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Veröffentlicht am 10.12.2023

So viel mehr als ein Adventskalender

24 Wege nach Hause
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Als Petra nach dem Tod ihrer Schwester das Sorgerecht für ihre Nichte Charlie übernimmt, erhält sie auch noch das Haus ihrer Eltern, von dem sie nichts gewusst hat. Da sie ohnehin ihre Wohnung und ihren ...

Als Petra nach dem Tod ihrer Schwester das Sorgerecht für ihre Nichte Charlie übernimmt, erhält sie auch noch das Haus ihrer Eltern, von dem sie nichts gewusst hat. Da sie ohnehin ihre Wohnung und ihren Laden verloren hat, wagt sie mit Charlie in Nyponviken einen Neuanfang, der nicht unbedingt leicht wird. Doch dann erhält sie einen mysteriösen Adventskalender der Künstlerin Lilly, der nicht nur ihr Leben verändern wird.

Vorwort:
Vielen Dank an NetGalley und DuMont für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Meine Meinung:
Immer wieder ist mir in den vergangenen Wochen dieses Buch über den Weg gelaufen und vor allem durch einige Buchplattformen bin ich sehr neugierig geworden. Denn nicht nur der Klappentext machte richtig Lust auf die Geschichte, sondern auch das Cover, was mir sehr gut gefällt. Auf dem weißen Hintergrund sind viele kleine Figuren abgebildet, die definitiv eine hyggelige Atmosphäre schaffen und zur Weihnachtszeit passen. Ich finde die Zusammenstellung schön und die wenigen kräftigen Farben sind tolle Farbtupfer.

Die Geschichte gefiel mir insgesamt auch echt gut, aber leider konnte sie mich nicht so begeistern, wie ich es mir erhoffte. Es gab trotz der wenigen Seiten ein paar Längen und obwohl der Adventskalender eine zentrale Rolle spielte, kam bei mir nur bedingt eine vorweihnachtliche Stimmung auf, was ich etwas schade fand. Aber es las sich sehr flüssig und vor allem durch den kleinen Hund gab es doch ein paar Stellen zum Schmunzeln.

Zu Beginn war es mir etwas hektisch und ich fühlte zu sehr in das Geschehen hineingeworfen. Irgendwie konnte ich keine richtige Bindung zu Petra und Charlie aufbauen und man bekam recht viele Informationen. Ich brauchte eine gewisse Zeit, um reinzukommen, aber dann las es sich sehr flüssig und ich war schon überrascht, als es plötzlich zu Ende war. Durch den bildhaften Schreibstil der Autorin konnte man sich immer alles sehr gut vorstellen und irgendwie verliebte ich mich ein klein wenig in den fiktiven Ort Nyponviken. Die Charaktere waren schön schrullig und hatten ihre Eigenarten und die Tiere waren niedlich. Zwar wurde ich nicht mit jeder Person warm, fand sie aber durchweg interessant oder sympathisch.

Der mysteriöse Adventskalender schickte Petra und auch Charlie quer durch das Dorf und ließ es sie Stück für Stück erkunden. Sie lernten die Bewohner kennen und erfuhren die Geschichte von der Künstlerin Lilly. Ich hatte das Buch über viele Fragen und mochte es, mitzurätseln, was damals geschehen sein mochte, aber mit dem Ausgang hätte ich so nie gerechnet und fand es klasse, dass die Autorin mich da nochmal richtig überraschen konnte. Denn, obwohl diese Schnitzeljagd sehr interessant war, gab es auch ein paar Längen und ehrlich gesagt fand ich es etwas schade, dass Petra und ihre Geschichte doch sehr von den Dramen der Dorfbewohner überlagert wurde. Zwar machte am Ende alles einen Sinn und fügte sich zusammen, aber ich hätte es schöner gefunden, wenn der Fokus mehr auf Petra gelegen hätte, da sie und Charlie ja echt einen Schicksalsschlag hinter sich hatten.

Denn auch die Liebesgeschichte mit Nick ging für mich etwas unter und leider kamen bei mir nicht so wirklich die Gefühle rüber. Ich fand, dass die beiden ein schönes Paar waren, aber ich spürte da kaum Chemie und irgendwie ging mir das dann auch etwas zu plötzlich mit ihnen, da Nick kaum Raum bekam und es eher so wirkte, als müsse unbedingt eine Liebesgeschichte im Buch vorhanden sein.

