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Veröffentlicht am 01.10.2023

Mörderisches Landleben

Blaubeermorde
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Als Janas Vater verstirbt, erlebt sie die Überraschung ihres Lebens. Nicht nur, dass sie nicht mehr alleinige Erbin ist, jetzt hat sie auch noch eine, ihr bis dahin unbekannte, Halbschwester. Aber den ...

Als Janas Vater verstirbt, erlebt sie die Überraschung ihres Lebens. Nicht nur, dass sie nicht mehr alleinige Erbin ist, jetzt hat sie auch noch eine, ihr bis dahin unbekannte, Halbschwester. Aber den beiden wird nach dem ersten Schock keine Ruhe gegönnt, da sie plötzlich in einen Mordfall verwickelt werden, den sie lösen wollen und dafür müssen sie nicht nur ihre Differenzen überbrücken.

Meine Meinung:
Ich habe diese Reihe damals echt geliebt. Als der erste Band Anfang 2016 als Debüt von Mareike Marlow erschien und ich es für eine Challange las, war ich völlig begeistert. Krimis sind nicht immer mein Fall, aber dieser überzeugte mich auf ganzer Linie und auch Band zwei fand ich klasse. Da der Titel nun wieder für eine Challange passte und ich auch echt Lust auf einen re-read hatte, freute ich mich wieder sehr, in Janas und Tessas turbulente Welt einzutauchen. Aber ich habe hier wieder einmal gemerkt, wie sehr sich mein Lesegeschmack in den letzten Jahren verändert hat.

Das Cover liebe ich auch heute noch. Es ist auf der einen Seite recht schlicht, trifft den Nagel aber auf den Kopf. Der Titel ist passend in blau im unteren Bereich angesiedelt und der Fokus liegt eher auf die zerplatzten Früchte neben einer Schale mit Blaubeeren und Heidelbeeren. Der braune Holztisch im Hintergrund rundet die Farbkombination super ab. Es gibt selten Cover, die passender sind ohne alles zu verraten.

Ich bin wirklich mit Vorfreude an die Geschichte gegangen, aber ehrlich gesagt konnte sie mich nach dem ersten Leichenfund nicht mehr wirklich begeistern. Das lag zum Teil daran, dass die Kombination aus Privatleben der "Ermittlerinnen" und die Lösung des Falls nicht sehr gut miteinander harmonierte. Meistens fand ich das Geschehen recht langweilig und auch der Fall las sich leider nicht sonderlich spannend. Zwar gab es immer mal wieder Momente, die mich interessierten und wo ich auch ein wenig mit rätselte, aber der Funke sprang nicht mehr wirklich über. Vieles zog sich in die Länge und die privaten Dramen langweilten eher. Die Aufdeckung des Täters war leider etwas zu Standard und ehrlich gesagt habe ich es mir vorher schon gedacht, dass es diese Person sein würde. Zumal es um eines der ältesten Motive der Welt ging, welches auch nicht interessant verpackt wurde. Aber mir gefiel es, dass die Zustände der Leichen und der Tatorte nicht zu explizit beschrieben wurden, man aber einen guten Überblick über die Lage bekam.

Der Humor und die Gespräche zwischen den Bewohnern war manchmal durchaus interessant und amüsant, aber auch etwas anstrengend, weil es etwas aufgesetzt wirkte und mich es auch nicht so sehr interessierte. Vor allem die Sache mit dem Huhn war mir dann doch etwas albern, vor allem, was Tessas Verhalten betraf, die so manches Mal eher wie eine Jugendliche und nicht wie eine erwachsene Frau agierte.

Generell wurde ich mit den Charakteren nicht sonderlich warm. Die Nebencharaktere fand ich durchaus in Ordnung, auch wenn sie leicht schablonenhaft wirkten und ich sie etwas anstrengend fand. Aber ich mochte Georg ganz gerne, der immer für Jana da war.

Die Beziehung von Jana und Tessa war turbulent und anfangs von Differenzen geprägt, aber mir gefiel es, wie sie sich nach und nach annäherten und schließlich doch einige Gemeinsamkeiten entdeckten.

