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Veröffentlicht am 13.07.2023

Mir hat es noch besser gefallen, als Band 1, aber ich habe auch Kritik

Twisted Games
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Achtung: Band 2 einer Reihe, unabhängig lesbar, aber mit Überschneidungen zu Band 1!

Bridget ist eine Prinzessin – und das ist keineswegs so toll, wie viele immer denken. Ihr Leben Zuhause wurde sehr ...

Achtung: Band 2 einer Reihe, unabhängig lesbar, aber mit Überschneidungen zu Band 1!

Bridget ist eine Prinzessin – und das ist keineswegs so toll, wie viele immer denken. Ihr Leben Zuhause wurde sehr stark durch das öffentliche Interesse eingeschränkt, sodass sie ihre Studienzeit in den USA sehr genoss. Doch mit ihrer Freiheit ist es teilweise vorbei, als ein neuer Bodyguard bei ihr anfängt. Ständig gehen sich die beiden gegenseitig auf die Nerven und es wäre so viel leichter, ihn wegen seiner ständigen Verbote zu hassen, wenn er nicht so gut aussehend und manchmal beinahe süß wäre. Eine Beziehung zwischen ihnen ist jedoch absolut undenkbar, egal, wie heftig die Funken fliegen! Als Prinzessin von Eldorra muss sie einen Adligen heiraten. Und das alles wird noch viel komplizierter, als ihr Bruder auf den Thron verzichtet und Bridget zur Kronprinzessin wird. Wofür wird sie sich entscheiden? Für die Liebe oder für die Krone?


Ich muss ehrlich zugeben, ich habs nicht so mit erfundenen Königreichen und allgemein erfundenen Ländern. Ich hatte anfangs etwas Sorge, ob mir das Buch gefallen würde. Aber ich wurde direkt von den ersten Sätzen hineingesogen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen – selbst dann nicht, als es mich etwas aufgeregt hat.

Bridget tat mir leid. Sie wäre am liebsten keine Prinzessin. Sie möchte einfach nur ein ruhiges, normales Leben führen und wie ihre besten Freundinnen sein. Aber gleichzeitig käme es ihr nie in den Sinn, der Krone vollkommen den Rücken zu kehren. Ihre Familie ist ihr sehr wichtig, vor allem, da sie ihre Eltern so jung verlor. Gleichzeitig ist sie sich dessen bewusst, dass sie auf „hohem Niveau“ jammert, denn es geht ihr in vielen Bereichen viel besser, als vielen anderen Menschen auf der Welt. Doch dieses Gefühl, sich in einem goldenen Käfig zu befinden, will nie ganz verschwinden. Der Druck, die Erwartungen sind immer da.

Rhys hat sein eigenes Päckchen zu tragen und je mehr man darüber erfährt, desto besser kann man ihn und sein Verhalten verstehen. Er kann ein A… sein und oft wirkt sein Bestehen auf Sicherheitsmaßnahmen und Bridgets Verzicht auf vieles, was andere in ihrem Alter tun, extrem, aber dann wieder kann er unheimlich süß und sensibel sein.

Es knistert heftig zwischen ihnen. Allerdings fand ich einige der Streitereien am Anfang recht kindisch. Es geht hoch her zwischen ihnen und manchmal wurde es mir zu dramatisch. Andererseits kann man ihre jeweilige Reaktion auch irgendwie verstehen, nur fällt sie eben manchmal schon etwas heftig aus, bzw. wäre es leichter, wenn sie mehr miteinander reden würden, wenn es Probleme gibt.

Manchmal standen sie mir auch etwas arg lang auf der Leitung, obwohl manches recht offensichtlich war.

Was mir richtig gut gefiel, war nicht nur die Chemie zwischen den beiden, sondern auch die Einbindung ihrer Freundinnen, die, wie in Avas Fall, entweder bereits ihr eigenes Buch bekamen, oder noch bekommen werden, wie bei den anderen.


Fazit: Mir gefiel das Buch wirklich richtig gut. Ab und an war es mir zu dramatisch und gerade zu Beginn auch zu kindisch, aber ich mochte die Protagonisten und ihre Entwicklung. Ebenso gefiel mir die Geschichte an sich, obwohl mir beide manchmal etwas zu schwer von Begriff waren und manches hätte deutlich einfacher und schneller gelöst werden können.

Trotzdem hat mich das Buch wirklich von Anfang an gepackt und ich bin praktisch durch die Seiten geflogen. Aber ich habe eben auch ein bisschen Kritik, weswegen es von mir 4,5 Sterne bekommt. Ich mochte es aber noch lieber, als Band 1 der Reihe!

