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Veröffentlicht am 15.10.2023

Fesselnd

Später
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Jamie ist nicht wie jeder andere Junge. Er mag Burger, ist neugierig und geht nicht so gerne zur Schule wie andere Kinder in seinem Alter durchaus auch, aber eines unterscheidet ihn von ihnen; denn er ...

Jamie ist nicht wie jeder andere Junge. Er mag Burger, ist neugierig und geht nicht so gerne zur Schule wie andere Kinder in seinem Alter durchaus auch, aber eines unterscheidet ihn von ihnen; denn er kann Geister sehen. Wenn er ihnen Fragen stellt, müssen sie ihm wahrheitsgemäß antworten, was seiner Mom, einer Literaturagentin quasi den Job rettet. Aber es geschehen auch Dinge, die er nicht kommen sieht und sein Leben verändern.

Vorwort:
Bei diesem Hörbuch werde ich wenig auf den Inhalt eingehen, sondern eher meine Gefühle beim Hören und den Sprecher eingehen, da dies für mich hier wichtiger ist. Dennoch spreche ich auch ein wenig die Geschichte selber an.

Meine Meinung:
Als ich "Später" von Stephen King vor ein paar Jahren las, war es nicht die große Liebe, aber es war eine ruhige Coming-of-Age Geschichte, die mich durchaus fesselte und so manchen kleinen Schauer bescherte, da ich doch mit Jamie und seine meiner Mutter bangte. Es ist ruhig, sogar für Kings Verhältnisse und ich kann verstehen, dass es nicht jeden begeistert, da er sich vor allem auf die geistige und emotionale Entwicklung von Jamie konzentrierte, der in seinem jungen Leben viel erlebte. Mir gefiel es aber gerade deswegen und es bekam damals von mir vier von fünf Sterne, weil es mir nur zwischendurch ein paar Längen hatte, die mich langweilten. Es las sich flüssig und ich war innerhalb eines Tages damit durch.

Bei dem Hörbuch dauerte es etwas länger, ehrlich gesagt über 1 1/2 Jahre länger, bis ich fertig war, was aber auf keinen Fall an dem Sprecher oder der Geschichte lag, weil ich es immer nur während der Autofahrt gehört habe und ich nun selten damit unterwegs bin. Denn wenn ich es einschaltete, war ich völlig von der Geschichte gebannt und irgendwie konzentrierter.

Zwar gab es hier auch ein paar Längen, aber die fielen mir nun nicht mehr so stark auf, weil der Sprecher David Nathan es einfach zum Hörgenuss machte. Ich schätze Nathan seit meinem ersten Hörbuch von King und auch hier brillierte er von Anfang bis Ende. Kein anderer als er schafft es, Bücher von King mit so einer Intensität und Spannung zu sprechen und mich immer zu fesseln. Ich hatte keine Probleme die Charaktere auseinander zu halten und wusste auch nach längerer Hörpause, was zuletzt passierte und wo ich nun bin.

Er hat eine raue und zugleich sanfte Stimme, die er passend zu dem Geschehen veränderte und gerade tragische und spannende Szenen verlieh er einer Intensität, die ich nicht einmal beim Lesen gespürt habe. Mehr als einmal bekam ich eine Gänsehaut und ich blieb dann doch noch ein paar Minuten länger im Auto sitzen, weil ich das Kapitel noch unbedingt zuende hören wollte.

Vor allem das Ende war durch ihn so spannend und einfach heftig, dass er mich auch etwas überraschte. Zumal ich wohl ein wenig vergessen hatte, wie alles endete und völlig perplex war. Schade, dass nicht alle King-Bücher von ihm gesprochen wurden.

Fazit:
Egal, ob man diese Geschichte nun mag oder nicht, man sollte auf jeden Fall einmal ein Hörbuch probieren, wo der Sprecher David Nathan ist. Denn was dieser Mann mit seine Stimme kann, ist einfach unglaublich. Jedes Hörbuch mit ihm konnte mich bisher absolut umhauen und vor allem für die Geschichten von King ist er die perfekte Besetzung, da er dem Hörer nicht nur neue Sichten auf die Geschichte ermöglicht, sondern auch durch seine Interpretation völlig umhaut. Ja, ich klinge wie ein Fangirl, aber das bin ich nun einmal auch, vor allem, weil mich bisher kein anderer Sprecher oder andere Sprecherin so begeistern konnte wie er.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Ein Appell

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
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Was haben ein kleines Dorf, zwei Menschen, die sich zuvor nie begegnet sind und ein Eisbär zusammen ? Die Wette um die Zukunft und deren Folgen die Bewohner bald zu spüren bekommen. Werden sie rechtzeitig ...

