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Veröffentlicht am 05.01.2024

Ein Kurztrip ans Meer

Seeluft macht Liebe
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Sofia liebt ihre Karriere und vor allem Düsseldorf, wo sie Zuhause ist. Aber nach einem Patzer wird sie von ihrem Chef in ein entlegenes Dorf an der Nordseeküste geschickt, um dem Tischler Björn unter ...

Sofia liebt ihre Karriere und vor allem Düsseldorf, wo sie Zuhause ist. Aber nach einem Patzer wird sie von ihrem Chef in ein entlegenes Dorf an der Nordseeküste geschickt, um dem Tischler Björn unter die Arme zu greifen und ihm beim Vermarkten seiner Vintage-Möbel zu helfen. Und nicht nur sie ist wenig begeistert, auch Björn kann mit ihr und ihren Ideen wenig anfangen. Und dennoch kommen sich die beiden immer näher.

Vorwort:
Dies ist der erste Band der "Seeluft" Reihe von Svenja Lassen. Zwar sind die Geschichten in sich abgeschlossen, sollten aber der Reihe nach gelesen werden, da Vorkenntnisse durchaus hilfreich sind. Hier geht es um Sofia und Björn.

Meine Meinung:
Im letzten Jahr bin ich durch einen Zufall auf Svenja Lassen gestoßen und schon ihr erstes Buch konnte mich sehr begeistern. Ich liebe diesen norddeutschen Charme und da ich selber aus diesem Raum komme, fühle ich mich mit ihren Geschichten sehr wohl. Es ist, als würde man gedanklich einen Kurzurlaub am Meer machen und das liebe ich sehr. Es war sehr schön, dass sich auch der erste Band der "Seeluft"- Reihe daran hielt. Zwar habe ich mir etwas mehr Inhalt gewünscht und es wirkte an manchen Stellen leicht gehetzt, aber ich fühlte mich echt wie am Meer und konnte schön abschalten. Das Cover gefiel mir auch ganz gut und ich finde es schön harmonisch, nur diese Wellen im Hintergrund stören etwas.

Zu Beginn lernte man Sofia und ihr Leben kennen. Man bekam genügend Informationen, um sich ein gutes Bild von ihr zu machen, wurde damit aber nicht erschlagen. So ließ die Autorin ihrer Geschichte auch genügend Raum, sich zu entfalten, ohne dass man das Gefühl bekam, etwas würde fehlen. Die erste Begegnung von Sofia und Björn fand ich echt herrlich und die Energie zwischen ihnen war schön spürbar. Ich fand es zu komisch, wie die beiden miteinander umgingen und den jeweils anderen zu gut irritieren konnten. Ihre Liebesgeschichte wurde knapp, aber nicht zu hastig erzählt und ich fieberte mit ihnen mit, vor allem, da es zum Ende hin sehr spannend und überraschend wurde.

Die Nebengeschichten rund um Lars, Ella, Isabella und Björns Eltern wurden schön mit in die Haupthandlung eingeflochten und interessant beschrieben. Hier wurden auch schon einige Weichen für die nachfolgenden Teile gestellt und vor allem auf die Geschichte mit Ella und Lars freue ich mich schon sehr, da ich in Band eins die Chemie zwischen ihnen toll fand, auch wenn Lars sie nicht einmal beachtete.

Die meisten Charaktere fand ich sehr sympathisch und schön urig. Vor allem zu Ella baute ich sehr schnell ein Band auf und ich mochte ihre freundliche und offene Art sehr. Ihr Bruder Björn war anfangs ein richtig norddeutscher Stinkstiefel, aber er konnte auch sehr romantisch und zugänglich sein. Und mit Sofia musste ich erst warm werden, auch wenn ich sie später sehr mochte und ihre anpackende Art schätzte.

Die Autorin schrieb schön bildhaft und ich konnte mir alles sehr genau vorstellen. Ich habe es geliebt, wie sie meine Sehnsüchte nach dem Meer schürte, mich gedanklich aber auch auf einen kleinen Kurzurlaub schickte und mich wirklich alles um mich herum vergessen ließ. Dennoch wirkte es an ein paar Stellen etwas gehetzt und ich hätte es schöner gefunden, wenn man ein paar Elemente raus genommen oder mehr Seiten geschrieben hätte.

