Profilbild von Dark_Rose

Dark_Rose

Lesejury Star
offline

Dark_Rose ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dark_Rose über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2019

Ein wunderschöner Roman über einen mystischen Ort

Sehnsucht nach St. Kilda
0

1930: Die achtjährige Annie lebt auf der schottischen Insel St. Kilda. Nie würde sie woanders leben wollen, hier war immerhin ihre Heimat! Das Festland klang so merkwürdig: Blechkisten, in denen Menschen ...

1930: Die achtjährige Annie lebt auf der schottischen Insel St. Kilda. Nie würde sie woanders leben wollen, hier war immerhin ihre Heimat! Das Festland klang so merkwürdig: Blechkisten, in denen Menschen reisten, Bäume, die größer waren als Menschen, das konnte nicht stimmen, da war sich Annie sicher. Und selbst wenn: wie könnte es dort jemals schöner sein, als auf ihrer wilden Insel?

Die Bewohner St. Kildas werden evakuiert. Ihre Mutter hatte ihr das als Ausflug erklärt und auch ihr bester Freund Finlay hatte ihr geschworen, wenn es ihr auf dem Festland nicht gefalle, könnte sie, so es Gottes Wille war, zurückkehren. Doch das konnte sie eben nicht, denn Evakuierung bedeutete nicht Ausflug, es bedeutete Abschied für immer.

2005: Annies Enkelin Rachel steht das Wasser seit dem Tod ihres Mannes bis zum Hals. Als sie auch noch zwei ihrer drei Jobs verliert, weil ihr Sohn ein paar Tage ins Krankenhaus muss, die entsprechend hohe Rechnung ihre letzten Rücklagen vernichtet und die Waschmaschine kaputt geht, muss Rachel einsehen, dass sie das tun muss, was sie nie tun wollte: sie muss London verlassen und mit ihrem Sohn Sam zu ihrer Großmutter auf eine schottische Insel ziehen.

Dort findet sich nur leider kein Job für Rachel, bis ihre Großmutter doch etwas auftut: 4 Wochen als Köchin auf St. Kilda. Rachel bleibt nichts anderes übrig: sie muss den Job annehmen und ihren Sohn widerwillig für die Zeit bei ihrer Großmutter lassen. Nie hätte sie gedacht, dass die Insel sie und ihr Leben für immer verändern würde.

Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen Gegenwart und Rückblenden in Annies Kindheit auf St. Kilda.



Rachel war mir anfangs nicht immer sympathisch, sie tat mir sehr leid mit all den Todesfällen, die sie richtig gehend verfolgt haben. Ich kann verstehen, dass sie große Angst um ihren Sohn hat. Doch andererseits lässt sie ihren Frust sehr oft an Sam und an Annie aus und überspannt den Bogen in meinen Augen mehr als einmal. Ja, Sam kann sehr anstrengend sein, aber welches Kind ist das nicht? Ja, sie hat es schwer und ihr Leben unterscheidet sich grundsätzlich von dem, das ihre Großmutter geführt hat, aber dennoch ist Rachel für mich zu sehr auf sich fixiert. Alles muss so laufen wie sie es will und Punkt.

Ich muss dazu sagen, dass meine Großmutter zu uns zog als ich 5 Jahre alt war. Ich weiß wie es ist, wenn Generationen aufeinanderprallen. Ich ein Kind der 90er, meine Oma, Jahrgang 1926, die in bitterer Armut groß geworden war. Natürlich hatte sie ein ganz anderes Verhältnis zu Dingen und Lebensmitteln. Und natürlich kam es da auch zu Konflikten. Aber wenn man miteinander redet, findet man einen Mittelweg. Ich empfinde es bis heute als Bereicherung so aufgewachsen zu sein und die Welt auch anders gesehen zu haben, wie andere meiner Generation.

Rachel wurde mir im Verlauf des Buches aber immer sympathischer, was vor allem daran lag, dass weder Sam noch Annie da waren, um von ihr angemeckert zu werden. Sie entwickelt sich wirklich positiv weiter. Ich finde es toll St. Kilda durch ihre Augen zu erleben. Die Charaktere die mit auf der Insel sind, sind ebenfalls sehr sympathisch und es gibt wirklich tolle Szenen: ich sage nur Küche, Ailic und Schafsdung.

