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Veröffentlicht am 23.09.2023

Viel Lärm um Nichts

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe
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Allison und Colin waren einmal ein Paar, aber das Studentenleben und Colins obsessiver Drang zur Rivalität kamen dazwischen und nun treffen sie sich auf der Uni wieder, als Konkurrenten ! Da es für das ...

Allison und Colin waren einmal ein Paar, aber das Studentenleben und Colins obsessiver Drang zur Rivalität kamen dazwischen und nun treffen sie sich auf der Uni wieder, als Konkurrenten ! Da es für das Promotionsprogramm nur eine Stelle als Lehrassistent gibt, fahren beide nach und nach zu schweren Geschützen auf, um ihren Traum zu ergattern. Für beide kein Problem, nur dass sie sich so auch wieder sehr nahe kommen.

Meine Meinung:
Worum geht es eigentlich ? Laut der Empfehlung auf dem Cover ist es eine der heißesten "Rivals-to-Lovers" Geschichten überhaupt. Aber eigentlich ist es auch eine second-third-fourth-Chance Geschichte, die mich wenig begeistern konnte und eher frustrierte. Ich weiß nicht, ob einfach Liebesgeschichten mit akademischen Hintergrund nicht meins sind, weil mich schon einmal eine Geschichte in diesem Bereich nicht so sehr begeistern konnte, oder ob es einfach an dem Schreibstil und den Figuren lag, die mich so manches Mal ratlos machten.

Aber erst einmal von ganz vorne, denn das Cover liebe ich wirklich sehr. Rosatöne sind eigentlich nicht so meins, aber hier finde ich die Kombination mit den anderen Farben, die als toller Kontrast dienen und den beiden Figuren super. Es hat einfach etwas, was mir sehr gut gefällt. Toll ist es auch, dass Allison und Colin den Beschreibungen im Buch gleichen und man sich als Leser dennoch mehr dazu malen kann. Der Titel und der Untertitel sind um die Punkte mit den Protagonisten gesetzt worden und sticht klar hervor. Nur der Name der Autorin geht etwas verloren, da ich das weiß auch zu unscheinbar finde.

Und das Cover ist wirklich noch das beste an dem Buch, denn der Rest konnte mich kaum überzeugen. Zu Beginn wurde ich gleich mit vielen Fachwörtern erschlagen und nicht alle wurden erklärt, sodass ich nebenbei noch im Internet nach Erklärungen suchen musste, was schon nervte. Ich weiß, dass man es nicht mit den Uni-Geschichten von anderen Autoren aus dem Bereich YA vergleichen kann, aber ich hätte es sehr begrüßt, wenn die Autorin da einfach mehr Erklärungen für Laien reingeschrieben hätte. Aber irgendwann war ich durchaus drin und konnte dem Geschehen gut folgen, auch wenn es mir meist nicht so gut gefiel.

Es wurden viele Themen angesprochen, wo ich mich zum Teil wiederfand und mir gefiel es auch, dass mit Allison mal eine Protagonistin vorkam, die nicht die perfekten Maße hatte, aber die permanenten Hinweise auf ihre Figur oder bestimmte Bereiche, sowie die Einschränkungen die sie damit hatte oder die Kommentare, die sie diesbezüglich erhielt, raubten mir irgendwann den letzten Nerv und ich verdrehte die Augen. Und ich bin selber korpulent und konnte wirklich alles nachempfinden. Die Probleme gut sitzende Klamotten zu finden, die einem auch gefallen, die Hindernisse, die die Umgebung darstellen kann oder die verletzenden Kommentare von Familienmitgliedern. Ich kann es wirklich so gut verstehen, aber es war einfach zu viel des guten und ich dachte mir irgendwann nur, dass ich es verstanden habe, wenn sie jetzt noch einmal über ihre Figur spricht, schreie ich.