Die Charaktere gefielen mir ganz gut, auch wenn ich nicht zu jedem einen Draht fand und vor allem mit Berit oft haderte, da sie sich sehr unsensibel und störrisch verhielt. Allerdings konnte man sie nach der Auflösung viel besser verstehen. Petra mochte ich durchaus ganz gerne, aber ich konnte nicht immer ihre Handlungsweise oder Gefühle verstehen und fand, dass sie sich oft nicht unbedingt wie eine Erwachsene verhielt. Vor allem, was die Trennung von Nick anging, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Dagegen hatte ich zu Charlie einen besseren Draht und fand sie authentisch. Holger und Viveka waren mir sehr sympathisch und ich mochte Vivekas ruhige Art sehr gerne.

Mit dem Schreibstil musste ich anfangs etwas warm werden, fand ihn dann aber super. Er war schön flüssig und verbreitete trotz der ganzen Dramen eine hyggelige und spannende Atmosphäre. Ich konnte mir alles schön bildhaft vorstellen und fand es durchaus weihnachtlich.

Fazit:
Eine interessante Geschichte mit einem etwas anderen Adventskalender, deren Auflösung mich sehr überraschte. Zwar hatte es ein paar Längen und ich wurde nicht mit jedem Charakter warm, aber ich mochte die hyggelige Stimmung und das Rätselraten, was es denn nun mit dieser Lilly und ihrem Kalender auf sich hatte. Die Liebesgeschichte fand ich zwar ganz niedlich, allerdings ging sie mir auch etwas unter und ich konnte Petra in der Hinsicht nicht immer verstehen. Aber ich habe das Buch gerne gelesen und bin auf weitere Geschichten der Autorin gespannt. Von mir gibt es:

3,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2023

Miss Gilmore

Glück ist da, wo man es hinträgt
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Als ihr Bruder Simon nach einem schweren Sturz ihre Hilfe braucht, zögert die alleinerziehende Katharina keinen Moment und kümmert sich um seine Event-Agentur und die wartenden Aufträge. Allerdings ruft ...

Als ihr Bruder Simon nach einem schweren Sturz ihre Hilfe braucht, zögert die alleinerziehende Katharina keinen Moment und kümmert sich um seine Event-Agentur und die wartenden Aufträge. Allerdings ruft dies gemischte Gefühle in ihr hoch, da sie dazu zu ihrem Elternhaus auf das heimische Gut zurückkehren und sich dann auch noch mit Leonard herumschlagen muss, der alles verkörpert, was sie hasst. Leider entpuppt er sich als wahre Stütze und lässt sie mehr fühlen, als sie möchte.

Meine Meinung:
Wollen wir erst einmal auf das wunderschöne Cover zu sprechen kommen, in das ich mich augenblicklich verliebte ? Es ist so schön ! Ich bin nun wahrlich kein Fan von Rosatönen, aber hier passt die Kombination mit Grün und Lila mehr als perfekt. Ich mag die kleinen Details sehr und finde es echt schön. Es mag auch etwas kitschig wirken, harmoniert aber sehr gut und ist wahrlich ein Eye-Catcher.

Die Geschichte gefiel mir durchaus, allerdings war es mir doch so manches Mal echt zu drüber und ich fühlte mich etwas erschlagen von dem Kitsch, den Dramen und dem "Gilmore-Girls" Feeling, wo man merkte, dass nicht nur Katharina ein riesiger Fan davon war.

Anfangs brauchte ich ein wenig, um reinzukommen, da man relativ unmittelbar in das Geschehen geschubst wurde, aber das passte für mich, da es nicht zu viele Informationen waren und man sich doch ganz gut an die Charaktere gewöhnen konnte. Ich bewunderte Katharina für ihre Stärke und die enge Beziehung zu ihrer Tochter, die für sie alles war. Sie hatte es nicht immer leicht, weil sie früh schwanger wurde und das Kind alleine aufzog, biss sich aber dennoch durch. Aber es gab hier schon ein paar Dinge, die mich störten und sie verhielt sich nicht immer unbedingt ihrem Alter entsprechend.