Was haben ein kleines Dorf, zwei Menschen, die sich zuvor nie begegnet sind und ein Eisbär zusammen ? Die Wette um die Zukunft und deren Folgen die Bewohner bald zu spüren bekommen. Werden sie rechtzeitig die Augen öffnen und wie wird diese Wette enden ?

Meine Meinung:
Nachdem ich auch Literatur für mich entdecken konnte, die abseits der üblichen Liebesdramen und Co sich um ernstere Themen handelten, wurden mir sehr oft die Bücher von John Ironmonger empfohlen. Besonders "Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen" fand dabei großen Anklang. Da ich das Thema Klimawandel sehr wichtig und interessant finde, war ich schon sehr gespannt auf das Buch, das mich etwas mit gemischten Gefühlen zurückließ.

Prinzipiell fand ich die Geschichte auch gut. Man lernte zunächst die Protagonisten und ihren alltäglichen Abend in dem Pub kennen, bevor die beiden Hauptfiguren ins Gespräch kamen und schließlich auch ihre Wette abschlossen, die beide zunächst nicht sehr ernst nahmen. Man konnte sich ein gutes Bild von ihnen machen und ich war gespannt, wie sich alles entwickeln würde.

Ironmonger beschrieb den Werdegang von Tom und Monty, die nicht unterschiedlicher sein könnten, durchaus sehr interessant. Während der eine für die Umwelt und gegen die Folgen des Klimawandels kämpfte, glaubte der andere nicht daran, bis auch er nicht mehr wegsehen konnte. Beide hatten unterschiedliche Wege, die sich aber dennoch immer wieder kreuzten. Wer von beiden hatte recht und würden sie die Wette, die sie vor einigen Jahren abschlossen, auch durchziehen ? Denn hier gab es immer wieder große Sprünge, die ich nicht immer glücklich gewählt fand. Irgendwie endete es etwas abrupt, bevor es Monate oder auch Jahre später weiter ging. Zwar wurde durchaus gut erklärt, was mit den Figuren in der Zeit geschehen ist und inwiefern sie sich veränderten, aber es riss mich immer etwas aus dem Lesefluss, weil auch einige Situationen zu abrupt beendet wurden.

Irgendwann stellte sich die anfängliche Begeisterung auch ein und vor allem den Mittelteil fand ich eher uninteressant. Ja, die Figuren entwickelten sich weiter, aber für mich passierte hier einfach kaum etwas, was ich als spannend oder anregend empfand. Erst zum Ende hin konnte es mich wieder mehr begeistern. Dennoch gab es auch tragische Momente, die mich nachdenklich stimmten und wo mir Tom sehr Leid tat. Aber leider wurden viele spannende Momente wieder recht langweilig und viel zu sehr in die Länge gezogen, sodass ich eher lustlos weiterlas. Das Ende hatte ich aufgrund der beschriebenen Charaktereigenschaften auch in der Richtung erwartet, war aber dennoch etwas überrascht.

Mit den Charakteren bin ich nie so ganz warm geworden, auch wenn sie gut beschrieben wurden. Ihre Veränderungen waren authentisch und ich mochte es, dass man viele Informationen zu ihrem Leben und ihrem Werdegang erhielt, ohne erschlagen zu werden oder die Geschichte zu lang zu strecken.

Vor allem von Toms Wandel war ich sehr beeindruckt, da er auf mich zunächst sehr unsympathisch und laut wirkte. Er reagierte unüberlegt und hitzköpfig, was mich eher störte. Daher fand ich seine Entwicklung zu einem ruhigen und doch eindringlichen Mann, der immer an seine Mitmenschen und seine Familie dachte, super. Er dachte vorher nach und gab auch mal Fehler zu. Zu Monty fand ich nie wirklich einen Draht, da er immer unnahbar wirkte. Er war sehr stoisch und auch, wenn ich es beeindruckend fand, dass er am Ende zu seinem Wort stand, fand ich sein Verhalten albern. Allerdings mochte ich es, dass er sich mehr für die Meinung anderer öffnete und sich beweisen ließ, wenn er im Unrecht war.