Ailic war mir auch direkt sympathisch. Ich finde es toll, dass er nicht abgehoben ist und den Zauber von St. Kilda zu schätzen weiß. Seine Geschichte fand ich sehr interessant. Er tat mir auch leid, aber ich empfand ihn vor allem als faszinierenden Charakter. Er ist die Person im Buch, die ich am liebsten „live“ erleben würde.

St. Kilda wird meiner Meinung nach wirklich ganz toll beschrieben. Diese Mischung aus Sehnsucht, Zugehörigkeit, Mystik, Geschichte, Tragik und etwas, was man nicht so richtig in Worte fassen kann, machen die Insel zu einem unbeschreiblich interessanten Ort. Bei mir hat das Buch definitiv Fernweh ausgelöst. Ich empfand St. Kilda fast als eigenständigen Charakter, obwohl sich das bei einer Insel seltsam anhören mag, aber irgendwie hat es sich so angefühlt.

Ich finde es faszinierend wenn die Geschichte in Annies Kindheit auf St. Kilda zurückspringt. Das Leben der Menschen dort, kann man sich heute nicht mehr vorstellen. Wie allgegenwärtig der Tod war und wie oft sie von Katastrophen heimgesucht wurden. Unfälle waren an der Tagesordnung und der Hunger beherrschte im Winter zusammen mit der schrecklichen Kälte das Leben der Menschen. Es konnte so schnell gehen, dass jemand starb. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es war damals auf St. Kilda zu leben, in der Armut und Abhängigkeit und immer wieder heimgesucht von Naturkatastrophen, die einen ganz schnell an den Rand den Hungertodes treiben konnten. Gleichzeitig kann man es kaum nachvollziehen, warum, trotz all der Unbill die Menschen St. Kilda nicht verlassen wollten, warum sie der Insel so viele Jahre und Jahrzehnte nachtrauerten. Es wird zwar erklärt, aber dennoch kann man sich das kaum vorstellen, obwohl man die Gründe nachvollziehen kann. Landschaftlich ist St. Kilda wunderschön, das stimmt, aber wenn man das harte Leben dort gelebt hat, kann ich mir kaum vorstellen, wie man sich danach zurücksehnen kann.

Mini-Spoiler: Am Ende von Kapitel 35 und ab Kapitel 38 braucht ihr Taschentücher! Ich habe auf jeden Fall zwei Packungen verbraucht.



Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen! Ich fand die Schilderungen über das harte Leben auf St. Kilda faszinierend und ebenso, wie sehr die Menschen diesem Leben nachgetrauert haben, weil sie dort gleichzeitig auch so vieles hatten, was ihnen auf dem Festland genommen wurde.

Ich fand die Charaktere total sympathisch! Anfangs hatte ich meine Probleme mit Rachel, aber das hat sich bald geändert. Annie ist eine interessante Persönlichkeit und es war unglaublich aus der Sicht eines Kindes die letzten Monate der Bewohner von St. Kilda zu erleben.

Das Buch hat seine härteren Momente und ist teilweise wirklich ergreifend. Aber es ist auch wirklich berührend und zieht einen total in seinen Bann. Ich konnte kaum aufhören zu lesen. Ich bin begeistert!

Absolute Leseempfehlung! Aber haltet Taschentücher bereit!

Veröffentlicht am 22.11.2019

Band 2 der Kult-Reihe

Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter 2)
0

Achtung: Band 2 einer Reihe!

Harry Potter zählt die Tage, bis die Sommerferien endlich vorbei sind! Er kann es kaum erwarten, bis er nach Hogwarts zurückkehren kann. Und das, obwohl er keinen einzigen ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!