Ich konnte allerdings mit Tessa nicht viel anfangen, weil ich sie sehr anstrengend und unreif fand. Sie nahm sich einfach, was sie wollte, ohne an die Konsequenzen zu denken, oder ob sie vielleicht jemanden schaden bzw. verletzen könnte. Wenn sie etwas wollte, machte sie es auch. Zwar fand ich ihre Durchsetzungsfähigkeit einerseits bewundernswert, aber auch unsensibel und engstirnig. Zudem störte es mich, dass sie öfters wie eine Jugendliche, manchmal sogar wie ein Kind redete und auch so handelte, das irritierte mich einfach.

Jana mochte ich wesentlich mehr, weil sie eine sehr ruhige und doch auch energische Frau war, die wusste, wie sie sich durchsetzen musste, ohne die Menschen zu bedrängen. Durch ihre Arbeit als Ärztin hatte sie auch einen ganz anderen Draht zu ihnen und reagierte wesentlich sensibler als ihre Schwester. Zwar wirkte sie manchmal etwas altbacken, konnte mich aber auch überraschen.

Der Schreibstil ließ sich durchaus flüssig lesen, aber es wurden mir zu viele Nichtigkeiten zu sehr in die Länge gezogen, sodass die Spannung oft auf der Strecke blieb. Aber wenn es spannende Stellen gab, konnte ich meine Augen nicht von den Seiten lösen. Schade, dass die Handlung abseits davon es nicht so recht schaffte.

Fazit:
Ein re-read, der wieder für etwas Platz in meinem Regal sorgte. mich aber durchaus gut unterhalten konnte. Zwar wurde ich nie mit Tessa warm und fand sie sehr anstrengend, aber mit ihr und Jana als selbst ernanntes Ermittlerteam gab es ein paar spannende Momente. Leider funktionierte der Mix aus Privatleben und Fall nicht mehr so gut, weil es sich auch recht zog und die Auflösung des Täters mir zu vorhersehbar war. Und nach sieben Jahren wusste ich vor dem erneuten Lesen nun wirklich nicht mehr, wer es war und warum.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Eindrucksvoll

Miss Kim weiß Bescheid
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In "Miss Kim weiß Bescheid" von Cho Nam-Joo stehen acht Frauen verschiedenen Alters im Fokus einer Geschichte. Sie sind alle unterschiedlich aufgewachsen, haben andere Hintergründe und familiäre Situationen. ...

In "Miss Kim weiß Bescheid" von Cho Nam-Joo stehen acht Frauen verschiedenen Alters im Fokus einer Geschichte. Sie sind alle unterschiedlich aufgewachsen, haben andere Hintergründe und familiäre Situationen. Aber sie vereint ihre Rolle als Frau in Korea und ihr stiller Protest dagegen. Es geht um junge Frauen, die Familie, Haushalt und Arbeit perfekt unter einem Hut bekommen sollen, aber daran zerbrechen und resigniert ihre Arbeit kündigen. Frauen, von denen erwartet wird, dass sie nach einigen Jahren ihren Freund heiraten ohne zu fragen, was sie eigentlich möchten oder Frauen, die kurz vor der Rente stehen und sich ihren Lebenstraum erfüllen wollen, von denen aber erwartet wird, dass sie sich rund um die Uhr um ihre Enkelkinder kümmern.

Meine Meinung:
Eigentlich ist das gar nicht mein Genre. Früher habe ich meist nur Fantasy, YA/NA oder Erotik gelesen, aber ich merke mittlerweile bei mir einen Umschwung, wo mich Bücher wie "Miss Kim weiß Bescheid" mehr begeistern können als die eben genannten Genre. Ich bin ohne jegliche Erwartungen an das Buch gegangen und war sehr gespannt, wie mir diese achte Geschichten gefallen würden und wurde sehr überrascht.