Als sie sich nun für ihren bettlägrigen Bruder Simon um das Gut, sowie um die Aufträge seiner Event-Agentur kümmern sollte, war ich sehr gespannt, wie sie es meistern und welche Rolle noch Leonard spielen würde. Katharina war Chaos pur und das merkte man in einigen Situationen, bei denen ich mir dachte, dass es mir das genauso passieren würde. Ich fand sie deswegen sympathisch und konnte doch einige Dinge nachempfinden. Ihr Podcast "Frau Gilmore" war anfangs auch recht interessant und ich mochte ihre direkte Art, aber nach dem guten Start verlor es sich für mich immer mehr und da konnten auch die Verweise zu der bekannten Serie nicht mehr viel retten. Im Gegenteil, am einem bestimmten Punkt fand ich die Anspielungen sogar recht nervig und ich hätte es besser gefunden, wenn die Ausschnitte aus ihrem Podcast kürzer und weniger vorgekommen wären, da sie nicht nur den Lesefluss unterbrachen, sondern später auch nicht mehr wirklich interessant wirkten. Alle paar Seiten wurde auf die bekannte Serie angespielt und das war mir irgendwann echt zu viel, da auch die Entwicklung der Geschichte darunter litt.

Es stockte öfters und die ganzen kleinen Dramen, sowie Irrungen und Wirrungen konnten mich dann nicht mehr wirklich fesseln. Daran änderte auch die Liebesgeschichte zwischen Katharina und Leonard nicht viel, die ich zwar durchaus ganz niedlich zusammen fand, mich aber nicht wirklich unterhielen. Ich spürte durchaus eine gewisse Anziehung zwischen den beiden und vielleicht habe ich da zu viel erwartet, aber eine richtige Chemie konnte ich bei ihnen nicht feststellen, was ich etwas schade fand. Generell ging mir ihre Romanze bei den ganzen Dramen und dem Kitsch unter und spielte eher eine Nebenrolle.

Ab ungefähr der Hälfte verlor mich die Geschichte auch so langsam, da sie auf der Stelle trat und die ganzen Dramen und Wendungen mich nicht unterhielten. Mir war es etwas zu viel; zu dramatisch, zu soapig. Zwar fand ich das Ende wieder ganz süß, aber insgesamt war es eher durchwachsen.

Die Charaktere gefielen mir ganz gut, aber ich bin nicht mit jedem warm geworden und fand einige Nebencharaktere auch etwas drüber. Katharina und Leonard mochte ich durchaus gerne, allerdings hätte er gerne mehr Raum haben dürfen, da er manchmal eher wie ein Statist, anstatt wie eine Hauptfigur agierte. Und Katharina wirkte in vielen Situationen eher wie ein Teenager als wie eine erwachsene Frau und hatte doch einige Vorurteile.

Der Schreibstil las sich die meiste Zeit recht flüssig, nur zum Ende war deutlich die Luft raus und ehrlich gesagt war er mir doch so manches Mal etwas zu kitschig und soapig. Ich mag Dramen durchaus auch gerne, aber weniger wäre mehr gewesen.

Fazit:
Es gab einige Momente, die mir sehr gut gefielen und ich konnte mir alles gut bildhaft vorstellen, allerdings gefielen mir der Kitsch und die Dramen nicht so gut. Die Verweise zu der bekannten Serie waren anfangs interessant, störten aber später den Lesefluss und der Podcast bekam in meinen Augen auch zu viel Beachtung. Die Liebesgeschichte war in Ordnung und unterhielt mich, allerdings spürte ich kaum Chemie zwischen dem Paar und fand es etwas schade, dass Leonard eher wie eine Nebenfigur wirkte. Insgesamt ist es eine gute Geschichte, die mich durchielt. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2023

Neuanfang

Die kleine Bäckerei am Strandweg
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Polly ist mit Leib und Seele eine leidenschaftliche Bäckerin und kann ihr Hobby nun zum Beruf machen. Und auch der Standort verlockt mit einer traumhaften Kulisse und vielen Männern, aber leider entpuppt ...

Polly ist mit Leib und Seele eine leidenschaftliche Bäckerin und kann ihr Hobby nun zum Beruf machen. Und auch der Standort verlockt mit einer traumhaften Kulisse und vielen Männern, aber leider entpuppt sich die Bäckerei als Bruchbude und sie wird nicht herzlich aufgenommen. Aber nach und nach wendet sich ihr Schicksal und nicht nur den kleinen Papageientaucher kann sie für sich einnehmen...