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Mir war das Buch leider zu konstruiert und voller Logiklücken

Zwei Fremde
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Am letzten Tag der Saison – und ihrem letzten Arbeitstag dort überhaupt – wird das Highlands Hotel, in dem Remie Yorke als Managerin arbeitet von einem Schneesturm getroffen. Kein Telefon, kein Internet ...

Am letzten Tag der Saison – und ihrem letzten Arbeitstag dort überhaupt – wird das Highlands Hotel, in dem Remie Yorke als Managerin arbeitet von einem Schneesturm getroffen. Kein Telefon, kein Internet – dafür aber wenigstens ein Notstromaggregat. Doch es kommt noch schlimmer. Ein Mann klopft an die Tür und gibt sich als Polizist aus. Ein Konvoi, der einen gefährlichen Gefangenen aus dem nahegelegenen Gefängnis verlegen sollte, ist verunglückt und der Gefangene höchstwahrscheinlich entkommen. Remie lässt den Mann rein und versucht mit seiner Hilfe, ihre Gäste zu schützen. Doch dann klopft es erneut. Wieder ein Mann, wieder gibt er sich als Polizist aus – als derselbe Polizist, den Remie zuvor einließ. Was soll sie tun? Hat sie einen echten Polizisten ins Hotel gelassen, oder den Häftling? Steht der echte Polizist vor ihrer Tür, oder der Häftling? Lässt sie ihn rein, oder nicht?


Die Ausgangslage klingt total interessant und ich habe mich auf spannende Lesestunden mit einem Thriller gefreut, bei dem mein Puls in die Höhe jagt. Leider wurde ich aber enttäuscht.

Der Klappentext ist in meinen Augen ein wenig irreführend, denn als Remie den ersten Mann einlässt, weiß sie ja noch nichts von dem anderen. Im Prinzip geht es darum, ob Remie dem zweiten Mann glaubt oder nicht. Das ist trotzdem eine sehr spannende Frage, wird aber meiner Meinung nach eher langweilig umgesetzt.

Der Plot ist insgesamt sehr konstruiert. Es steckt immer und überall mehr dahinter. Gleichzeitig gab es aber auch von Anfang an Logiklücken. Zum Beispiel will Remie ja angeblich ihre verbliebenen Gäste schützen – eine davon wird vermisst, aber an die wird im weiteren Verlauf sehr lange kein Gedanke mehr verschwendet. Da draußen tobt ein Schneesturm und schon bevor die Kommunikation mit draußen nicht mehr möglich ist, sorgt sich Remie nicht um diesen Gast. Das fand ich unlogisch.
Insgesamt steckt immer mehr hinter allem, was per se ja auch nicht verkehrt ist. Aber es sind zu viele Zufälle. Das geht auf Kosten der Logik.

Ich wurde mit den Protagonisten nicht warm. Ich blieb die ganze Zeit auf Distanz. Dazu kam, dass eben hinter allem noch mehr steckt und die versteckte Agenda beider bei mir nicht zu gesteigerter Sympathie führte.

Es ist durchaus spannend zu rätseln, welcher der beiden Männer denn nun der Polizist und welcher der Verbrecher ist. Aber für mich ging das in all dem Geschehen immer wieder unter, bevor es doch recht früh aufgelöst wurde.


Fazit: Leider konnte mich das Buch nicht begeistern. Ich hatte schlicht eine andere Art Geschichte erwartet. Ich hatte auf eine recht gradlinige Geschichte gehofft, überforderte Angestellte muss entscheiden, wen sie reinlässt, hat Angst um ihre Gäste und ihre eigene Gesundheit und weiß – vielleicht aus dem Radio – dass ein Häftling geflohen ist. Leider war die Geschichte aber komplett anders und für mich zu kompliziert angelegt. Vieles ergab für mich im Verlauf der Geschichte keinen Sinn mehr. Ja, am Ende war einiges davon zu etwas gut, aber es bringt nichts, wenn das nur rückwirkend Sinn macht, es muss auch beim Lesen, im Moment Sinn machen.
Die Auflösung empfand ich als zu konstruiert. Aber ich kann mit dem Ende leben.
Ich fand den Plot insgesamt leider extrem konstruiert und er steckte in meinen Augen voller Logiklücken. Das fand ich extrem schade.
Statt des erwarteten Kampfes Hotelangestellte + Gäste gegen Bösewicht ging das Buch in eine komplett andere Richtung. Ich konnte vieles nicht nachvollziehen und wurde auch mit den Protagonisten nicht warm.