Und auch diese ganzen Dramen rund um ihre Eltern, ihre Mitbewohnerin und Colin waren recht anstrengend. Dieses ewige hin und her zog sich einfach zu zu sehr und ich habe da auch keinen roten Faden erkennen können, abgesehen davon, dass sie um dieselbe Stelle konkurrieren. Ihre Liebesgeschichte war fad und ich spürte eigentlich keine Chemie zwischen ihnen. Ich verstand nicht, was sie einander so anziehend fanden und ehrlich gesagt empfand ich ihre Beziehung als toxisch. Beide setzten sich nicht wirklich mit ihren Problemen in dieser auseinander und redeten mal Klartext sondern gingen lieber ins Bett miteinander bis dann die nächste Trennung kam und es erneut von vorne losging. Ich fieberte nicht mit und hätte es sogar besser gefunden, wenn sie sich endgültig getrennt hätten, da es mich irgendwie runterzog.

Die erotischen Szenen fand ich okay, aber auch hier spürte ich kein Verlangen, Leidenschaft oder Gefühle zwischen ihnen, was ich schon schade fand. Aber mir gefiel es, dass diese Szenen recht kurz waren und nicht zu sehr ins Detail gingen.

Da konnten die Figuren auch nicht viel wett machen, da sie mir auch nicht zusagten. Die Nebencharaktere waren teils seht unangenehm und vor allem Ethans Angeberei machte ihn sehr unsympathisch. Aber auch Allisons Mutter, ihre Mitbewohnerin und Freundin und ihre Mitstudenten agierten mitunter sehr komisch und aufgesetzt.

Allison machte sich selber ständig klein wegen ihrer Figur und ich konnte sie da wirklich sehr gut nachvollziehen, weil ich es von mir selber kenne, aber es störte irgendwann sehr. Zwar tat sie mir auch wegen ihrer Kindheit und ihres Vaters mitunter Leid, aber ich verstand dennoch einige ihrer Aktionen nicht. Sie tat sich ständig selber weh und ich hätte sie am liebsten geschüttelt. Ich verstand schon, was die Autorin mir damit sagen wollte, aber ich finde, dass sie es übertrieb. Auch was Allisons Persönlichkeit anging, die sehr dominant war und teilweise sich zu sehr verbiss. Mich störte es, dass sie anderen Menschen gegenüber recht nachtragend war, aber bei ihr sollte man nachsichtiger sein, passte irgendwo nicht.

Colin wirkte recht blass und wirkte auf mich eher wie ein Nebendarsteller, da Allison doch sehr viel Raum einnahm. Hier war keine gute Balance vertreten, was schade war, da er doch manchmal sympathisch wirkte und ich ihn interessant fand. Zwar hat er einen obsessiven Drang zur Rivalität, was nicht immer von Vorteil war, aber er veränderte sich auch und versuchte auf die Menschen zuzugehen.

Der Schreibstil las sich recht schleppend und auch, wenn ich es relativ schnell beendete, musste ich vieles nochmal lesen, weil der Satzbau komisch wirkte. Die kurzen Sätze, die mitunter abgehackt wirkten, störten mich jetzt nicht so sehr, eher die fehlende emotionale Spannung und die nicht vorhandene Nähe zu den Figuren, die es mir schwierig machten, diese Geschichte zu mögen. Kurz gesagt: Der Stil ist einfach nicht meins.

Fazit:
Es klang super und es gab Ansätze, die ich interessant fand, aber irgendwie verzettelte sich die Autorin bei den vielen Nebenhandlungen und dem hin und her zwischen ihren Protagonisten, Einiges wirkte aufgesetzt oder es wurde zu sehr darauf hingewiesen, sodass ich keine Freude an der Geschichte entwickeln konnte. Es war zu zäh und die Liebesgeschichte langweilig, was auch an dem Paar lag, bei dem ich keine Chemie spüren konnte. Das Buch war nichts für mich, aber es gab durchaus ein, zwei interessante Szenen, die mir gefielen.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Ein toller Spaß für Groß und Klein

Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst
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Zippel ist ein kleines Schlossgespenst, welches ein besonderes Zuhause hat, denn schließlich muss so ein Gespenst nicht unbedingt in einem Schloss beheimatet sein. Im Türschloss von Pauls Familie hat er ...

Zippel ist ein kleines Schlossgespenst, welches ein besonderes Zuhause hat, denn schließlich muss so ein Gespenst nicht unbedingt in einem Schloss beheimatet sein. Im Türschloss von Pauls Familie hat er es besonders bequem und liebt es sehr. Und nachdem Paul ihn dort entdeckt, beginnt für beide eine lustige Zeit, da Zippel ständig Quatsch im Kopf hat. Doch dann soll das Türschloss ausgetauscht werden und sein Zuhause ist in Gefahr.

