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Veröffentlicht am 05.07.2023

Nichts ist wie es scheint....

Elternabend
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„Anscheinend verbringen die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern eine Nacht auf Schilfwerder in einer Freizeiteinrichtung. Das verbinden die dann gleich mit einem Elternabend. Klingt irgendwie spannend.“
Für ...

„Anscheinend verbringen die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern eine Nacht auf Schilfwerder in einer Freizeiteinrichtung. Das verbinden die dann gleich mit einem Elternabend. Klingt irgendwie spannend.“
Für Masochisten vielleicht.“
//S.191//


Klappentext:
Sascha Nebel hat sich zur falschen Zeit am falschen Ort das falsche Auto für einen Diebstahl ausgesucht. Kaum, dass er hinter dem Steuer eines Geländewagens Platz genommen hat, zieht eine Horde demonstrierender Klimaaktivisten durch die Straße. Allen voran eine junge Frau, die den SUV mit einer Baseballkeule demoliert. Als die Polizei auf der Bildfläche erscheint, ergreifen Sascha und die Unbekannte die Flucht und platzen in den Elternabend einer 5. Klasse. Um die Nacht nicht in Polizeigewahrsam zu verbringen, bleibt ihnen keine andere Wahl: Sie müssen in die Rolle von Christin und Lutz Schmolke schlüpfen, den Eltern des 11jährigen Hector, die bislang jede Schulveranstaltung versäumten. Zwei wildfremde Menschen, zwischen denen kaum größeres Streitpotential herrschen könnte, geben sich als Vater und Mutter eines ihnen völlig unbekannten Kindes aus. Dabei ist die Tatsache, dass Hector der größte Rüpel der Schule ist, sehr schnell ihr kleinstes Problem …

Meine Meinung:
Sebastian Fitzek gehört seit ein paar Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautoren und ich habe einige seiner Thriller gelesen, aber bisher keinen seiner "Nicht-Thriller", was ich aber nun endlich mal ändern wollte. Ich war sehr gespannt, ob und wie mir dieser Roman gefallen würde, da es mir auch hier immer wieder begegnet ist und die Meinungen durchaus recht auseinandergehen.

Wer schon mal etwas, von Fitzek gelesen hat, weiß, wie skurril und schräg seine Geschichten werden können, aber selbst mich überraschte "Elternabend" wirklich sehr. Anfangs war ich noch nicht so wirklich davon überzeugt, weil es schon herrlich schräg und turbulent zuging, mir aber auch etwas zu viel war. Ich fühlte mich von all den kleinen Informationsfetzen schon etwas erschlagen, aber es gab auch einige Szenen, wo ich laut lachen musste, weil es einfach zu herrlich überladen war. Alleine schon die ersten Kapitel, wo sich der arme Sascha nicht nur mit "Fridays for Future" Anhängern und der Polizei rumschlagen musste, sondern sich plötzlich auf dem Weg zu einem Elternabend befand und nun eine Frau und einen Sohn hatte. Zu seiner Figur erfährt der Leser schon zu Beginn relativ viel, auch wenn es eher Andeutungen sind und ich viele Fragen im Kopf hatte. Die Auflösungen machten mich schon traurig und viele seiner rätselhaften Aussagen und Gedanken machten aber nun mehr Sinn.

Da ich nicht spoilern möchte und das würde ich garantiert, wenn ich genauer auf den Inhalt eingehen würde, mache ich es mal kurz, oder versuche es...

Ich hatte mir zwar ein wenig etwas anderes unter diesem Elternabend vorgestellt und wurde von ein paar Infos sehr überrascht, aber Fitzek behielt für mich hier eine sehr gut gelungene Balance und wurde nie zu schwermütig oder zu abgedreht, auch wenn es ein paar Szenen gab, wo man dies durchaus denken könnte. Alles, was in diesem Freizeitheim passierte war einfach nur skurril und absolut komisch. Ich wollte meinen Vater auch echt mal fragen, ob ihm die eine oder andere Szene bekannt vorkommen könnte, denn so abwegig erschienen mir manche Dinge gar nicht so sehr. Und die Eltern machten mich zum Teil fassungslos und mitunter war ihr Benehmen zum Fremdschämen, vor allem bei der Tanzszene und dem stillen Örtchen konnte nicht mehr vor Lachen. Es ging nicht nur um die üblichen Themen wie Noten, wer mit wem Streit hat, sondern auch um etliche private Probleme der Eltern, bei denen durchaus auch brisantes ans Tageslicht kam.