Vorwort:
"Die kleine Bäckerei am Strandweg" von Jenny Colgan ist der erste Band ihrer gleichnamigen Reihe. Zum besseren Verständnis sollte der Reihenfolge nach gelesen werden, da die Bände aufeinander aufbauen.

Meine Meinung:
Durch eine Zufall fand ich gleich die komplette Reihe in einem Tauschregal und war sehr gespannt, weil ich schon lange mal etwas von der Autorin lesen wollte. Nicht nur auf verschiedenen Foren wurde ich sehr neugierig auf Colgan, auch meine Kollegin empfahl sie mir öfter. Daher sah ich es als Wink des Schicksals an und freute mich sehr auf den Auftakt. Nicht nur der Klappentext versprach eine gute Unterhaltung, auch das Cover verlockte. Der kleine Laden vor dem Hafen, das Wasser und der strahlend hellblaue Himmel machten wirklich Lust darauf.

Nur leider war es einfach nicht mein Buch. Schon anfangs hatte ich gewisse Schwierigkeiten, weil ich mit vielen Informationen, Figuren, Beziehungen und Konflikten konfrontiert wurde und mich leicht erschlagen fühlte. Aber dennoch hatte die Geschichte etwas, was mich durchaus neugierig werden ließ und ich wollte schon wissen, wie Polly ihr neues Leben meistern würde, das ja nicht unbedingt den besten Start hatte. Allerdings störte es mich bereits hier, wie oft ein Name auf einer Seite auftauchte. Person X machte dies, X ging dort, X sagte das...u.s.w. . Dies riss mich leider immer wieder aus dem Lesefluss und dadurch wirkte es manchmal etwas steif. Zwar gewöhnte ich mich später daran, wurde aber nie wirklich warm damit.

Das Geschehen stockte immer wieder und dieses hin und her in ihrem Liebesleben sprach mich nicht an. Ich fühlte aber auch bei keinem der Männer eine Chemie zu ihr und die Dramen am Ende waren etwas zu melodramatisch, auch wenn es mich durchaus berührte. Aber irgendwie fand ich einfach keinen richtigen Draht zu Polly oder ihrer Geschichte. Einzig der Papageientaucher Neil eroberte mein Herz und sorgte für die eine oder andere echt süße Szene.

Das lag auch an den Charakteren, mit denen ich einfach kein Stück warm wurde. Zu Polly fand ich keinen Draht, mal war sie sehr uphorisch und dann wieder total weinerlich. Irgendwie konnte ich sie nicht verstehen und die Männer Tarnie und Huckle wirkten seltsam und unnahbar. Weshalb Polly dann auch mit Kerensa befreundet war, wurde mir nie schlüssig, weil diese Frau ein wandelndes Klischee war und echt nervte.

Der Stil sprach mich nicht an und las sich recht schleppend, obwohl es anfangs durchaus ein paar interessante Szenen gab, aber ich fand ihn einfach zu seicht und harmlos. Ich hatte echt mit etwas mehr emotionaler Spannung gerechnet und auch, wenn mir da bestimmt der eine oder andere widersprechen würden, hat es mich in der Hinsicht nicht packen können. Die Gefühle blieben eher unauffällig und ich fieberte mit keinem der Charaktere mit, was ich doch etwas schade fand.

Fazit:
Ich hatte mich auf die Geschichte und den Stil gefreut, aber beides konnte mich nicht überzeugen oder begeistern. Es hat seine netten Momente und der kleine Papageientaucher war sehr niedlich, aber ansonsten konnte es mich nicht packen. Mir fehlte etwas die Tiefe und greifbare Emotionen, zumal die Charaktere nicht sympathisch waren. Die Bücher dieser Reihe oder generell der Autorin werde ich nicht weiter verfolgen, dafür konnte mich dieser Auftakt einfach zu wenig überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2023

Auf den Spuren der Bestie

Ich träumte von einer Bestie
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Fleurs Welt ist das Internet und die sich bietende Anonymität. Nähe und Offenheit schrecken sie ab, sie ist eher für sich. Ihr Job als Datenforensikerin biete ihr im Gegensatz zur realen Welt Sichterheit ...