Harry Potter zählt die Tage, bis die Sommerferien endlich vorbei sind! Er kann es kaum erwarten, bis er nach Hogwarts zurückkehren kann. Und das, obwohl er keinen einzigen Brief seiner Freunde bekommen hat. Haben sie ihn alle vergessen? Nein, haben sie nicht. Die Briefe wurden von Dobby, einem Hauself abgefangen, der alles mögliche versucht, um zu verhindern, dass Harry in die Schule zurückkehrt. Denn dort, so Dobby, droht ihm tödliche Gefahr. Und die seltsamen Ereignisse setzen sich fort. Denn die Barriere zu Gleis 9 3/4 lässt Harry und Ron nicht durch! Sie müssen selbst nach Hogwarts kommen und beschließen das verzauberte Auto von Rons Vater auszuleihen, womit sie gegen zahllose Regeln verstoßen und sich eine Menge Ärger einhandeln.

In Hogwarts angekommen warten weitere Katastrophen auf Harry und seine Freunde und tatsächlich eine tödliche Gefahr. Ein Wesen streift durch das Schloss und versteinert Menschen und Tiere. Unheimliche Botschaften tauchen an den Wänden auf, die von der „Kammer des Schreckens“ und dem „Erben Slytherins" sprechen. Was hat es damit auf sich? Und was für ein Wesen ist das? Können Harry und seine Freunde Hogwarts vor der drohenden Schließung bewahren?

Dieser Band von Harry Potter unterscheidet sich von seinem Vorgänger vor allem dadurch, dass Harry erstmals Gegenwind bekommt. Er wird nicht mehr von allen als „Held“ oder dergleichen gesehen, denn es gibt Gerüchte, ob nicht Harry der Erbe Slytherins sein könnte. Zudem liegt eine Atmosphäre der Bedrohung über Hogwarts, da immer mehr Schüler und andere Wesen angegriffen und versteinert werden. Wer wird der nächste sein? Und wird es beim versteinern bleiben, oder droht ihnen sogar noch schlimmeres?

Ich mag diesen Band besonders, weil man so viele neue Charaktere kennenlernt. Das tut man zwar in jedem Buch, aber in diesem Buch ist es mein persönlicher Liebling: Dobby. Ich finde Hobby so süß und witzig. Er meint es nur gut, richtet aber eine Katastrophe nach der anderen an. Allein schon die Beschreibung mit den schlackernden Ohren und großen Augen. Ich würde ihn am liebsten einfach in den Arm nehmen.

Band 2 empfinde ich persönlich als spannender als Band 1. Die Bedrohung mit der Kammer des Schreckens zeigt sich schon sehr früh und zieht sich durch das gesamte Buch, wobei es immer rätselhafter und rätselhafter wird, bis schließlich die ersten Hinweise auftauchen. Die Auflösung ist, wie schon in Band 1 sehr überraschend, wenn man das Buch zum ersten Mal liest.

Ich persönlich liebe dieses Buch seit ich es das erste Mal in der Grundschule gelesen habe - das ist jetzt fast 20 Jahre her.

Bis heute packt mich die Geschichte. Ich kann nicht aufhören zu lesen und versinke jedes Mal aufs Neue und wünsche mir, ebenfalls nach Hogwarts gehen zu können.

Der Schreibstil saugt einen in die Geschichte. Ich weiß nicht, wie J.K. Rowling das macht, aber ich finde, sie hat den besten Schreibstil aller Autoren, zumindest für mich ist das so. Ich sehe alles direkt vor mir und habe das Gefühl die Charaktere zu kennen. Ich denke die Bücher sind nicht umsonst bis heute Kult.

Sollte es jemanden geben, der die Bücher noch nicht gelesen hat, aber die Filme kennt, dem möchte ich sagen: gebt den Büchern eine Chance! Die Filme sind zwar gut, können aber mit den Büchern nicht mithalten. Man merkt einfach, wie viel ausgelassen wurde, um die Handlung auf Spielfilmlänge zu kürzen. Die Bücher lassen sich mehr Zeit und ich persönlich mag das lieber.

Fazit: Ich liebe die Harry Potter Reihe! Band 2 ist meiner Meinung nach spannender als Band 1. Natürlich ist eine Rezension schon lange überfällig. Für mich ist Harry Potter ein Buch, dass sowohl Eltern als auch Kindern Spaß machen wird. Ich weiß noch genau, wie meine Eltern mir das Buch mehr als einmal vorgelesen haben als ich klein war - immer wenn ich zu krank war, um es selbst zu lesen. Irgendwie ist die Tradition, Harry Potter zu lesen wenn ich krank bin, hängen geblieben und ich mache das bis heute.

Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen. Ich liebe die Reihe und ich denke, das dürfte vielen genauso gehen. All jenen, die sie noch nie gelesen haben möchte ich sagen: gebt ihnen eine Chance! Ihr werdet es bestimmt nicht bereuen.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Ein wichtiges, aber auch erschütterndes Buch

Das Mädchen mit dem Poesiealbum
0

Achtung: Triggerwarnung: NS-Zeit, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch

1942: Lien ist 8 Jahre alt, als sie von ihrer Familie aus Den Haag weggeschickt wird. Liens Eltern sind Juden und versuchen auf diese ...

Achtung: Triggerwarnung: NS-Zeit, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch

1942: Lien ist 8 Jahre alt, als sie von ihrer Familie aus Den Haag weggeschickt wird. Liens Eltern sind Juden und versuchen auf diese Art und Weise ihre Tochter zu retten. Ein Widerstandsnetzwerk bringt sie in Sicherheit. Zunächst wechselt sie relativ schnell die Orte, immer wieder entkommt sie nur relativ knapp. Am bedeutendsten für sie persönlich war ihr Aufenthalt bei der Familie van Es. Das Mädchen fühlt sich hier sehr wohl, doch als ihr Versteck droht aufzufliegen, muss sie wieder woanders hin. Sie wechselt noch oft den Ort, doch an einem ist es am schlimmsten. Dort muss sie hart arbeiten und wird vom „Onkel“ vergewaltigt. Sie muss, wenn man so will, zwischen Vergewaltigung und dem sicheren Tod wählen. Eine schreckliche und kranke Entscheidung, noch dazu sagt ihr der „Onkel“ immerzu sie habe es „selbst gewollt“.

Im Verlauf des Jahres 1945 kann Lien endlich diesen Ort des Grauens hinter sich lassen und zu den van Es zurückkehren, die sie adoptieren. Ihre eigene Familie wurde in Auschwitz ermordet. 

Doch damit ist Liens Geschichte nicht, wie man denken könnte vorbei. 

Dieses Buch ist in mehrerlei Hinsicht eine Biographie. Es erzählt die Geschichte eines Mädchens, dass in der NS-Zeit in mehr als einer Art und Weise die Hölle durchgemacht hat und die Geschichte einer Familie. Bart van Es wusste bis 2014 nicht, was Lien de Jong damals hat durchmachen müssen, warum sie zwar von seiner Familie adoptiert worden war, aber seine Großmutter den Kontakt zu ihr in den 1980er Jahren abgebrochen hatte, wodurch Bart sie erst 2014 kennenlernte. 

Es handelt sich hierbei nicht um einfach „noch eine Biographie aus der NS-Zeit“, wie vielleicht manch einer denken mag. Es ist nicht eine Geschichte, wie man sie schon unzählige Male gelesen hat. Diese Geschichte ist ganz anders. Sie ist außergewöhnlich, tragisch, schrecklich und beleuchtet ein Kapitel der Geschichte, dass bis heute noch nie thematisiert wurde. 

Liens Leben wird über 1945 hinaus erzählt. Wie sie versuchte, ein normales Mädchen zu sein, das Trauma aber nicht abschütteln kann, wie sie eine junge Frau wurde, später heiratete und über allem der Schatten ihrer Vergangenheit lauerte. Die Handlung umfasst natürlich mit Unterbrechungen die Jahre 1941-2017. Immer wieder im Wechsel zwischen Liens Geschichte und Barts Treffen mit ihr in der Gegenwart, seinen eigenen Nachforschungen und Hintergrund Informationen über die jüdische Geschichte in den Niederlanden und der Verfolgung und Vernichtung der dortigen Juden. Allein schon bei den Zahlen, die Bart van Es nennt, wird einem übel: 80% der Niederländischen Juden wurden während der Besatzungszeit ermordet, prozentual gesehen mehr als in jedem anderen westeuropäischen Land, mehr sogar, als in Deutschland. Gleichzeitig ist es aber auch faszinierend die kleinen Anekdoten über Widerstandskämpfer zu lesen, die ihr eigenes Leben riskierten, um andere zu retten.

