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Veröffentlicht am 28.08.2022

Schräg, aber spannend und erschreckend

Das Kind
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Zum Buch:
"Das Kind" von Sebastian Fitzek ist ein Psychothriller und erschien 2008 bei Droemer Knaur. Es ist ein Einzelband und kann unabhängig von seinen anderen Werken gelesen werden. Das Buch umfasst ...

Zum Buch:
"Das Kind" von Sebastian Fitzek ist ein Psychothriller und erschien 2008 bei Droemer Knaur. Es ist ein Einzelband und kann unabhängig von seinen anderen Werken gelesen werden. Das Buch umfasst 389 Seiten.

Klappentext:
Strafverteidiger Robert Stern staunt nicht schlecht, als er sieht, wer der geheimnisvolle Mandant ist, mit dem er sich auf einem abgelegenen und heruntergekommenen Industriegelände treffen soll: Simon, ein zehnjähriger Junge, zerbrechlich, todkrank - und fest überzeugt, in einem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Doch Robert Sterns Erstaunen wandelt sich in Entsetzen und Verwirrung, als er in jenem Keller, den Simon beschrieben hat, tatsächlich menschliche Überreste findet: ein Skelett, der Schädel mit einer Axt gespalten. Und dies ist erst der Anfang. Denn Simon berichtet nicht nur von weiteren, vor Jahren hingerichteten Opfern, schon bald wird auch die Gegenwart mörderisch ...

Meine Meinung:
Nachdem ich in den sozialen Netzwerken sehr neugierig auf dieses Buch wurde, musste ich es unbedingt lesen. Und auch, wenn es ein paar Längen hat und an einigen Stellen leicht melodramatisch wirkte, fesselte es mich von Anfang bis Ende. Es ist typisch Fitzek und egal, wie absurd manches wirkte und wie sehr mir der Kopf auch rauchte, es ergab am Ende alles einen Sinn.

Den Anfang fand ich etwas schwierig, weil ich mich erstmal an das ganze Szenario und die Figuren gewöhnen musste. Es gab viele Infos und ich fühlte mich leicht erschlagen, aber als ich etwas drinnen war, hatte ich keine Probleme mehr damit. Eine Wendung jagte die nächste und egal, wie viel auch passierte, kam ich doch ganz gut mit dem Geschehen mit, weil es auch mal kleine Verschnaufpausen gab und man sowieso die ganze Zeit mit rätselte.

Wie kann ein todkrankes Kind sich detailreich an Morde erinnern, die vor seiner Geburt geschahen ? Und sorry, aber an Wiedergeburten glaube ich einfach nicht und dieser esoterische Touch war nicht so ganz meins. Daher war ich sehr gespannt, ob es anders sein könnte und wie alles zusammenhing.

Und es geht um so viel mehr als um ein paar Morde. Ich weiß, es ist ein Psychothriller und man sollte einiges erwarten, aber dennoch wäre eine Triggerwarnung zu einem Handlungstrang doch wirklich gut gewesen. Man kann von solchen Warnungen halten was man will, aber hier hätte ich sie gebraucht. Es ging mir sehr an die Nieren und schockierte mich einfach nur. Aus Spoilergründen werde ich nicht näher darauf eingehen, ich will nur noch sagen, dass ich es gut finde, wie der Autor es in seine Geschichte eingebaut hat, egal, wie nahe es mir auch ging.

Das Ende fand ich etwas langatmig, auch wenn sich alles aufklärte und auch das persönliche Schicksal von Stern sich auflöste. Und Fitzek ist für mich der einzige Autor, der offene Ende gut verpacken kann, selbst wenn es mich immer halb wahnsinnig macht, weil ich so viele Fragen habe und einfach einen richtigen Abschluss brauche, aber hier passte es mal wieder gut rein.

Die Charaktere gefielen mir gut. Zwar brauchte ich etwas, um mit ihnen warm zu werden und vor allem Robert mochte ich anfangs nicht so sehr, aber je näher man ihn und sein Schicksal kennenlernt, desto besser verstand ich ihn auch.

Sein Verhalten war nicht immer einwandfrei oder legal, aber ich konnte seine Beweggründe schon verstehen, auch wenn sein Sturkopf ihn oft in Schwierigkeiten brachte. Er handelte oft Hals über Kopf und riss seine Umgebung mit sich ins Chaos und Probleme. Aber wenn er sich einmal festgebissen hatte, kämpfte er auch um die Menschen, die Hilfe brauchten.