Die erste Hälfte war wirklich sehr schräg, bis es dann zu einem Plot Twist kam, der nicht nur die nötige Tiefe in die Geschichte reinbrachte, die ich sehr begrüßt habe, sondern es auch runder machte. Es war immer noch schräg, aber durch die viele neuen Infos wurde es auch spannender und interessanter und ich war sehr gespannt, wie es ausgehen würde, obwohl es dieses Mal ja nicht um die üblichen Verdächtigen ging. Aber das war für mich auch mal eine willkommene Erfrischung.

Die Geschichte wurde aus der Ich-Perspektive von Sascha alias Lutz geschrieben, was mir gut gefiel. Allerdings gab es zwischendurch einen Wechsel und es wurde aus der allgemeinen Erzählerperspektive der Polizisten Torsten und Helmut geschrieben. Perse war das auch nicht schlecht, da es bei diesen beiden "Trotteln" einiges zum Lachen gab und sie mich leicht wahnsinnig machten, aber ich mag diesen Wechsel einfach nicht, das riss mich leider jedes Mal für einen Moment aus dem Lesefluss und ich musste mich kurz neu orientieren.

Das Ende hatte ein paar kleine Längen, aber mir gefielen die vielen kleinen Wendungen und Überraschungen, die da auf den Leser warteten und auch, wenn es ein klein wenig offen blieb, wurden die meisten meiner Fragen beantwortet und mir gefiel es super, dass es mich auch emotional mitnahm. Mir schwirrte aber dennoch schon etwas der Kopf von dem ganzen Geschehen.

Meine Highlight ist und bleibt aber die kleinen Zeichnungen am Anfang jedes Kapitels, was perfekt zum Inhalt passte und obwohl manche wirklich sehr, sehr kurz und andere recht lang waren, passte die Einteilung ganz gut.

Trotz der schweren Themen habe ich schon lange nicht mehr so lachen müssen und ich liebe seinen trockenen und manchmal recht schwarzen Humor, der dennoch auch respektvoll blieb.

Die Charaktere waren manchmal etwas anstrengend gewesen und vor allem diesen Arne konnte ich nicht leiden, auch wenn ich seinen Zorn auf den falschen Lutz schon verstehen konnte. Aber irgendwie mochte ich sie auch echt gerne, egal, wie abgedreht es wurde und eine Person auf die andere hackte, weil ihr oder ihm etwas nicht an dem Verhalten des Kindes passte.

Sascha alias Lutz konnte ich anfangs nicht so gut leiden, weil ich sein Verhalten nicht verstehen konnte. Aber je mehr man über ihn erfährt, desto besser verstand ich seine Gedanken und Beweggründe und ich fand ihn schon auf seine Art mutig. Mir gefielen die lauten und leisen Töne und wie er sich für ein Kind einsetzt, das gar nicht mal zu ihm gehörte.

"Wilma-Christin", um sie mal wie Sascha zu nennen, war definitiv mehr als geheimnisvoll und auch, wenn ich anfangs leichte Angst vor ihr hatte, weil sie auf jeden Fall sehr abgedreht wirkte, mochte ich so sofort. Ihr ganze passiv-aggressive Art gefiel mir und zum Ende wurde auch klar, warum sie so handelte und reagierte. Da wirkte sie mitunter auch sanfter und wie eine ganz andere Person, zumal einiges auch mehr Sinn ergab.

Der Schreibstil ist typisch Fitzek und unterhielt mich bis auf kleinere Längen echt super. Ja, es war mir manchmal etwas zu schräg und es war melodramatischer als sonst, aber der Plot Twist rettete einiges und verschaffte der Geschichte mehr Tiefe. Zudem hielt es dennoch super die Balance und wurde nicht zu skurril oder zu dramatisch.