Bart van Es ist ehrlich, er färbt die Rolle seiner Familie nicht schön und versucht nicht sie als makellose Helden darzustellen. An einer Stelle, schreibt er zum Beispiel explizit, dass er nicht weiß, was damals geschah, er aber die Geschichte aus der Sicht von Lien erzählt, also hier ihrer Sichtweise folgt.

Die Gestaltung des Buches gefällt mir sehr. Auf dem Cover ist Lien zu sehen, die Rückseite ist wie eine Seite ihres Poesiealbums verziert. Nimmt man den Schutzumschlag ab kommt ein strahlend weißes Buch zum Vorschein und wenn man die Geschichte im Hinterkopf behält, die dieses Buch enthält ist das irgendwie krank und passend zugleich. Unschuldiges weiß für die Geschichte eines Mädchens, dass in mehr als einer Hinsicht zum Opfer gemacht wurde.


Fazit: Es ist wahrlich kein leichtes Buch. Liens Geschichte ist schrecklich, tragisch, faszinierend und vor allem: wichtig! Gerade in unserer heutigen Zeit, in der es Menschen gibt, die behaupten, das Vergangene sei vergangen und sollte auch nicht mehr „aufgewärmt“ werden oder noch schlimmer der Holocaust verharmlost wird und auf Social Media Seiten Sätze zu finden sind, in denen das Vokabular der damaligen Zeit eingesetzt wird auf die aller widerlichste Art und Weise, gerade jetzt sollten wir uns alle vor Augen führen, dass das, was damals geschah nicht einfach vergessen werden darf, nur weil immer mehr Zeitzeugen versterben. Dieses Buch zeigt, dass es auch nicht nur Deutsche Geschichte ist, die davon berührt ist, sondern ebenso auch die der Nachbarländer, wie hier der Niederlanden. 

Dieses Buch ist kein locker flockiger Roman, sondern ein Tatsachenbericht in einen angenehmen Schreibstil gekleidet aber trotzdem nicht weniger erschreckend und nicht weniger wahr. Ich hoffe ich kann durch diese Rezension den ein oder anderen dazu bewegen dieses kleine Stück vergessene Geschichte zu lesen und gegen das Vergessen anzukämpfen. 

Hesseline de Jong, wie Line mit vollem Namen heißt, hat meinen vollsten Respekt und meine Bewunderung dafür, dass sie Bart van Es gestattet hat, ihre Geschichte für die Nachwelt aufzuschreiben. Ihm zolle ich ebenfalls Respekt dafür, dass er eben nicht den leichten Weg bei diesem Buch gegangen ist, sondern bewusst niemanden geschont hat.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Nicht umsonst bis heute Kult

Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
0

Achtung: Band 1 einer Reihe!

Harry Potter ist fest davon überzeugt ein vollkommen normaler Junge zu sein. Gut, ein normaler Junge, dem zugegeben, immer wieder mal unerklärliche Dinge passieren, aber dennoch ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!

Harry Potter ist fest davon überzeugt ein vollkommen normaler Junge zu sein. Gut, ein normaler Junge, dem zugegeben, immer wieder mal unerklärliche Dinge passieren, aber dennoch nichts Besonderes. Nie im Leben hätte er damit gerechnet, dass an seinem elften Geburtstag ein riesiger Mann namens Hagrid bei ihm auftauchen und ihm eröffnen würde, dass er in Wirklichkeit ein Zauberer ist. Ein Zauberer, der von nun an, wie alle jungen Zauberer ab elf Jahren, die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei besuchen würde. Die Welt der Hexen und Zauberer ist so vollkommen anders, als alles, von dem er je bei seiner lieblosen Verwandtschaft, bestehend aus Onkel, Tante und Cousin, zu Träumen gewagt hatte.

