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Veröffentlicht am 06.09.2021

Teilweise wirklich süß, aber ich habe auch Kritik

Das Avery Shaw Experiment
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Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Avery Shaw liebt ihren besten Freund und quasi Zwilling Aiden schon sehr, sehr lange. Doch der tritt ihre Liebe mit Füßen und wirft sie einfach ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Avery Shaw liebt ihren besten Freund und quasi Zwilling Aiden schon sehr, sehr lange. Doch der tritt ihre Liebe mit Füßen und wirft sie einfach aus seinem Leben, weil er jetzt eine Freundin hat und die das so will. Avery ist am Boden zerstört und droht zu zerbrechen. Allerdings ist da auch Grayson, Aidens älterer Bruder und der sieht sie plötzlich mit ganz anderen Augen. Als Avery beschließt ihren Liebeskummer in ein Science-Fair-Projekt zu verwandeln, wird er ihr Partner. Dumm nur, dass er das Ganze absolut nicht als wissenschaftliches Experiment ansieht, denn sein Ziel ist es nicht, dass Avery am Ende ihren Liebeskummer vergisst, sondern, dass sie sich in ihn verliebt.


Der Anfang es Buches (und auch ab und an mal eine Stelle mittendrin) ist gewöhnungsbedürftig. Wann immer es um das Experiment geht, also Teile davon in Worte gefasst werden, klingt es einfach seltsam.
Aber Grayson hat sich ganz schnell zu meinem Liebling gemausert. Anfangs hält man ihn für einen typischen Highschool-Sportler: heiß, beliebt, eingebildet, arrogant und nervig. Aber er ist viel, viel mehr als das. Grayson kann echt nervig sein, ja, aber er kann auch sehr süß sein. Als sich seine Gefühle für Avery verändern, verändert auch er sich. Seine übliche Nummer funktioniert hier nämlich nicht. Avery stammt – um es überspitzt auszudrücken – vom Planeten der Nerds und er spricht nicht mal die gleiche Sprache wie sie. Aber was er hat ist ein sehr ausgeprägtes Einfühlungsvermögen – meistens.
Avery ist einerseits ein Nerd und sehr auf Wissenschaft und dergleichen fixiert. Immer wieder sehr logisch und sachlich. Andererseits ist sie aber auch ein 16-jähriges Mädchen und manchmal wirklich sehr mädchen. Manchmal konnte ich echt nur den Kopf über sie schütteln und ihre Gedanken waren mir zu jung.

Während Grayson zwar einen auf total cool macht, aber in Wirklichkeit sehr erwachsen ist, obwohl er auch gern mal blöde Witze reißt, ist Avery einfach sehr, sehr jung und naiv. Gleichzeitig ist sie schüchtern und hat mit einer Angststörung zu kämpfen.

Aiden – das Objekt der Begierde – ist 99% des Buches ein A…! Anders kann ich es nicht ausdrücken. Obwohl ich letztlich verstehe, was das Buch einem da vermitteln will, ist meiner Meinung nach einfach zu viel passiert. Ich kann ihm jedenfalls nicht vergeben und würde ihn gern irgendwo runterschubsen.

Mir war die Wendung zu vorhersehbar. Ich fand zwar die Erklärung dafür gut, aber ich hätte mir etwas überraschenderes gewünscht.


Fazit: Mir hat das Buch gut gefallen. Ab und an fand ich die Ausflüge in den Bericht zum Science-Fair-Projekt irritierend, aber Grayson hat das meistens wieder ausgeglichen. Er war mir ehrlich gesagt sympathischer als Avery, sie war mir zu jung und zu mädchen und ging mir damit immer wieder auch auf die Nerven.
Die Idee mit den Trauerphasen finde ich super, aber mir war es regelmäßig zu dramatisch.
Die Wendung empfand ich als zu vorhersehbar und ich fand es schade, wie sich manches in dem Bereich bis kurz vor Schluss entwickelt hat.
Es werden wichtige Themen behandelt, aber auf mich wirkt es manchmal so, als würde die Message dahinter lauten: „streng dich halt ein bisschen an dann klappt das schon“ oder „nimm ne Pille und krieg dich ein“. Ich weiß nicht, ob das an mir lag, aber so kam es bei mir immer wieder an.

Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen und bekommt von mir 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Einfach nur "Aww!" - so unglaublich süß und schön!

When you look at me
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Xavier hat Probleme mit Menschen – das ist ihm mehr als bewusst. Und er weiß auch, dass er diese Probleme niemals allein lösen kann. Ein glücklicher Zufall sorgt dafür, dass ihm die Lösung einfällt: Peyton. ...

Xavier hat Probleme mit Menschen – das ist ihm mehr als bewusst. Und er weiß auch, dass er diese Probleme niemals allein lösen kann. Ein glücklicher Zufall sorgt dafür, dass ihm die Lösung einfällt: Peyton. Peyton, die ihm schon in der Highschool mit Freundlichkeit begegnet ist und die ihm innere Ruhe schenkt. Also bietet er ihr einen Job als PR-Beraterin an, den sie – zum Glück! – auch annimmt. Ein anderes Problem bekommt er dafür nicht so leicht gelöst: seine Gefühle für Peyton, die so gar nichts mit Professionalität zu tun haben. Er braucht sie an seiner Seite, nicht nur als PR-Engel, sondern auch für mehr. Aber wie soll das jemals gut gehen? Er weiß, was seine Ex über ihn gesagt hat und er weiß, dass Peyton mehr verdient hat als ihn.


Ich kann dieses Buch ganz leicht mit einem kurzen Wort beschreiben: „Aww!“ Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Wort – oder eher, diesen Laut von mir gegeben habe, während des Lesens, aber ich schätze, es waren so an die 2000 Mal.

Peyton ist nach außen hin immer gut gelaunt, freundlich und Aufmerksam, jederzeit und zu jedem, egal welchen Status derjenige hat. Sie schafft es, wie Xavier immer wieder betont, jedem Menschen das Gefühl zu geben, wichtig und bedeutend zu sein. Auch ihm.
Doch nur wenige wissen, wie es wirklich in Peyton aussieht. Und auch wenn Xavier und Peyton sehr, sehr viel Zeit miteinander verbringen und er sie wirklich kennt, ist auch ihm das wahre Ausmaß dessen, was in ihrer Gefühlswelt los ist, nicht bewusst. Peyton hat schon viele schwere Verluste verkraften müssen und neigt dazu sich die Schuld zu geben. Auch wenn jemand negativ auf sie reagiert oder sie das Gefühl hat, jemanden im Stich gelassen zu haben, auch wenn sie nichts daran ändern konnte, macht sie das fertig, weil sie immer das Gefühl hat, schuld zu sein. Ihr Lebensziel ist es, dass alle anderen glücklich sind. Aber wer kümmert sich dann darum, dass sie es ist?

Xavier ist ein Genie und ein Nerd. Er denkt sehr mathematisch und das merkt man auch bei seiner Wortwahl. Nicht immer bekommt er das, was in ihm vorgeht in die richtigen Worte gefasst und wirkt dadurch unbeholfen und manchmal auch kühl oder unnahbar. Doch wenn man sich wirklich auf ihn einlässt, ihm eine Chance gibt, dann entdeckt man einen Mann, der unglaublich süß sein kann. Seinetwegen habe ich so oft „Aww!“ von mir gegeben beim Lesen. Er ist wirklich eine glatte 100 auf der Schnucki-Prinz-Skala (die eigentlich nur bis 10 geht).


Fazit: Dieses Buch ist ein Liebesroman, der nicht nur eine Liebesgeschichte erzählt, mit all ihren Höhen und Tiefen und Problemen und dergleichen, sondern vor allem ist es eine Geschichte über zwei Menschen, die man einfach liebhaben muss. Peyton möchte man in den Arm nehmen und trösten und Xavier, der sein eigenes Päckchen zu tragen hat, ist einfach unbeschreiblich süß. Seine Art sich in seinem Kopf auszudrücken, wenn ihm seine Gefühle zu schaffen machen hat dafür gesorgt – neben seinem Verhalten –, dass ich ungefähr 2000 Mal „Aww!“ von mir gegeben habe beim Lesen.

