen, ob ihm die eine oder andere Szene bekannt vorkommen könnte, denn so abwegig erschienen mir manche Dinge gar nicht so sehr. Und die Eltern machten mich zum Teil fassungslos und mitunter war ihr Benehmen zum Fremdschämen, vor allem bei der Tanzszene und dem stillen Örtchen konnte nicht mehr vor Lachen. Es ging nicht nur um die üblichen Themen wie Noten, wer mit wem Streit hat, sondern auch um etliche private Probleme der Eltern, bei denen durchaus auch brisantes ans Tageslicht kam.

Die erste Hälfte war wirklich sehr schräg, bis es dann zu einem Plot Twist kam, der nicht nur die nötige Tiefe in die Geschichte reinbrachte, die ich sehr begrüßt habe, sondern es auch runder machte. Es war immer noch schräg, aber durch die viele neuen Infos wurde es auch spannender und interessanter und ich war sehr gespannt, wie es ausgehen würde, obwohl es dieses Mal ja nicht um die üblichen Verdächtigen ging. Aber das war für mich auch mal eine willkommene Erfrischung.

Die Geschichte wurde aus der Ich-Perspektive von Sascha alias Lutz geschrieben, was mir gut gefiel. Allerdings gab es zwischendurch einen Wechsel und es wurde aus der allgemeinen Erzählerperspektive der Polizisten Torsten und Helmut geschrieben. Perse war das auch nicht schlecht, da es bei diesen beiden "Trotteln" einiges zum Lachen gab und sie mich leicht wahnsinnig machten, aber ich mag diesen Wechsel einfach nicht, das riss mich leider jedes Mal für einen Moment aus dem Lesefluss und ich musste mich kurz neu orientieren.

Das Ende hatte ein paar kleine Längen, aber mir gefielen die vielen kleinen Wendungen und Überraschungen, die da auf den Leser warteten und auch, wenn es ein klein wenig offen blieb, wurden die meisten meiner Fragen beantwortet und mir gefiel es super, dass es mich auch emotional mitnahm. Mir schwirrte aber dennoch schon etwas der Kopf von dem ganzen Geschehen.

Meine Highlight ist und bleibt aber die kleinen Zeichnungen am Anfang jedes Kapitels, was perfekt zum Inhalt passte und obwohl manche wirklich sehr, sehr kurz und andere recht lang waren, passte die Einteilung ganz gut.

Trotz der schweren Themen habe ich schon lange nicht mehr so lachen müssen und ich liebe seinen trockenen und manchmal recht schwarzen Humor, der dennoch auch respektvoll blieb.

Die Charaktere waren manchmal etwas anstrengend gewesen und vor allem diesen Arne konnte ich nicht leiden, auch wenn ich seinen Zorn auf den falschen Lutz schon verstehen konnte. Aber irgendwie mochte ich sie auch echt gerne, egal, wie abgedreht es wurde und eine Person auf die andere hackte, weil ihr oder ihm etwas nicht an dem Verhalten des Kindes passte.

Sascha alias Lutz konnte ich anfangs nicht so gut leiden, weil ich sein Verhalten nicht verstehen konnte. Aber je mehr man über ihn erfährt, desto besser verstand ich seine Gedanken und Beweggründe und ich fand ihn schon auf seine Art mutig. Mir gefielen die lauten und leisen Töne und wie er sich für ein Kind einsetzt, das gar nicht mal zu ihm gehörte.

"Wilma-Christin", um sie mal wie Sascha zu nennen, war definitiv mehr als geheimnisvoll und auch, wenn ich anfangs leichte Angst vor ihr hatte, weil sie auf jeden Fall sehr abgedreht wirkte, mochte ich so sofort. Ihr ganze passiv-aggressive Art gefiel mir und zum Ende wurde auch klar, warum sie so handelte und reagierte. Da wirkte sie mitunter auch sanfter und wie eine ganz andere Person, zumal einiges auch mehr Sinn ergab.

Der Schreibstil ist typisch Fitzek und unterhielt mich bis auf kleinere Längen echt super. Ja, es war mir manchmal etwas zu schräg und es war melodramatischer als sonst, aber der Plot Twist rettete einiges und verschaffte der Geschichte mehr Tiefe. Zudem hielt es dennoch super die Balance und wurde nicht zu skurril oder zu dramatisch.

Fazit:
Mir fiel diese Rezension nicht so ganz leicht, weil ich am liebsten über alles geredet hätte und Kurzfassungen mir einfach schwer fallen, aber ich hoffe, man erkennt, worauf ich hinaus wollte. Fitzek kann auch wunderbar Geschichten abseits seines typischen Genres schreiben, auch wenn es für mich leicht gewöhnungsbedürftig war und der Geschichte mehr Inhalt durchaus etwas gut getan hätte. Aber ich mag den Twist und finde es super, dass es so gut die Balance gehalten hat und nur an vereinzelten Stellen etwas zu viel wurde. Der Humor ist klasse und ich liebe diese ganzen Anspielungen. Ich bin auf mehr gespannt und vergebe:

4 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Schräg und erschreckend, aber genial !