Fazit:
Ein toller Start, der Lust auf die weiteren Bände und die Charaktere macht. Zwar wirkte es manchmal etwas gehetzt und ein paar mehr Seiten hätten der Geschichte durchaus gut getan, aber ich hatte meine Freude daran und ich liebe diesen norddeutschen Charme einfach so sehr. Die Charaktere fand ich prima und der Stil ließ sich schön flüssig lesen. Ich bin nun auf Isabellas und Tills Geschichte gespannt. Von mir gibt es:

3,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2023

Pure Energie

Gentlemen of New York - William
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New York 1888. William Sloane will Veränderungen und der niemals schlafenden Stadt seinen Stempel aufdrücken. Eigentlich wäre das auch kein Problem, da ihm seine Macht, sein Ansehen und sein Geld im Grunde ...

New York 1888. William Sloane will Veränderungen und der niemals schlafenden Stadt seinen Stempel aufdrücken. Eigentlich wäre das auch kein Problem, da ihm seine Macht, sein Ansehen und sein Geld im Grunde die Weichen für eine politische Karriere stellen, aber durch die Bekanntschaft seines Freundes, mit dem er kandidiert, gerät dies nun in Gefahr. Also sucht er Ava auf, um sie unschädlich zu machen und muss feststellen, dass sie ihm mehr als unter die Haut geht.

Vorwort:
Dies ist der zweite Band der "Gentleman of New York" Reihe. Die Bände bauen zwar nicht direkt auf einander auf und sollten aber zum besseren Verständnis der Reihe nach gelesen werden. Es ist als Taschenbuch, sowie e-book erhältlich.

Meine Meinung:
Nachdem der Vorgänger rund um Emmett und Williams Schwester Elizabeth mich völlig umhauen und begeistern konnte, war ich sehr gespannt auf die Geschichte ihres Bruders. Der Klappentext gibt nicht viel preis und ich wurde sehr neugierig auf das Buch. Es ist schön, dass das Cover einen Wiedererkennungswert hat und vom Stil an Teil eins erinnert. Wieder ist vom Gesicht des Mannes nur die untere Hälfte zu sehen und unter ihm ist ein Gebäude abgebildet. Ich finde, dass es zu William passt und ich mag diesen Sepiaton sehr.

Liebe, Intrigen, politischer Machtkampf, Betrügereien und eine Anziehung, die verdammt heiß war. Zwar hatte die Geschichte ein paar Längen und ich brauchte eine gewisse Zeit, um mit den Figuren und dem Geschehen warm zu werden, aber ich liebte diesen besonderen Charme und dass die Autorin wieder eine starke Heldin kreierte, die aber dennoch auch weiche Seiten besaß. Anfangs fühlte ich mich bei all den Figuren und den ganzen Infos leicht erschlagen, da man als Leser auch quasi ins Geschehen geschubst wurde und sich erst einmal zurecht finden musste. Aber es gefiel mir und ich war schon neugierig auf den Fortgang, da vor allem die Figuren so eine tolle Chemie hatten und sich wahrlich wie Hund und Katz verhielten, was zu einigen komischen Momenten führte, die wunderbar unterhielten. Es war zu herrlich, wie Ava, die wirklich kein einfaches Leben hatte, William immer wieder Kontra gab und ihm ordentlich die Meinung geigte. Manchmal tat er mir dann auch ein wenig Leid, da er sowas nicht gewohnt war und sich immer wie ein starker Beschützer fühlte, auch, wenn seine Hilfe nicht unbedingt gefragt war. Aber er konnte genauso gut austeilen. Die beiden waren wirklich sehr explosiv und ich fand ihre erotischen Szenen sehr sinnlich.