Die Geschichten waren unterschiedlich lang und endeten meist sehr offen, was mir sehr gut gefiel, weil es nicht nur Interpretationsfreiraum für den Leser ließ, sondern es anders auch gar nicht gepasst hätte. Ich fand es sehr spannend, in die koreanische Kultur einzutauchen, wobei doch manches gar nicht so anders ist als bei uns. Zwar liegen zwischen Südkorea und Deutschland etliche Kilometer, aber bei den Erzählungen erinnerten mich doch einige Dinge auch an die Rolle der Frau hier. Sei es das Dilemma Arbeit und Kindererziehung unter einen Hut zu bekommen, ohne eines von beiden zu vernachlässigen oder das Männer meist vor Frauen bevorzugt werden, vor allen in Berufen, die nicht "frauentypisch" sind. Auch ging es um die Probleme, einen Betreuungsplatz zu finden und wie einem allerhand Steine in den Weg gelegt wurden.

Die Frauen in den acht Erzählungen schreien aber nicht auf, sie protestieren nicht, weil es sich nicht gehört. Sie leiden eher still und versuchen alles mögliche, um ihr Leben und das ihrer Angehörigen angenehm zu gestalten. In einigen Geschichten wurde dieses Dilemma sehr deutlich und irgendwie wirkte es sehr absurd, wie die Wahrheit an die Seite gekehrt wurde, nur, damit die Akte rein blieb und dieser Person nicht die Zukunft verbaut wurde.

Sehr eindrucksvoll fand ich vor allem die Geschichte "Lieber Hyunnam", die in Briefform geschrieben wurde und eigentlich sehr süß begann, bis der Leser das wahre Naturell der Beziehung zwischen der namenlosen Erzählerin und Hyunnam zu Gesicht bekam. Es war sehr beklemmend und ich fieberte mit dieser Frau mit. Aber auch "Unter dem Pflaumenbaum" ging mir unter die Haut, weil ich da viel von meiner Familie und mir wiederfand und mich emotional werden ließ.

Der Stil war nüchtern, aber auch voller Emotionen. Die Autorin Cho Nam-Joo weiß eindeutig, wie sie gekonnt Geschichten erzählt, die einem unter die Haut gehen, aber auch zum Nachdenken anregen und protestieren lassen. Man findet sich immer ein klein wenig in ihren Geschichten wieder und man fühlt sich mit diesen Frauen auf eine besondere Art verbunden.

Fazit:
Es gab ein, zwei Geschichten, die mich etwas ratlos zurückließen, aber dennoch schafften es diese Erzählungen mich zum Nachdenken anzuregen. Der nüchterne und doch unter die Haut gehende Stil fesselte von Anfang bis Ende und es ist schon eine große Erzählkunst, wie die Autorin es schafft, ein Gemeinschaftsgefühl entstehen zu lassen, wo man sich wiederfindet. Die Rezension hierzu viel mir definitiv nicht leicht, da mir immer noch die Eindrücke von diesen acht Frauen und ihren Lebensgeschichten im Kopf herumschwirren. Von mir gibt es aber eine eindeutige Empfehlung.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Chaos und viel weihnachtlicher Charme

Ein Fest zum Verlieben
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Vielen Dank an NetGalley und Fischer Taschenbuch für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Inhalt:
Weihnachten, das Fest der Liebe ? Nicht bei Petter und Julia, ...

Vielen Dank an NetGalley und Fischer Taschenbuch für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Inhalt:
Weihnachten, das Fest der Liebe ? Nicht bei Petter und Julia, die aus unterschiedlichen Gründen mit den Festtagen hadern und gestresst sind. Und zu allem Unglück wurde ihre Unterkunft versehentlich an beide vermietet und dank eines Schneesturms bietet sich so schnell auch keine Ausweichmöglichkeit an. Also müssen die beiden die Feiertage zusammenverbringen, obwohl sie sich nicht ausstehen können.

Meine Meinung:
Eigentlich lese ich so früh keine Weihnachtsgeschichten, wenn ich überhaupt mal eine dann lese, aber der Inhalt und das Cover verführten mich gerade dazu. Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch rangegangen und wurde echt gut unterhalten. Zwar gab es vor allem bei dem Stil eine Sache, die mich sehr störte, aber für zwischendurch ist es wirklich eine süße Liebesgeschichte, bei der ich auch die Chemie zwischen dem Paar super spüren konnte.