Ein Beispiel: „Doch sobald Peytons Zunge seine berührte und sie stöhnte, gerieten die Algorithmen auf seiner Festplatte durcheinander und verursachten einen Kurzschluss. Als hätte sie einen Virus direkt in sein System geladen …“ (S. 109)

Und wer jetzt nicht dahinschmilzt, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Von mir bekommt das Buch 5 Sterne und eine ganz dicke fette Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Es gab sehr süße Szenen, aber ich habe auch Kritik

Amber Eyes - Mit dir für immer
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Sam ist ein Star. Mit seiner Boygroup hat er weltweit Erfolge gefeiert und jetzt will er seine Solo-Karriere starten. Doch in der Vergangenheit hatte er einige Probleme, darunter auch Drogen. Sein Manager ...

Sam ist ein Star. Mit seiner Boygroup hat er weltweit Erfolge gefeiert und jetzt will er seine Solo-Karriere starten. Doch in der Vergangenheit hatte er einige Probleme, darunter auch Drogen. Sein Manager gibt sich alle Mühe ihn zu unterstützen, aber er drängt Sam auch, sich einen Ausgleich zu dieser „künstlichen Welt“ des Showbusiness zu suchen und den Kontakt mit seinen alten Freunden wieder aufzunehmen. Letztendlich gibt Sam nach, nur um festzustellen, dass sein ehemaliger bester Freund, Paul, schon vor einigen Monaten dem Krebs erlegen ist. Das zieht Sam den Boden unter den Füßen weg, vor allem auch wegen Allie, Pauls Zwillingsschwester, die sich so sehr verändert hat. Der Schmerz hat sie gebrochen. Sam erkennt, dass er Allie nicht nur wieder in seinem Leben haben will, nein, er braucht sie sogar, aber vor allem will er, dass Allie wieder lernt das Leben zu lieben, so wie früher. Aber hat ein Weltstar wie er überhaupt eine Chance auf ein Stück Normalität in seinem Leben? Oder wird er alles für Allie nur noch schlimmer machen?


Ganz zu Beginn wirkt Sam wie ein launischer A… - so ein typischer Ex-Boygroup-Star, der es jetzt auf eine Solokarriere anlegt, aber dabei ins Schwimmen kommt. Er wirkt oberflächlich und schon allein die Tatsache, dass er seine besten Freunde so lange ignoriert und aus seinem Leben gestrichen hat, macht ihn alles andere als sympathisch. Eher das Gegenteil. Man gönnt ihm den Schock, als er von Paul erfährt und gibt sich zusammen mit Allie der rechtschaffenen Empörung über sein Verhalten hin.
Doch dann wird einem durch Allie auch klar, dass viel mehr in Sam steckt, als man es je erwartet hätte. Dass sein ganzes Verhalten eigentlich nur ein Schutzmechanismus ist, weil er hochsensibel ist und die Gefühle anderer ungefiltert abbekommt. Und man erkennt, dass Sam vielleicht gar kein A… ist, sondern einfach bloß verloren.

Allie leidet sehr. Sie und Paul standen sich näher als Geschwister, näher noch als Zwillinge, was sie ja auch waren. Paul war die andere Hälfte ihrer Seele und umgekehrt. Sein Verlust war schon hart genug, aber ihn leiden zu gehen, war noch schlimmer. Zudem lebt Allie mit der Angst, als sein Zwilling, ebenfalls dazu verurteilt zu sein, genauso zu sterben wie er. Wer weiß schon, ob sie nicht auch irgendwann Krebs bekommt? Ihr Risiko ist erhöht durch Paul. Und so bestimmen Trauer und panische Angst Allies Leben. Bis Sam wieder auftaucht. Dann kommen noch Wut und Mitgefühl dazu.