Meine Meinung:
Ich lese eigentlich keine Kinderbücher, bis gelegentlich mal einen Fall von den drei ???, da es einfach nicht mehr meins ist. Aber dann sollte ich eines für eine Challange lesen und mir wurde wärmstens "Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst" empfohlen. Ich ging mit eher verhaltener Meinung daran und erwartete wirklich nichts allzu großartiges, wurde aber dann umso mehr überrascht und es gefiel mir richtig gut.

Die Geschichte war absolut niedlich und wirklich sehr lustig. Wenn Zippel wieder wild um sich reimte und sich für Paul rächte, war das einfach nur zu herrlich und ich hatte echt meinen Spaß daran. Erwachsenenthemen wurden kindgerecht eingebaut und verliehen etwas mehr Tiefe, weil ihnen so auch gezeigt wurde, dass nicht immer alles im Leben rund läuft, aber gleichzeitig wurde auch vermittelt, dass man eine Lösung dafür finden kann. Die Suche nach einem neuen Zuhause für Zippel ging dabei aber nie unter und es ich war schon recht gespannt, ob sie eines finden würden, wo er sich wohl fühlen würde.

Sehr schön fand ich die Illustrationen. Sie waren niedlich und luden dazu ein, noch etwas mehr in der Geschichte zu verweilen. Besonders die Abbildung von Zippel gefiel mir sehr. Und auch die Charaktere mochte ich. So war Zippel sehr frech und hatte allerlei Unfug im Kopf, machte sich aber auch Gedanken um seine Freunde und versuchte zu helfen, auch wenn dies nicht immer glückte. Paul war ein toller Junge und mir gefiel es, wie mutig er im Verlauf der Geschichte wurde.

Der Schreibstil von Rühle war kindgerecht und absolut charmant. Mir gefiel es, dass die Kapitel nicht zu lang waren, aber in sich abgeschlossen, sodass es auch nicht abgehackt wirkte. Die Reime waren einfach klasse und machten Spaß.

Fazit:
Wie schon geschrieben, Kinderbücher sind nicht meins, aber dieses hat mir gezeigt, dass es doch auch Bücher gibt, die mir nicht nur gut gefallen, sondern mich begeistern können. Das erste Abenteuer von Zippel und Paul ist ein kurzweiliger Spaß für Groß und Klein, der nicht nur zum Nachdenken anrührt, sondern auch wichtige Themen bietet. Ich bin auf mehr gespannt.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Tolle Ansätze, aber die Umsetzung war nicht meins

Zodiac Love: Starlight in Our Dreams
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Neues Land, neues Leben, neue Freunde. Felix ist eigentlich ein total schüchterner junger Mann, der Astrologie liebt und sich intensiv mit den Sternen beschäftigt, daher ist der Umzug und das Auslandsstudium ...

Neues Land, neues Leben, neue Freunde. Felix ist eigentlich ein total schüchterner junger Mann, der Astrologie liebt und sich intensiv mit den Sternen beschäftigt, daher ist der Umzug und das Auslandsstudium an der University College Cork für ihn ein lebensverändernder Schritt. Aber er ist sofort vom Charme gefangen und findet sogar einen Job, bei dem er Owen kennenlernt, der mit Felix Leidenschaft nicht viel anfangen kann. Und so kommt es zu einer Wette, wo Owen verschiedene Sternzeichen daten soll, bei denen Felix ihm vorhersagt, wie sie laufen. Nur mit der Anziehung zwischen ihnen haben beide nicht gerechnet.

Meine Meinung:
"Starlight in our Dreams" von Andreas Dutter ist so ein Buch, wo ich mich unglaublich auf das Lesen und die Geschichte gefreut habe. Ich finde Astrologie und Sternzeichen unglaublich interessant und habe noch nichts vergleichbares gelesen, weshalb ich so darauf gespannt war. Aber leider ist es einfach nicht mein Buch.