Carina konnte ich lange Zeit nicht richtig einschätzen, weil sie entweder nur genervt oder unnahbar wirkte. Aber sie kämpfte immer für Simons Wohlergehen.

Simon ist ein schräger Junge, den ich am liebsten beschützt hätte. Trotz seiner Schwäche zeigte er so einen Mut und einen sturen Willen, sodass es echt kein Wunder war, dass er sich nach und nach so gut mit Robert verstand.

Der Schreibstil ist typisch Fitzek. Schräg, spannend und bis auf ein paar kleinere Längen wirklich flüssig zu lesen. Mir hat er wirklich sehr gut gefallen.

Fazit:
Es hat seine paar Längen und mein Kopf rauchte vor lauter Rätseln total, aber ich liebe es, wie sich bis auf das offene Ende alles wieder auflöste und meine Fragen doch alle geklärt wurden. Ein behandeltes Thema ging mir echt an die Nieren und auch wenn ich an sich keine Triggerwarnungen brauche, wäre hier eine durchaus angebracht gewesen. Dennoch ist es eine sehr spannende und wendungsreiche Geschichte, die mir sehr gefiel. Von mir gibt es:

4 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2022

Gute Ansätze, aber recht anstrengend...

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Titel: Ein fast perfekter Liebesroman
Autor: Lyssa Kay Adams
Reihe: The Secret Bookclub #1/4
Verlag: Kyss
Genre: Liebe
Seiten: 395

Klappentext:
Die Ehe von Profisportler Gavin Scott steckt in der Krise. ...

Titel: Ein fast perfekter Liebesroman
Autor: Lyssa Kay Adams
Reihe: The Secret Bookclub #1/4
Verlag: Kyss
Genre: Liebe
Seiten: 395

Klappentext:
Die Ehe von Profisportler Gavin Scott steckt in der Krise. Genau genommen ist sie sogar vorbei, wenn es nach seiner Frau Thea geht. Und das darf nicht sein. Thea ist die Liebe seines Lebens! Und er versteht, verdammt noch mal, nicht, was überhaupt passiert ist. Eigentlich müsste SIE sich bei IHM entschuldigen! Gavin ist ratlos und verzweifelt – bis einer seiner Freunde ihn mit zu einem Treffen nimmt. Einem Treffen des Secret Book Club. Hier lesen und diskutieren Männer heimlich Liebesromane, um ihre Frauen besser zu verstehen. Gavin hält das für Schwachsinn. Wie sollen Liebesschnulzen ihm helfen, seine Ehe zu retten? Doch die Lektüre überrascht ihn. Und Thea steht eine noch viel größere Überraschung bevor!

Meine Meinung:
Lange habe ich dem Hype um diese Bücher stand gehalten, weil ich selten einen wirklich super finde, aber nachdem mich mein letztes Buch aus dem Verlag begeisterte und es mir zufällig im Buchladen ins Auge fiel, wollte ich es auch mal probieren.

Und das Ergebnis fällt eher nüchtern aus. Es hat seine guten und lustigen Momente, aber ich muss sagen, dass es mich ganz schön runterzog und mich vor allem die weiblichen Charaktere doch fassungslos machten. Klar, man sollte hier echt nicht zu viel erwarten, aber mir waren sie beinahe alle zu zickig, aggressiv und rechthaberisch. Dagegen taten mir alle Männer irgendwo nur Leid und die meisten von ihnen mochte ich echt gerne.

Die Idee ist nicht neu, aber man hätte daraus echt ein schönes Buch machen können. Ich finde es zwar auch super, dass es genügend Tiefgang gab und nicht alles im Handumdrehen wieder super war, sondern Gavin und Thea nicht nur um ihre Ehe kämpfen mussten, sowie auch um sich und ihre Wünsche selber, aber mir war es oft zu einseitig.