Aber die Situation ist schwierig. Einst war Allie in Sam verliebt, aber er hat nach einem Kuss ihr Herz gebrochen. Diese Zurückweisung sitzt tief. Andererseits lebt Sam in einer ganz anderen Welt. Ist da überhaupt Platz für Allie?


Fazit: Mir hat das Buch einerseits sehr gut gefallen. Ich mochte beide Protagonisten, obwohl ich mich anfangs mit Sam schwergetan habe. Es gab viele wirklich süße Szenen und ich fand es toll, wie mit dem Thema Trauer umgegangen wurde.
Ich konnte aber ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen, vor allem gegen Ende wurde es für mich manchmal zu sehr Klischee. Das Buch hat noch die Kurve gekriegt, aber es war knapp.
Was mich zudem gestört hat, waren die wirklich zahlreichen Fehler im Buch. Oft schienen es Tippfehler zu sein, aber manchmal auch mehr. Es ist einfach schade, wenn es einem so deutlich auffällt.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.08.2021

Vieles kommt mir aus meiner Familiengeschichte bekannt vor, allerdings habe ich auch Kritik

Wildtriebe
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Joanna, Tochter und Enkelin verlässt den Hof der Familie, um ein Jahr auf einem Hof in Afrika zu arbeiten. Sie will etwas von der Welt sehen, Abenteuer erleben, sich selbst finden, sich ausleben.
Ihr Weggang ...

Joanna, Tochter und Enkelin verlässt den Hof der Familie, um ein Jahr auf einem Hof in Afrika zu arbeiten. Sie will etwas von der Welt sehen, Abenteuer erleben, sich selbst finden, sich ausleben.
Ihr Weggang sorgt dafür, dass ihre Mutter daran erinnert wird, wie es damals war, als sie ihren Konrad heiratete und sie so gar keine Ahnung vom Hofleben hatte. Wie sie ihrer Schwiegermutter nichts recht machen konnte – das kann sie, wenn man ehrlich ist, bis heute nicht. Wie sie versuchte ihren Platz zu finden, ohne sich selbst zu verlieren.
Lisbeth versucht die Traditionen festzuhalten. Auf einem Hof wurden eben bestimmte Dinge auf eine bestimmte Art gemacht. Schon immer. Lisbeth hatte den Hof geerbt, nachdem ihre beiden älteren Brüder im Krieg gefallen waren und plötzlich musste sie alles allein bewältigen.


Man merkt bei dem Buch, dass es schwierig ist, wenn mehrere Generationen unter einem Dach leben. Joanna will zum Beispiel Abenteuer erleben, anstatt zu studieren, sie weiß es ja nicht einmal zu schätzen, dass sie Abitur machen durfte! Was hätte ihre Mutter darum gegeben, hätte man ihr das damals gestattet! Doch Mädchen mussten dankbar sein, wenn sie eine Lehre machen durften – Abitur! Das kam gar nicht in Frage.
Lisbeth kann auch nicht verstehen, warum die Enkelin ausgerechnet in Afrika auf einem Hof arbeiten will, wenn sie doch den Hof daheim wiederbeleben könnte. Alles ging den Bach runter, seit ihr Konrad diese Marlies angeschleppt hatte. Die war einfach nicht für das Hofleben geeignet! Ein piekfein herausgeputztes Modepüppchen, das auch noch arbeiten gehen wollte nach der Hochzeit, statt auf dem Hof zu helfen, dabei gab es da doch genug zu tun und nötig hatten sie das zusätzliche Geld auch nicht!

Es reiht sich Erinnerung an Erinnerung. Abwechselnd folgt man Marlies und Lisbeth, jeder Absatz entweder „Gegenwart“ oder verschiedene Stationen der Vergangenheit. Wäre das Buch in Kapiteln gegliedert worden, wäre mir die Orientierung leichter gefallen. So haben mich die Sprünge manchmal ziemlich rausgeworfen.