AchtNacht
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Er hatte die Idee gehabt, Ben und Arezu Prüfungen zu unterziehen, bei denen sie sich der Öffentlichkeit stellen mussten. Nur dank seiner Genialität war aus einem Versteckspiel eine interaktive Jagd geworden.
//S.220//

Klappentext:
Es ...

Er hatte die Idee gehabt, Ben und Arezu Prüfungen zu unterziehen, bei denen sie sich der Öffentlichkeit stellen mussten. Nur dank seiner Genialität war aus einem Versteckspiel eine interaktive Jagd geworden.
//S.220//


Klappentext:
Es ist der 8. 8., acht Uhr acht. Sie haben 80 Millionen Feinde. Werden Sie die AchtNacht überleben?
Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie. Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen.
In der "AchtNacht", am 8. 8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen. Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei. Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten - und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt. Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst. Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief.
Und Ihr Name wurde gezogen!

Meine Meinung:
Ich werde mich kurz halten und spoilerfrei meine Meinung argumentieren, da man sich selber ein Bild machen sollte und ich vermutlich viel spoilern würde, wenn ich zu sehr ins Detail gehe, deswegen gibt es nur einen kurzen Leseeindruck.

AchtNacht ist eines dieser Bücher, welches gefühlt schon ewig auf meinem SuB lag und um das ich immer rumgeschlichen bin, aber nie in die Hand genommen habe, bis ich irgendwann mal wieder vorbei lief und mir dachte: "Das will ich jetzt lesen !" Und bei dem Klappentext schwirrten mir unzählige Plots durch den Kopf und ich war sehr gespannt, wie dieser Thriller im "The Purge" Stil mich begeistern würde.

Das Cover passt auf jeden Fall perfekt zu der Geschichte und ich liebe es, wie schlicht und dabei so aussagekräftig ist. Der schwarze Hintergrund, die rote acht und die Menschen, die eine einzelne Person vor ihnen jagt, gibt klasse den Inhalt wieder, während es gleichzeitig auch nichts groß verrät.

Man wurde mitten in das Geschehen hineingeworfen und Fitzek ließ nicht nur Ben kaum Zeit, sondern auch dem Leser, bevor es schon rasant losging und man sich fragte, was denn hier los war. Es war verwirrend ohne Ende und vor allem Anfangs brauchte ich doch ein klein wenig Zeit, bevor ich mich zurechtfand, da unzählige Handlungsstränge eröffnet und dem Leser sehr viele Figuren vorgestellt wurden, wovon die meisten aber auch relativ schnell wieder verschwanden, da sie bedeutungslos für die Handlung waren.

Der Fokus lag hier auf Ben und Arezu, die nicht sofort zueinander fanden, sondern erst allein um ihr Überleben kämpfen mussten. Während man zu Ben relativ viel erfuhr, blieb mir Arezu relativ lange ein Rätsel, wobei man sich eh die ganze Zeit fragte, wer die beiden so hassen musste, dass er oder sie sie vogelfrei gab. Zudem gab es auch einige andere Fragen, die mich früh beschäftigten und die auch erst relativ spät geklärt wurden.

Es passierte unglaublich viel und irgendwie hatte es aber eine Kernhandlung, die Fitzek immer Auge behielt und stetig spannend machte. Man hoffte, bangte und flog durch die Seiten, weil man unzählige Theorien, Vermutungen und Fragen hatte, die man aufgelöst haben wollte. Keine meiner Theorien bewahrheitete sich, dafür schockierte mich die Auflösung umso mehr. Zwar blieben ein paar Fragen übrig, aber ich fand es sehr interessant und spannend, wie alles endete.

Die Handlung ist mitunter brutal und raubte mir zeitweilig den Atem, weil man sich nicht vorstellen mochte, dass Menschen zu so etwas fähig waren, aber man braucht heutzutage ja nur mal in die Nachrichten sehen. Der Autor behielt hier doch relativ eine gute Balance und ich hatte nicht das Gefühl, dass es zu übertrieben dargestellt wurde, allerdings gab es eine Szene, die zwar irgendwie schon passte, die mir persönlich aber zu drüber war, auch wenn sowas garantiert auch auf der Welt passiert.

Zwischendurch gab es auch ein paar Längen und vor allem nach der Hälfte drehte es sich leicht, aber vor allem das spannende und mega interessante Finale begeisterte mich. Nicht nur, weil die meisten meiner Fragen geklärt wurden und es einen guten und runden Abschluss gab, sondern weil es sich so spannend las, dass ich meine Augen nicht von den Seiten lassen konnte. Generell war ich sehr schnell durch mit dem Buch, weil es eine interessante und spannende Geschichte war.