Fazit:
Mir fiel diese Rezension nicht so ganz leicht, weil ich am liebsten über alles geredet hätte und Kurzfassungen mir einfach schwer fallen, aber ich hoffe, man erkennt, worauf ich hinaus wollte. Fitzek kann auch wunderbar Geschichten abseits seines typischen Genres schreiben, auch wenn es für mich leicht gewöhnungsbedürftig war und der Geschichte mehr Inhalt durchaus etwas gut getan hätte. Aber ich mag den Twist und finde es super, dass es so gut die Balance gehalten hat und nur an vereinzelten Stellen etwas zu viel wurde. Der Humor ist klasse und ich liebe diese ganzen Anspielungen. Ich bin auf mehr gespannt und vergebe:

4 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2023

Von Kuren und Kohlen

Asterix 11
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Inhalt:
Majestix entpuppt sich als Erbe des symbolträchtigen Schildes von Vercingetorix, dem berühmten Keltenfürsten. Genau diesen Schild aber will Cäsar in seinen Besitz bringen. Diesen Plan wissen Asterix ...

Inhalt:
Majestix entpuppt sich als Erbe des symbolträchtigen Schildes von Vercingetorix, dem berühmten Keltenfürsten. Genau diesen Schild aber will Cäsar in seinen Besitz bringen. Diesen Plan wissen Asterix und Obelix zu durchkreuzen. Dabei lernen sie viel über die genussvollen Seiten des Arvernerlandes: über Essen und Trinken und darüber, wie man angefutterte Pfunde wieder loswird.

Meine Meinung:
Der arme Majestix, auch wenn ich mir ein Grinsen schon nicht verkneifen konnte, wenn ihn sogar ein Blatt zu quälen vermochte. Jetzt ist eine Kur angesagt, um die ich ihn nicht beneidet habe und die Sache mit dem geheimnisvollen Schilder der Arverner war auch sehr spannend.

Der 11. Band der Asterix Comic-Reihe bot nicht nur eine tolle Geschichte, die mich von Anfang bis Ende durchweg absolut super unterhielt, sondern auch einige Running-Gags, die ich zu herrlich fand. Meine Highlights sind definitiv die immer rußbedeckten Römer, die nicht sonderlich vielfältige Ladenauswahl der Arverner und der etwas einfältige Legionär, der aber sehr viel Ausdauer beim Putzen einer halben Fliese an den Tag legte. Es geht um zu viel Unterstützung, Schlemmereien und eine protzige Demonstration, mir hat es gefallen.

Der Zeichenstil ist klasse und ich liebe die kleinen Details, die man immer wieder entdecken kann.

Fazit:
Es ist kein asboluter Lieblingsband, aber einer, den ich sehr gerne mag. Ich finde die Running-Gags klasse und es kamen sehr viele Römer vor, was auch immer meins ist. Der Zeichenstil ist super und ich liebe die kleinen Details, die man immer wieder entdecken kann. Von mir gibt es:

4,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.07.2023

Sehnsucht nach dem Meer...

Meer Momente wie dieser
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Warum machte Seeluft das mit einem ? Sobald man Dünen, Strand und das Meer sah und roch, fühlte man sich leichter. Freier.
//S.114//

Inhalt:
Seit Jahren versteckt Sina sich erfolgreich vor dem Leben – ...

Warum machte Seeluft das mit einem ? Sobald man Dünen, Strand und das Meer sah und roch, fühlte man sich leichter. Freier.
//S.114//


Inhalt:
Seit Jahren versteckt Sina sich erfolgreich vor dem Leben – bis ihre beste Freundin Amelie sie zu einem gemeinsamen Sommer auf Sylt überredet. Sina träumt von entspannten Stunden am Strand, während Amelie eine Liste anlegt, die für aufregende »Meer-Momente« sorgen soll. Als Amelie in letzter Minute abspringt, packt Sina trotzdem kurz entschlossen ihren Koffer und macht sich allein auf die Reise. Auf der Insel wartet in der gebuchten Unterkunft jedoch gleich die nächste Überraschung, und plötzlich ist der mitgereiste Hamster im Gepäck das kleinste ihrer Probleme. Um wieder auf positive Gedanken zu kommen, klammert Sina sich an der Liste mit »Meer-Momenten« fest, muss aber bald lernen, dass es manchmal besser sein kann, einfach loszulassen und seinem Herzen zu folgen. Dabei macht sie zwischen Dünen und rauschenden Wellen Bekanntschaft mit einem ganz besonderen Mann …