Die Ansätze und die Ideen, die der Autor hier reinbrachte gefielen mir durchaus, aber ich bin einfach schon zu Beginn kaum in das Geschehen reingekommen und hatte Schwierigkeiten, Begeisterung oder Freude zu entwickeln. Slow-Burn Romanzen sind eigentlich genau meins, aber hier fand ich es zu langweilig und zu uninteressant. Die Geschichte trat viel auf der Stelle und entwickelte sich kaum weiter. Zwar gab es auch immer wieder Momente, die sehr emotional und wichtig für die Entwicklung der Charaktere waren, aber mich berührte es kaum, obwohl ich vor allem Felix doch in einigen Dingen sehr gut verstehen konnte. Allerdings möchte ich auch sagen, dass die dargestellten Momente und die Probleme, die er beschreibt für mich greifbar waren, da ich selber damit zu kämpfen habe.

Aber dennoch fand ich es überwiegend recht langweilig, weil die Handlung abseits ihrer Wette kaum interessant war und diese selber wurde für mich auch recht deplatziert in das Geschehen eingefügt. Sie kam viel zu spät vor und ich hätte es besser gefunden, wenn sie kurz nach Beginn der Geschichte wichtig geworden wäre, denn so hatte ich sie auch irgendwie schon wieder vergessen und fand sie auch nicht sonderlich spannend oder interessant. Schwierigkeiten hatte ich auch mit der Art und Weise, wie hier Chats geschrieben wurden. Oft war ich ein wenig verwirrt, weil es nicht klar war, wer was geschrieben hatte oder wer mit wem und das riss einen schon sehr aus dem Lesefluss.

Süß waren aber auf jeden Fall die Chats von Felix an seine verstorbene Oma, die mich sehr berührten und was ich selber auch schon getan habe, wenn mir Oma so sehr fehlte. Zudem fand ich sie mitunter lustig und sie lockerten alles ein wenig auf.

Mit den Charakteren bin ich nicht sonderlich warm geworden und trotz Gemeinsamkeiten konnte ich nicht viel mit den Hauptcharakteren Owen und Felix anfangen, die zwar vielschichtig dargestellt wurden, mich aber auch öfters irritierten. Owen war mir recht unsympathisch und auch, wenn mich seine Hintergrundgeschichte durchaus berührte, fand ich sein Verhalten meist nur daneben. Zwar gab es hierfür auch Gründe, aber er war sehr arrogant und von sich eingenommen. Bei Felix konnte ich zwar einiges verstehen, fand aber seine Wechsel nicht immer gut. Ich wusste nie so ganz genau, woran ich bei ihm war und ehrlich gesagt war er manchmal auch recht stur. Die Chemie zwischen ihnen war kaum spürbar und auch, wenn ich sie schon süß fand, fehlte mir einfach das Knistern und eben die Chemie.

Nur die Nebencharaktere konnten mich manchmal etwas begeistern. Ganz toll fand ich Felix Mitbewohnerin Cara, die eher ruhiger war und deren Hintergrundgeschichte mich sehr berührte. Und auch Nala und Quinn, die eine tolle Energie hatten, gefielen mir in ihrer quirligen Art.

Der Schreibstil war nur bedingt meins und ich bin nie so ganz warm damit geworden. Er ließ sich sehr flüssig lesen und berührte mich auch so manches Mal, aber leider konnte er mich einfach nicht gänzlich überzeugen. Es kamen einige Längen vor und der Autor schaffte es nicht, mich abseits der Wette für seine Geschichte neugierig werden zu lassen. Mich störte es auch sehr, wie oft Namen auf einer Seite auftauchten, weil es so auch ein wenig den Lesefluss stocken ließ.

Fazit:
Eine tolle Idee und es gab durchaus Ansätze und Momente, die mir gefielen, aber leider gefiel mir die Geschichte nicht so gut. Die Chemie zwischen dem Paar war kaum spürbar und oft trat das Geschehen auf der Stelle. Es gab ein paar Dinge, die mir beim Stil nicht zusagten und auch wichtige Kernelemente kamen zu spät vor. Bei den Charakteren sagten mir eigentlich nur Cara, Nala und Quinn zu, zu Owen und Felix fand ich trotz einiger Gemeinsamkeiten keinen Draht. Ich hatte wegen Quinn überlegt, noch Band 2 zu lesen, werde es aber wohl eher lassen, weil es mich dafür zu wenig von sich begeistern konnte.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Jahreshighlight !