Von mir bekommt das Buch 1,5 Sterne, leider war für mich nicht mehr drin.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Leider hat mich einiges gestört

Die kleine Bucht in Kroatien
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Achtung: Band 8 einer Reihe, aber unabhängig lesbar. Es wird aber von Protagonisten anderer Bände berichtet.

Maddie hat ihr Kunststudium beendet, findet aber keinen Job in ihrem Bereich und ihre Kunst ...

Achtung: Band 8 einer Reihe, aber unabhängig lesbar. Es wird aber von Protagonisten anderer Bände berichtet.

Maddie hat ihr Kunststudium beendet, findet aber keinen Job in ihrem Bereich und ihre Kunst schafft es auch nicht, sie über Wasser zu halten. Da kommt das Angebot ihrer besten Freundin Nina gerade recht: Maddie soll für zwei Wochen auf einer Yacht vor Kroatien Mädchen für alles sein. Job und Urlaub in einem – wie soll Maddie da Nein sagen? Doch obwohl Land und Leute Maddie verzaubern, machen es ihr die Gäste der Yacht nicht gerade leicht. Sie führen sich teilweise schrecklich auf und auch Ninas Bruder, Nick, ist da nicht viel besser – zumindest anfangs. War dieser Job vielleicht letztlich eine furchtbare Idee?


Ich mag diese Reihe extrem gern. Es ist jedes Mal, als würde man beim Lesen selbst Urlaub machen. Ich muss aber ehrlich sagen, dass es mir die Protagonisten in diesem Band alles andere als leicht gemacht haben.

Anfangs, vor Kroatien, war mir Maddie sympathisch. Doch zu Beginn des Tripps ging mir ihre Art Nick gegenüber auf die Nerven. Gut, ich kann verstehen, warum er es sich mit ihr versaut, er verhält sich schon wirklich wie ein totaler Obera…, aber trotzdem kommt Maddie in ihrer Art, ihn in seine Schranken zu weisen, ebenfalls nicht gut weg.
Später bessert sich das und beide holen Sympathiepunkte, aber so richtig warm wurde ich mit ihnen trotzdem nicht mehr.
Die Nebencharaktere sind ein ganz anderer Punkt. Es handelt sich bei den Gästen der Yacht um Mitglieder der High Society, sie sind reich und der Großteil von ihnen hält sich deswegen für etwas Besseres, vor allem Tara, Nicks Freundin und deren Freund-Feindin Cory. Die beiden verhalten sich Maddie gegenüber schrecklich und sehr respektlos. Ein anderer Gast, Simon, scheint Maddie angraben zu wollen, aber will er wirklich sie oder sich nur selbst etwas beweisen?

Kroatien wird sehr schön beschrieben. Man lernt etwas über die Küstenorte, die Kultur und das Essen. Allerdings steht das Drama auf der Yacht im Vordergrund.

Was mich sehr gestört hat, war, dass einem einiges einfach vor die Füße geworfen wurde, ohne Erklärung. Zum Beispiel Nicks Beziehung mit Tara. Er verteidigt ihr Verhalten immer wieder, aber man erfährt nicht, was er an ihr findet. Ganz zu Beginn lernen sie einander ja kennen, aber das war vollkommen ohne Tiefgang. Warum ließ er sich auf eine Beziehung mit ihr ein? Was sieht er in ihr? Warum bleibt er bei ihr? Nichts davon wird behandelt.
Was mich ebenso gestört hat, war das viele Drama. Ja, einiges war notwendig, um die Models als nervige, verzogene Gören darzustellen, aber insgesamt, war es mir einfach zu viel. Und das Drama kurz vor Schluss war mir zu kindisch, klischeehaft und unnötig.


Fazit: Ich mag diese Reihe sehr gern, aber mit diesem Band hatte ich meine Probleme. Mir waren die Protagonisten nicht direkt unsympathisch, aber ich mochte sie nicht so gern, wie manch andere. Auch die Nebencharaktere strapazierten meine Nerven. Was ich schade fand, war, dass Tara so einseitig charakterisiert wurde. Sie war einfach das verzogene, nervige Balg. Ja, es wurde später noch etwas ergänzt, aber das erklärte nicht, was Nick an ihr fand. Warum war er überhaupt mit ihr zusammen? Das wurde komplett ausgelassen, auch in seinen Gedanken.
Trotzdem fand ich das Buch nicht schlecht, es war interessant und die Darstellung und Beschreibung von Kroatien macht Lust auf Urlaub.

Aber das viele Drama war mir insgesamt einfach zu viel. Das stand mehr im Fokus als Kroatien.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Mich hat das Buch sehr berührt

Love, theoretically
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Elsie ist theoretische Physikerin, hat einen Doktortitel und in der Forschung schon beachtliche Erfolge erzielt. Trotzdem hält sie sich mit professionellem Fake-Dating über Wasser. Ihre zahlreichen Jobs ...