Mit dem Schreibstil haderte ich doch so manches Mal, weil er einfach nicht meins war. Ironmonger hat seine Charaktere super ausgearbeitet und die Geschichte war auch interessant, ohne das hier die Moralkeule geschwungen wurde, aber es las sich auch manchmal echt anstrengend und langweilig. Die Zeitsprünge und die abgehackten Kapitel sprachen mich nicht so ganz an und irgendwie schaffte der Autor es nie mich ganz an das Buch zu fesseln.

Fazit:
Eine interessante Geschichte mit einem sehr wichtigen Thema, wo ich mit dem Stil haderte. Es las sich durchaus flüssig, aber ich fand es auch etwas anstrengend und zu ausschweifend. Die Zeitsprünge fand ich nicht immer gut gewählt und zwischendrin verlor es sich. Zwar wurden die Charaktere super ausgearbeitet und sie machten auch einen Wandel durch, aber ich fand sie die meiste Zeit unsympathisch. Es war einen Versuch wert, aber Ironmonger sprach mich leider nicht so an, wie ich es mir erhoffte.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Ich glaube, ich bin verliebt !

The Long Game – Die große Liebe sucht man nicht, sie findet einen
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Bei Adalyn läuft es nicht nur schlecht, sondern richtig katastrophal. Eigentlich gilt die Fußballmanagerin als kühl und beherrscht, aber dann geht sie auf das Maskottchen ihres Clubs los. Aber anstatt ...

Bei Adalyn läuft es nicht nur schlecht, sondern richtig katastrophal. Eigentlich gilt die Fußballmanagerin als kühl und beherrscht, aber dann geht sie auf das Maskottchen ihres Clubs los. Aber anstatt gekündigt zu werden, schickt ihr Vater sie ins Exil nach North Carolina, wo sie ein Fußballteam auf Vordermann bringen soll. Soweit auch kein Problem, sie hat nur nicht damit gerechnet, dass dieses Team nur aus jungen Mädchen besteht und Angst vor ihr hat. Zudem gerät sie immer wieder mit den Trainer des Teams aneinander, der zunächst nicht gut auf sie zu sprechen ist. Aber Gegensätze ziehen sich bekanntermaßen an, oder ?

Vorwort:
Vielen Dank an Piper und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Meine Meinung:
Elena Armas war mir schon vor diesem Buch ein Begriff, allerdings bin ich nie dazu gekommen, eines ihrer Bücher zu lesen, was ich absolut nachholen muss, weil mich "The Long Game" umgehauen hat. Ich bin durch einen Zufall darauf gestoßen und nachdem mich Cover und Klappentext sehr neugierig machten, war ich sehr glücklich, als ich es vorab lesen durfte.

Denn schon äußerlich machte echt Lust auf die Geschichte. Eigentlich finde ich Personen ohne Gesichter etwas gruselig, aber hier störte es mich nicht, weil man sich so auch selber ein Bild von ihrem Aussehen machen konnte. Denn rein von ihrer Kleidung passten sie echt gut zu Cam und Adalyn, die ich mir auch ungefähr so vorstellte. Die blaue Hintergrund harmonierte super mit dem rosa Schriftzug und mir gefallen die kleinen Figuren unter Cam und Ada, vor allem die Ziege, die ich echt geliebt habe.

Eigentlich bin ich ein sehr kritischer Mensch bin, den man nicht so schnell begeistern kann. Irgendwas fehlt mir immer und auch Slow Burn ist mir manchmal zu slow, aber ich verstehe nun absolut, warum man Armas als die Königin dieses Trope bezeichnet und bin immer noch begeistert von ihrer Geschichte.

Anfangs hatte ich zwar leichte Schwierigkeiten, weil doch einige Informationen auf mich zukamen, aber dank des tollen Schreibstils und der interessanten Charaktere gewöhnte ich mich sehr schnell daran. Man lernte zunächst die aktuelle Situation von Adalyn kennen und mir gefiel es, dass es trotz der vielen Eindrücke nicht stockte, sondern zügig erzählt und nicht zu weit ausgeholt wurde.