Bei den Charakteren halte ich mich lieber auch bedeckt, aber das, was man über einige Personen erfuhr, egal, ob es sich bewahrheitete oder als Falschaussage entpuppte, war schockierend und spannend. Vor allem Arezu war mir ein Rätsel und ich fand es heftig, wer sie wirklich war und was sie getan hatte. Ben fand ich manchmal etwas sehr wehleidig und unsympathisch, aber seine Entwicklung gefiel mir sehr.

Die Nebencharaktere tauchten in Massen auf und verschwanden meist schnell wieder, nur Nikolai, Dash und ein alter Bekannter aus einem anderen Buch waren wichtig. Ich würde euch auch empfehlen, zuerst "Passagier 23" zu lesen, weil Martin Schwartz in "AchtNacht" eine wichtige Nebenrolle hat und man durchaus zu seiner Geschichte gespoilert werden kann. Ich bin jedenfalls froh, es schon lange vorher gelesen zu haben.

Klasse war auch der Schreibstil, durch den ich durch das Buch geflogen bin. Schräg, melodramatisch, spannend und so typisch Fitzek. Ich fand ihn einfach super und auch, wenn es an ein, zwei Stellen etwas zu viel des Guten war, behielt es auch seine Balance und driftete nicht ab.

Fazit:
Dieses Buch gehört nicht zu meinen absoluten Lieblingen, aber vor allem als Fitzek-Fan sollte man es schon gelesen habe, weil es einfach Fitzek ist. Schräg, überladen, aber auch so genial und spannend. Vor allem liebe ich es, dass es so verwirrend was und sich am Ende so gut auflöste. Von mir gibt es:

4 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Iosivonis schöner Schreibstil rettet es !

Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Colt trat neben mich.„Egal, wie dunkel es sein mag, einen Funken Licht findest du überall. Und wo Licht ist, da sind auch wir.“
//S.195//

Meine Meinung:
Lange schwirrte ich um dieses Buch herum; irgendwie ...

Colt trat neben mich.„Egal, wie dunkel es sein mag, einen Funken Licht findest du überall. Und wo Licht ist, da sind auch wir.“
//S.195//


Meine Meinung:
Lange schwirrte ich um dieses Buch herum; irgendwie hatte ich einfach die Befürchtung, dass es mir nicht gefallen würde, daher war ich umso überraschter, wie schnell ich es durch hatte.

Es ist eine tolle Geschichte, aber vor allem anfangs erinnerte es mich zuerst an Obsidian, was mich irgendwie schon störte. Mir sind da einfach zu viele Parallelen aufgefallen, aber zum Glück schaffte Iosivoni es, ca. nach der Hälfte sich super davon zu trennen, sodass mir ihre Geschichte als eigene im Gedächtnis bleiben wird.

Insgesamt ist es eine spannende und interessante Story mit überraschenden Charakteren und vielen Wendungen, die ich nicht so gesehen hätte.
Nur zum Ende war es mir doch zu chaotisch, da überschlugen sich die Ereignisse einfach zu sehr und ich fühlte mich schon etwas erschlagen.

Die Charaktere gefielen mir sehr. Vor allem Colt und Rayne fand ich echt interessant. Sie wiesen sehr viele Facetten auf und es war spannend, wie sie sich entwickelten.

Rayne ist ein sehr mutiges und ruhiges Mädchen, was ich einfach gern mochte. Ich fand es so schön, wie sie sich für ihre Familie einsetzte, die sie adoptierte. Man konnte so schön die Liebe spüren, die sie für die beiden empfand.
Sie war nicht perfekt und versuchte es auch nicht zu sein, sondern redete offen über ihre Ängste, Wünsche und Fehler.

Colt ist an sich ein echt toller Kerl....wenn er denn mal will. Denn meistens benimmt er sich einfach nur wie ein überheblicher Idiot und ich so manches Mal konnte ich bei seinen Aktionen nur den Kopf schütteln, einfach unglaublich dieser Kerl. Aber er hatte auch eine ruhigere, sanftere Seite, die ich mehr an ihm mochte.

Lauren ist für mich eine Überraschung. Nach außen hin wirkt sie sehr freundlich und glaubwürdig, aber zum Ende hin schockte mich ihr heftiger Wandelt doch sehr. Diese Frau hat definitiv zwei Seiten und schreckt im Grunde vor rein gar nichts zurück. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich noch entwickeln wird und wer sie im Grunde eigentlich ist.

Der Schreibstil ist echt klasse. Zwar fand ich ihn zum Ende hin etwas anstrengend, aber insgesamt las er sich sehr flüssig und ich hatte viel Freude daran.

Bewertung:
Ein Dialogie-Auftakt, der dank Iosivonis tollem Schreibstil super unterhalten kann. Ich bin gespannt, ob der zweite Band diesen tollen ersten Eindruck festigen kann oder zerstört. So oder so gibt es von mir aber:

4 von 5 Sterne

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