Meine Meinung:
Das Zitat trifft es perfekt ! Ich lebe zwar nicht direkt am Meer, fühle mich diesem aber schon seit meiner Geburt verbunden und jedes Mal, wenn ich am Meer bin, fühle ich mich geerdet, ruhig und frei. Wer meine Bewertungen und Rezensionen etwas kennt, weiß, dass ich nicht leichtfertig mit fünf Sterne Bewertungen um mich werfe, aber dieses Buch hat diese mehr als verdient.

Allerdings nicht für das Cover, weshalb ich es zuerst auch gar nicht mitnehmen wollte. Es geht zwar immer noch mehr, aber mir ist es zu überladen. Zwar passen die ganzen Figuren zu der Geschichte, aber mir ist es echt zu viel, was mir da ins Auge springt. Aber dafür gefällt mir der Farbton echt gut, obwohl rosa gar nicht meins ist. Insgesamt passt es zu dem Genre, spricht mich aber nicht so sehr an.

Dafür konnte mich das Buch nach dem leicht holprigen Start umso mehr begeistern. Ich brauchte anfangs schon etwas Zeit, um in das Geschehen rein zu finden, weil doch relativ viel passierte und dem Leser einige Infos zu Sina, ihrem Umfeld und ihrer momentanen Situation um die Ohren flogen, aber hier gab es schon einige Momente, die mich zum Lachen brachten und auch wütend machten, weil ich ihren Zorn und Ärger nur zu gut nachempfinden konnte.

Aber spätestens, als sie an ihrem Ziel angekommen war, gab es kein Halten mehr für mich. Die Geschichte ist nicht gänzlich neu, wird aber so charmant, humorvoll und mit dem richtigen Tiefgang erzählt, dass ich förmlich durch die Seiten flog. Das lag nicht nur daran, dass mir die Charaktere dann doch schnell ans Herz gewachsen sind, sondern auch, weil der Schreibstil der Autorin so klasse ist. Ich war zwar noch nie auf Sylt, aber oft genug am Meer und es fühlte sich für mich echt so an, als wäre ich die ganze Zeit bei Sina am Meer und jetzt habe ich selber wieder so eine Sehnsucht danach. Generell konnte ich mir alles so klar vorstellen, als wäre ich selber dort und das ist ein riesen Pluspunkt.

Nach dem turbulenten Anfang und Ende ist eher ruhig, aber genau das habe ich auch gebraucht. Ich fühlte mich wirklich sehr wohl mit der damit, was ich schon lange nicht mehr in der Art erlebt habe. Einfach einen Roman, wo ich mich völlig fallen lassen und entspannen kann. Aber auch der Mittelteil begeisterte mich, da ich es sehr spannend fand, herauszufinden, wie sich ihre Reise entwickeln würde. Wo war wirklich ihr Herz Zuhause und wusste sie, was sie wollte ? Diese Reise wurde sehr spannend und emotional erzählt und ich fand es klasse, dass dieser Part eher im Vordergrund stand, als die Liebesgeschichte mit Ben, die mir aber auch sehr gut gefiel.

Zwischen den beiden baute sich nach und nach eine gewisse Spannung und Nähe auf und es wurde auch sinnlich, ohne, dass es explizite Szenen gab. Vor allem eine Stelle gefiel mir so gut, weil er sie nicht bedrängte, sondern nachdachte. Die beiden waren als Paar echt süß und es gab auch nicht zu viel Drama, Kitsch oder Klischees. Es wurde schon emotional, hielt sich aber echt gut in Balance.

Der Handlungsstrang mit Michael sprach mich nicht so ganz an, weil es trotz ihrer Vorgeschichte nicht ganz passte und ich fand es etwas enttäuschend, wie leicht es sich auflöste, auch wenn ich es durchaus verstehen kann, aber das liegt vielleicht eher, weil ich ein etwas nachtragender Mensch bin. Dennoch konnte ich manche Handlungen und Reaktionen von Sina nicht so wirklich nachvollziehen und ich fand sie doch etwas gemein einer bestimmten Person gegenüber.

