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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2019

Bis auf einen Kritikpunkt sehr gut

Wellensang
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Ende des 8. Jahrhunderts: Turid, Tochter eines Jarls soll eine Weile bei einem anderen Jarl leben, um dort zu lernen. Bald verlieben sich zwei Männer, zwei Krieger, die wie Brüder sind, in sie. Turid hätte ...

Ende des 8. Jahrhunderts: Turid, Tochter eines Jarls soll eine Weile bei einem anderen Jarl leben, um dort zu lernen. Bald verlieben sich zwei Männer, zwei Krieger, die wie Brüder sind, in sie. Turid hätte nie gedacht, welchen Preis ihre Entscheidung von ihr fordern würde.



Mir gefiel das Buch wirklich gut, doch ein Teil, kurz vor dem letzten Viertel war mir zu viel. Der „Böse“ wird immer böser und böser und das zu einem Grad bei dem mir echt übel geworden ist. Seine Rechtfertigungen vor sich selbst sind wirklich widerlich und sein Plan ebenfalls. Ich finde das ging einfach zu weit.



Davon abgesehen gefiel mir das Buch aber gut. Die Charaktere waren toll gestaltet und sehr sympathisch, auch wenn man erst relativ spät erfährt, warum die Handlung immer wieder zu Charakteren in England springt.



Man konnte viel über das Leben der Wikinger lernen. Ich persönlich kenne mich da nicht wirklich aus und konnte viel Neues lernen.



Die Handlung zieht sich über einige Jahre, was durchaus Sinn macht, aber sich einen unwillkürlich fragen lässt: was ist in der Zwischenzeit passiert?



Kurz vor Schluss ging es Schlag auf Schlag, aber wie ich finde auf eine gute Art und Weise. Auch das Ende gefiel mir sehr, auch wenn es einiges offen lässt.



Fazit: Mir gefiel das Buch gut. Allerdings ging mir der „Böse“ zu weit. Ich hätte mir gewünscht, dass er eine bestimmte Grenze nicht auch noch überschritten hätte. Was ich besonders gut fand war, dass es zwar bei den Plünderungen logischerweise Tote gab, aber das nicht en detail beschrieben wurde. Es floss Blut und es gab Leichen, aber niemand wurde absichtlich gequält oder das Töten besonders zelebriert.

Abgesehen von diesem einen Kritikpunkt hat mir das Buch wirklich gefallen. Ich fand die Charaktere toll gestaltet und die Handlung interessant.



Von mir bekommt das Buch knappe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Ein interessantes und spannendes Buch mit ein paar Schwächen

Unter Wölfen
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1942: Isaak Rubenstein hat die Hoffnung, dass alles gut werden würde aufgegeben. Seine Familie und er hat den „Evakuierungsbescheid“ bekommen, der wie er vermutet ein Todesurteil ist. In seiner Verzweiflung ...

1942: Isaak Rubenstein hat die Hoffnung, dass alles gut werden würde aufgegeben. Seine Familie und er hat den „Evakuierungsbescheid“ bekommen, der wie er vermutet ein Todesurteil ist. In seiner Verzweiflung klammert er sich an ein Gerücht, dass er gehört hat: seine Ex-Freundin Clara soll angeblich zum Widerstand gehören. Er bittet sie um Hilfe und tatsächlich kann sie seine Familie in Sicherheit bringen, doch Isaak muss bleiben. Er soll den Ermittler Adolf Weissmann personifizieren und einen Mord aufklären, in den ein hochrangiger Nazi verwickelt ist.


Die Geschichte ist komplett fiktiv und manchmal etwas sehr abenteuerlich. Was das Buch aber sehr gut eingefangen hat, ist das Klima der Angst und wie leicht die Wahrheit zur Nebensache wird, wenn das Recht nichts mehr gilt.

Isaak Rubenstein war mir durchaus sympathisch. Er ist anfangs ziemlich naiv, aber er findet sich recht schnell in seine Rolle hinein, was vor allem daran liegt, dass er sehr belesen ist und weiß, wann er schlau klingende Zitate einwerfen sollte.
Clara war lange relativ undurchsichtig. Man war sich nicht sicher, ob sie wirklich Isaaks Bestes im Sinn hatte, oder gar eine Verräterin ist.