Als ich das Cover sah, war es Liebe auf den ersten Blick. Eigentlich bin ich nicht so der große Fan von so vielen kleine Details auf einmal, aber hier passte es nicht nur super gut zu der Geschichte, sondern auch zu Weihnachten und Schweden, mit dem ich den Begriff "Hygge" sehr stark verbinde. Dieses Lebensgefühl von Gemütlichkeit strahlt dieses Cover definitiv aus und ich finde die Farbkombi aus rot, blau und grün sehr passend.

Die Geschichte gefiel mir insgesamt auch recht gut. Man lernte zunächst Julias und Petters Lebenssituation und ihre Probleme, Sorgen und Wünsche kennen und begleitete sie auf ihren Weg. Mir gefiel es, dass es nicht sofort in der Unterkunft begann, sondern der Leser erst einmal mit den Figuren und ihren Leben warm werden konnte. Und da gab es bereits ein paar Momente, wo das Schicksal die beiden ein wenig auf den richtigen Weg lenkte und das fand ich echt amüsant.

Beide hatten viel Pech und vor allem Julia tat mir doch echt Leid. Sei es wegen ihren Tinder-Fails, der fehlenden Unterstützung ihrer Familie oder eben, dass sie ihre erholsamen Ferientage mehr oder weniger vergessen konnte. Und auch Petter hatte es nicht leichter. Die Scheidung von seiner Ex-Frau, seine Schreibblockade oder ein noch pikanteres Problem plagten ihn. Als beide dann aufeinander trafen, sprühten die Funken und das zunächst nicht im romantischen Sinne.

Aber schon hier spürte man eine gewisse Anziehung zwischen den beiden und ich fand es süß, wie sie sich immer näher kamen und schließlich nicht mehr dagegen wehren konnte. Die kleinen Berührungen, Blicke und ihre Gespräche verliehen der Geschichte eine angenehme Tiefe und mir gefiel es auch sehr, dass es keine richtige Erotikszene gab, sondern eher Andeutungen, die die eigene Fantasie anfachten. Zum Ende hin hätte ich beide nur zu gerne geschüttelt, weil es mich wahnsinnig machte, wie sehr man wieder einmal aneinander vorbeireden konnte. Zwar zog es sich vor dem Happy End ein wenig und manches wirkte etwas sehr zufällig, aber mir gefiel es, dass sich beide in ihrem realen Leben wieder trafen und die Charaktere das erhielten, was sie verdienten.

Die Charaktere gefielen mir auch ganz gut, nur wurde ich mit Jonathan und seiner Schwester, sowie Carolin nie ganz warm. Vor allem mit Jonathan fremdelte ich die meiste Zeit, weil ich sein Auftreten als unsympathisch empfand und er auf mich sehr unreif und chaotisch wirkte. Carolin fand ich eigentlich ganz in Ordnung, aber dennoch wirkte sie sehr unnahbar, ich hätte gern mehr über sie erfahren. Mein Highlight ist und bleibt aber Evelyn, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Ich glaube auch nicht an ihre Praktiken, aber die Frau war sehr weise und hatte immer ein Ohr offen.

Julia und Petter mochte durchaus ganz gerne, wobei ich Julia aus seiner Sicht sehr unsympathisch fand. Aber dennoch bewunderte ich ihre Stärke und ihren Mut, ganz alleine an den Feiertagen in einem fremdes Haus zu wohnen, wo man niemanden kannte und mit den Menschen in Kontakt kommt. Sie hasste die Feiertage und ich konnte ihre Gründe absolut nachvollziehen. Sie wirkte ein wenig wie ein weiblicher Grinch, aber das mochte ich irgendwie. Mich störte es nur, dass sie zunächst nie richtig ihre Meinung sagte und geradeheraus fragte, was los sei, sondern lieber den Kopf einzog, wobei das auch ihrer Erziehung geschuldet war.

Petter fand ich recht sympathisch, auch wenn er sich manchmal wie ein Blödmann verhielt und recht unbeholfen agierte. Aber mir gefiel es, wie er um die Menschen kämpfte, die er liebte und ihn seiner Arbeit aufging, auch wenn er sich selber da einigen Druck machte. Und wie bei Julia ärgerte es mich, wenn er sich lieber zurückzog und sich nicht der Situation stellte.