Schon hier gab es einige humorvolle und tolle Momente, die mir sehr gefielen und vor allem Adalyns bester Freund Matthew war ein kleines Highlight für mich. Aber spätestens, als sie immer wieder mit Cam aneinander geriet und zu stolz war, um Hilfe anzunehmen, hatte das Buch mich, weil das einfach so charmant und witzig geschrieben wurde, aber dennoch auch Tiefe behielt.

Generell bot Armas eine tolle Balance aus Liebe, Humor und Emotionen, ohne eines davon zu sehr zu betonen. Die Liebesgeschichte war sehr Slow-Burn, aber das habe ich geliebt, weil es mich nicht nur ständig an das Geschehen fesselte und ich mit fieberte, sondern auch, weil es so mit der eigentlichen Rahmenhandlung sehr gut harmonierte und ihr nicht die Show stahl. Denn egal, wie sehr es auch zwischen den beiden knisterte und ich im Grunde auf die Folter gespannt wurde, stand immer die Arbeit mit dem Fußballteam der Mädchen und die Entwicklung der Charaktere im Vordergrund, was ich sehr klasse fand. Und dabei knisterte es sehr stark zwischen ihnen, auch wenn sie anfangs nicht besonders leiden konnten.

Adalyn und Cam hatten so eine tolle Chemie, die ich schon länger nicht mehr bei zwei Charakteren gespürt habe. All die Blicke, die kleinen und manchmal unbeabsichtigten Berührungen, ihre Wortgefechte und ihre Sturheit liebte ich. Die Autorin hatte wirklich ein tolles Gefühl dafür, die Spannung zwischen zwei Charakteren über viele Seiten aufrechtzuerhalten und den Leser so auch ein klein wenig zu foltern, weil man weiß, dass sie zusammengehören. Aber jedes Mal, wenn sie sich näher kamen, machte Armas einen Cut oder das Schicksal kam dazwischen, was mich echt ein wenig wahnsinnig machte. Dennoch liebte ich ihre Liebesgeschichte, weil ich sie auch sehr authentisch fand. Die Erotik wurde erst spät und wohldosiert eingesetzt, sodass immer noch die eigentliche Handlung im Vordergrund stand und ich diese Szenen genießen konnte. Sie waren spicy, aber nicht zu sehr und die Chemie stimmte hier auch absolut zwischen ihnen.

Es war spannend und interessant, Adalyn, Cam und ihr Team bei ihrem Weg zu begleiten. Ich feierte die kleinen Siege, freute mich, wenn Maria und ihre Teamkameradinnen Spaß am Fußball hatten und war ein wenig traurig, wenn sie Misserfolge einholen mussten. Mir gefiel hier sehr die Entwicklung der beiden Hauptcharaktere, da die Arbeit mit den Mädchen auch sie veränderte. Beide wuchsen mit ihren Aufgaben und ihrer kleinen Wette und es war toll, dass auch die anderen Bewohner von Green Oak mit eingebunden wurden. Es gab einige Geheimnisse zu lüften, es wurde manchmal ein wenig turbulent und die Ziegen waren zuckersüß, vor allem wegen Maria, deren Liebe zu ihnen man immer spürte.

Das Finale gefiel mir auch sehr, weil es gut passte, allerdings fühlte ich mich bei all den Ereignissen auch ein wenig erschlagen. Dennoch las es sich spannend, weil man auch Dinge erfuhr, die ich so nicht erwartet hätte und gespannt war, ob es für Adalyn gut ausgehen würde und vor allem, ob sie und Cameron sich endlich kriegen würden. Die beiden Bonuskapitel nach dem Ende lasen sich als kleines Extra durchaus ganz interessant, allerdings muss ich auch sagen, dass ich sie persönlich nicht gebraucht hätte, weil sie zwei bekannte Szenen aus der Geschichte nun aus seiner Sicht erzählten.

