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Veröffentlicht am 24.12.2023

Gemischte Gefühle

Brynmor University – Geheimnisse
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Samuel liebt seinen älteren Bruder über alles und nachdem dieser nach einem Unfall im Koma liegt, setzt er alles daran, herauszufinden, was auf der Brynmore University wirklich passiert ist und wer damit ...

Samuel liebt seinen älteren Bruder über alles und nachdem dieser nach einem Unfall im Koma liegt, setzt er alles daran, herauszufinden, was auf der Brynmore University wirklich passiert ist und wer damit zu tun hatte. Denn für ihn ist klar, dass es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Und da kann er eine Ablenkung im Form eines attraktives Mitschülers nicht gebrauchen, egal, wie sehr die Funken zwischen ihm und Conner sprühen. Vor allem, da er der Lösung immer näher kommt.

Vorwort:
"Brynmore University - Geheimnisse" von Dominik Gaida ist der erste Band der gleichnamigen Reihe und umfasst ungefähr 380 Seiten. Es ist als Paperback und e-book erhältlich.

Meine Meinung:
Ich glaube, nachdem ich hier verschiedenen Plattformen sehr neugierig auf das Buch wurde, verlockte mich in der Buchhandlung definitv das tolle Cover dazu, es mir zu holen. Ich liebe den dunkelgrünen Grünton sehr und finde ich absolut passend zu dem Setting. Der Spruch der Brynmore Unsiversity und das Logo sind super darauf abgestimmt worden und auch, wenn ich den Autorennamen und den Buchtitel etwas zu durchsichtig finde, hamonieren sie prima.

Die Geschichte selber schickte mich in ein Wechselbad der Gefühle und anfangs wollte ich es sogar abbrechen, weil ich einfach sehr schwer einen Bezug zu dem Settig und den Charakteren fassen konnte. Ich wurde zwar nicht mit Informationen bombardiert, aber es gab doch einiges zu verarbeiten, zumal ich bei dem Tempo irgendwie das Gefühl hatte, etwas zu verpassen oder zu überlesen. Obwohl es doch kein dünnes Buch ist, erhielt der Leser gleich von Anfang eine imense Informationsflut, die zwar ein gewissen Tempo erzeugte, mir aber zu viel war. Mir fiel es schwer, dem Geschehen richtig zu folgen und fand es recht langweilig, irgendwie ermüdete es mich ein wenig. Mir fehlte diese mysteriöse Note und es las sich eher wie jede x beliebige YA/NA Geschichte, die ich irgendwie kannte.

Das lag auch daran, dass mitunter einige Kapitel wirklich sehr kurz waren und es immer wieder Sprünge gab, die für mich keinen Sinn ergaben und das Buch an Stellen unterbrach, die ich ungünstig platziert fand. Auch die Erotikszenen zwischen Samuel und Conner irritierten mich etwas, das sie meist unpassend wirkten. Ich fand ihre Liebesgeschichte durchaus ganz niedlich, aber holla, da wurde plötzlich das Tempo derart angezogen, dass ich beinahe ins Schleudern kam. Es war schade, dass ihnen nicht mehr Zeit zum Entwickeln gegeben wurde und ich das Gefühl hatte, dass da jetzt unbedingt eine Erotikszene vorkommen musste.

Ich weiß, dass klingt nicht sonderlich positiv, aber nach der ersten mauen Hälfte wurde es merklich besser und konnte mich dann sogar richtig packen und gut unterhalten. Die Liebesgeschichte wurde angenehm runtergeschraubt und den Charakteren mehr Raum gelassen, während die Spannung stetig anstieg und durch die Geheimnisse einger Personen und des Geheimbundes eine richtig schön mysteriöse Note aufgebaut wurde, die mich förmlich an die Seiten fesselte. Es war absolut fesselnd und vor allem das Finale raubte mir regelrecht den Atem, als endlich alles aufgedeckt wurde und der Twist wirkte nicht nur authentisch, sondern konnte mich sogar richtig überraschen. Da zeigte der Autor, was er eigentlich drauf hat und ich liebte es. Es war klasse, wie viel Tiefgang nun in dem Geschehen steckte und ich endlich mal richtig Lust hatte, mitzurätseln, was denn nun eigentlich die Wahrheit war. Zwar fand ich dann das Ende sehr knapp bemessen und ärgerte mich etwas, dass es so schnell abgehandelt wurde, aber es passte, war niedlich und ich fand die Entscheidungen, die Samuel und Connor trafen richtig gut und verständlich.