Und nun komme ich zu meinem Problem mit dem Buch. Die Geschichte war süß und schön weihnachtlich, es gab ein paar witzig Momente und viel Gefühl, aber beim Stil gab es etwas, was mich sehr störte und mich jedes Mal aus dem Lesefluss riss. Die Autorin schrieb einige Kapitel aus der Sicht von Julia in der Ich-Perspektive und in der Gegenwart und wechselte dann in die allgemeine Erzählerperspektive von Petter, Carolin und Jonathan in der Vergangenheit und das war absolut nicht meins. Nicht nur riss es mich eben jedes Mal aus der Geschichte, sondern ich fand auch, dass es einfach nicht miteinander harmonierte. Manchmal hatte ich das Gefühl mehrere Geschichten und nicht eine zu lesen, was echt schade war. Mir hätte es viel besser gefallen, wenn man eine Variation gewählt und nicht so viel hin und her gewechselt hätte. Denn wenn man sich an eine Form gewöhnt hatte, dann las es sich sehr flüssig und ich hatte durchaus meine Freude damit.

Fazit:
Eine schön weihnachtliche Geschichte mit hyggeliger Stimmung, die mich schon mal so langsam auf das Fest einstimmte und wo ich die Chemie beim Paar toll fand. Allerdings war mir der Stil zu sprunghaft und vor allem zum Ende hin verlor es sich etwas. Dennoch ist es eine tolle Geschichte für einen gemütlichen Nachmittag und ich würde gerne mehr von der Autorin lesen, da mir die schwedische Atmosphäre sehr gefiel.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Viel Lärm um Nichts

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe
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Allison und Colin waren einmal ein Paar, aber das Studentenleben und Colins obsessiver Drang zur Rivalität kamen dazwischen und nun treffen sie sich auf der Uni wieder, als Konkurrenten ! Da es für das ...

Allison und Colin waren einmal ein Paar, aber das Studentenleben und Colins obsessiver Drang zur Rivalität kamen dazwischen und nun treffen sie sich auf der Uni wieder, als Konkurrenten ! Da es für das Promotionsprogramm nur eine Stelle als Lehrassistent gibt, fahren beide nach und nach zu schweren Geschützen auf, um ihren Traum zu ergattern. Für beide kein Problem, nur dass sie sich so auch wieder sehr nahe kommen.

Meine Meinung:
Worum geht es eigentlich ? Laut der Empfehlung auf dem Cover ist es eine der heißesten "Rivals-to-Lovers" Geschichten überhaupt. Aber eigentlich ist es auch eine second-third-fourth-Chance Geschichte, die mich wenig begeistern konnte und eher frustrierte. Ich weiß nicht, ob einfach Liebesgeschichten mit akademischen Hintergrund nicht meins sind, weil mich schon einmal eine Geschichte in diesem Bereich nicht so sehr begeistern konnte, oder ob es einfach an dem Schreibstil und den Figuren lag, die mich so manches Mal ratlos machten.

Aber erst einmal von ganz vorne, denn das Cover liebe ich wirklich sehr. Rosatöne sind eigentlich nicht so meins, aber hier finde ich die Kombination mit den anderen Farben, die als toller Kontrast dienen und den beiden Figuren super. Es hat einfach etwas, was mir sehr gut gefällt. Toll ist es auch, dass Allison und Colin den Beschreibungen im Buch gleichen und man sich als Leser dennoch mehr dazu malen kann. Der Titel und der Untertitel sind um die Punkte mit den Protagonisten gesetzt worden und sticht klar hervor. Nur der Name der Autorin geht etwas verloren, da ich das weiß auch zu unscheinbar finde.

Und das Cover ist wirklich noch das beste an dem Buch, denn der Rest konnte mich kaum überzeugen. Zu Beginn wurde ich gleich mit vielen Fachwörtern erschlagen und nicht alle wurden erklärt, sodass ich nebenbei noch im Internet nach Erklärungen suchen musste, was schon nervte. Ich weiß, dass man es nicht mit den Uni-Geschichten von anderen Autoren aus dem Bereich YA vergleichen kann, aber ich hätte es sehr begrüßt, wenn die Autorin da einfach mehr Erklärungen für Laien reingeschrieben hätte. Aber irgendwann war ich durchaus drin und konnte dem Geschehen gut folgen, auch wenn es mir meist nicht so gut gefiel.

