Profilbild von Dark_Rose

Dark_Rose

Lesejury Star
offline

Dark_Rose ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dark_Rose über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2021

Buchabbruch – warum ich getan habe, was ich eigentlich sonst nie tue

Dark Horizons
0

Triggerwarnung: Vergewaltigung und Gewalt!

Achtung: SPOILER!


Ich habe bei Kindle Unlimited diesen Sammelband entdeckt und dachte mir, das klingt ganz nach meinem Beuteschema! Starke Männer mit traumatischer ...

Triggerwarnung: Vergewaltigung und Gewalt!

Achtung: SPOILER!


Ich habe bei Kindle Unlimited diesen Sammelband entdeckt und dachte mir, das klingt ganz nach meinem Beuteschema! Starke Männer mit traumatischer Vergangenheit, die vielleicht etwas schwierig sind, aber, wie es im Klappentext heißt, die Frauen, die sie lieben beschützen. Klingt doch schön, oder? Leider war der Inhalt aber in meinen Augen etwas ganz anderes.

Ich habe das erste Buch kurz vor Schluss abgebrochen. Normalerweise lese ich jedes Buch zu Ende, vor allem wenn ich schon fast fertig bin, aber hier konnte ich einfach nicht mehr.

Carmen bringt sich selbst in schlimmste Schwierigkeiten. Sie denkt, sie unterschreibt einen Vertrag als Tänzerin, doch in Wirklichkeit gerät sie dadurch in die Fänge von Menschenhändlern. Einer von ihnen, der Söldner Eamon. Er soll die Frau in das vorrübergehende Versteck bringen, sie unter Kontrolle halten, nackt ausziehen und Fotos von ihrem Körper an ihren neuen Besitzer schicken. Doch der lehnt Carmen ab, sie ist ihm mit ihren 19 Jahren zu alt – er bevorzugt sehr junge Mädchen. Jetzt soll Eamon sie „beseitigen“. Er hat eigentlich kein Problem damit. Er hat kein Mitleid mit Carmen, in seinen Augen ist sie selbst schuld, wenn sie blöd genug ist, nicht zu erkennen, worum es wirklich geht. Vielleicht weiß sie das sogar und hat sich in vollem Wissen um die Konsequenzen für Sex verkauft und weil jetzt alles nicht so läuft wie sie will, heult sie rum.
Doch Eamon kommt gar nicht dazu, Carmen zu töten, denn ihm fällt eine andere „Verwendungsmöglichkeit“ für sie sein. Er kann sie selbst benutzen. Es vermisst sie ja eh keiner.

In diesem Buch dreht sich alles um Gewalt. Eamon vergewaltigt Carmen, demütigt sie, erniedrigt sie, schlägt sie. Doch ihr scheint das zu gefallen und sie verliebt sich in ihn. Daraufhin rastet Eamon noch mehr aus und wird noch gewalttätiger, um ihr diesen Unsinn auszutreiben, nur um es gleich darauf wieder zu bereuen. Er weiß einfach nicht was er will. Er will, dass sie ihn hasst. Er will, dass sie nicht mit ihm ins Bett will. Er will aber auch, dass sie ihn will und liebt – irgendwie.

Ich weiß, es ist eine Dark Romance Reihe. Und ich weiß auch, dass es da oft moralisch fragwürdig zugeht und auch mal heftig wird. Was mich hier aber gestört hat war, dass null Gefühl da war. Eamon war einfach ein brutales A… und es hat ihm Spaß gemacht Carmen zu verletzen, zu dominieren und zu zerstören. Carmen hasst ihn erst, dann, ganz plötzlich findet sie es toll, vergewaltigt zu werden? Und noch plötzlicher liebt sie ihn?
Ja, Stockholm-Syndrom mag jetzt manch einer anführen, aber das hat damit in meinen Augen nichts zu tun. Ich fand diese Wendungen einfach unglaubwürdig. Sie kamen zu plötzlich und wurden nicht mit Gefühlen unterfüttert. Wenn man mehr an der jeweiligen Gefühlswelt hätte teilhaben dürfen, wäre das was anderes gewesen, dann hätte man das vielleicht nachvollziehen können, aber so war das einfach eine Aneinanderreihung von Gewalt, Demütigung, Vergewaltigung und gedanklichen Liebesbekenntnissen aus heiterem Himmel.