Die Entwicklung von Connor und Sam gefiel mir sehr gut und ich fand es spannend, wer sich von ihren Mitschülern nun als Feind und wer als Freund herausstellen würde. Die jungen Männer mussten viel Schmerz und Ängste durchleben und fand dann in dem jeweils anderen einen Halt, den ich so schön fand. Zwar fehlte mir anfangs die gewisse Chemie zwischen ihnen, aber nach und nach spürte man diese auf jeden Fall und ich liebte es, wenn sie aufeinandertrafen.

Sams Sturköpfigkeit fand ich durchaus bewunderswert, auch wenn er manchmal etwas zu verblendet wirkte. Aber ich konnte ihn auch verstehen und mir gefiel es, dass er nie locker ließ.

Die Qualen von Conner waren oft zu spüren und ich fragte mich immer, warum er so wechselmütig war. Die Andeutungen erzeugten Spannung und hielten trotz der Längen das Interesse.

Der Schreibstil war mir anfangs zu chaotisch und wenig bildhaft, aber er besserte sich stetig und ab der zweiten Hälfte fand ich ihn richtig gut gelungen. Er las sich spannend, interessant und bot eine schön mysteriöse und unehimliche Stimmung, ohne die Entwicklung der Charaktere außer Acht zu lassen.

Fazit:
Ein durchwachsener Auftakt, den ich etwas mit gemischten Gefühlen sehe. Während ich die erste Hälfte recht anstrengend und langweilig fand, konnte mich die zweite umso mehr fesseln und packen. Die Twists waren klasse und die Auflösung schockierte, ohne dick augetragen zu wirken. Mir gefiel dann das Zusammenspield der Charaktere sehr gut und bis auf das schnell abgehandelte Ende war ich so begeistert, dass ich die Reihe nun weiterlesen möchte. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2023

Zu wenig

Someone to Stay
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Aliza droht zu ertrinken. Neben dem Jurastudium muss sie sich um ihren erfolgreichen Instagramaccount, ihr erstes Kochbuch, einen Praktikumsplatz und eigentlich auch ihre Familie kümmern. Da kommt jemand ...

Aliza droht zu ertrinken. Neben dem Jurastudium muss sie sich um ihren erfolgreichen Instagramaccount, ihr erstes Kochbuch, einen Praktikumsplatz und eigentlich auch ihre Familie kümmern. Da kommt jemand wie Lucien, der seine eigenen Dämonen besitzt, überhaupt nicht gelegen, zumal sie sich auch nicht verlieben will. Aber beide kommen sich immer näher und müssen hinterfragen, was sie eigentlich wollen.

Vorwort:
"Someone to Stay" von Laura Kneidl ist der dritte und finale Band ihrer "Someone"-Trilogie und dreht sich um Aliza und Lucien, die in den vorherigen Bänden Nebenrollen spielten. Zwar kann man diesen Band durchaus für sich selbst lesen, aber zum besseren Verständnis sollte der Reihe nach gelesen werden.

Meine Meinung:
Nachdem mich Someone New und vor allem Someone Else völlig umhauten und mich absolut bis auf Kleinigkeiten sehr begeisterten, war ich sehr auf den Abschluss der Reihe gespannt. Aliza und Lucien spielten zuvor zwar durchaus eine Rolle in den Geschichten, kamen aber eher am Rand vor. Dennoch freute ich mich auf ihre Geschichte, da die Chemie zwischen ihnen sehr spürbar war und beide Hintergrungeschichten hatten, auf die ich neugierig wurde. Denn nicht nur der Klappentext machte mich neugierig, auch das schöne Cover. Zwar hebt es sich kaum von den Vorgängern ab, ist aber schön anzusehen.