Williams und Johns Wahlkampf ging für mich manchmal ein klein wenig unter, aber ich fand ihn sehr spannend und vor allem durch seinen Berater gab es dann zum Ende hin ein paar sehr nervenaufreibende Szenen, bei denen ich vor allem mit Ava mitfieberte, die dann ganz schön in der Klemme steckte. Es gab ein paar Längen und vor allem in der Hälfte schwächelte es etwas, aber die Geschichte hatte einen tollen Sog und las sich schön emotional und spannend, weil beide solche Sturköpfe waren und ihre kleinen Machtkämpfe stets das Interesse wach hielten. Das Ende war echt süß und mir gefiel es, dass die Charaktere sich treu blieben.

Generell gefielen mir die Figuren sehr gut und ich fand es spannend, wie sie sich entwickelten. William wirkte im Vorgänger sehr kalt und unnachgiebig und es war klasse, zu sehen, dass er genauso leidenschaftlich und liebevoll sein konnte, auch wenn es ihm anfangs nicht leicht fiel. Aber er und Ava hatten eine tolle Chemie und ergänzten den anderen sehr gut. Ava hatte es nicht leicht in ihrem Leben und musste sich um ihre drei jüngeren Geschwister kümmern, die alle in Fabriken arbeiteten. Zwar fand ich es nicht so gut, dass sie andere Menschen betrog, aber ich hatte auch Verständnis für sie, zumal sie sich und ihrer Familie ein besseres Leben ermöglichen wollte. Manchmal fand ich sie etwas zu storrisch, bewunderte aber ihren Mut und ihre Stärke.

Die Nebenfiguren harmonierten super mit den Protagonisten. Zu herrlich waren wieder die kleinen Duelle zwischen William und Emmett, die mir erneut die Tränen in die Augen trieben, weil es so lustig war. Mir gefiel es, dass auch die Figuren aus dem Vorgänger ein wenig Raum bekamen und sich etwas weiterentwickelten. Avas Geschwister mochte ich sehr gerne und fand vor allem Toms Werdegang spannend.

Der Schreibstil las sich sehr flüssig, auch, wenn ich anfangs etwas brauchte, um mit der Geschichte warm zu werden. Zwar gab es die eine oder andere kleine Längen und es war auch nicht so charmant wie zuvor, aber ich mochte die Chemie und das gewisse Extra. Die Erotikszenen waren sehr sinnlich und die Chemie zwischen William und Ava stimmt absolut.

Fazit:
Es ist eine etwas schwächere Fortsetzung, der ein wenig der besondere Charme fehlt, aber dennoch gefiel sie mir sehr gut. Die Chemie zwischen dem Paar stimmte absolut und ich liebte ihre kleinen Wortgefechte und Machtkämpfe, zumal es auch einen tollen Tiefgang besaß. Die Geschichte hatte ein paar kleinere Längen, unterhielt mich aber sehr gut und hatte spannende Momente. Ich bin auf den Abschluss mit Calvin gespannt und vergebe:

3,5 von 5 Sterne


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2023

So viel mehr als ein Adventskalender

24 Wege nach Hause
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Als Petra nach dem Tod ihrer Schwester das Sorgerecht für ihre Nichte Charlie übernimmt, erhält sie auch noch das Haus ihrer Eltern, von dem sie nichts gewusst hat. Da sie ohnehin ihre Wohnung und ihren ...

Als Petra nach dem Tod ihrer Schwester das Sorgerecht für ihre Nichte Charlie übernimmt, erhält sie auch noch das Haus ihrer Eltern, von dem sie nichts gewusst hat. Da sie ohnehin ihre Wohnung und ihren Laden verloren hat, wagt sie mit Charlie in Nyponviken einen Neuanfang, der nicht unbedingt leicht wird. Doch dann erhält sie einen mysteriösen Adventskalender der Künstlerin Lilly, der nicht nur ihr Leben verändern wird.

Vorwort:
Vielen Dank an NetGalley und DuMont für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Meine Meinung:
Immer wieder ist mir in den vergangenen Wochen dieses Buch über den Weg gelaufen und vor allem durch einige Buchplattformen bin ich sehr neugierig geworden. Denn nicht nur der Klappentext machte richtig Lust auf die Geschichte, sondern auch das Cover, was mir sehr gut gefällt. Auf dem weißen Hintergrund sind viele kleine Figuren abgebildet, die definitiv eine hyggelige Atmosphäre schaffen und zur Weihnachtszeit passen. Ich finde die Zusammenstellung schön und die wenigen kräftigen Farben sind tolle Farbtupfer.