Fleurs Welt ist das Internet und die sich bietende Anonymität. Nähe und Offenheit schrecken sie ab, sie ist eher für sich. Ihr Job als Datenforensikerin biete ihr im Gegensatz zur realen Welt Sichterheit und Geborgenheit. Als ihr Vater stirbt und sie die Wohnung ihrer verhassten französischen Großmutter erbt, muss sie nach Frankreich reisen und sich ihrer Familiengeschichte stellen, welche mehr als ein dunkles Geheimnis für sie bereithält und sie für immer verändert.

Meine Meinung:
Nina Blazon hatte ich bereits in meiner Jugend mal versucht, bin aber mit ihrem Stil damals nie ganz warm geworden. Aber nachdem ich die Leseprobe zu "Ich träumte von einer Bestie" las und mich beinahe augenblicklich in die Geschichte verliebte, wollte ich es noch einmal unbedingt versuchen, denn schließlich hat sich auch mein Lesegeschmack in den letzten Jahren verändert und ich freute mich sehr darauf.

Das lag auch dem Cover, was ich wunderschön und absolut treffend finde. Es ist schlicht und doch auch voller kleiner Details, die es hervorheben. Das Gesicht der Person ist durch die Blumen beinahe schon unkenntlich gemacht worden und einzig ein Auge sticht klar hevor. Der dunkelblaue Hintergrund bekräftigt den ersten Eindruck.

Und auch die Geschichte konnte mich anfangs sehr begeistern. Ich liebte die beinahe schon kühle Atmosphäre, die gerade dann umso mehr unter die Haut ging, weil sie gleichzeitig auch so viele Emotionen offenbarte. Die Autorin blancierte geschick mit dem Schicksal ihrer Hauptfigur und man fragte sie die meiste Zeit, wer denn nun Fleur wirklich war, die im Internet unter unzähligen Nicknames auftrat und selbst Menschen im realen Leben nicht immer ihren richtigen Namen sagte.

Ich fand es zunächst sehr spannend, sie auf ihrem Weg zu begleiten und fühlte ihre Emotionen, als wären es meine eigenen. Ihre Wut, ihr Unglauben und ihre Verwirrung waren die meiste Zeit nachvollziehbar und auch ihre Ablehnung und ihren Hass auf die französische Seite ihrer DNA waren verständlich. Mich schockierte es, was sie als Kind erleben musste und nachdem man erfuhr, was mir ihr geschehen ist, verstand man viele ihrer Gefühle noch besser. Die Reise in die Vergangenheit, die nicht nur ihre gegenwärtige Familiengeschichte umschloss, sondern auch weit in die Geschichte zurückging, zu den Angriffen der Bestie und sogar noch davor, waren absolut packend und interessant.

Aber leider verlor mich das Buch auch immer wieder. Denn abseits von ihrer Suche und der Entdeckung der Geheimnisse kamen viele Längen vor und es las sich recht zäh. Einige Elemente wurden unnötig in die Länge gezogen oder regten einfach nicht mein Interesse an. Sei es ihre Bekanntschaft mit Tomé, die melodramatische Art ihre Bruders Max, der beinahe klammernd wirkte oder ihre Arbeit als Hackerin, die leider im Sande verlief. Grundlegend war es interessant, wurde aber einfach zu wirr mitienander kombiniert und langweilte eher. Nur zum Schluss fand es zu alter Stärke zurück und überzeugte noch etwas in den letzten Zeilen.

Mit den Charakteren wurde ich nur bedingt warm. Anfangs mochte ich sie wirklich sehr, weil sie mich sehr neugierig auf ihre jeweiligen Leben und Schicksale machten, aber diese Begeisterung legte sich dann auch. Ich fand sie dann doch etwas anstrengend und haderte vor allem mit einigen Nebenfiguren. Sie wirkten alle recht feindselig und hart und das irritierte mich irgendwie.

Fleur mochte ich am meisten, weil ich gewisse Züge von ihr auch bei mir wiederfand und ihre Angst vor Nähe und Offenheit verstehen konnte. Allerdings fand ich sie manchmal auch etwas egoistisch und unüberlegt, bwz. reagierte sie nicht mit klarem Kopf.

Ihren Bruder Max fand ich etwas anstrengend, weil er sich melodramtisch und theatralisch verhielt und unangenehm werden konnte, wenn es nicht nach seinem Willen ging. Einzig der Stiefvater überzeugte mich durch seine ruhige und verständnisvolle Art.