Insgesamt ist der finale Band auch in Ordnung und kann super zwischendurch gelesen werden, aber ehrlich gesagt bin ich schon etwas enttäuscht, da in meinen Augen viel Potenzial verschenkt wurde und die Autorin leider auf allerlei Klischees, Kitsch und die typischen YA/Na Elemente zurückzugriff, anstatt dieser üblichen Geschichte frischen Wind zu verleihen, wie sie es bei den Vorgängern schaffte.

Man lernte viel über Aliza und Lucien und ihr Leben. Wie sie aufwuchsen, ihren kulturellen Hintergründe und was ihnen in der Vergangenheit passierte. Vor allem bei Lucien berührte es mich, weil ich es auch sehr stark fand, wie er sich nach dem Schicksalsschlag um seine Schwester kümmerte, mit der er es wirklich nicht leicht hatte. Aber anonsten besaß er wenig Profil. Ja, er liebte es, Masken zu erstellen und Make-Up zu kreieren, aber ansonsten wirkte er eher blass und eher wie ein Nebencharakter, was ich sehr schade fand. Aliza liebte das Kochen, ihren Instagramaccount, ihre Familie, ihr Buch und wollte mit ihrem Studium später die Welt besser machen. Ich fand es heftig, was sie sich alles zumutete und ehrlich gesagt hatte ich nicht immer Mitleid mit ihr, weil niemand sie zu einem dieser Dinge zwang und sie einfach nicht nein sagen konnte. Aber mir gefiel es, wie sie sich für andere einsetzte und um ihre Träume kämpfte.

Leider verzettelte sich die Autorin viel und erzählte oft nebensächliches und verstrickte sich in einigen Nebenhandlungen, weshalb ich das Gefühl hatte, dass es sich mitunter sehr zog. Der Geschichte hätte es sehr gut getan, wenn sie entweder straffer und spannender geschrieben oder um einige Seiten gekürzt worden wäre, weil es zwischendurch sehr langweilig war und irgendwie die Balance nicht passte.

Auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden überzeugte mich nur bedingt. Zwar spürte man durchaus eine Chemie zwischen ihnen, aber sie gingen als Paar völlig unter und wurden eben von Alizas privaten Problemen und die Dramen um Amicia sehr an den Rand gedrängt. Ich finde es zwar nicht schlecht, wenn die Liebesgeschichte nicht nur im Rampenlicht steht, aber mehr wäre echt schön gewesen. Denn die obligatorischen Dramen und das Happy End am Ende machten es nicht unbedingt besser und es fühlte sich auch nicht wie ein Abschluss an, auch wenn alle noch einmal einen ganz winzigen Part übernehmen durften.

Und ich finde es durchaus super, dass Kneidl Themen wie Druck, Trauerbewältigung und Ängste mit einbaute, aber es harmonierte nicht gut mit der Geschichte. Oft empfand ich als überdramatisch und es berührte mich leider kaum, obwohl es auch traurig wurde. Es war zu viel auf einmal und andere Handlungsstränge gingen völlig unter oder wurden schnell abgeharkt. Auch fand ich einige Entscheidungen am Ende etwas komisch und nicht passend, auch wenn ich den Charakteren ihr Happy End absolut gönnte.

Der Schreibstil ließ sich trotz der Längen weitgehend flüssig lesen, aber er konnte mich dieses Mal nicht so recht begeistern, was auch daran lag, dass es sich oft zog und viele Klischees und Kitsch vorkam. Zwar berührte die Geschichte mich mitunter auch, aber oft empfand ich es als zu viel.

Fazit:
Ich war sehr auf den Abschluss und Alizas und Luciens Geschichte gespannt, finde es aber recht enttäuschend. Zwar fand ich es gut, welche Themen die Autorin hier wieder ansprach und es auch durchaus interessant war, mehr über die beiden zu erfahren, aber leider wirkte es unausgeglichen und hatte einige Längen. Ich finde es etwas schade, wie wenig mir die Geschichte gefiel, da sie doch viel Potenzial bot. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2023

Ein wenig zu viel

Run For Love
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Luca mag ihr Leben so wie es ist. Sie hadert weder mit ihrer Figur, noch ihrem Job, den sie gerne macht und unternimmt viel mit ihrer besten Freundin. Als sie diese vor einem übergriffigen Mann beschützt ...