Ganz klasse waren die Charaktere, die mich gut unterhielten. Zwar gab es auch welche, die mich echt wütend machten und wo ich Adas Wut sehr gut verstehen konnte, aber sie wirkten authentisch und interessant. Spannend war die Entwicklung bei ihrem Vater, der noch die eine oder andere Überraschung bot. Matthew, Maria und Adas Mutter Maricela waren kleine Highlights für mich.

Adalyn und Cam waren wie Hund und Katze und passten so gut zusammen, weil ihnen beide das Team sehr wichtig war, beziehungsweise, wurde und sie sich auf Augenhöhe begegneten. Die größte Entwicklung machte Ada durch, die nicht nur ihr Leben in Frage stellen, sondern sich auch an eine komplett neue Situation gewöhnen musste. Sie wirkte zunächst sehr kalt, berechnend und beherrscht. Da gefielen mir die kleinen Veränderungen in ihrem Wesen sehr und ich mochte es, die eigentliche Ada kennenzulernen, die freundlich, humorvoll und emotionsgeladen war. Und auch Cam begeisterte mich, Zwar war es für ihn schwierig, mit ihrer Art klarzukommen und er verhielt sich echt daneben, aber ich konnte es auch verstehen, dass er sich einen Panzer zulegte. Nach und nach taute er auf und wurde entspannter. Ich liebte die Zuneigung zu seinen Katzen und wie liebevoll er mit ihnen umging, auch wenn sie ihn ein klein wenig wahnsinnig machten.

Armas hat einen unglaublich lebendigen und sehr schönen Stil, bei dem ich die ganze Zeit ein sehr klares Bild vor Augen hatte. Sie schreibt ausführlich, aber schweift nie ab und ich habe mich sehr wohl damit gefühlt, weil der Mix super passte. Sie weiß definitiv, wie man Emotionen und Chemie gut einsetzt und den Leser fesselt.

Es gab eigentlich nur zwei Dinge, die mich doch etwas sehr störten. Wenn aus der Sicht von Adalyn geschrieben wurde, nannte sie immer den vollen Namen von Cam, was doch überflüssig wirkte und auch die Übergänge zwischen den Kapiteln lasen sich manchmal etwas abgehackt. Es wurden Situationen einfach zwischendrin beendet, wo ich dann eine direkte Fortführung im nächsten Kapitel erwartete und die dann nicht kam oder in einem Satz erklärt wurde und das riss mich doch manchmal aus dem Lesefluss.

Fazit:
Ich bin verliebt und das sage ich selten über Bücher. Aber dieses hat mich echt umgehauen und bis auf Kleinigkeiten sehr begeistert. Die Geschichte war spannend, humorvoll und emotional, ohne zu kippen und die Charaktere fand ich sehr sympathisch und authentisch. Zwar gab es hier auch Ausnahmen, aber auch diese Figuren wurden super gezeichnet. Die Liebesgeschichte war Slow-Burn in ihrer besten Form und brachte mich zum Grinsen. Mir gefiel es, dass die Erotik sparsam eingesetzt wurde und immer die Chemie und die Gefühle im Vordergrund standen. Das Finale war mir etwas zu turbulent, aber die gelüfteten Geheimnisse und das Happy End gefielen mir. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Empfehlung, wenn ihr Slow-Burn mit viel Humor und einer tollen Chemie mögt, die von ihren Charakteren lebt.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Erinnere dich !

Der Seelenbrecher
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!!Es können durchaus Spoiler auftreten!!!

Der Seelenbrecher hat einen bestimmten Typ. Jung, schön, lebenslustig und weiblich. Nach nur einer Woche in seinen Fängen tauchen seine Opfer zwar lebendig auf, ...

!!Es können durchaus Spoiler auftreten!!!

Der Seelenbrecher hat einen bestimmten Typ. Jung, schön, lebenslustig und weiblich. Nach nur einer Woche in seinen Fängen tauchen seine Opfer zwar lebendig auf, allerdings psychisch gebrochen und lebendig in ihrem Körper gefangen, ohne jegliche Möglichkeit, sich mit ihrer Umwelt zu verständigen. Ausgerechnet kurz vor Weihnachten wird diese Person unerkannt in einer psychiatrischen Luxusklinik wieder aktiv und die Ärzte und Patienten sind ihm dank eines Schneesturms ausgeliefert.