Der Stil gefiel mir besser als damals, weil er gerade durch diese gewisse Kühle und das Verträumte überzeugte, aber sich manchmal auch recht zäh und wirr las. Vieles wurde in die Länge gezogen und konnte mich nicht mehr fesseln. Aber ich mochte die poetische Note, die sich durch das ganze Buch zog.

Fazit:
Es war einen Versuch wert und ich fand das Buch grundlegend auch sehr spannend und interessant, aber abseits von den Nachforschungen über ihre Ahnen und die Bestie konnte es mich leider kaum überzeugen. Ich wurde mit den Charakteren nicht wirklich warm und fand einige recht anstrengend. Der Stil gefiel mir noch am ehesten, auch wenn er sich zeitweilig recht langatmig und wirr las, aber ich liebte die poetische und malerische Art.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Habe mir mehr erhofft

In Deeper Waters
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Als Prinz Tal sich endlich beweisen darf, entdecken er und seine Crew ein Schiffswrack, aus dem sie einen mysteriösen Fremden retten. Tal soll auf ihn aufpassen und fühlt sofort eine intensive Verbindung ...

Als Prinz Tal sich endlich beweisen darf, entdecken er und seine Crew ein Schiffswrack, aus dem sie einen mysteriösen Fremden retten. Tal soll auf ihn aufpassen und fühlt sofort eine intensive Verbindung zu dem Athlen. Bevor sich mehr zwischen ihnen entwickeln kann, verschwendet dieser spurlos und Tal wird entführt. Da seine Magie verboten ist, schwebt er nun in Gefahr.

Meine Meinung:
Als mir dieses Buch ins Auge fiel, war es sofort Liebe auf den ersten Blick. Ich liebe das Cover, was ein absolutes Highlight ist. Eigentlich mag ich Personen darauf nicht so sehr, aber ich kann die abgebildete Person mit Tal identifizieren und ich liebe die Harmonie der Farbkombination. Und auch der Klappentext sprach mich sehr an, schade, dass mich das Buch leider nicht begeistern konnte. Vielleicht bin ich zu alt für die Geschichte gewesen oder sie war einfach nicht meins. So oder so war es einfach kein Buch für mich.

Schon anfangs hatte ich gewisse Probleme, zu dem Geschehen oder den Personen eine gewisse Bindung aufzubauen, aber es las sich flüssig und es konnte mich durchaus neugierig auf die fortlaufende Handlung machen. Ich hatte die Hoffnung, dass ich mich noch reinfinden würde und dann die erhoffte Magie spüren würde, aber auch später fand ich einfach keinen Bezug dazu. Das lag vielleicht auch daran, dass es sich recht spannungsarm las und ich mich langweilte. Die Liebesgeschichte zwischen Tal und Athlen fand ich in Ordnung, auch wenn es mir doch etwas sehr fix mit den beiden losging und mich nicht so packen konnte, wie erhofft.

Aber es drehte sich für mich auch etwas im Kreis und blieb leider auch etwas oberflächlich. Zwar erfuhr man auch einiges über Tals Familie und das Königreich, sowie die Gefahr, in der es sich befand, aber es wurde doch viel Potenzial verschenkt und wirkte vor allem zum Ende hin doch recht gehetzt, was ich sehr schade fand. Ich hätte gerne mehr über die Geschichte des Reiches erfahren und wieso die jetzt alle im Clinch liegen, aber da bekam ich nur dürftige Informationen. Viele Handlungen wurden angeschnitten, dann aber nicht zuende geführt und blieben offen im Raum. Viele meiner Fragen wurden nicht oder nur dürftig beantwortet.

Der Schreibstil wurde eher einfach und oberflächlich gehalten und versprühte leider keine Magie, Charme oder das gewisse Extra. Er las sich sehr flüssig, war mir aber zu langweilig. Einzig die Entwicklung von Tal wurde gut beschrieben und war interessant.

Fazit:
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, bin aber nun recht enttäuscht und werde auch kein weiteres mehr von dem Autor lesen. Es hatte seine netten Momente und wurde zum Ende hin auch ein wenig spannender, las sich die meiste Zeit aber recht unaufregend und zu zahm. Die Magie blieb sehr im Hintergrund und auch die Liebesgeschichte konnte nicht ihr Potenzial entfalten. Ich denke aber, dass das Buch vor allem für jüngere Leser gut geeignet ist.

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