Luca mag ihr Leben so wie es ist. Sie hadert weder mit ihrer Figur, noch ihrem Job, den sie gerne macht und unternimmt viel mit ihrer besten Freundin. Als sie diese vor einem übergriffigen Mann beschützt und ihm eine blutige Nase verpasst, bekommt sie nicht nur eine Anzeige, sondern muss auch noch Sozialstunden in einem Jugendsportverein ableisten. Und dabei ist Sport nun wirklich nichts für sie, zumal sie auch mit dem Leiter, der ein durchtrainierter Sunnyboy ist, nichts anfangen kann. Aber was, wenn alles anders ist ?

Vorwort:
Vielen Dank an NetGalley und Ullstein Buchverlage für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Meine Meinung:
Als ich das Cover sah, wurde ich sofort neugierig auf das Buch. Den pinken Hintergrund finde ich schön knallig und er harmoniert auch toll mit den restlichen Farben. Die beiden Figuren assoziiere ich durchaus mit Luca und Noël, auch wenn ich es etwas komisch finde, dass sie keine Augen haben, aber das scheint ja ein Trend zu sein. Dennoch finde ich es sehr ansprechend und auch der Klappentext macht echt neugierig auf die Geschichte.

Allerdings konnte diese mich nicht so ganz überzeugen, was vor allem an ihrer unsympathischen Hauptfigur lag. Schon anfangs irritierte mich Lucas Art doch etwas, auch, wenn es mir gefiel, wie selbstbewusst sie war. Allerdings gab es, abgesehen von der Situation, die zu ihren Sozialstunden führte, einige Momente, wo ich mit ihrem Verhalten haderte. In meinen Augen verhielt sie sich unfair, nahm vieles sehr persönlich und reagierte unangemessen, wenn es sich nicht um sie drehte. Ehrlich gesagt fand ich sie sehr anstrengend. Sie verurteilte andere Menschen, wenn diese nach dem Aussehen gingen, handelte dann aber genauso oberflächlich und voreingenommen. Hier möchte ich aber auf die positive Entwicklung von ihr hinweisen. Mir gefiel es, dass sie dann doch vieles einsah und zum Ende hin eine richtig tolle Entwicklung hinlegte, die ich authentisch und nachvollziehbar fand. Sie reflektierte ihr Verhalten und ging auf die Menschen zu. Ich konnte sie irgendwo auch immer ein wenig verstehen, weil ich ähnlich ticke und genauso meine Probleme mit der Figur habe und ich mich doch in einigen Situationen wiederfand. Aber dennoch machte sie es einem sehr schwer, sie und ihre Geschichte zu mögen.

Das lag auch daran, dass die Geschichte sehr überladen wirkte. Die vielen Themen, die angesprochen wurden, fand ich absolut wichtig und es war auch an sich super, dass die Autorin sie einbaute, aber weniger wäre so viel mehr gewesen, weil ich mich erschlagen fühlte. Es ging um Fat Shaming, Body Positivity, Feminismus und einigen Themen mehr. Und eigentlich sind das Themen, wo ich mich freue, wenn sie behandelt werden, aber es war einfach zu viel auf den vorhandenen Seiten. Da löste sich dann ein Drama ganz schnell auf und zack, stand das nächste bevor, sodass man auch keinen Moment Ruhe hatte und die Figuren sich kaum entwickeln konnten.

Den außer Luca bekamen die anderen Charaktere kaum Raum und wirkten eher wie Randfiguren. Vor allem bei Noël fand ich dies sehr schade, da er ich ihn von Anfang doch gut leiden konnte und ich seine ruhige Art mochte. Zwar teilte er auch gerne mal aus, aber dann auch verdient. Genauso wie Lucas beste Freundin Charlie, die ich sehr bodenständig und authentisch fand. Wirklich schade, dass die beiden nicht mehr Seiten bekamen.

Die Liebesgeschichte zwischen Luca und Noël fand ich zwar ganz gut, aber es war schon etwas irritierend, wie diese von null auf hundert losging und leider wenig Chemie beeinhaltete, auch, wenn sie gut zusammenpassten.