Ein hochrangiger Nazi hat – so seine Aussage – seine Geliebte tot aufgefunden. Daraufhin ließ er den Pförtner verhaften und foltern, weil er der Meinung war, er müsse es gewesen sein, obwohl er physisch gar nicht in der Lage war den Mord zu begehen. Allein das zeigt, worum es in dem Buch geht: jemand mit Macht entscheidet, was die Wahrheit ist. Es war damals egal, ob man unschuldig war oder nicht, es war egal, ob es Beweise gab und ob diese Sinn ergaben. Es gab schon lange keine richtigen Gerichtsverhandlungen mehr, sondern nur noch Schauprozesse und der Gestapo waren keine Grenzen gesetzt. Jeder Mensch gibt unter Folter alles Mögliche zu und genau darum ging es. Nicht darum die Wahrheit zu erfahren, sondern darum, die eigenen – teilweise auch haltlosen – Annahmen bestätigt zu bekommen.
Da ist es wenig verwunderlich, dass die Bevölkerung in ständiger Angst lebt. Denunziationen waren an der Tagesordnung und stand ein Verdacht einmal im Raum, hatte man keine Chance diesen aus der Welt zu räumen.
In genau dieses Chaos wird Isaak geworfen und soll ermitteln. Man kann sich vorstellen, dass das alles andere als einfach ist. Gleichzeitig ist das Stadtbild geprägt von der Gefangennahme und Verschleppung der ansässigen Juden, zu denen auch Isaak gehört hätte.

Der Fall an sich ist interessant, allerdings findet keine echte Ermittlung statt, was schade ist. Ebenso, wie die Handlung meiner Meinung nach zum Ende hin immer abstruser wird. Anfangs wirkt alles noch einigermaßen glaubwürdig, doch kurz vor Schluss erinnert mich die Story mehr an einen Actionfilm, es fehlten nur noch die sich überschlagenden Autos.
Was ich ebenfalls schade fand, war, dass alles zu glatt lief. Isaac hat kaum Hindernisse aus dem Weg zu räumen, denn die Nazis werden als ziemlich doof dargestellt.
Der Schluss war dafür wieder interessanter.


Fazit: Das Buch ist sehr interessant und es hat mich durchaus unterhalten, vor allem, weil man beide Welten durch einen Protagonisten zu sehen bekommt. Allerdings ist es wirklich schade, dass nicht „richtig“ ermittelt wird, das hätte dem Ganzen für mich noch die Krone aufgesetzt und mich leichter über die teilweise doch recht fantasievolle und mitunter unrealistische Handlung kurz vor Schluss hinwegsehen lassen.
Dennoch, weil mich das Buch gut unterhalten hat und das Ende gut war, bekommt das Buch von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Durchaus spannend aber mit deutlichen Schwächen

No Exit
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Achtung: teilweise extrem brutal und blutig!
Triggerwarnung: Folter!


Ein paar kurze Worte zur Gestaltung: Die Umschläge des Taschenbuchs und der Rücken sind mit irgendetwas beschichtet, dadurch fühlen ...

Achtung: teilweise extrem brutal und blutig!
Triggerwarnung: Folter!


Ein paar kurze Worte zur Gestaltung: Die Umschläge des Taschenbuchs und der Rücken sind mit irgendetwas beschichtet, dadurch fühlen sie sich ganz weich an. Nur die Scheibe des Autos und die Rücklichter sind anders beschichtet und ganz rau. Liest man jetzt in dem Buch, gehen die Finger automatisch auf Wanderschaft und dieser krasse Unterschied zwischen rau und weich ist beim Lesen echt faszinierend. Das unterstreicht die Stimmung des Buches finde ich sehr gut.


Es ist Weihnachten und Darby kämpft sich durch einen Schneesturm, um bei ihrer Mutter zu sein, die überraschend die Diagnose Krebs im weit fortgeschrittenen Stadium erhalten hat. Doch das Wetter zwingt sie in einem Motel Schutz zu suchen, ebenso wie eine Gruppe Fremder. Als sie vergeblich versucht ein Handysignal auf dem Parkplatz zu bekommen, entdeckt sie in einem der geparkten Wagen ein eingesperrtes Mädchen. Ihr ist sofort klar, dass einer der anwesenden Männer das Mädchen eingesperrt haben muss, aber welcher? Und wie kann Darby das Kind retten und lang genug am Leben bleiben bis Hilfe kommt?


Es ist eine Horrorvorstellung. Du sitzt wegen eines Schneesturms in einem Motel fest und weißt, einer der anwesenden ist ein Irrer. Was tust du?