Mir gefiel es nicht, dass beinahe das ganze Buch über Gavin von seiner Frau und seiner biestigen Schwägerin so schlecht dargestellt wurde. Alles war seine Schuld, er hat sich nie um seine Frau gekümmert und so weit und so fort. Da ist natürlich etwas Wahres dran, aber ich fand es nicht fair, dass es nur seine Schuld gewesen sein soll. Vor allem wenn es um den Grund für die Trennung ging. Sorry, aber da hätte seine Frau auch mal den Mund aufmachen können. Ihre Reaktionen auf seine Versuche, sich zu ändern, für ihre Ehe zu arbeiten, fand ich fies und lächerlich. Zum Teil konnte ich sie auch verstehen und es mag bei ihnen vieles nicht einfach gewesen sein, aber man kann immer noch reden und muss seinen Kindern nicht gleich den Vater quasi vorenthalten. Ich mag es vllt etwas drastisch sehen, aber mich machte sie wütend.

Ganz schlimm fand ich aber ihre Schwester Liv, die wirklich unglaublich manipulierend und fies war. Die Hintergründe für ihre Reaktionen fand ich plausibel, aber im Grunde hatte sie nicht das beste für ihre Schwester im Sinn sondern projizierte ihr Trauma auf deren Situation, was ich mehr als unfair fand. Zwar spricht Thea später endlich mal ein Machtwort und steht für ihre Wünsche und Bedürfnisse selber ein, aber ich fand diesen Charakter ganz schrecklich.

Und auch die Nebencharaktere trafen nicht unbedingt meinen Geschmack. Sehr stereo und mancher von ihnen super anstrengend. Da war manches echt zu gut gemeint.

Der Schreibstil war ganz in Ordnung. Ich kam recht flüssig durch und es gab ein paar humorvolle und schöne Momente, aber mich deprimierte er doch ziemlich.

Fazit:
Viel Theater, viel Drama und ich verstehe den Hype nicht so ganz. Zwar hat es auch seine guten Momente und ich fand die Aufarbeitung ihrer Beziehung und ihrer gemeinsamen Geschichte super, aber mir gefiel es nicht, dass nur einem Partner das Versagen in Schuld gestellt wurde, da es ja immer noch zwei betrifft. Da es dennoch etwas hatte, möchte ich noch Band 2 versuchen, bevor ich diese Reihe aufgebe. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2022

Erst zum Schluss überzeugte es mich...

Percy Jackson 3: Der Fluch des Titanen
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Titel: Der Fluch des Titanen
Autor: Rick Riordan
Reihe: Percy Jackson # 3/5
Verlag: Carlsen
Genre: Jugend|Mythologie|Abenteuer
Seiten: 361

„Wie unhöflich Mr. D trank einen aus einem Krug voller Traubensaft. ...

Titel: Der Fluch des Titanen
Autor: Rick Riordan
Reihe: Percy Jackson # 3/5
Verlag: Carlsen
Genre: Jugend|Mythologie|Abenteuer
Seiten: 361

„Wie unhöflich Mr. D trank einen aus einem Krug voller Traubensaft. Sagt man so neuerdings guten Tag ?“
„Guten Tag“, sagte ich brav. „Wir müssen gleich sterben. Wo ist Chiron ?“
//S. 277//


Klappentext:
Bei den Göttern des Olymp herrscht Untergangsstimmung, denn die Titanen rüsten zum Krieg! Percy muss unbedingt bis zur Sonnenwende die Göttin Artemis befreien, die in die Klauen der finsteren Mächte geraten ist. Ein Abenteuer, das ihn und seine Freunde den gefährlichsten Kreaturen der griechischen Mythologie gegenübertreten lässt - und tödliche Gefahren birgt. Aber die Titanen haben offensichtlich vergessen, dass Percy mit allen Wassern gewaschen ist. Schließlich ist er der Sohn des Poseidon!

Meine Meinung:
Zeit ist schon etwas interessantes. Als ich das Buch das erste Mal vor über zehn Jahren gelesen habe, war ich völlig begeistert. Ich liebte die Action, die gelüfteten Geheimnisse und die Entwicklung der Hintergrundgeschichte.

Aber die Zeit verändert einen und das habe ich wieder an diesem Buch gemerkt. Ich finde es immer noch gut, merkte aber, dass ich so langsam etwas zu alt dafür werde, bzw. hat sich einfach mein Geschmack verändert hat.

Mir ist es zu turbulent, zu actionreich und dieses ganze hin und her bei den Charakteren sagte mir einfach nicht wirklich zu, was ich schon schade fand, da es doch langsam richtig los ging. Die Auferstehung von Kronos steht kurz zuvor und eigentlich sollte das auch mega spannend sein, aber ich finde einfach, dass die erste Hälfte sehr langweilig war und mich nervten die Streits der Charaktere untereinander ziemlich. Denn darunter litt auch die Spannung. Zwar passierte einiges und manchmal wünschte ich mir etwas Ruhe, aber ich konnte einfach keinen roten Faden erkennen. Die Handlung sprang von Ort zu Ort, aber gefühlt kam man im Geschehen nicht weiter.