Womit Harry aber am wenigsten in dieser faszinierenden Welt gerechnet hätte ist die Tatsache, dass er berühmt ist. Jeder Erwachsene und jedes Kind kennt seinen Namen. Der Grund dafür ist, dass er etwas geschafft hatte, was noch nie jemandem gelungen war: er hatte als Baby den Todeshauch überlebt, der seine beiden Eltern umgebracht hatte. Niemand konnte sich erklären wie er das geschafft und noch dazu den gefährlichsten schwarzen Magier aller Zeiten bezwungen hatte.

Bald schon findet Harry Freunde und auch Feinde. Neben dem anspruchsvollen Unterricht dauert es nicht lange, bis Harry ein Geheimnis entdeckt, dass ihn in große Schwierigkeiten bringt. Doch er hat keine Wahl, jemand muss etwas tun und da niemand außer seinen Freunden Ron und Hermine ihm glaubt, was er entdeckt hat, müssen sie ihr Leben riskieren um Hogwarts zu retten.



Ich habe „Harry Potter und der Stein der Weisen“ das erste Mal mit 8 Jahren gelesen und ich liebe die Buchreihe bis heute. Es sind keine reinen Kinderbücher. Der Schreibstil ist so gehalten, dass auch Erwachsene ihren Spaß an diesem Buch haben.

Die Reihe lebt von ihren extrem sympathischen Charakteren und den so schön hassenswerten „Bösewichten“ und zwielichtigen Figuren, bei denen man bis zum Ende des letzten Buches nicht weiß, ob sie nun „gut“ oder „böse“ sind.

Ebenso außergewöhnlich ist die Welt, die hier entworfen wird. Mit so viel Liebe zum Detail und Fantasie wird eine Parallelgesellschaft gezeichnet, die genug Bezugspunkte zu unserer Welt hat, um real zu wirken.



Ich denke es wird kaum noch jemanden geben, der die Bücher noch nicht gelesen hat, aber falls doch: Das Ende könnte für sehr kleine Kinder etwas zu viel sein, also würde ich Eltern raten, das Buch erst einmal allein zu lesen. Es eignet sich meiner Meinung nach hervorragend zum Vorlesen. Als ich 8 Jahre alt war, haben mir meine Eltern die erste Hälfte vorgelesen, die zweite habe ich dann unserem Hund vorgelesen.

Das Buch hat mit dem Film nur die Grundhandlung gemein. Das Buch ist nochmal um Längen besser. Die Charaktere sind anders angelegt und der Fokus liegt weniger auf Harry als Superheld, sondern mehr auf der Freundschaft zwischen ihm und seinen Freunden und deren zusammenarbeiten und zusammenhalten, um die Probleme zu bewältigen. Wer bislang nur die Filme kennt, wird im Buch einige „zusätzliche Szenen“ entdecken, die aber meiner Meinung nach wirklich schön sind!


Wer das Buch gern als Hörbuch hören möchte, der muss sich zwischen zwei Sprechern entscheiden: Rufus Beck, der meiner Meinung nach eher kinngerecht spricht, also mit stark verstellten, tendenziell ziemlich schrillen und hohen Stimmen und Felix von Manteuffel, der mir persönlich angenehmer ist, weil er relativ ruhig spricht und die Stimmen nicht ganz so laut und schrill werden lässt.

Ich mag die Hörbücher sehr gerne.

Es handelt sich zwar um eine Reihe, aber alle Bände sind in sich abgeschlossen. Jeder Band bis auf den letzten umfasst ein Schuljahr in Hogwarts.



Fazit: Ich liebe die Harry Potter-Reihe. Ich denke eine Rezension war schon längst überfällig. Für mich ist „Harry Potter und der Stein der Weisen“ nicht nur eine Ansammlung von Kindheitserinnerungen, sondern einfach eine unglaublich schöne und faszinierende Geschichte, die ich bis heute, über 20 Jahre später noch mit Begeisterung lese. Ich möchte sie wirklich jedem ans Herz legen!

Veröffentlicht am 20.11.2019

Sehr spannend und eine wirklich schöne Auflösung

Er wird dich jagen
2

Achtung: Band 2 einer Reihe!

Carmen ist eine erfolgreiche Autorin, sie schreibt Bücher über Serienmörder. Sie möchte die Weihnachtstage in einer Hütte weit weg von allem verbringen, doch eines Tages findet ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!