Die Geschichte gefiel mir insgesamt auch echt gut, aber leider konnte sie mich nicht so begeistern, wie ich es mir erhoffte. Es gab trotz der wenigen Seiten ein paar Längen und obwohl der Adventskalender eine zentrale Rolle spielte, kam bei mir nur bedingt eine vorweihnachtliche Stimmung auf, was ich etwas schade fand. Aber es las sich sehr flüssig und vor allem durch den kleinen Hund gab es doch ein paar Stellen zum Schmunzeln.

Zu Beginn war es mir etwas hektisch und ich fühlte zu sehr in das Geschehen hineingeworfen. Irgendwie konnte ich keine richtige Bindung zu Petra und Charlie aufbauen und man bekam recht viele Informationen. Ich brauchte eine gewisse Zeit, um reinzukommen, aber dann las es sich sehr flüssig und ich war schon überrascht, als es plötzlich zu Ende war. Durch den bildhaften Schreibstil der Autorin konnte man sich immer alles sehr gut vorstellen und irgendwie verliebte ich mich ein klein wenig in den fiktiven Ort Nyponviken. Die Charaktere waren schön schrullig und hatten ihre Eigenarten und die Tiere waren niedlich. Zwar wurde ich nicht mit jeder Person warm, fand sie aber durchweg interessant oder sympathisch.

Der mysteriöse Adventskalender schickte Petra und auch Charlie quer durch das Dorf und ließ es sie Stück für Stück erkunden. Sie lernten die Bewohner kennen und erfuhren die Geschichte von der Künstlerin Lilly. Ich hatte das Buch über viele Fragen und mochte es, mitzurätseln, was damals geschehen sein mochte, aber mit dem Ausgang hätte ich so nie gerechnet und fand es klasse, dass die Autorin mich da nochmal richtig überraschen konnte. Denn, obwohl diese Schnitzeljagd sehr interessant war, gab es auch ein paar Längen und ehrlich gesagt fand ich es etwas schade, dass Petra und ihre Geschichte doch sehr von den Dramen der Dorfbewohner überlagert wurde. Zwar machte am Ende alles einen Sinn und fügte sich zusammen, aber ich hätte es schöner gefunden, wenn der Fokus mehr auf Petra gelegen hätte, da sie und Charlie ja echt einen Schicksalsschlag hinter sich hatten.

Denn auch die Liebesgeschichte mit Nick ging für mich etwas unter und leider kamen bei mir nicht so wirklich die Gefühle rüber. Ich fand, dass die beiden ein schönes Paar waren, aber ich spürte da kaum Chemie und irgendwie ging mir das dann auch etwas zu plötzlich mit ihnen, da Nick kaum Raum bekam und es eher so wirkte, als müsse unbedingt eine Liebesgeschichte im Buch vorhanden sein.

Die Charaktere gefielen mir ganz gut, auch wenn ich nicht zu jedem einen Draht fand und vor allem mit Berit oft haderte, da sie sich sehr unsensibel und störrisch verhielt. Allerdings konnte man sie nach der Auflösung viel besser verstehen. Petra mochte ich durchaus ganz gerne, aber ich konnte nicht immer ihre Handlungsweise oder Gefühle verstehen und fand, dass sie sich oft nicht unbedingt wie eine Erwachsene verhielt. Vor allem, was die Trennung von Nick anging, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Dagegen hatte ich zu Charlie einen besseren Draht und fand sie authentisch. Holger und Viveka waren mir sehr sympathisch und ich mochte Vivekas ruhige Art sehr gerne.

Mit dem Schreibstil musste ich anfangs etwas warm werden, fand ihn dann aber super. Er war schön flüssig und verbreitete trotz der ganzen Dramen eine hyggelige und spannende Atmosphäre. Ich konnte mir alles schön bildhaft vorstellen und fand es durchaus weihnachtlich.