Es wurden viele Themen angesprochen, wo ich mich zum Teil wiederfand und mir gefiel es auch, dass mit Allison mal eine Protagonistin vorkam, die nicht die perfekten Maße hatte, aber die permanenten Hinweise auf ihre Figur oder bestimmte Bereiche, sowie die Einschränkungen die sie damit hatte oder die Kommentare, die sie diesbezüglich erhielt, raubten mir irgendwann den letzten Nerv und ich verdrehte die Augen. Und ich bin selber korpulent und konnte wirklich alles nachempfinden. Die Probleme gut sitzende Klamotten zu finden, die einem auch gefallen, die Hindernisse, die die Umgebung darstellen kann oder die verletzenden Kommentare von Familienmitgliedern. Ich kann es wirklich so gut verstehen, aber es war einfach zu viel des guten und ich dachte mir irgendwann nur, dass ich es verstanden habe, wenn sie jetzt noch einmal über ihre Figur spricht, schreie ich.

Und auch diese ganzen Dramen rund um ihre Eltern, ihre Mitbewohnerin und Colin waren recht anstrengend. Dieses ewige hin und her zog sich einfach zu zu sehr und ich habe da auch keinen roten Faden erkennen können, abgesehen davon, dass sie um dieselbe Stelle konkurrieren. Ihre Liebesgeschichte war fad und ich spürte eigentlich keine Chemie zwischen ihnen. Ich verstand nicht, was sie einander so anziehend fanden und ehrlich gesagt empfand ich ihre Beziehung als toxisch. Beide setzten sich nicht wirklich mit ihren Problemen in dieser auseinander und redeten mal Klartext sondern gingen lieber ins Bett miteinander bis dann die nächste Trennung kam und es erneut von vorne losging. Ich fieberte nicht mit und hätte es sogar besser gefunden, wenn sie sich endgültig getrennt hätten, da es mich irgendwie runterzog.

Die erotischen Szenen fand ich okay, aber auch hier spürte ich kein Verlangen, Leidenschaft oder Gefühle zwischen ihnen, was ich schon schade fand. Aber mir gefiel es, dass diese Szenen recht kurz waren und nicht zu sehr ins Detail gingen.

Da konnten die Figuren auch nicht viel wett machen, da sie mir auch nicht zusagten. Die Nebencharaktere waren teils seht unangenehm und vor allem Ethans Angeberei machte ihn sehr unsympathisch. Aber auch Allisons Mutter, ihre Mitbewohnerin und Freundin und ihre Mitstudenten agierten mitunter sehr komisch und aufgesetzt.

Allison machte sich selber ständig klein wegen ihrer Figur und ich konnte sie da wirklich sehr gut nachvollziehen, weil ich es von mir selber kenne, aber es störte irgendwann sehr. Zwar tat sie mir auch wegen ihrer Kindheit und ihres Vaters mitunter Leid, aber ich verstand dennoch einige ihrer Aktionen nicht. Sie tat sich ständig selber weh und ich hätte sie am liebsten geschüttelt. Ich verstand schon, was die Autorin mir damit sagen wollte, aber ich finde, dass sie es übertrieb. Auch was Allisons Persönlichkeit anging, die sehr dominant war und teilweise sich zu sehr verbiss. Mich störte es, dass sie anderen Menschen gegenüber recht nachtragend war, aber bei ihr sollte man nachsichtiger sein, passte irgendwo nicht.

Colin wirkte recht blass und wirkte auf mich eher wie ein Nebendarsteller, da Allison doch sehr viel Raum einnahm. Hier war keine gute Balance vertreten, was schade war, da er doch manchmal sympathisch wirkte und ich ihn interessant fand. Zwar hat er einen obsessiven Drang zur Rivalität, was nicht immer von Vorteil war, aber er veränderte sich auch und versuchte auf die Menschen zuzugehen.