Der Schreibstil ließ flüssig lesen und gefiel mir durchaus, da die Autorin sehr bildhaft und interessant schrieb. Ich mochte die lockere Art, aber es gelang ihr auch, ernste Momente zu gestalten. Allerdings gab es auch etwas viel Drama und ein paar Längen.

Fazit:
Ich finde es etwas schwierig, dieses Buch zu bewerten, da mir sehr gefiel, welche Themen die Autorin hier ansprach. Aber ich konnte trotz der Gemeinsamkeiten keine wirkliche Bindung zu der Hauptfigur aufbauen und fand ihr Verhalten oft irritierend und nicht angemessen. Zudem war es etwas zu viel auf den vorhandenen Weise, was zu einigen Längen führte und leider bekamen die Nebenfiguren nicht den Raum, den ich mir für sie gewünscht habe. Aber ich fand das Ende echt super und möchte auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2023

Miss Gilmore

Glück ist da, wo man es hinträgt
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Als ihr Bruder Simon nach einem schweren Sturz ihre Hilfe braucht, zögert die alleinerziehende Katharina keinen Moment und kümmert sich um seine Event-Agentur und die wartenden Aufträge. Allerdings ruft ...

Als ihr Bruder Simon nach einem schweren Sturz ihre Hilfe braucht, zögert die alleinerziehende Katharina keinen Moment und kümmert sich um seine Event-Agentur und die wartenden Aufträge. Allerdings ruft dies gemischte Gefühle in ihr hoch, da sie dazu zu ihrem Elternhaus auf das heimische Gut zurückkehren und sich dann auch noch mit Leonard herumschlagen muss, der alles verkörpert, was sie hasst. Leider entpuppt er sich als wahre Stütze und lässt sie mehr fühlen, als sie möchte.

Meine Meinung:
Wollen wir erst einmal auf das wunderschöne Cover zu sprechen kommen, in das ich mich augenblicklich verliebte ? Es ist so schön ! Ich bin nun wahrlich kein Fan von Rosatönen, aber hier passt die Kombination mit Grün und Lila mehr als perfekt. Ich mag die kleinen Details sehr und finde es echt schön. Es mag auch etwas kitschig wirken, harmoniert aber sehr gut und ist wahrlich ein Eye-Catcher.

Die Geschichte gefiel mir durchaus, allerdings war es mir doch so manches Mal echt zu drüber und ich fühlte mich etwas erschlagen von dem Kitsch, den Dramen und dem "Gilmore-Girls" Feeling, wo man merkte, dass nicht nur Katharina ein riesiger Fan davon war.

Anfangs brauchte ich ein wenig, um reinzukommen, da man relativ unmittelbar in das Geschehen geschubst wurde, aber das passte für mich, da es nicht zu viele Informationen waren und man sich doch ganz gut an die Charaktere gewöhnen konnte. Ich bewunderte Katharina für ihre Stärke und die enge Beziehung zu ihrer Tochter, die für sie alles war. Sie hatte es nicht immer leicht, weil sie früh schwanger wurde und das Kind alleine aufzog, biss sich aber dennoch durch. Aber es gab hier schon ein paar Dinge, die mich störten und sie verhielt sich nicht immer unbedingt ihrem Alter entsprechend.

Als sie sich nun für ihren bettlägrigen Bruder Simon um das Gut, sowie um die Aufträge seiner Event-Agentur kümmern sollte, war ich sehr gespannt, wie sie es meistern und welche Rolle noch Leonard spielen würde. Katharina war Chaos pur und das merkte man in einigen Situationen, bei denen ich mir dachte, dass es mir das genauso passieren würde. Ich fand sie deswegen sympathisch und konnte doch einige Dinge nachempfinden. Ihr Podcast "Frau Gilmore" war anfangs auch recht interessant und ich mochte ihre direkte Art, aber nach dem guten Start verlor es sich für mich immer mehr und da konnten auch die Verweise zu der bekannten Serie nicht mehr viel retten. Im Gegenteil, am einem bestimmten Punkt fand ich die Anspielungen sogar recht nervig und ich hätte es besser gefunden, wenn die Ausschnitte aus ihrem Podcast kürzer und weniger vorgekommen wären, da sie nicht nur den Lesefluss unterbrachen, sondern später auch nicht mehr wirklich interessant wirkten. Alle paar Seiten wurde auf die bekannte Serie angespielt und das war mir irgendwann echt zu viel, da auch die Entwicklung der Geschichte darunter litt.