Dead Romantics
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Florence ist nicht wie jeder andere Mensch. Sie ist Ghostwriterin und kann, wie ihr Vater auch, Geister sehen. Als dieser nun überraschend stirbt und sie eh nichts mehr Zuhause hält, reist sie wieder zu ...

Florence ist nicht wie jeder andere Mensch. Sie ist Ghostwriterin und kann, wie ihr Vater auch, Geister sehen. Als dieser nun überraschend stirbt und sie eh nichts mehr Zuhause hält, reist sie wieder zu ihrer Familie, die sie seit langer Zeit nicht mehr gesehen hat. Und seit ihre letzte Beziehung in die Brüche ging, glaubt sie auch nicht mehr an die Liebe. Das möchte Ben, ihr Lektor, gerne ändern; dumm nur, dass er alles andere als lebendig ist.

Meine Meinung:
Ich bin ein sehr kritischer, eigentlich schon pessimistischer Mensch und auch bei Büchern kann mich nicht so oft ein Roman begeistern. Die meisten gefallen mir, aber ich finde immer etwas zu meckern und ein Jahreshighlight zeichne ich erst recht nicht so schnell aus. Bis dann "Dead Romantics" von Ashley Poston kam und mich völlig umhaute und mir auch wieder richtig Freude am Lesen und Geschichten gab. Dieses Buch hatte so eine tolle Atmosphäre und der Autorin gelang es ausgezeichnet eine gute Balance zwischen schrägen Humor, Emotionen, Spannung und ernsten Themen wie Trauerbewältigung zu halten. Sowas habe ich wirklich schon länger nicht mehr gelesen und ich muss unbedingt mehr von dieser Autorin haben.

Zu Beginn lernte man das Leben und die aktuelle Situation von Florence kennen, die nicht nur unglaublich viel Pech mit ihrem Ex-Freund hatte, sondern auch deswegen in einer absoluten Schaffenskrise steckte. Dumm nur, dass sie als Ghostwriterin einer erfolgreichen Bestsellerautorin bereits im Verzug war und ihr neuer Lektor Ben ihr im Nacken saß. Bereits hier erkannte ich den besonderen Stil, der mir unglaublich nahe ging, aber mich auch so gut wie schon lange nicht mehr fühlen ließ. Der trockene Humor und die bissigen Kommentare, die die Charaktere mit unter von sich gaben, waren zu herrlich und ich hatte so einen Spaß daran, vor allem, als Florence dann bei ihrer Familie war und so mancher Konflikt bevorstand. Aber es war auch sehr traurig und ich weinte auch des Öfteren, weil viele Gespräche, Erinnerungen und einfach die Atmosphäre mir unter die Haut gingen und ich an meine Großeltern und meine Mutter denken musste, die ich auch heute noch so sehr vermisse.

Ich liebte es, dass diese Geschichte einen nie runter riss, wie ich es bei ähnlichen durchaus erlebt habe, sondern stets ein Lobgesang auf das Leben, die Familie und Freundschaften war, was irgendwie elektrisierend wirkte und durch die ich mich richtig gut fühlte, beinahe schon euphorisch, ohne danach tief zu fallen. Es klingt kitschig, ich weiß, aber dieses Buch ist für mich etwas sehr Besonderes. Vor allem, weil die ruhige und unaufgeregte Art dennoch immer spannend und emotionsgeladen war. Es ging um die Familie, was einen Bindungen bedeuten, dass man einfach miteinander reden sollte und Streitgespräche echt heilsam sein können.

Durch den Storyzweig mit Bens Erscheinungen bekam die Geschichte auch so einen tollen Mystery-Vibe, der sich durch das ganze Buch zog und es gab schon ein paar Stellen, wo ich echt eine Gänsehaut bekam, weil es sehr beklemmend wirkte. Die Krähen und das Bestattungsinstitut, sowie der Friedhof trugen auch eindeutig dazu bei, dass es oft gruselig wirkte. Aber es wurde nie zu viel und ich mochte es sehr, dass die Liebesgeschichte sehr Slow-Burn war und sich wirklich eher auf die Familie und Florence als Person konzentriert wurde. Aber dennoch fand ich die Chemie zwischen Ben und Florence super schön und ich fieberte bis zum Schluss mit ihnen mit, zumal ich auch gefühlt tausend Fragen zu ihren Möglichkeiten und seinem Schicksal hatte, die die Autorin geschickt beantwortete, auch wenn zum Ende hin etwas die Luft raus war.