Das Ende wurde relativ fix abgewickelt, bzw. war ich leicht erschrocken, als ich dann die letzte Seite umblätterte und da Ende stand. Ich persönlich hätte da gerne noch ein paar Seiten mit Inhalt gehabt, aber das ist jetzt echt Meckern auf hohem Niveau. Es war süß und dann gab es ja auch noch eine schöne Überraschung, mit der ich durchaus bereits gerechnet habe, zumal jeder auch sein wohlverdientes Happy End bekam und selbst das hin und her von Amelie und Freund einen glückliches Ausgang hatte.

Die Charaktere waren einfach zu herrlich. Sei es die sehr unsympathischen Arbeitskollegen und der ebenso nicht wirklich nette Chef von Sina oder dieser schmierige Michael, keiner wirkte überzeichnet und passte klasse in die Geschichte rein. Ich hatte echt viel Spaß mit ihnen und musste oft so herzhaft lachen. Vor allem Paul wuchs mir quasi sofort ans Herz und ich liebte seine offene und freundliche Art.

Sina hätte ich manchmal gerne den Kopf gewaschen, auch, wenn sie so viel Mut zeigte, den ich selber nur zu gerne hätte. Obwohl ihr so viele Steine in den Weg gelegt wurden und nicht jeder sie gleich unterstützte, ging sie ihren Weg und versuchte wieder zu sich selber zu finden. Manchmal fand ich sie etwas naiv, aber ich hätte vermutlich in der Situation nicht unbedingt anders gehandelt. Ich fand es auf jeden Fall sehr stark, dass sie auch die Konfrontation suchte und nicht den einfacheren Weg suchte und sie ihren sturen Kopf durchsetzen wollte, auch, wenn es ihr einen schmerzenden Hintern einbrachte...ich habe mich ihr sehr verbunden gefühlt und einige Gemeinsamkeiten entdecken können.

Ben war typisch norddeutsch und ich verliebte mich quasi sofort in ihn. Wortkarg, ausweichend, schräg, genau mein Typ :D Aber ich mochte das eben sehr an ihn und fand es gut, nicht gleich seinen ganzen Charakter auf dem Silbertablett serviert zu bekommen, sondern nach und nach sein wahres Wesen zu entdecken, auch wenn es echt besser gewesen wäre, hätte er ein, zwei Fakten gleich auf den Tisch gelegt und nicht so geheimnisvoll getan. Schön fand ich seine Liebe zum Meer und seiner Familie, die er abgöttisch liebte, auch wenn da noch einiger Klärungsbedarf bestand.

Der Schreibstil ließ mich durch die Seiten fliegen und wie schon beschrieben, liebe ich ihn. Ich dachte echt, ich bin gerade selber am Meer und auch, wenn ich mir das Ferienhaus aus Dänemark vorstellte, hatte ich immer so ein tolles Bild von Sylt, dem Meer und der Küstenlandschaft vor Augen. Der Stil ist unglaublich lebendig und flüssig.

Fazit:
Es gab ein, zwei kleinere Längen und ich konnte Sina nicht immer ganz verstehen, aber dafür fühlte ich mich mit diesem Buch so wohl wie schon lange nicht mehr. Dank dem unglaublich lebendigen, gefühlvollen und flüssigen Schreibstil flog ich quasi durch die Geschichte und wurde wunderbar unterhalten. Das Setting begeisterte mich, die Story Entwicklung meist auch und die Charaktere passten wunderbar rein. Von Svenja Lassen muss ich auf jeden Fall noch mehr lesen. Von mit gibt es:

4,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.07.2023

Von Game of Thrones und Sprachbarrieren

Asterix 07
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Zum Inhalt:
Zum ersten Mal agieren Asterix und Obelix außerhalb der Grenzen ihres Landes, gilt es doch den entführten Druiden Miraculix aus den Klauen der im Osten beheimateten Barbaren zu befreien.Dort, ...