Es stockte öfters und die ganzen kleinen Dramen, sowie Irrungen und Wirrungen konnten mich dann nicht mehr wirklich fesseln. Daran änderte auch die Liebesgeschichte zwischen Katharina und Leonard nicht viel, die ich zwar durchaus ganz niedlich zusammen fand, mich aber nicht wirklich unterhielen. Ich spürte durchaus eine gewisse Anziehung zwischen den beiden und vielleicht habe ich da zu viel erwartet, aber eine richtige Chemie konnte ich bei ihnen nicht feststellen, was ich etwas schade fand. Generell ging mir ihre Romanze bei den ganzen Dramen und dem Kitsch unter und spielte eher eine Nebenrolle.

Ab ungefähr der Hälfte verlor mich die Geschichte auch so langsam, da sie auf der Stelle trat und die ganzen Dramen und Wendungen mich nicht unterhielten. Mir war es etwas zu viel; zu dramatisch, zu soapig. Zwar fand ich das Ende wieder ganz süß, aber insgesamt war es eher durchwachsen.

Die Charaktere gefielen mir ganz gut, aber ich bin nicht mit jedem warm geworden und fand einige Nebencharaktere auch etwas drüber. Katharina und Leonard mochte ich durchaus gerne, allerdings hätte er gerne mehr Raum haben dürfen, da er manchmal eher wie ein Statist, anstatt wie eine Hauptfigur agierte. Und Katharina wirkte in vielen Situationen eher wie ein Teenager als wie eine erwachsene Frau und hatte doch einige Vorurteile.

Der Schreibstil las sich die meiste Zeit recht flüssig, nur zum Ende war deutlich die Luft raus und ehrlich gesagt war er mir doch so manches Mal etwas zu kitschig und soapig. Ich mag Dramen durchaus auch gerne, aber weniger wäre mehr gewesen.

Fazit:
Es gab einige Momente, die mir sehr gut gefielen und ich konnte mir alles gut bildhaft vorstellen, allerdings gefielen mir der Kitsch und die Dramen nicht so gut. Die Verweise zu der bekannten Serie waren anfangs interessant, störten aber später den Lesefluss und der Podcast bekam in meinen Augen auch zu viel Beachtung. Die Liebesgeschichte war in Ordnung und unterhielt mich, allerdings spürte ich kaum Chemie zwischen dem Paar und fand es etwas schade, dass Leonard eher wie eine Nebenfigur wirkte. Insgesamt ist es eine gute Geschichte, die mich durchielt. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Auf den Spuren der Bestie

Ich träumte von einer Bestie
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Fleurs Welt ist das Internet und die sich bietende Anonymität. Nähe und Offenheit schrecken sie ab, sie ist eher für sich. Ihr Job als Datenforensikerin biete ihr im Gegensatz zur realen Welt Sichterheit ...

Fleurs Welt ist das Internet und die sich bietende Anonymität. Nähe und Offenheit schrecken sie ab, sie ist eher für sich. Ihr Job als Datenforensikerin biete ihr im Gegensatz zur realen Welt Sichterheit und Geborgenheit. Als ihr Vater stirbt und sie die Wohnung ihrer verhassten französischen Großmutter erbt, muss sie nach Frankreich reisen und sich ihrer Familiengeschichte stellen, welche mehr als ein dunkles Geheimnis für sie bereithält und sie für immer verändert.

Meine Meinung:
Nina Blazon hatte ich bereits in meiner Jugend mal versucht, bin aber mit ihrem Stil damals nie ganz warm geworden. Aber nachdem ich die Leseprobe zu "Ich träumte von einer Bestie" las und mich beinahe augenblicklich in die Geschichte verliebte, wollte ich es noch einmal unbedingt versuchen, denn schließlich hat sich auch mein Lesegeschmack in den letzten Jahren verändert und ich freute mich sehr darauf.