Elsie ist theoretische Physikerin, hat einen Doktortitel und in der Forschung schon beachtliche Erfolge erzielt. Trotzdem hält sie sich mit professionellem Fake-Dating über Wasser. Ihre zahlreichen Jobs als Assistenzprofessorin werfen nicht genug ab, um davon zu leben. Die akademische Welt kann hart sein, aber als theoretische Physikerin ist es dreimal so hart und der Grund dafür steht Elsie plötzlich gegenüber, als sie um ihren Traumjob kämpft: Jack. Jack, der die theoretische Physik vor der ganzen Welt zu einer Lachnummer gemacht hat und dadurch daran Schuld ist, dass es kaum Fördergelder oder Jobs in der Wissenschaft gibt. Jack, der über Elsies Zukunft mitentscheiden wird und sie ständig verunsichert und auf die Palme bringt. Jack, der der Bruder eines ihrer Fake-Dates ist und denkt Elsie wäre Bibliothekarin. Jack, den Elsie hasst und nicht attraktiv finden will. Jack, der Elsie hasst und irgendwie, vielleicht, ein ganz kleines bisschen auch nicht.


Ich liebe ja die Bücher von Ali Hazelwood und hier ist das nicht anders. Sie schafft es jedes Mal wieder die Welt der Wissenschaft zum Leben zu erwecken und einen die Leidenschaft ihrer Charaktere für eben jene spüren zu lassen, ohne, dass man in Fachwörtern ertrinkt.

Elsie zum Beispiel forscht in einem Feld, das ich nicht verstehe, aber ich mochte sie trotzdem. Sie schlägt sich mit mehreren Jobs durch und wünscht sich verzweifelt, endlich in ihrem Feld Fuß zu fassen, was einfach nicht gelingen will. Jetzt lockt ihr Traumjob, aber ausgerechnet Jack steht dem im Weg.
Elsie ist ein vielschichtiger Charakter, was unter anderem auch daran liegt, dass sie aus vielen verschiedenen Elsies besteht. Sie schlüpft in unterschiedliche Rollen, um zu gefallen, denn das ist es, was ihr am wichtigsten ist. Sie will gefallen, gemocht werden, das Gefühl haben, gut genug zu sein. Warum das so ist, erfährt man auch recht bald und ebenso, dass sie es nicht abstellen kann – zumindest weiß sie nicht wie. Sie spielt zum Beispiel ihrer besten Freundin vor, ihre komischen Lieblingsfilme zu mögen, obwohl sie sie hasst, aus Angst, dass, wenn sie Ecken und Kanten zeigt, sie diese Freundin verlässt. Elsie bricht einem da echt mehrmals das Herz.

Aus Jack wird man lange nicht schlau. Er scheint Elsie nicht leiden zu können und spielt mit ihr. Er versucht sie bloßzustellen und begegnet ihr mit viel Abneigung. Doch dann ist er wiederum da, als sie Hilfe braucht. Und obwohl er ihren Fachbereich vor der ganzen Welt lächerlich gemacht hat, scheint er Elsie als Wissenschaftlerin doch irgendwie zu respektieren. Aber wie passen diese verschiedenen Fassetten von Jack zusammen? Gibt es vielleicht ebenso viele Jacks wie es Elsies gibt?


Fazit: Mir hat das Buch richtig, richtig gut gefallen. Mich hat es mehrmals zum Weinen gebracht. Mir tat Elsie einfach so furchtbar leid. Ich habe auch lange Zeit im Universitätsbereich verbracht und strebte dort eine Karriere an, daher weiß ich, wie schlimm das ist, sich mit schlecht bezahlten Stellen über Wasser halten zu wollen, in der Hoffnung, man bekommt vielleicht doch irgendwann eine Festanstellung, dabei werden die gern unter der Hand vergeben. Ohne Kontakte ist man aufgeschmissen und man weiß nie, ob die Kontakte einem wirklich wohlgesonnen sind, oder doch nur ihre eigenen Pfründe schützen.

Ich konnte sehr gut nachvollziehen, warum sie Jack so verabscheute. Auf ihn geht im Prinzip ihre akademische Leidensgeschichte zurück. Er hat die theoretischen Physiker lächerlich gemacht und deswegen bekommen die Experimentellen sämtliche Mittel und Stellen, und die Theoretiker – zu denen auch Elsie gehört – nichts.