Erst das letzte Viertel und vor allem der Schluss begeisterten mich dagegen sehr. Es ist ein re-read und ich habe noch einiges im Gedächtnis behalten, aber dennoch fand ich die Enthüllungen sehr spannend und super interessant, weil sie auch für Percys Schicksal doch einige Wendungen bedeuten könnten. Das hob für mich einfach wieder alles wieder.

Es kamen auch ein paar Dinge vor, wo ich nicht verstanden habe, wieso der Autor diese Dinge einbaute, aber wenn man weiter liest, erklärt sich vieles. Ich fand es nur schade, dass in diesem Band eben so vieles angedeutet wurde oder Figuren und Handlungen vorkamen, die für diese keinen Sinn ergaben, weil es mich aus meinem Lesefluss rissen.

Probleme hatte ich auch teils mit den Charakteren.

Mit Thalia wurde ich nicht richtig warm und ihre Reiberein mit Percy mögen zwar in die Geschichte passen, aber mich frustrierten sie eher, weil es schlicht anstrengend war und es ja auch das ganze Buch über so ging. Erst zum Schluss entwickelte ich leichte Sympathien.

Und auch Annabeth, Percy und Grover mochte ich dieses Mal nicht so sehr, weil irgendwie jeder mit jedem Stress hatte und sie null eine Einheit waren. Mir war es zu viel des guten, auch wenn ich verstehe, wie der Autor es meinte.

Der Schreibstil ist wie gewohnt mit dem gewissen Humor und der Tiefe, aber man merkte schon Veränderungen. Ich fand ihn hier viel ernster und tiefgründiger, was definitiv dazu passte, aber mir fehlte der gewisse Charme der Vorgänger.

Das klingt alles sehr negativ, da mir das Buch trotz allem sehr gefallen hat, aber es ist eben kein starker Band. Dennoch gab es wieder so tolle Anspielungen auf die griechische Mythologie, Geschichte und die Kultur der Menschen, das es dennoch ein Vergnügen war.

Fazit:
Kein Highlight der Reihe und für mich eher ein Zwischenband, der einen mit all seinen Wendungen etwas erschlug, aber dennoch gefiel es mir, da vor allem der spannende Schluss und die gelüfteten Geheimnisse doch einiges retteten. Von mit gibt es knappe:

3,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 17.08.2022

Luft nach oben

Fünfzehn Tage sind für immer
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Titel: 15 Tage sind für immer
Autor: Vitor Martins
Reihe: -
Verlag: One
Genre: LGBTQIA+|Liebe|Gay-Romance
Seiten: 276

Klappentext:
Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, ...

Titel: 15 Tage sind für immer
Autor: Vitor Martins
Reihe: -
Verlag: One
Genre: LGBTQIA+|Liebe|Gay-Romance
Seiten: 276

Klappentext:
Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, er ist da ganz realistisch: Felipe ist dick. Deswegen braucht er auch niemanden, der ihn daran erinnert - was seine Mitschüler trotzdem nicht davon abhält. Zum Glück sind bald Ferien! Endlich Ruhe und Zeit für Felipes Lieblingsbeschäftigungen: Serien schauen und ganz viel lesen. Aber dann kommt alles ganz anders, denn seine Mutter eröffnet ihm, dass Nachbarsjunge Caio die nächsten fünfzehn Tage bei ihnen wohnen wird. Felipe ist verzweifelt, denn a) ist er total in Caio verliebt seit ... na ja ... immer; und b) ist Felipes Liste an Unsicherheiten unendlich lang. Wie soll er da bloß die Ferien mit seinem Schwarm überleben?

Meine Meinung:
Ich war wirklich Feuer und Flamme für dieses Buch und vielleicht habe ich durch die durchweg positiven Meinungen hierzu auch meine Erwartungshaltung zu hoch geschraubt, aber mich konnte es nicht so begeistern wie erhofft.