Fazit:
Eine interessante Geschichte mit einem etwas anderen Adventskalender, deren Auflösung mich sehr überraschte. Zwar hatte es ein paar Längen und ich wurde nicht mit jedem Charakter warm, aber ich mochte die hyggelige Stimmung und das Rätselraten, was es denn nun mit dieser Lilly und ihrem Kalender auf sich hatte. Die Liebesgeschichte fand ich zwar ganz niedlich, allerdings ging sie mir auch etwas unter und ich konnte Petra in der Hinsicht nicht immer verstehen. Aber ich habe das Buch gerne gelesen und bin auf weitere Geschichten der Autorin gespannt. Von mir gibt es:

3,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2023

Es weihnachtet sehr

Weihnachten in Briar Creek
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Kara liebt Briar Creek und ihre kleine Bäckerei, die sie noch nicht so lange geöffnet hat. Aber es läuft leider nicht sehr gut für sie und da bietet ihr der weihnachtliche Dekowettbewerb eine große Chance. ...

Kara liebt Briar Creek und ihre kleine Bäckerei, die sie noch nicht so lange geöffnet hat. Aber es läuft leider nicht sehr gut für sie und da bietet ihr der weihnachtliche Dekowettbewerb eine große Chance. Allerdings bekommt sie mit Nate, der mit der Frühstückspension seiner Tante antritt, große Konkurrenz. Nate ist arrogant und will unbedingt gewinnen, obwohl Weihnachten nicht seine Welt ist. Nur haben beide nicht mit der Anziehung zwischen ihnen gerechnet und kommen sich immer näher.

Meine Meinung:
Als ich das Cover von "Weihnachten in Briar Creek" gesehen habe, wurde ich sofort neugierig auf das Buch. Es ist richtig schön winterlich gestaltet und ich liebe die Schneelandschaft, die darauf abgebildet ist. Die Farben harmonieren miteinander und obwohl Personen auf einem Cover eher nicht meins sind, passt die Abbildung, da auch nur die untere Gesichtshälfte gezeigt wird und man sich selber ein Bild machen kann. Ich kenne nicht die Vorgänger, hatte aber mit den ganzen Beziehungen, Namen, und den familiären Verhältnissen keine Probleme, auch wenn viele Namen vorkamen. Ein großer Pluspunkt war es, dass die ganzen Personen noch einmal vorgestellt wurden.

Die Geschichte ist weihnachtlich und bot auch einen richtig schönen Charme, was mir gut gefiel, aber sie konnte mich nicht gänzlich überzeugen. Ich liebe es ja sehr, solche Geschichten auch schon im Herbst zu lesen und mich so langsam auf die Winterzeit einzustimmen, aber leider sprang hier der Funke nicht so über, wie ich es mir erhoffte. Das Buch ließ sich gut lesen und ich hatte durchaus auch meine Freude daran, aber durch die vielen Längen wirkte es manchmal etwas langatmig und mir persönlich kamen auch zu viele Konflikte vor, die nicht immer gut miteinander harmonierten. Ich hatte das Gefühl, dass sich vieles zog oder zu melodramatisch dargestellt wurde. Vor allem manche Reaktionen von den Charakteren fand ich etwas irritierend und wirkten überdramatisiert.

An sich ist es eine interessante Handlung und man fieberte durchaus mit Kara und ihrer Bäckerei mit, aber es gab auch sehr viele Wiederholungen und Unstimmigkeiten oder plötzliche Änderungen, die mich aus dem Lesefluss rissen. So war zum Beispiel der Teint erst heller, dann dunkler oder auch die Augenfarbe wechselte spontan. Ich habe damit eigentlich kein großes Problem, bloß hier häufte es sich und die Handlung drehte sich viel im Kreis.

Da konnten mich die Charaktere etwas mehr von sich überzeugen, auch, wenn ich nicht mit jedem warm geworden bin. Aber sie hatten ihren gewissen Charme und waren bis auf Ausnahmen durchaus sympathisch. Ich fand es nur sehr schade, wie kontraproduktiv sich Karas Mutter Rosemary verhielt.