Die Charaktere gefielen mir auch sehr und vor allem Ben, Florence, Nicki, Carver und ihr Dad, begeisterten mich echt. Ich mochte alle sehr, selbst ihren fiesen Ex, weil sie lebensnah und authentisch gezeichnet wurden. Ich fand die kleinen Wandlungen bei Alice, Isabella und manchem Dorfbewohner super und ich begrüßte es vor allem bei ihrer Schwester. Mein Highlight waren aber definitiv Carvers sehr flache Witze, die manchmal weh taten und Rose, die sehr vulgär sein konnte und kein Blatt vor den Mund nahm. Ihre Freundschaft zu Florence fand ich so toll und man spürte, wie wichtig sie einander waren.

Florence und Ben hatten eine tolle Chemie und ich liebte ihre kleinen Konservationen, egal, ob sie sich uneinig waren oder über das Leben und den Tod philosophierten. Ich glaube, bei keinem Paar habe ich so mit gebangt und gehofft, dass sie sich kriegen, weil die Chemie zwischen ihnen so gut passte. Nicht nur ihre Liebe zum geschriebenen Wort verband sie, auch ihre Wünsche und Hoffnungen, wobei das Thema Liebe ja zunächst eher ein Streitpunkt darstellte.

Ich mochte bei Florence sehr, wie sie für die Wünsche ihres Dads kämpfte und generell nie aufgab, egal, wie hoffnungslos es erschien. Sie konnte sich zurückziehen und eher die stille Beobachterin sein, aber auch gegen an gehen, wenn es ihr reichte. Manchmal wirkte sie etwas übermütig und stürmisch und sie hatte es nicht wirklich mit Pünktlichkeit und platzt gerne mal einfach rein, aber das fand ich irgendwie schon wieder liebenswürdig.

Ben wirkte anfangs so manches Mal recht steif und wie ein Blödmann, aber je näher man ihn kennenlernte, desto sympathischer wurde er. Ich mochte seinen Humor und die kleinen Bemerkungen, die es in sich hatten. Er war schon durchaus ein kleines Schlitzohr und er brachte mich öfters zum Lachen. Ich fand es interessant mehr aus seinem Leben zu erfahren und wie es zu seinem Zustand kommen konnte. Zudem war seine nerdige Art und sein Bedürfnis danach, dass alles korrekt ablief, herrlich.

Den Schreibstil liebte ich so sehr. Der Autorin gelang es hervorragend eine gute Balance zu halten und nie zu kippen. Der Stil ließ sich sehr flüssig lesen und die mysteriöse Atmosphäre war echt klasse. Generell passte das ganze Setting so zu dieser Idee. Nur eine Sache störte mich sehr. Es kamen immer wieder Rechtschreibfehler vor, wo ich mir dachte, dass da jemand nicht gründlich drüber geschaut hat. So wurde zum Beispiel aus "sie" "sier" oder aus "doch" "doc", um zwei Beispiele zu nennen. Ich fand das nicht tragisch, aber es riss mich manchmal etwas aus dem Lesefluss.

Fazit:
Wer eine etwas andere Liebesgeschichte sucht, die von ihrem mysteriösen Flair und ihren Charakteren lebt, sollte hier unbedingt zugreifen. Ich preise eigentlich nie etwas an, aber dieses Buch ist ein absolutes Highlight für mich, sodass ich sogar ihre anderen Bücher in der Originalsprache lesen würde, obwohl ich nichts auf englisch lesen mag. Es ist eine traurige und zugleich euphorisierende Geschichte, die einen, trotz der vielen schweren Themen, nicht runterzieht, sondern das Leben, sowie Freundschaften feiert und mich echt aufbaute.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Liebe im Tower of London

Falling Hard for the Royal Guard. Eine königliche Liebeskomödie
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Vielen Dank an NetGalley und Harper Collins für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Inhalt:
Die Liebe in der heutigen Zeit zu finden ist wirklich nicht leicht. ...