Es tut mir echt leid, aber das war absolut nicht meins.

Ich habe dann in den zweiten Band noch reingelesen, aber auch den habe ich nach einigen Seiten wieder abgebrochen. Es war mir klar, worauf es hinauslaufen würde. Graves schafft es nicht eins und eins zusammenzuzählen, worum es wirklich geht. Und Grisella ist unbeschreiblich nervig. Ich habe abgebrochen, nachdem es zur ersten plötzlichen sexuellen Handlung gekommen ist – ganz ohne Grund.

Das dritte Buch habe ich dann gleich ganz sein lassen.

Ich habe schon seit Jahren kein Buch mehr abgebrochen, aber bei diesem Sammelband musste ich es leider tun.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2021

Eine neue Welt - mit neuen Problemen

Outlander - Der Ruf der Trommel
0

Achtung: Band 4 einer Reihe!

Triggerwarnung: Vergewaltigung!

Jamie und Claire haben ihren Neffen Ian gerettet, doch haben sie es nicht zurück nach Schottland geschafft, sondern sind in Amerika gelandet. ...

Achtung: Band 4 einer Reihe!

Triggerwarnung: Vergewaltigung!

Jamie und Claire haben ihren Neffen Ian gerettet, doch haben sie es nicht zurück nach Schottland geschafft, sondern sind in Amerika gelandet. Eigentlich wollten sie wieder zurück, doch sie entscheiden sich stattdessen zu bleiben, obwohl sie wissen, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis der Unabhängigkeitskrieg ausbrechen wird. Zunächst müssen sie sich aber ein Leben aufbauen. Liegt ihre Zukunft auf der Plantage von Jamies Tante Jocasta? Aber können sie mit der dort vorherrschenden Sklaverei leben? Oder sollen sie das Angebot des Gouverneurs annehmen, eigenes Land zu erhalten und mit der Hilfe von Pächtern zu bewirtschaften?
Gleichzeitig hat Brianna in der Gegenwart eine schockierende Entdeckung gemacht. Sie kann nicht untätig bleiben, sie muss ihre Eltern warnen. Aber haben nicht die Bemühungen ihrer Eltern in der Vergangenheit bewiesen, dass sich die Zukunft nicht verändern lässt?


In diesem Band geht es hoch her – wie immer eigentlich, aber doch noch mal eine Ecke härter.

Die Dynamik in diesem Buch verschiebt sich. Claire und Jamie müssen sich ihr neues Leben aufbauen, entweder auf der Plantage von Jamies Tante, oder in der Wildnis. Das allein ist schon schwierig genug. Aber durch Briannas Ankunft ändert sich noch einmal sehr viel. Natürlich ist es schön, dass die Familie vereint ist, aber Brianna hat auch einiges im Gepäck. Auch Jamies und Claires Beziehung verändert sich dadurch. Bislang war Claire immer auf Jamies Seite, er war das Zentrum ihrer Welt. Doch jetzt ist da auch ihre Tochter, die sie bedingungslos liebt. Für alle drei eine komplett neue Situation.

Brianna und Roger kommen als neue „vollwertige“ Protagonisten jetzt hinzu. Sie erzählen Teile der Handlung aus ihrer Sicht und das Buch erweitert sich dadurch auf vier Sichtweisen. Einerseits ist das toll, andererseits tut man sich damit auch manchmal schwer. Brianna und Roger sind eigenständige Charaktere und ich zumindest habe jedes Mal wieder Probleme, mit ihnen warm zu werden. Man darf nicht vergessen: Brianna ist eine Fraser und das durch und durch. Das Fraser-Temperament ist eben eine Sache für sich.