Zum Inhalt:
Zum ersten Mal agieren Asterix und Obelix außerhalb der Grenzen ihres Landes, gilt es doch den entführten Druiden Miraculix aus den Klauen der im Osten beheimateten Barbaren zu befreien.Dort, bei den Goten, erwartet die lebenslustigen Gallier nicht nur ein Klima, sondern auch ein Essen, das frösteln lässt, und als oberste Prinzipien gelten militärischer Drill, Sauberkeit und Ordnung...

Meine Meinung:
Miraculix und sein Zaubertrank sind nicht nur bei den Römern heiß begehrt, auch die "Nachbarn" wollen gerne etwas abhaben. Und die sind nicht nur rabiater, sondern auch machtgieriger.

Ich hatte viel Spaß mit dem 7. Band der Comic-Reihe und fand vor allem die Klischees über das deutsche Militär und die Mauer sehr interessant. Es wurde super in der Geschichte verarbeitet, aber irgendwie fehlten mir die Römer, obwohl sie auch anfangs vorkamen.

Aber die Machtkämpfe zwischen den Goten waren zu herrlich und ich fand es witzig, wie Asterix und seine Freunde dies zu ihren Gunsten beeinflussten. Manchmal erinnerte es mich auch etwas an "Game of Thrones" und die Goten wussten selber gar nicht, wie ihnen geschah. Die Running Gags waren super und ich fand es zu herrlich, wie sich Obelix über den "Sie sind entfesselt" Gag schlapplachte, da musste ich auch immer herzhaft lachen.

Der Zeichenstil ist super, auch wenn ich den späteren etwas lieber mochte.

Fazit:
Die Klischees sind klasse verarbeitet worden und die Geschichte zu herrlich. Ich liebe die Running Gags und all die kleinen Details, die mit Liebe und Sorgfalt eingefügt wurden. Der Zeichenstil ist super, gefiel mir hier aber nicht so gut wie in den späteren Bänden. Dennoch hat mich der 7. Band super unterhalten. Von mir gibt es:

4,5 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.07.2023

Schräg und erschreckend, aber genial !

AchtNacht
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Er hatte die Idee gehabt, Ben und Arezu Prüfungen zu unterziehen, bei denen sie sich der Öffentlichkeit stellen mussten. Nur dank seiner Genialität war aus einem Versteckspiel eine interaktive Jagd geworden.
//S.220//

Klappentext:
Es ...

Er hatte die Idee gehabt, Ben und Arezu Prüfungen zu unterziehen, bei denen sie sich der Öffentlichkeit stellen mussten. Nur dank seiner Genialität war aus einem Versteckspiel eine interaktive Jagd geworden.
//S.220//


Klappentext:
Es ist der 8. 8., acht Uhr acht. Sie haben 80 Millionen Feinde. Werden Sie die AchtNacht überleben?
Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie. Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen.
In der "AchtNacht", am 8. 8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen. Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei. Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten - und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt. Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst. Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief.
Und Ihr Name wurde gezogen!

Meine Meinung:
Ich werde mich kurz halten und spoilerfrei meine Meinung argumentieren, da man sich selber ein Bild machen sollte und ich vermutlich viel spoilern würde, wenn ich zu sehr ins Detail gehe, deswegen gibt es nur einen kurzen Leseeindruck.

AchtNacht ist eines dieser Bücher, welches gefühlt schon ewig auf meinem SuB lag und um das ich immer rumgeschlichen bin, aber nie in die Hand genommen habe, bis ich irgendwann mal wieder vorbei lief und mir dachte: "Das will ich jetzt lesen !" Und bei dem Klappentext schwirrten mir unzählige Plots durch den Kopf und ich war sehr gespannt, wie dieser Thriller im "The Purge" Stil mich begeistern würde.

Das Cover passt auf jeden Fall perfekt zu der Geschichte und ich liebe es, wie schlicht und dabei so aussagekräftig ist. Der schwarze Hintergrund, die rote acht und die Menschen, die eine einzelne Person vor ihnen jagt, gibt klasse den Inhalt wieder, während es gleichzeitig auch nichts groß verrät.