Vielen Dank an NetGalley und Harper Collins für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, dies beeinflusst nicht meine Meinung.

Inhalt:
Die Liebe in der heutigen Zeit zu finden ist wirklich nicht leicht. Ein penetranter Ex-Freund, der das Wort "Nein" nicht versteht, Gehässige Kollegen und Tinder-Dates, die meist eine Mogelpackung sind, lassen einen schon an der Liebe zweifeln, vor allem, wenn man selber nicht das größte Selbstvertrauen hat. Aber als Maggie auf Freddie trifft und ihn trotz, oder eher dank ihrer Tollpatschigkeit, näher kommt, gibt sie nicht ganz auf. Bloß wie erregt man die Aufmerksamkeit einer Person, deren Job es ist, absolut jede Ablenkung zu ignorieren ?

Meine Meinung:
Als ich das Cover sah, war es Liebe auf den ersten Blick. Es mag zuerst ein klein wenig kitschig wirken, aber ich mag die kleinen Details bei den Figuren und den Titel sehr. Es ist wirklich niedlich und obwohl ich kein Fan davon bin, wenn der Titel einen ähnlichen Farbton wie der Hintergrund hat, passt es hier aber gut. Die Figuren sind äußerlich denen im Buch angeglichen worden und ich finde es super, dass die weibliche Protagonistin hier auch rote Haare und eine rundlichere Figur besitzt.

Die Geschichte war wirklich sehr niedlich, bot aber auch genügend Tiefgang und punktete eindeutig mit ihren Figuren und dem Humor, den ich sehr gefeiert habe. Zwar gab es zwischenzeitlich auch ein paar Längen und vor allem in der Mitte war ein wenig die Luft raus, aber ich wurde dennoch sehr gut unterhalten und konnte es kaum zur Seite legen.

Das lag schon am Anfang, der einen gleich in die Welt zog und wo ich mich wirklich echt wie im Tower of London, wo der Hauptteil der Handlung spielte, fühlte und alles klar vor Augen hatte, obwohl ich diese Anlage nur aus Dokumentationen kannte. Aber der Autorin gelang es sehr gut, ihren Schauplatz bildhaft darzustellen, ohne auszuschweifen, sodass man als Leser stets wusste, wo man war. Man lernte zunächst Maggie und ihr Leben kennen und auch, wenn ihr Job sie anödete und sie mit ihren Kollegen nicht gut klar kam, beneidete ich sie durchaus. Ich meine, wer kann von sich behaupten, an so einen tollen Ort zu wohnen und der Geschichte stets hautnah zu sein ? Und diese Begeisterung von ihr spürte man auf jeder Seite und das liebte ich am meisten an dieser Geschichte. Wenn Maggie über den Tower von London erzählte und immer wieder ein wenig die Geschichte lebendig werden ließ, hat das echt viel Spaß gemacht.

Und auch ihr Alltag und ihre Beziehung zu ihrem Vater und den anderen Beefeatern, sowie später den Grenadiers war echt klasse. Die Szenen im Pub fand ich herrlich und es was zu amüsant, wie dies so manches Mal endete, wobei auch die Feiern mit den Grenadiers nicht ohne waren. Ich liebte es, wie schnell die Jungs sie in ihrer Mitte aufnahmen und sie beinahe schon wie eine Schwester behandelten. Generell fand ich die Chemie zwischen den Figuren sehr authentisch und ich liebte die kleinen Frotzeleien der Jungs, wobei auch Maggie gut austeilen konnte.

In der Mitte war dann etwas die Luft raus und ehrlich gesagt war mir die Datingphase ein wenig zu ausführlich und langweilig. Es war schon interessant, was ihr passierte, aber man hätte es ein wenig kürzen können, da es sich dadurch auch leicht zog und die Romanze mit Freddie vollends zum Erliegen brachte, was ich schon schade fand. Dafür hat mich das Ende wieder mehr begeistern können, da es trotz der Dramen spannend und niedlich war und man auch ein wenig mit ihnen mit fieberte, ob sie sich nun bekommen oder nicht. Die Autorin hatte hier auch noch ein paar Überraschungen parat, die ich so nicht erwartete und deren Entwicklung ich echt begrüßte. Vor allem freute es mich für ein Paar, nur wirkte es leicht gehetzt.