Der Schreibstil las sich recht schleppend und auch, wenn ich es relativ schnell beendete, musste ich vieles nochmal lesen, weil der Satzbau komisch wirkte. Die kurzen Sätze, die mitunter abgehackt wirkten, störten mich jetzt nicht so sehr, eher die fehlende emotionale Spannung und die nicht vorhandene Nähe zu den Figuren, die es mir schwierig machten, diese Geschichte zu mögen. Kurz gesagt: Der Stil ist einfach nicht meins.

Fazit:
Es klang super und es gab Ansätze, die ich interessant fand, aber irgendwie verzettelte sich die Autorin bei den vielen Nebenhandlungen und dem hin und her zwischen ihren Protagonisten, Einiges wirkte aufgesetzt oder es wurde zu sehr darauf hingewiesen, sodass ich keine Freude an der Geschichte entwickeln konnte. Es war zu zäh und die Liebesgeschichte langweilig, was auch an dem Paar lag, bei dem ich keine Chemie spüren konnte. Das Buch war nichts für mich, aber es gab durchaus ein, zwei interessante Szenen, die mir gefielen.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Ein toller Spaß für Groß und Klein

Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst
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Zippel ist ein kleines Schlossgespenst, welches ein besonderes Zuhause hat, denn schließlich muss so ein Gespenst nicht unbedingt in einem Schloss beheimatet sein. Im Türschloss von Pauls Familie hat er ...

Zippel ist ein kleines Schlossgespenst, welches ein besonderes Zuhause hat, denn schließlich muss so ein Gespenst nicht unbedingt in einem Schloss beheimatet sein. Im Türschloss von Pauls Familie hat er es besonders bequem und liebt es sehr. Und nachdem Paul ihn dort entdeckt, beginnt für beide eine lustige Zeit, da Zippel ständig Quatsch im Kopf hat. Doch dann soll das Türschloss ausgetauscht werden und sein Zuhause ist in Gefahr.

Meine Meinung:
Ich lese eigentlich keine Kinderbücher, bis gelegentlich mal einen Fall von den drei ???, da es einfach nicht mehr meins ist. Aber dann sollte ich eines für eine Challange lesen und mir wurde wärmstens "Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst" empfohlen. Ich ging mit eher verhaltener Meinung daran und erwartete wirklich nichts allzu großartiges, wurde aber dann umso mehr überrascht und es gefiel mir richtig gut.

Die Geschichte war absolut niedlich und wirklich sehr lustig. Wenn Zippel wieder wild um sich reimte und sich für Paul rächte, war das einfach nur zu herrlich und ich hatte echt meinen Spaß daran. Erwachsenenthemen wurden kindgerecht eingebaut und verliehen etwas mehr Tiefe, weil ihnen so auch gezeigt wurde, dass nicht immer alles im Leben rund läuft, aber gleichzeitig wurde auch vermittelt, dass man eine Lösung dafür finden kann. Die Suche nach einem neuen Zuhause für Zippel ging dabei aber nie unter und es ich war schon recht gespannt, ob sie eines finden würden, wo er sich wohl fühlen würde.

Sehr schön fand ich die Illustrationen. Sie waren niedlich und luden dazu ein, noch etwas mehr in der Geschichte zu verweilen. Besonders die Abbildung von Zippel gefiel mir sehr. Und auch die Charaktere mochte ich. So war Zippel sehr frech und hatte allerlei Unfug im Kopf, machte sich aber auch Gedanken um seine Freunde und versuchte zu helfen, auch wenn dies nicht immer glückte. Paul war ein toller Junge und mir gefiel es, wie mutig er im Verlauf der Geschichte wurde.

Der Schreibstil von Rühle war kindgerecht und absolut charmant. Mir gefiel es, dass die Kapitel nicht zu lang waren, aber in sich abgeschlossen, sodass es auch nicht abgehackt wirkte. Die Reime waren einfach klasse und machten Spaß.

Fazit:
Wie schon geschrieben, Kinderbücher sind nicht meins, aber dieses hat mir gezeigt, dass es doch auch Bücher gibt, die mir nicht nur gut gefallen, sondern mich begeistern können. Das erste Abenteuer von Zippel und Paul ist ein kurzweiliger Spaß für Groß und Klein, der nicht nur zum Nachdenken anrührt, sondern auch wichtige Themen bietet. Ich bin auf mehr gespannt.

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