Meine Meinung:
Dieses Buch lag relativ lange auf meinem SuB und vermutlich hätte es da auch noch länger gelegen, wenn man es mir nicht praktisch auf meinen Lesestapel gelegt hätte, danke dafür. Denn auch, wenn es eines der absolut verworrensten und schrägsten Bücher ist, die ich je von Fitzek gelesen habe, so zeigte es mir wieder einmal, wie geschickt er den Verstand täuschen kann und welches Talent er zum Schreiben hat. Zwar gab es auch ein paar Längen und manchmal war es ein wenig zu wirr und chaotisch, aber ich wurde wunderbar unterhalten. Ich werde versuchen, diese Rezension möglichst spoilerfrei halten, dennoch kann es aber zu welchen kommen.

Das Cover finde ich durchaus passend. Ich mag das schlichte Motiv und den dunklen Hintergrund. So konzentriert man sich eher auf den Namen und den Titel, wobei ich ich die Größe der Schriftart nicht ganz optimal finde, da der Titel leicht untergeht und beinahe schon im schwarz verschwindet. Aber es macht durchaus neugierig auf das Buch und für mich hat es einfach etwas Besonderes.

Genauso wie der Klappentext, bei dem mein Gehirn wieder einmal die wildesten Vermutungen anstellte. Es ist nicht mein erstes Buch von Fitzek und ich bin einiges von ihm gewohnt, aber auch hier schaffte er es wieder einmal mich immer wieder zu überraschen, mich aufzuregen, auf ganzer Linie zu verwirren und mit rätseln zu lassen. Ich meine, all meine Theorien konnte ich wie gewohnt verwerfen, aber mir machte es Spaß, den Namenlosen, der sich später "Caspar" nannte, bei seiner Suche nach der Wahrheit und dem Seelenbrecher zu begleiten. Seine Hintergrundgeschichte war mühselig und immer wieder gab es kleine Informationen durch plötzliche Flashbacks oder unerwarteten Handlungen, die mich aber bei der Stange hielten. Zu seiner Person hatte ich gefühlt tausend Fragen und er überraschte mich immer wieder. Die Auflösung hier berührte mich und er tat mir durchaus sehr Leid.

Die ganze Geschichte spielte sich in einer Nacht ab und das begann bereits etwas verwirrend. Ich wusste zunächst nicht ganz genau, welche Situation ich hier vor mir habe und es wirkte etwas surreal. Das Gefühl hatte ich während des Lesens immer wieder, weil diese Nacht, die Caspar und die anderen Charaktere erleben, keine durchgängige Erzählung war und immer wieder unterbrochen wurde. Diese Cuts störten mich auch am meisten, weil sie mich leider aus dem Lesefluss rissen, auch wenn sie mir im Nachhinein doch gut gefielen. Aber so wurde manch spannende Stelle etwas hart unterbrochen und das war nicht meins. Allerdings fand ich die Entwicklung dieser Unterbrechungen sehr interessant und vor allem das Ende haute mich völlig um.

Der Leser bekam immer wieder kleine Informationsbröckchen, die Charaktere oder auch vergangene Handlungen in einem völlig anderen Licht stehen ließen. Diese Wendungen verwirrten manchmal durchaus, aber sie wirkten authentisch und waren spannend. Vor allem gefiel es mir, wenn dann eher unlogisches Verhalten von Personen so super erklärt wurde und wieder dieser kleine "Aha" Effekt bei mir einsetzte. Allerdings gab es auch Stellen, wo es mir ein klein wenig zu viel war und ich es erst einmal kurz zur Seite legen musste, weil es echt zu schräg wirkte. Aber dennoch gefiel es mir, weil es so auch nie langweilig wurde. Nur zwischendurch gab es ein paar Längen und es hätte ein klein wenig straffer erzählt werden können, aber die Auflösung des Täters und vor allem das Finale begeisterten mich völlig. Genau deswegen liebe ich Fitzek so sehr. Meine Fragen wurden alle geklärt und ich konnte meine Augen nicht von den Seiten lösen, weil es so spannend war und mich umhaute. Mir gefiel es auch, dass alles ein wenig offen blieb und dennoch rund wirkte.