Carmen ist eine erfolgreiche Autorin, sie schreibt Bücher über Serienmörder. Sie möchte die Weihnachtstage in einer Hütte weit weg von allem verbringen, doch eines Tages findet sie auf ihrer Veranda einen Umschlag mit Fotos toter Frauen und einer Drohung. Die Polizei weigert sich ihr zu helfen, also bleibt ihr keine Wahl, als sich an Griff zu wenden.

Griff ist ein Technikgenie. Er hat ein Programm geschrieben, mit dessen Hilfe Serienmörder überführt werden können, so auch der aus Carmens Buch. Sie wollte ihn für ein neues Projekt interviewen, doch er weigerte sich mit ihr zu sprechen, also kontaktierte sie ihn inkognito mit fatalen Folgen. Beide entwickelten Gefühle füreinander, die, als Carmens Tarnung aufflog für zwei gebrochene Herzen sorgten. Nun ist Griff der einzige der Carmen helfen kann. Doch er traut ihr nicht. Gleichzeitig kann er aber auch die Anziehungskraft zwischen ihnen nicht einfach ignorieren.

Der Hunter, der Jäger, wie sich der Killer nennt, hat mehrere Schüler ausgebildet, sie alle seinen Befehlen folgen und wie er junge, weiße blonde Frauen töten. Er bezeichnet Carmen als seine Muse.

Bald verdichten sich die Hinweise, dass derjenige, der Carmen verfolgt, sie nicht erst durch ihre Bücher kennengelernt hat. Er weiß Dinge aus ihrer Kindheit, die er nicht wissen kann. Was ist da los?



Ich hatte von Anfang an Gänsehaut. Zum einen ist es extrem bedrohlich, wenn mitten im Nirgendwo plötzlich solche Fotos samt Drohung auftauchen, aber noch schlimmer ist es, wenn die Polizei sich weigert der bedrohten Person zu helfen. Das hat mich echt fassungslos gemacht. Ich meine gut, es ist ihr Recht wütend zu sein, wenn sie ihrer Meinung nach falsch in Carmens Büchern dargestellt werden, trotzdem sollten sie sich verpflichtet fühlen wenigstens ihren Job zu machen, es geht schließlich um mindestens ein Menschenleben - und die Leben der Opfer und potentiell zukünftigen Opfern. Da kann man echt nur hoffen, dass das bei uns nie der Fall sein wird.

Das Buch ist in meinen Augen weniger ein klassischer Thriller, sondern mehr das, was früher mal „Lady-Thriller“ hieß, also ein Thriller mit Liebesgeschichte, in dem diese aber einen sehr großen Anteil an der Handlung hat. Mich stört das allerdings überhaupt nicht, ich mag diese Art Bücher, allerdings könnte jemand, der einen klassischen Thriller erwartet enttäuscht sein, deswegen erwähne ich es explizit.

Mir waren die Protagonisten beide sehr sympathisch. Ich bin zwar relativ schnell darauf gekommen, welche der potentiellen Verdächtigen „schuldig“ sind, aber die Motive waren dann doch eine Überraschung.

Das Buch war durchweg spannend und die Auflösung überraschend genug. Was mir besonders gut gefiel war auch der Epilog mit einer weiteren Auflösung. Dadurch wurde das Buch „rund“ und alle offenen Fragen beantwortet.



Fazit: Wer einen Thriller mit einer großen Portion Liebesgeschichte lesen will, ist hier genau richtig! Leider wird nicht kommuniziert, dass dieses Buch einen Vorgänger hat, in dem es um Griffs besten Freund und seine mittlerweile Frau Jaci geht. Das hat zwar beim Lesen dieses Buches nicht gestört, hätte ich es aber gewusst, hätte ich deren Buch zuerst gelesen.

Also: Achtung: „Er wird dich finden“ ist der Vorgänger dieses Buches, in dem Sinne Band 1 der Reihe. „Er wird dich jagen“ ist Band 2.

Ich werde definitiv auch Band 1 der Reihe lesen, mir hat der Schreibstil und die Handlung sehr gut gefallen: ich will mehr!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Atmosphäre