Kara mochte ich sehr gerne, auch wenn ich sie manchmal gerne geschüttelt hätte. Man spürte bei ihr auf jeder Seite, wie sehr sie ihre kleine Bäckerei und Kreationen liebte, und das fand ich sehr schön. Sie war eine freundlich, eher stillere Frau, die sich sehr für ihre Familie einsetze. Ich fand es nur etwas schade, dass sie sich anfangs so wenig für sich selbst durchsetzte und keinem etwas abschlagen konnte, vor allem ihrer Schwester Molly nicht, obwohl sie selbst Hilfe gebraucht hätte. Aber ich fand es beeindruckend, wie sie dann doch immer stärker wurde und für ihren Traum kämpfte.

Nate war für mich schwierig einzuschätzen. Zwar fand ich es so klasse, wie er seiner Tante unter die Arme griff und alles dafür tat, um ihrer Pension neuen Aufschwung zu verleihen, aber ich wurde einfach nicht mit ihm warm und fand ich die meiste Zeit recht arrogant, eingebildet und zu kämpferisch. Zwar änderte er sich durch seinen Aufenthalt in Briar Creek merklich, aber dennoch konnte ich ihn nicht sehr gut leiden. Das lag auch daran, dass er sehr gewinnorientiert handelte und dies nicht einmal bei einem Schneemannwettbewerb ablegen und einfach mal Spaß haben konnte. Ich konnte ihn zwar in gewissen Dingen verstehen und sein Verhalten wurde auch erklärt, aber denoch haderte ich mit ihm.

Die Beziehung zwischen den beiden bot eine gewisse Chemie, aber ehrlich gesagt fand ich die Machtkämpfe zwischen ihnen etwas anstrengend, weil sie sich auch viel im Kreis drehten und meistens Kara den Kürzeren ziehen musste. Aber es gefiel mir, wie Nate sich dann auch änderte und mehr auf sie zuging und ihr zeigte, dass ihre Beziehung ihm wichtig war.

Der Schreibstil ließ sich eigentlich recht flüssig lesen. Mir gefiel der weihnachtliche Charme und das Kleinstadt-Feeling sehr und es war auf jeden Fall gemütlich. Aber die vielen Wiederholungen und Unstimmigkeiten in den Beschreibungen von Personen oder Gegenständen rissen mich öfters aus dem Lesefluss, was ich echt schade fand.

Fazit:
Es ist eine schön weihnachtliche Geschichte, die zum Entspannen auf dem Lieblingsleseplatz einlädt und einen winterlichen Flair zaubert, aber durch vielen Wiederholungen und Abweichungen riss es mich oft aus dem Lesefluss. Die Charaktere gefielen mir überwiegend ganz gut und vor allem Kara bewunderte ich für ihre Stärke, nur mit Nate und Rosemary wurde ich einfach nicht warm und fand beide manchmal etwas anstrengend. Der Stil ließ sich bis auf die genannten Punkte flüssig lesen und verbreitete eine tolle Weihnachtsstimmung. Ich möchte auf jeden Fall noch die Vorgänger lesen, da der Abschlussband trotz meiner Kirtikpunkte eine gute Unterhaltung bot.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Kein Besteller, aber ein solider Fitzek

Mimik
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Stell dir vor...du wachst auf und hast keinerlei Ahnung, wo du bist, zunächst, wer du bist und was du mit dem Mord an deiner Familie zu tun hast. Was ist geschehen und wo ist dein Sohn ? Hat er überlebt, ...

Stell dir vor...du wachst auf und hast keinerlei Ahnung, wo du bist, zunächst, wer du bist und was du mit dem Mord an deiner Familie zu tun hast. Was ist geschehen und wo ist dein Sohn ? Hat er überlebt, wurde er entführt oder ist er auch tot ? Hannah macht genau das durch. Sie flieht und versucht herauszufinden, was wirklich geschehen ist. Hat sie es getan oder nicht und wenn ja, wieso ? Nach und nach entdeckt sie die schreckliche Wahrheit.