Die Charaktere fand ich echt prima, selbst diejenigen, die echt nicht sympathisch waren und die ich, wie Maggie, nicht leiden konnte. Vor allem ihren Ex-Freund, der nicht verstand, dass er nicht der Mittelpunkt des Universums ist und ihre gehässigen Kollegen, bei denen ich echt ihre Geduld bewunderte.

Maggie war eine sehr sympathische junge Frau, die wie ich Geschichte und Katzen liebte und einen Hang für Tollpatschigkeit besaß. Es war zu herrlich, wie oft sie sich den Kopf stößte oder stolperte und ich dachte dann immer nur: "Japp...das bist du!" Mir gefiel es, dass sie das auch immer hinnahm und kein Theater daraus machte, so war sie eben. Ihr großes Herz und ihr Humor gefielen mir super und ich fand ihre Wandlung vor allem in Hinsicht auf ihren Ex-Freund und ihre Kollegen bewundernswert und feierte sie dafür. Allerdings gab es eine Sache, die mich bei ihr störte. Sie hatte keine Modelfigur, sowie kein großes Selbstbewusstsein und kritisierte ihre Figur die ganze Zeit über. Ich konnte sie wirklich sehr gut verstehen, weil ich genauso ticke und mich ständig mit anderen Menschen vergleiche und manches Mal zerriss es mir echt das Herz, wenn sie litt. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir diese Selbstkritik irgendwann zu viel wurde. Ich verstand sie absolut, aber es wurde zu oft darauf hingewiesen und weniger wäre mehr gewesen.

Mit Freddie wurde ich nie so ganz warm, auch wenn er mir schon sympathisch war, allerdings bekam er nicht genügend Raum in der Geschichte, sodass er ein wenig oberflächlich blieb. Ich mochte allerdings seinen leisen Humor und seine Zurückhaltung, auch wenn diese andere Gründe hatte, als man zuerst dachte. Er hatte Angst vor Nähe und rang oft mit sich selbst, was man auch bei den romantischen Annäherungen mit Maggie sehen konnte. Sein Geheimnis erahnte ich durchaus schon und daher war es keine Überraschung für mich. Ich hatte mir gewünscht, dass er gleich etwas mehr Rückgrat zeigt, konnte aber auch seine Handlungen verstehen. Es war aber auf jeden Fall sehr süß, wie sanft er mit Maggie umging und man spürte eindeutig die Chemie zwischen ihnen.

Die Beefeater und die Guards liebte ich. Das waren allesamt sehr sympathische Jungs und Männer, die alle ihre eigene Geschichte bekamen, ohne den eigentlichen Hauptfiguren die Show zu stehlen. Mo, Walker, Riley, Maggies Dad und dessen Kollegen waren tolle Charaktere, die ich sehr gern hatte und deren Frotzeleien ich liebte. Man spürte immer, wie tief die Freundschaft und auch die Zuneigung zu Maggie war und das hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil war sehr flüssig zu lesen und auch, wenn es ein paar Längen gab, flog ich quasi durch die Seiten. Es brachte viel Spaß und die Chemie zwischen den Figuren war super. Zur Mitte hin war leicht die Luft raus, aber das Ende las sich wieder spannend und ich liebte den Humor. Zudem gelang es der Autorin so gut die Atmosphäre ihrer Location einzufangen und mich echt wie in London fühlen zu lassen, obwohl ich nie persönlich da war.

Fazit:
Mir hat das Buch trotz kleinerer Kritikpunkte echt super gefallen. Zwar finde ich, dass ein wenig zu sehr auf Äußerlichkeiten hingewiesen wurde und zwischendurch war ein wenig die Luft raus, aber die Geschichte lebte von ihren Figuren und deren Chemie. Ich kann dieses Buch jeden empfehlen, der eine sehr süße und humorvolle RomCom mit Tiefgang, Humor und London mag und bin auf weitere Bücher der Autorin gespannt.

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