Das lag auch dem Cover, was ich wunderschön und absolut treffend finde. Es ist schlicht und doch auch voller kleiner Details, die es hervorheben. Das Gesicht der Person ist durch die Blumen beinahe schon unkenntlich gemacht worden und einzig ein Auge sticht klar hevor. Der dunkelblaue Hintergrund bekräftigt den ersten Eindruck.

Und auch die Geschichte konnte mich anfangs sehr begeistern. Ich liebte die beinahe schon kühle Atmosphäre, die gerade dann umso mehr unter die Haut ging, weil sie gleichzeitig auch so viele Emotionen offenbarte. Die Autorin blancierte geschick mit dem Schicksal ihrer Hauptfigur und man fragte sie die meiste Zeit, wer denn nun Fleur wirklich war, die im Internet unter unzähligen Nicknames auftrat und selbst Menschen im realen Leben nicht immer ihren richtigen Namen sagte.

Ich fand es zunächst sehr spannend, sie auf ihrem Weg zu begleiten und fühlte ihre Emotionen, als wären es meine eigenen. Ihre Wut, ihr Unglauben und ihre Verwirrung waren die meiste Zeit nachvollziehbar und auch ihre Ablehnung und ihren Hass auf die französische Seite ihrer DNA waren verständlich. Mich schockierte es, was sie als Kind erleben musste und nachdem man erfuhr, was mir ihr geschehen ist, verstand man viele ihrer Gefühle noch besser. Die Reise in die Vergangenheit, die nicht nur ihre gegenwärtige Familiengeschichte umschloss, sondern auch weit in die Geschichte zurückging, zu den Angriffen der Bestie und sogar noch davor, waren absolut packend und interessant.

Aber leider verlor mich das Buch auch immer wieder. Denn abseits von ihrer Suche und der Entdeckung der Geheimnisse kamen viele Längen vor und es las sich recht zäh. Einige Elemente wurden unnötig in die Länge gezogen oder regten einfach nicht mein Interesse an. Sei es ihre Bekanntschaft mit Tomé, die melodramatische Art ihre Bruders Max, der beinahe klammernd wirkte oder ihre Arbeit als Hackerin, die leider im Sande verlief. Grundlegend war es interessant, wurde aber einfach zu wirr mitienander kombiniert und langweilte eher. Nur zum Schluss fand es zu alter Stärke zurück und überzeugte noch etwas in den letzten Zeilen.

Mit den Charakteren wurde ich nur bedingt warm. Anfangs mochte ich sie wirklich sehr, weil sie mich sehr neugierig auf ihre jeweiligen Leben und Schicksale machten, aber diese Begeisterung legte sich dann auch. Ich fand sie dann doch etwas anstrengend und haderte vor allem mit einigen Nebenfiguren. Sie wirkten alle recht feindselig und hart und das irritierte mich irgendwie.

Fleur mochte ich am meisten, weil ich gewisse Züge von ihr auch bei mir wiederfand und ihre Angst vor Nähe und Offenheit verstehen konnte. Allerdings fand ich sie manchmal auch etwas egoistisch und unüberlegt, bwz. reagierte sie nicht mit klarem Kopf.

Ihren Bruder Max fand ich etwas anstrengend, weil er sich melodramtisch und theatralisch verhielt und unangenehm werden konnte, wenn es nicht nach seinem Willen ging. Einzig der Stiefvater überzeugte mich durch seine ruhige und verständnisvolle Art.

Der Stil gefiel mir besser als damals, weil er gerade durch diese gewisse Kühle und das Verträumte überzeugte, aber sich manchmal auch recht zäh und wirr las. Vieles wurde in die Länge gezogen und konnte mich nicht mehr fesseln. Aber ich mochte die poetische Note, die sich durch das ganze Buch zog.

Fazit:
Es war einen Versuch wert und ich fand das Buch grundlegend auch sehr spannend und interessant, aber abseits von den Nachforschungen über ihre Ahnen und die Bestie konnte es mich leider kaum überzeugen. Ich wurde mit den Charakteren nicht wirklich warm und fand einige recht anstrengend. Der Stil gefiel mir noch am ehesten, auch wenn er sich zeitweilig recht langatmig und wirr las, aber ich liebte die poetische und malerische Art.

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