Die behandelten Themen und auch der kleine Exkurs in Hypnose und Medizin fand ich sehr spannend erzählt. Das Fachwissen wurde für Laien toll aufbereitet und passte in die Rahmenhandlung rein, vor allem, da es nicht langweilig wurde und man wieder toll mit rätseln und vor allem bangen konnte.

Gut gefielen mir auch die Charaktere, weil man bei keinem wirklich wusste, wie es im Inneren dieser Person aussah. Wer spielt ein Spielchen, wer reagierte echt und wer war der Seelenbrecher ? Sie überraschten mich immer wieder und irgendwann gab ich es auch auf, den einen oder anderen verstehen zu wollen, weil es dann doch wieder eine Wendung gab, die ein völlig anderes Licht auf diese Person warf.

"Caspar", dessen wirklichen Namen man erst sehr spät erfuhr, war das ganze Buch ein völliges Rätsel, nicht nur für den Leser, sondern auch für sich selbst und diese innere Zerrissenheit und Ungewissheit spürte man die ganze Zeit über. Er hinterfragte sich immer wieder und stellte sich unangenehm Fragen. Die Wahrheit ging nicht nur ihm an die Nieren, auch mich schockierte sie. Und obwohl man nicht wusste, wer er war, fand ich ihn sympathisch. Er war manchmal etwas schroff, aber mir gefiel seine Entschlossenheit und seine Führungsqualitäten.

Der Schreibstil war gewohnt Fitzek und auch, wenn es ein paar Längen gab und mir manchmal etwas zu wirr wurde, fesselte das Buch von Anfang bis Ende, weil es immer wieder spannende Wendungen gab und der Leser kleine Informationsbrocken erhielt, die ihn bei der Stange hielten. Nur die harten Cuts fand ich nicht gut gewählt, weil sie mich eben aus dem Lesefluss rissen.

Fazit:
Schräg, schräger, Fitzek ! Ich dachte echt, ich wäre schon einiges von ihm gewohnt, aber dieses Buch zeigte mir wieder einmal, dass er mich doch noch völlig verwirren kann. Es war spannend, interessant, bot informatives Fachwissen und begeisterte mit einer tollen Auflösung, die mich echt umhaute. Es wird kein Liebling werden, aber es ist definitiv ein toller Fitzek, den ich gerne weiter empfehlen werde.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Strähne für Strähne

Der Zopf
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Drei Frauen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie haben unterschiedliche Wünsche, Hoffnungen und Sorgen. Sie kommen aus verschiedenen Ländern, sowie Kulturen und dennoch sind Smita aus Indien, ...

Drei Frauen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie haben unterschiedliche Wünsche, Hoffnungen und Sorgen. Sie kommen aus verschiedenen Ländern, sowie Kulturen und dennoch sind Smita aus Indien, Giulia aus Sizilien und Sarah aus Montreal mit dem Schicksal wie bei einem Zopf miteinander verbunden.

Meine Meinung:
Als mir dieses Buch in einem öffentlichen Bücherschrank ins Auge fiel, zögerte ich zuerst. Eigentlich ist das eher nicht mein Genre, aber ich konnte mich noch von verschiedenen Leseforen daran erinnern und meine innere Stimme riet mir, es mitzunehmen. Heute bin ich wirklich sehr froh, dass ich auf sie gehört habe, da ich nicht nur eine außergewöhnliche Geschichte entdecken durfte, die mit unter die Haut ging, sondern auch ein Genre für mich entdeckte, welches ich vorher bewusst vermieden hatte.

Schon das Cover finde ich sehr gelungen. Ein Paar Hände flechtet aus drei Haarsträhnen einen Zopf. Der Hintergrund ist türkis erhalten und harmoniert wirklich schon mit den restlichen Farben. Mir gefallen die kleinen Details, wie zum Beispiel die Blüten sehr.

An das Buch bin ich ohne große Erwartungen gegangen, sogar eher etwas vorsichtig, weil ich nicht wusste, ob mir das Genre zusagen würde. Anfangs fand ich es auch ein wenig verwirrend, denn jedes der Schicksale erhielt einen eigenen Handlungsstrang, bei dem ich eine gewisse Gewöhnungszeit brauchte. Es kamen sehr viele Personen und Informationen vor, die mich leicht erschlugen, aber bereits hier begann es mich zu faszinieren. Wenn ich las, welche Probleme und Hürden die Frauen in ihrem Leben hatten, bekam ich öfters eine Gänsehaut.