Darby war mir direkt sympathisch, wenn auch ziemlich naiv, mit einem Auto ohne Schneeketten zu versuchen nicht nur durch einen Schneesturm zu kommen, sondern auch noch in den Bergen. Warum ist sie nicht geflogen? Immer wieder gab es aber Situationen, in denen ich über sie nur den Kopfschütteln kann. Ich meine, sie sieht diese Hand in dem Auto, draußen ist es sau kalt und was macht sie? Geht wieder rein und grübelt erst mal eine halbe Ewigkeit drüber nach, ob das was sie gesehen hat vielleicht Einbildung war, bis sie doch wieder rausgeht, um nachzusehen.
Jay – das entführte Mädchen – ist ziemlich mutig und echt nett.

An sich fand ich die Story sehr interessant und auch spannend, aber mir war es zum Ende hin viel zu brutal und blutig. Das Ende hat mir leider auch nicht gefallen.
Ich fand es gut, wie man alle anwesenden immer wieder verdächtigt und verworfen hat und die Auflösung, wer böse ist auch. Aber Darbys Kampf wirkte auf mich immer wieder unrealistisch. Sie stellte sich manchmal ziemlich doof an.

Zudem gibt es auch Ungereimtheiten, zum Beispiel ist es ja ach so kalt – trotzdem rennen alle in der Kälte herum und tragen keine Jacken. Auch die Enthüllung kurz vor Schluss passte für mich nur bedingt. Es ist zwar an sich eine tolle Idee, aber eben nicht sehr realistisch.

Das Ende hat mich ehrlich gesagt enttäuscht. Ich kann nicht verraten wieso, aber ich fand es einfach blöd. Ebenso wie die Tatsache, dass kurz vor Schluss noch richtig viel gefoltert und verstümmelt wird. Das Buch war bis dahin ohne den Mist ausgekommen.

Fazit: Das Buch ist spannend, ja, aber die Umsetzung der tollen Idee hätte für mich deutlich besser sein können. Ich kann es einfach nicht leiden, wenn ein Buch so endet wie dieses und noch viel weniger mag ich Folter und Verstümmelungen. Ich habe mich auch so gegruselt. Aber leider kommt ja seit „Game of Thrones“ kaum noch eine Fantasy-Dystopie oder ein Thriller ohne aus. Das ist so schade!
Mir war von allen Jay am sympathischsten, obwohl sie als Informationsquelle leider gar nicht getaugt hat – wieder so ein Widerspruch in meinen Augen – aber von allen Charakteren mochte ich sie am liebsten.
Die Idee ist gut, die Umsetzung für mich aber nur bedingt gelungen.

Von mir bekommt das Buch 1,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Der bislang erwachsenste Harry Potter Band

Harry Potter und der Halbblutprinz (Harry Potter 6)
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Achtung: Band 6 einer Reihe!



Harry trauert noch immer um Sirius. Als Dumbledore auftaucht und ihm eröffnet, dass Sirius ihm alles hinterlassen hat, was er besaß, ist Harry geschockt, dass dies auch ...

Achtung: Band 6 einer Reihe!



Harry trauert noch immer um Sirius. Als Dumbledore auftaucht und ihm eröffnet, dass Sirius ihm alles hinterlassen hat, was er besaß, ist Harry geschockt, dass dies auch den Hauself Kreacher einschließt, der Sirius verraten hatte. Noch viel weniger hätte er erwartet, dass Kreacher ihm noch nützlich sein würde. Dumbledore ist aber nicht nur gekommen, um ihm sein Erbe zu übergeben. Er hat eine Aufgabe für Harry: er darf dabei helfen Voldemort zu vernichten. Dazu erhält er in diesem Jahr Einzelunterricht, von Dumbledore persönlich.

Niemals hätte Harry erwartet, dass am Ende dieses Jahres, nichts mehr so sein würde, wie zuvor.



Dieses Jahr ist alles anders. Harry belegt seine UTZ Kurse und überraschenderweise kann er sogar Zaubertränke belegen, denn Severus Snape unterrichtet nun Verteidigung gegen die dunklen Künste. Damit erfüllt sich dessen größter Wunsch.

Das gebrauchte Zaubertrankbuch, dass ihm sein Lehrer leiht ist gespickt mit Tipps zum Brauen der Tränke, aber auch voll neuer Sprüche. Kann Harry dem Verfasser, dem Halbblutprinzen, vertrauen?