Gleichzeitig hat sie mir aber vor allem dann das Herz gebrochen, wenn durch kam, warum sie ständig neue Versionen von sich erfand. Weil sie von klein auf das Gefühl hatte, nicht genug zu sein. Sie wollte nur geliebt werden, aber egal, wie perfekt sie sich machte, es reichte nicht. Ihre ständige Angst, als nicht gut genug befunden zu werden brach mir echt das Herz.

Aufgelockert wurde das Buch vor allem durch die haarsträubenden Pseudo-Entschuldigungen der Studenten, die sie ständig bekam. Ich hoffe wirklich, dass die der Fantasie der Autorin entspringen und nicht echt sind – fürchte es aber.

Mir war es stellenweise etwas arg dramatisch, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Ich mochte das Buch wirklich richtig, richtig gern, obwohl es mich stellenweise auch etwas runtergezogen hat, weil ich so stark mit Elsie mitgefühlt habe. Von mir bekommt es aber trotzdem 5 Sterne, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Wunderschön und heftig zugleich

Ich, Eleanor Oliphant
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Eleanor Oliphant ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem geregelten Leben, aber als sie bei einer Pflichtveranstaltung – andere Menschen nennen es ein geselliges Zusammensein – ihren Seelenverwandten entdeckt, ...

Eleanor Oliphant ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem geregelten Leben, aber als sie bei einer Pflichtveranstaltung – andere Menschen nennen es ein geselliges Zusammensein – ihren Seelenverwandten entdeckt, startet sie die Operation „Liebe“. Um ihrem Musiker aufzufallen, verändert sie ihr Äußeres und schmiedet Pläne, wie ihre gemeinsame Zukunft wohl aussehen könnte. Gleichzeitig muss sie sich aber auch mit dem Alltag, ihrer nervigen Mummy und ihrem noch nervigeren neuen Kollegen herumschlagen. Aber warum mag sie ihn, obwohl er so nervig ist?


Dieses Buch wirkt auf den ersten Blick wie ein locker flockiger Liebesroman, aber das ist es nicht. Es steckt sehr viel mehr in diesem Buch und einiges davon, bricht einem das Herz.

Eleanor ist sehr, sehr eigen. Sie wirkt teilweise wie aus der Zeit gefallen. Alles muss immer auf eine ganz bestimmte Art gemacht werden. Die Art, wie ihre Mummy meint, dass es gemacht werden muss. Man merkt aber recht schnell, dass es sich dabei nicht um eine liebevolle Mutter-Tochter-Beziehung handelt. Es gibt so einiges, das Eleanor erfolgreich verdrängt hat und das im Verlauf des Buches an die Oberfläche kommt.

Obwohl Eleanor so merkwürdig ist und teilweise komplett weltfremd ist, muss man sie meiner Meinung nach einfach mögen. Sie ist so oft unfreiwillig komisch und lebt in ihrer eigenen Blase. Sie eckt andauernd mit dem Rest der Welt an, aber auf ihre ganz eigene Art und als Leser:in wird man sehr gut unterhalten.

Ich habe das Buch als Buch begonnen und bin dann nach dem reinhören zum Hörbuch gewechselt. Ich rate dringend zum Hörbuch. Die Sprecherin hat Eleanors Art so wunderbar eingefangen und spricht sie genau so, wie ich mir Eleanor vorgestellt habe. Dickes Lob!

Immer wieder agiert Eleanor auf eine Art, die man nicht ganz nachvollziehen kann – was man, so denke ich, aber auch nicht soll. Sie soll auch beim Leser anecken. Man soll, wie ihr neuer Kollege, Fragen stellen.

Als durch die Auflösung herauskam, was Eleanor alles verdrängt hat, bricht einem für sie das Herz. Diese liebeswerte schräge Frau hat wirklich Heftiges erlebt. Und ihre Art, ständig in allem das Positive zu sehen, vor diesem Hintergrund, macht demütig.


Fazit: Ja, stellenweise ist das Buch etwas langatmig. Ja, manchmal ist es auch ein kleines bisschen zäh. Ja, die Protagonistin ist seltsam. ABER ich fand das Buch trotzdem richtig, richtig, richtig gut. Gerade weil die Protagonistin so seltsam ist. Eleanor ist eine Protagonistin, die man einfach mögen muss. Sie ist komisch und seltsam und weltfremd und eigen und eckt andauernd an, aber sie ist auch unheimlich stark und wie ich finde inspirierend.

Sobald man aber erfährt, was sie verdrängt und erlebt hat in ihrer Kindheit, bricht einem für sie das Herz. Das ist wirklich heftig und nimmt einen als Leser:in mit.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne – und ich rate dringend zum Hörbuch, die Sprecherin hat Eleanor in meinen Augen perfekt getroffen.

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