Teils sehr eindringlich, wenn auch mit ein wenig Kitsch, erzählte die Autorin, wie sich diese Frauen gegen ihr auferlegtes Schicksal wehrten und trotz einiger Rückschläge oder Misserfolge ihre Reise durchführten. Vor allem Smitas Schicksal berührte mich sehr und ging mir unter die Haut. Bei dem, was bei ihr geschildert wurde, fieberte ich mit und hoffte, dass sie und ihre Tochter ihr Ziel erreichen würden. Zwar kannte ich die Kultur Indiens und ihr Kastensystem bereits ein wenig aus Dokumentationen und Büchern, sodass es mir nicht völlig fremd war, aber dennoch verschlug mir die Handlung den Atem. Ich fand sie unglaublich mutig und stark; nicht nur, weil sie das System in Frage stellte und versuchte ihrer Tochter ein besseres Schicksal zu ermöglichen, sondern auch, da sie ihr Vorhaben durchsetzte und sich von nichts abbringen ließ.

Und auch Sarah und Giulia beeindruckten mich mit ihrer Stärke und und ihrem Starrsinn. Sarah hatte es eigentlich sehr gut, bis ihr eine Krankheit einen Strich durch die Rechnung machte und ihre Stelle gefährdete. Sie musste als Alleinerziehende mithilfe einer Nanny Arbeit und Kindererziehung managen, was sie mehr als auslaugte. Bei ihrem Kampf bangte und hoffte ich mit ihr mit und ihre Rückschläge zogen auch mich immer ein wenig runter. Aber gerade hier sah man, was für eine starke Frau sie war, die ihre Prioritäten neu sortierte und sich selbst hinterfragte.

Giulia hatte es wie Sarah besser im Leben, aber auch sie musste viel kämpfen, denn für sie stand nicht nur ihr Job, sondern das ganze Vermögen ihrer Familie auf dem Spiel. Sie musste Geheimnisse lüften, die sie lieber nicht erfahren hätte und gleichzeitig als Oberhaupt fungieren, was sie mehr als forderte. Deswegen fand ich ihren Einfallsreichtum und ihre Stärke sehr bewundernswert. Die kleine Liebesgeschichte am Rand war durchaus schön, auch wenn Kamaljit trotz seiner interessanten Hintergrundgeschichte ein wenig blass für mich blieb.

Die Charaktere wurden sehr interessant und vielschichtig gezeichnet und vor allem bei den Nebencharakteren wusste ich zuerst nie genau, wie sie der Hauptfigur gegenüber eingestellt war, was ich recht spannend fand. Die Wandlungen und Wendungen waren authentisch und brachten immer wieder neuen Schwung in die Handlung.

Sehr gut gefiel mir der Schreibstil, der trotz schwerer Themen eine gewisse Leichtigkeit beibehielt, die ich als sehr ausbalanciert empfand. Zwar wirkte es auch mitunter leicht kitschig und melodramatisch, aber es passte hier sehr gut rein. Es las sich sehr flüssig und ich flog eigentlich nur durch die Seiten.

Zwar fand ich das Buch sehr spannend und interessant und es kommt selten vor, dass ich eins an einem einzigen Tag lese, aber ich fragte mich auch die ganze Zeit, warum es nun "Der Zopf" heißt und wie die Schicksale miteinander verknüpft sind, bis ich dann das Ende las. Nicht nur, dass es sehr rund wirkte, so bekam ich auch alle meine Antworten und bei der Auflösung bekam ich richtig Gänsehaut.

Fazit:
Es ist ein wenig melodramatisch und kitschig, aber die Autorin traf immer den richtigen Ton und behielt eine tolle Balance, die mir unter die Haut ging. Obwohl das Schicksal der drei Frauen mitunter aussichtslos und deprimierend wirkte, faszinierte und beeindruckte ihre Stärke und ihr Mut mich sehr. Ich fand es sehr auch sehr interessant, in die jeweiligen Kulturen einzutauchen und ein wenig dazu zu lernen. Mich beeindruckte dieses Buch sehr und ich bin auf weitere Bücher der Autorin gespannt.

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