Es ist eine schöne Geschichte, die auch wirklich wichtige Themen aufgreift und sich mit ihrer Liebesgeschichte Zeit nimmt, anstatt ihre Protagonisten nach gefühlten fünf Minuten gleich ins Bett zu schicken, aber mir war es einfach zu wenig. Das Potenzial, was sich da bot, wurde in meinen Augen nicht wirklich genutzt und vor allem das mehr oder weniger offene Ende traf nicht so meinen Geschmack.

Aber kommen wir erstmal zum Anfang. Man lernt Felipe, seine Mutter und Caio kennen. Es wird alles aus der Sicht von Felipe geschildert, was mir einerseits gut gefiel, weil man ihn wirklich sehr gut kennenlernt, aber andererseits fand ich es auch schade, weil Caio trotz seiner ständigen Präsens sehr unnahbar wirkt und ich ihn auch leider bis zum Schluss nicht wirklich sympathisch fand. Zwar erfährt man auch zu seiner Figur und seinem Leben etwas, aber er wirkte eher wie eine Nebenfigur, was ich doch schade fand.

Jedes Kapitel handelt von einem der 15 Tage, die Caio bei Felipe und seiner Mutter verbringt. Ich fand diese Art sehr interessant, weil man eben auch ihre Annäherung Stück für Stück begleiten konnte, aber oftmals entstanden auch einige Längen und mir persönlich fehlte das gewisse Extra.

Dennoch habe ich das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen, denn der Schreibstil von Martins ist einfach nur klasse. Mich hat schon lange kein Schreibstil mehr so begeistert und trotz der paar Längen bin ich wirklich durch das Buch geflogen. Es hat zwar "nur" 276 Seiten, aber ich habe oft Bücher erlebt, die sich dennoch sehr zäh lasen. Anders hier.

Martin hat einen sehr bittersüßen, humorvollen und sensiblen Stil, der mich einfach begeisterte. Zwar finde ich seine Idee und die Umsetzung noch ausbaufähig, aber sein Stil ist einfach klasse.

Die Themen, die der Autor in seinem Buch behandelt, finde ich sehr wichtig und ich konnte Felipe absolut nachvollziehen. Ich bin selber übergewichtig und die Aussagen, die er von seinen Mitschülern zu hören bekam, sind mir vertraut. Es tat mir einfach echt weh, wie sie mit ihm umgangen sind und wie weh es Felipe tat. Natürlich beherrschte dieser Einfluss auch sein Denken und ich konnte es sehr gut verstehen, dass sein Körper ihn so sehr beschäftigte. Ich bin seit meiner Jugend übergewichtig und kann es wirklich verstehen, aber mir war es zeitweilig auch etwas zu viel des Guten. Ja, der eigene Körper und vor allem das Übergewicht beherrschen zum großen Teil die Gedanken, aber in meinen Augen hat der Autor etwas zu sehr die Aufmerksamkeit darauf gelenkt. Und es ist für die Geschichte wichtig, aber weniger wäre mehr gewesen.

Die Charaktere gefielen mir durchaus sehr, auch wenn ich vor allem zu Caio keine wirkliche Bindung aufbauen konnte. Dennoch fand ich in Ordnung und auch die zarte Beziehung zu Felipe fand ich süß. Felipes Mutter und seine Freundinnen fand ich klasse. Vor allem ihr Humor gefiel mir so gut.

Fazit:
Es ist eine süße Geschichte, die wichtige Themen aufgreift und in der die Protagonisten nicht dem Stereotyp sonstiger Jugendbücher und Liebesgeschichten entsprechen, aber mit hat das gewisse Extra gefehlt. Man fliegt förmlich durch die Geschichte, aber dennoch hat sie mich nicht umgehauen. Für zwischendurch ist sie echt super, aber ich habe einfach mehr erwartet. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Überwerteter Hype

Kissing Lessons
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Titel: Kissung Lessons
Autor: Helen Hoang
Reihe: Kiss, Love & Heart #1/3
Verlag: Kyss
Genre: Liebe|Erotik
Seiten: 405

Klappentext:
Stella leidet unter dem Asperger-Syndrom. Alles, was mit Zahlen und Logik ...