Aber mich hat das Buch vor allem an das erinnert, was mir meine Omas und meine Mutter von früher erzählt haben. Meine Urgroßeltern mütterlicherseits hatten einen sehr kleinen Hof, gerade groß genug, um beide Weltkriege zu überstehen. Aber alles im Dorf musste auf eine bestimmte Art und Weise gemacht werden. Meine Oma musste nach dem Krieg heiraten - das machte man eben so. Der kleine Hof verschwand, der Erbe, der Bruder meiner Oma war gefallen. Meine Mutter galt als Exotin im Dorf, weil sie auf die Handelsschule gehen durfte und später in der Stadt arbeitete. Das gab Getuschel! Und ich hatte schließlich alle Freiheiten Abitur zu machen und zu studieren - undenkbar noch für meine Mutter.
Auch meine andere Oma hat mir so einiges erzählt - bei ihr ging es aber um die Schwiegermutter, der sie nichts recht machen konnte. Sie konnte nicht "richtig" kochen, wusch die Wäsche falsch, kümmerte sich nicht richtig um ihre Kinder, etc.
Warum ich all das erzähle? Weil ich so gut nachvollziehen kann, wie schwierig die Situation damals war. Die Einschränkungen, die strengen Regeln durch die Dorfgemeinschaft und die Gesellschaft. Die kleinen Freiheiten, die man sich hart erkämpfen muss und immer wieder die Reibungspunkte mit der Elterngeneration, die eben ganz andere Vorstellungen hatten.

Fazit: Ich kann das meiste so gut nachvollziehen, was in diesem Buch geschildert wird. Marlies gibt sich Mühe, aber sie stammt aus einer anderen Welt. Sie kann Lisbeth nichts recht machen. Die lebt für den Hof und ihre Art zu Leben und kann nicht verstehen, warum Marlies ständig diesen modernen Kram anschleppen muss.
Ein Missverständnis jagt das nächste und beide denken, die jeweils andere lehnt sie ab und gibt sich keine Mühe. Dabei gibt es durchaus Momente der Anerkennung, doch keine von beiden macht den Mund auf.
Dazu kommen noch die strengen Regeln der Zeit, die es keiner der beiden Frauen je leicht gemacht haben. Jede Generation musste sich ihre kleinen Freiheiten hart erkämpfen, doch die hatten immer einen Preis und vieles war dennoch einfach nicht möglich. Während Lisbeth das Hofleben liebt, fühlt sich Marlies oft genug gefangen.
Joanna ist einerseits noch moderner und freiheitsliebender als ihre Mutter, steht aber ihrer Großmutter näher.
Wären die vielen Sprünge nicht gewesen und die fehlenden Kapitel wäre das Buch deutlich besser zu lesen gewesen, so musste ich mich immer erst mal orientieren.
Der Inhalt ist gleichermaßen faszinierend und ernüchternd. Letztlich ist das Buch ein Stück Geschichte, ein Zeugnis über zwei, streng genommen sogar drei Generationen von Frauen, deren Lebensumstände und Schwierigkeiten bald vergessen sein werden, obwohl sie so viele teilten.
Allerdings hat das Buch für mich einen Logikfehler.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne. Es liest sich sehr gut, aber die Art des Erzählens ist teilweise sehr speziell und nicht immer ganz einfach. Mir war das Buch insgesamt zu melancholisch. Ich kann die Konflikte nachvollziehen, aber könnte jetzt nicht sagen, dass mir die Protagonisten sympathisch waren. Zudem war das Ende nicht so ganz meins. Warum kann ich aber nicht verraten – ich will ja nicht spoilern.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Ich hatte meine Probleme mit dem Buch

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Triggerwarnung: Depression!

Billy will nur eins: in einem Museum arbeiten. Doch ihre Chancen stehen denkbar schlecht. Niemand will ihr eine Chance ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Triggerwarnung: Depression!