Vorwort:
Mimik von Sebastian Fitzek ist ein Einzelband, macht aber auch viele Anspielungen auf frühere Bücher wie zum Beispiel "Der Seelenbrecher". Man kann es auch ohne Vorkenntnisse lesen, ist aber empfehlenswert. Es ist als Taschenbuch, e-book, sowie als Hardcover erhältlich und umfasst circa 367 Seiten.

Meine Meinung:
Ufff....was war das ? Ich meine, ich habe schon viele schräge Bücher gelesen, vor allem von Fitzek, aber dieses Buch stellte mich eindeutig auf die Probe. Da ich nicht spoilern möchte und ich ansonsten einen eigene Roman schreiben würde, halte ich mich kurz, oder versuche es wenigstens.

Es war echt super schräg, wirr und typisch Fitzek. Aber anfangs mochte ich es gar nicht und das erschreckte mich irgendwie. Eigentlich rätsel ich bei seinen Büchern gleich von Seite eins an gerne mit und male mir unzählige Theorien aus, bei denen ich gespannt bin, ob eine davon an die Wahrheit nahe kommt, aber bei diesem Buch seltsamerweise so gar nicht. Ich meine, es war schon interessant und durchaus spannend, herauszufinden, was eigentlich wirklich passiert ist, da bei Fitzek ja nie so etwas ist, wie es scheint, aber dieses Mal packte es mich einfach gar nicht. Ich hatte auch das Gefühl, dass der Plot mir einfach zu Standard, zu unkreativ und langweilig war und ich dachte ernsthaft sogar darüber nach, es abzubrechen.

Ich bin ganz froh, dass ich es nicht getan habe, denn nach ungefähr der Hälfte fing es sich endlich und nach 250 Seiten klebten meine Augen quasi an den Seiten. Es war dann richtig spannend, mysteriös und endlich hatte ich auch mal Spaß daran, mir die wildesten Theorien auszudenken, wovon leider keine einzige korrekt war. Dafür schockierten mich das Ende und die Auflösung umso mehr. Nur schade, dass es dies davor nicht schaffte und eher etwas zäh wirkte. Zum Teil lag es daran, dass für mich zu viele Nebenhandlungen aufgemacht wurden, die zwar am Ende zusammenfanden, mich in diesem Satdium aber nicht neugierig machten. Es verlor sich einfach zu sehr und irritierte mich oft.

Das offene Ende passte aber nicht nur sehr gut, sondern sorgte nochmal für eine richtig fette Gänsehaut und irgendwie ärgerte es mich schon, dass es so abschloss, da es super fies und grausam war. Zudem lösten sich auch viele konfuse Rätsel, die am Anfang auftauchten und machten die Geschichte durchaus rund.

Die Charaktere gefielen mir anfangs auch nicht so gut, weil ich lange Zeit nicht wusste, wie ich mit ihnen umgehen sollte. Durch die Schnelllebigkeit der Geschichte und ihren vielen Wechseln war es nicht so gut möglich, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen und Sympahtien zu entwickeln. Dennoch fand ich es interessant, ihre wahren Beweggründe und ihre dunklen Seiten zu entdecken und irgendwie mochte ich Hannah dann doch ganz gerne und es war durchaus spannend, sie auf ihrem Weg zu begleiten.

Der Schreibstil sagte mir zunächst auch nicht so zu, weil er einfach zu konfus und schräg war, aber dennoch konnte er mich durchaus neugierig machen. Erst ab ca der Hälfte packte es mich dann richtig und ich liebte die Vibes. Schräg, schräger...Fitzek !

Fazit:
Die erste Hälfte war etwas mau und einfach zu konfus, aber dann fing sich die Geschichte und wurde richtig spannend. Mit dem heftigen Ende hatte ich so in der Form nicht gerechnet und fand es echt schockierend. Es passte und mir gefiel es, dass es offen blieb. Wer nicht komplett verwirrt werden möchte, sollte zuvor seine anderen Bücher lesen, da es einige Verweise zu seinen früheren Werken gibt.

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