Titel: Kissung Lessons
Autor: Helen Hoang
Reihe: Kiss, Love & Heart #1/3
Verlag: Kyss
Genre: Liebe|Erotik
Seiten: 405

Klappentext:
Stella leidet unter dem Asperger-Syndrom. Alles, was mit Zahlen und Logik zu tun hat, versteht sie mit einem Blick. Die Gefühle ihrer Mitmenschen sind für sie hingegen nur schwer zu durchschauen. Deshalb hat sie auch recht wenig Erfahrung mit der Liebe. Theoretisch wünscht Stella sich einen Partner, aber praktisch fühlt sie sich beim Küssen wie ein Hai, dem Pilotfischchen die Zähne reinigen. Doch für jedes Problem gibt es ein logische Lösung: Stella muss einfach lernen, wie man richtig küsst – und mehr. Also erarbeitet sie akribisch einen Lehrplan und engagiert einen Profi: den Escort Michael. Und von ihm lernt sie tatsächlich viel. Vor allem, dass Liebe und Logik nichts miteinander zu tun haben ...

Meine Meinung:
Ach, wo fange ich nur an ? Ich habe mich so auf dieses Buch gefreut, weil es mir nicht nur hier auf LB und anderen Buchseiten empfohlen wurde, sondern auch im Bekanntenkreis hörte ich viele begeisterte Stimmen.

Ich scheine wohl zu den wenigen zu gehören, die kaum etwas mit der Geschichte, den Charakteren oder dem Schreibstil anfangen konnte. Die Idee der Autorin ist echt super und es gab auch ein paar Stellen, die mir gut gefielen oder sogar begeisterten. Das waren zum Beispiel die Szenen in der Änderungsschneiderei von Michaels Familie, die ich super fand. Generell hatte ich seine Familie echt gerne und ich mochte die Atmosphäre dort sehr. Vor allem Quan und seinen derben Humor liebte ich, der Typ brachte mich oft zum Grinsen,.

Aber sehr vieles sagte mir eben nicht zu oder missfiel mir sogar sehr. Ich fand Stella und Michael sehr unsympathisch und oft nervten sie mich mit ihrer Art. Bei Michael hatte ich das Gefühl, dass er sich für den tollsten Mann der Welt hält und irgendwie wirkte er schlicht großkotzig. Ja, als Eskort gehört ein großes Selbstbewusstsein defintiv zu seinem Job, aber mir war es einfach zu viel des guten. Und auch Stella sagte mir nicht zu.

Ich persönlich finde, dass die Sache mit dem Asperger-Syndrom nicht gut eingearbeitet wurde, bitte versteht das nicht falsch, aber ich hätte gerne mehr darüber erfahren. Zwar schnitt die Autorin das Thema teils auch an, aber wenn es nicht ein paar Mal erwähnt worden wäre, hätte ich es nicht gemerkt. Einige von Stellas Entscheidungen und Sichtweisen konnte ich leider gar nicht verstehen und ehrlich gesagt fand ich sie nervig.

Gut, bei den Eltern wundert mich das aber auch irgendwie gar nicht. Schon von Seite eins an fand ich sie sehr unsympathisch und ihre Ansichten und Erwartungen schockierten mich oft. Ich meine, wie kann man so mit seinem eigenen Kind umgehen, vor allem, wenn man weiß, dass es einfach anders ist. Anstatt Stella zu unterstützen und sie ihre Wünsche erfüllen zu lassen, setzen sie sie nur unter Druck und reagieren so oft einfach nur kalt und empathlielos. Sie machten mich echt wütend und ich fand es schade, dass sie so waren.

Und auch die Erotik war definitiv zu viel. Ja, es ist ein erotischer Liebesroman, aber weniger wäre mehr gewesen, weil auch jeder mögliche Tiefgang leider von einer erotischen Handlung zunichte gemacht wurde. Permanent drehte es sich nur um das eine und das ganze soapige Drama am Ende war so unauthentisch.

Der Schreibstil war an sich ganz in Ordnung, aber mir war er viel zu erotiklastig und dramatisch. Mir fehlte einfach Tiefgang und Gefühl, aber ich kam sehr flüssig durch.

Fazit:
Vielleicht habe ich einfach zu viel erwartet, aber das war einfach nicht mein Buch. Nach dem interessanten Start flachte es dann leider in viel zu viel Erotik und Drama ab. Zudem konnte ich zu den Hauptcharakteren keinerlei Bindung knüpfen und viele ihrer Handlungen und Gedankengänge erschlossen sich mir nicht. Die Idee ist super, aber das Potenzial wurde definitiv kaum genutzt. Von mir gibt es:

2 von 5 Sterne

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