Billy will nur eins: in einem Museum arbeiten. Doch ihre Chancen stehen denkbar schlecht. Niemand will ihr eine Chance geben. Trotzdem will sie nicht aufgeben, sie hat immerhin nichts anderes.
Sie fühlt sich zu Cedric hingezogen, einem geheimnisvollen jungen Mann, der einen gewissen Ruf hat, mit Frauen nur ein einziges Mal ins Bett zu gehen und sie dann abzuhaken. Doch es steckt mehr dahinter, Cedric hat Depressionen und versucht durch seine Art nur, sich selbst und andere zu schützen.
Gleichzeitig bricht er aber für Billy diese sich selbst auferlegten Regeln. Die Frage ist nur, wie viel kann er ihr geben? Genug? Oder ist es am Ende Billy mit ihrer Vergangenheit, die alles zu zerstören droht?


Ich muss ehrlich zugeben, ich hatte meine Probleme mit dem Buch. Ich bin von Anfang an nicht so recht an die Charaktere herangekommen. Es gab Momente, in denen sie mir leid taten oder ich für sie wütend war, aber dennoch konnte ich ihnen nicht so nah kommen, wie sonst.

Billy wirkt auf den ersten Blick stark, unerschrocken, einzigartig und sehr lebendig. Sie sieht die Welt mit anderen Augen als die meisten, aber diese Weltsicht kommt nicht einfach so, sie hat einen Preis. Doch man erfährt erst ganz kurz vor Schluss was los ist – für mich war das zu spät. Für mich hat es nicht gepasst. Die Enthüllung kam zu plötzlich. Es gab zwar Andeutungen, dass sie irgendwelche Probleme hat, aber nie etwas auch nur ansatzweise Konkretes, dadurch wirkte es auf mich, als könne man ihr „Problem“ ohne Weiteres durch ein anderes ersetzen, es ist im Prinzip egal, was es ist – überspitzt ausgedrückt. Natürlich beeinflusst die Art des Problems die weitere Handlung, aber weil das so plötzlich kommt, habe ich dem ganzen kritisch gegenübergestanden, was dafür sorgte, dass für mich die große Wendung ganz, ganz kurz vor Schluss nicht mehr so überraschend kam, weil ich schon in die Richtung spekuliert habe.

Cedric hat Depressionen und das schon sehr lang. Ich fand es toll wie das Thema aufgenommen und dargestellt wurde. Es wird gezeigt, dass Depressionen mehr sind als einfach nur „Traurigkeit“.
Allerdings fand ich es schade, dass diese Episoden, die Cedric immer wieder hat, die Gewitter, wie er sie nennt, nur einmal auftreten im Verlauf der Handlung. Ich hätte es besser gefunden, wenn das häufiger der Fall gewesen wäre. So wirkte es auf mich, als wäre das nur zu Anschauungszwecken gewesen, als sollte dem Leser gezeigt werden „siehst du? Ist nicht so einfach, wenn er so eine Episode hat! Aber jetzt zurück zum Thema.“


Fazit: Ich fand es sehr gut, dass einige wichtige Themen in diesem Buch behandelt wurden, allerdings waren nicht alle für mich glaubwürdig. Vielleicht liegt das daran, dass ich immer eine gewisse Distanz den Protagonisten gegenüber empfunden habe. Klar gab es Momente, in denen sie mir leid taten und auch Momente, in denen ich für sie wütend war, aber ich war ihnen nie zu 100% nah.
Für mich war die Enthüllung mit Billy kurz vor Schluss zu plötzlich. Es war klar, dass da was kommt, aber was genau kam zu sehr aus heiterem Himmel. Für mich hat das einfach nicht gepasst und deswegen hatte ich schon eine Vermutung als die letzte große Wendung anstand.
Es geht um teilweise heftige Themen, aber einige kratzten meiner Meinung nach nur an der Oberfläche und wurden zu schnell abgehakt.

Ich fand es toll, dass wichtige Themen behandelt wurden, aber ich hatte einfach meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Von mir bekommt es knappe 3 Sterne.

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