Zudem entdeckt Harry, dass er Gefühle für jemanden hegt, den er nicht lieben darf, oder doch? Auch seine Freunde müssen sich in diesem Band mit der Liebe herumschlagen und teilweise durch tiefe Täler gehen.



Man merkt in diesem Band, dass Harry in der Zaubererwelt als beinahe erwachsen gilt. Er trägt mehr Verantwortung als je zuvor. Gleichzeitig hegt er den Verdacht, dass jemand, den er schon lange kennt auf die dunkle Seite übergewechselt ist, doch niemand will ihm glauben, also ermittelt Harry auf eigene Faust.



Es gibt wieder schöne Szenen, im Scherzartikelladen von Fred und George Weasley, mit Kreacher und Dobby und mehr. Aber die Bedrohung ist immer spürbar. Es herrscht in der Zaubererwelt ein Klima der Angst, das auch immer wieder in Hogwarts spürbar ist.



Achtung: am Ende braucht man Taschentücher!



Fazit: Ich liebe auch diesen Band der Reihe. Am Anfang, wenn der Zaubereiminister und der Primeminister aufeinandertreffen, oder wenn Harry Kreacher erbt, einfach klasse. Aber die Angst vor Voldemort und den Todessern ist überall spürbar und liegt wie ein Tuch über dem Buch. Das sorgt dafür, dass die Atmosphäre nicht von „Spiel und Spaß“ geprägt ist, sondern deutlich ernster. Trotzdem gibt es viele witzige Momente. Ich kann auch diesen Band aus vollem Herzen empfehlen!

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Leider überhaupt nicht mein Fall

Animant Crumbs Staubchronik
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Animant Crumbs ist eine Leseratte. Dumm nur, dass das 1890 nicht besonders gut ankam. Ihre Mutter will sie unbedingt gut verheiraten, doch Animant macht alle Versuche zunichte, indem sie die Männer reihenweise ...

Animant Crumbs ist eine Leseratte. Dumm nur, dass das 1890 nicht besonders gut ankam. Ihre Mutter will sie unbedingt gut verheiraten, doch Animant macht alle Versuche zunichte, indem sie die Männer reihenweise auflaufen lief oder ihnen klar machte, wie dumm sie doch waren.

Durch ihren Onkel kommt sie schließlich an einen Job, sehr zum Missfallen ihrer Mutter: als Assistentin in einer großen Bibliothek. Doch der Bibliothekar ist leider kein besonders freundlicher Zeitgenosse.



Leider hat mich das Buch überhaupt nicht gepackt. Ich empfand Animant als sehr arrogant, impulsiv und ich-bezogen. Sie hält sich selbst für allen überlegen und trägt das auch nach außen. Ich kann ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen und immer wieder war sie mir zu „Teenie“. Ihre Welt dreht sich nur um sich selbst. Alles was passiert, passiert, um ihr das Leben schwer zu machen. Sie sieht sich selbst immer im Recht.

Immer wieder ist ihr Verhalten auch sehr widersprüchlich. Sie beschwert sich darüber, dass sie Männer, mit denen ihre Mutter sie verheiraten will, dumm sind, sie will jemanden der mehr Verstand hat. Doch wenn sie sich selbst nach einem Mann umsieht, dann geht sie nur nach Äußerlichkeiten und schwärmt darüber, wie gut sie aussehen.



Reed war mir auch nicht sympathisch. Er ist übellaunig und einfach fies. Das ändert sich zwar später, aber da war ich schon genervt.



Die Liebesgeschichte habe ich leider nicht gefühlt. Sie kam mir zu gewollt vor und ging mir sogar zeitweise ziemlich auf die Nerven, wenn Animant geschmachtet hat.



Zudem werden mir zu viele Baustellen aufgemacht bzw. Rande gestreift, aber nie zu Ende geführt. Das wirkte auf mich wie Füllmaterial. Allgemein war mir das Buch zu langgezogen und dadurch zu langweilig.



Fazit: Leider war das Buch nicht mein Fall. Ich empfand die Protagonistin als anstrengend und unsympathisch. Ich denke das Buch dürfte eher etwas für jüngere Leserinnen sein – 12-16 Jahre würde ich sagen. Ich empfand das Buch als extrem langweilig und langatmig.



Ich habe mich durch das Buch gequält – es war leider überhaupt nicht mein Fall.

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