Man wurde mitten in das Geschehen hineingeworfen und Fitzek ließ nicht nur Ben kaum Zeit, sondern auch dem Leser, bevor es schon rasant losging und man sich fragte, was denn hier los war. Es war verwirrend ohne Ende und vor allem Anfangs brauchte ich doch ein klein wenig Zeit, bevor ich mich zurechtfand, da unzählige Handlungsstränge eröffnet und dem Leser sehr viele Figuren vorgestellt wurden, wovon die meisten aber auch relativ schnell wieder verschwanden, da sie bedeutungslos für die Handlung waren.

Der Fokus lag hier auf Ben und Arezu, die nicht sofort zueinander fanden, sondern erst allein um ihr Überleben kämpfen mussten. Während man zu Ben relativ viel erfuhr, blieb mir Arezu relativ lange ein Rätsel, wobei man sich eh die ganze Zeit fragte, wer die beiden so hassen musste, dass er oder sie sie vogelfrei gab. Zudem gab es auch einige andere Fragen, die mich früh beschäftigten und die auch erst relativ spät geklärt wurden.

Es passierte unglaublich viel und irgendwie hatte es aber eine Kernhandlung, die Fitzek immer Auge behielt und stetig spannend machte. Man hoffte, bangte und flog durch die Seiten, weil man unzählige Theorien, Vermutungen und Fragen hatte, die man aufgelöst haben wollte. Keine meiner Theorien bewahrheitete sich, dafür schockierte mich die Auflösung umso mehr. Zwar blieben ein paar Fragen übrig, aber ich fand es sehr interessant und spannend, wie alles endete.

Die Handlung ist mitunter brutal und raubte mir zeitweilig den Atem, weil man sich nicht vorstellen mochte, dass Menschen zu so etwas fähig waren, aber man braucht heutzutage ja nur mal in die Nachrichten sehen. Der Autor behielt hier doch relativ eine gute Balance und ich hatte nicht das Gefühl, dass es zu übertrieben dargestellt wurde, allerdings gab es eine Szene, die zwar irgendwie schon passte, die mir persönlich aber zu drüber war, auch wenn sowas garantiert auch auf der Welt passiert.

Zwischendurch gab es auch ein paar Längen und vor allem nach der Hälfte drehte es sich leicht, aber vor allem das spannende und mega interessante Finale begeisterte mich. Nicht nur, weil die meisten meiner Fragen geklärt wurden und es einen guten und runden Abschluss gab, sondern weil es sich so spannend las, dass ich meine Augen nicht von den Seiten lassen konnte. Generell war ich sehr schnell durch mit dem Buch, weil es eine interessante und spannende Geschichte war.

Bei den Charakteren halte ich mich lieber auch bedeckt, aber das, was man über einige Personen erfuhr, egal, ob es sich bewahrheitete oder als Falschaussage entpuppte, war schockierend und spannend. Vor allem Arezu war mir ein Rätsel und ich fand es heftig, wer sie wirklich war und was sie getan hatte. Ben fand ich manchmal etwas sehr wehleidig und unsympathisch, aber seine Entwicklung gefiel mir sehr.

Die Nebencharaktere tauchten in Massen auf und verschwanden meist schnell wieder, nur Nikolai, Dash und ein alter Bekannter aus einem anderen Buch waren wichtig. Ich würde euch auch empfehlen, zuerst "Passagier 23" zu lesen, weil Martin Schwartz in "AchtNacht" eine wichtige Nebenrolle hat und man durchaus zu seiner Geschichte gespoilert werden kann. Ich bin jedenfalls froh, es schon lange vorher gelesen zu haben.

Klasse war auch der Schreibstil, durch den ich durch das Buch geflogen bin. Schräg, melodramatisch, spannend und so typisch Fitzek. Ich fand ihn einfach super und auch, wenn es an ein, zwei Stellen etwas zu viel des Guten war, behielt es auch seine Balance und driftete nicht ab.

Fazit:
Dieses Buch gehört nicht zu meinen absoluten Lieblingen, aber vor allem als Fitzek-Fan sollte man es schon gelesen habe, weil es einfach Fitzek ist. Schräg, überladen, aber auch so genial und spannend. Vor allem liebe ich es, dass es so verwirrend was und sich am Ende so gut auflöste. Von mir gibt es:

4 von 5 Sterne

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