Fazit: Ich liebe diese Reihe, das ist auch bei diesem Buch nicht anders. Es ist wie immer und doch auch anders. Durch Brianna und Roger, die hier präsenter sind, als in den Bänden zuvor, bekommt das Buch eine neue Ausrichtung. Wieder passiert unheimlich viel und Brianna scheint das Unglück ebenso wie ihre Eltern magisch anzuziehen.
Die Frage ist nun, ob sie es schaffen als Familie zu funktionieren, obwohl Brianna und Jamie für einander letztlich Fremde sind. Und wenn man dann noch berücksichtigt, was alles passiert, kann man eigentlich nur die Hände vor die Augen schlagen und „oje, oje, oje!“ jammern. Trotzdem habe ich jede einzelne Seite geliebt.

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.08.2021

Mich konnte es nicht so packen, wie ich gehofft hatte

Luftgitarrengott
0

Bastian wollte nie etwas anderes sein, als Rockstar – oder zumindest erfolgreicher Musiker. Schon seit vor seiner Geburt. Doch das Leben scheint es darauf anzulegen, ihm genau das zu verweigern und zwar ...

Bastian wollte nie etwas anderes sein, als Rockstar – oder zumindest erfolgreicher Musiker. Schon seit vor seiner Geburt. Doch das Leben scheint es darauf anzulegen, ihm genau das zu verweigern und zwar gründlich. Soll er an seinem Traum festhalten, oder ihn endgültig begraben? Ist ein normales Leben nicht besser, als einem Traum hinterher zu jagen? Oder gibt es Träume für die es sich zu kämpfen lohnt?


Achtung: dieses Buch ist eine Mischung aus Humor-Roman und Familiengeschichte. Bei diesem Buch kommt es sehr stark darauf an, ob man den Humor der Geschichte teilt, oder nicht.
Außerdem stolpert man ab und ab über österreichische Begriffe, was aber auch irgendwie interessant ist. Nur so als kleine Vorwarnung.


Dieses Buch umfasst die Geschichte von Bastians Leben. Sie setzt vor seiner Geburt ein – diesen Teil fand ich sowohl mega witzig als auch total seltsam. Aber so ist dieses Buch. Es geht wirklich sehr stark darum, ob man das, was da geschildert wird witzig findet oder ob es einem irgendwann auf die Nerven geht.

Zu den Charakteren: Man merkt sehr schnell, dass Bastians Vater sein großer Held ist. Er ist es, der ihm beibringt die Luftgitarre zu spielen, die ihn aus so manchem Tief rettet. Bastians Mutter dagegen steht auf schreckliche Musik – das betont Bastian vor allem mit einem Lied, das ihn zu verfolgen scheint, immer wieder – und steht immer auf der Seite seiner kleinen Schwester – auch Bastian hätte ein Mädchen werden sollen und hat das irgendwie nicht hingekriegt, was sie ihm seit seiner Geburt übel zu nehmen scheint. Bastians Schwester dagegen ist einfach nur grauenvoll. Sie ist der egoistischste, eifersüchtigste, missgünstigste und einfach gemeinste Mensch der Welt. Sie ist wirklich ganz furchtbar schrecklich und kommt mit allem durch. Mehr als einmal zerstört sie Bastians Leben und seine Träume.

Aus Bastian wird man nicht immer schlau. Er lässt so oft auf sich herumtrampeln, wird ausgenutzt, über den Tisch gezogen und, und, und. Aber er lernt auch nicht wirklich daraus – zumindest tut er es ewig nicht. Er ist sehr naiv und kommt immer wieder auch etwas deppert rüber.


Fazit: Dieses Buch ist sehr eigen. Wie gesagt, entweder man teilt diesen Humor oder eben nicht. Manches hat mich angesprochen, einiges aber auch nicht. Für mich war es, wie auch für den Protagonisten, eine Berg-und-Tal-Fahrt. Manchmal hat mich das Buch zum Lachen gebracht, oft genug konnte ich aber auch nur den Kopf schütteln über Bastian, sein Verhalten und das Schwester-Monster, das wirklich ein absolutes Monster ist.
So richtig packen konnte mich das Buch nicht. Ich kann nicht einmal sagen weswegen. Ich fand es nicht schlecht, nur hat es mich im Mittelteil irgendwie verloren. Immer wenn man dachte, es geht endlich bergauf, kam direkt wieder eine Tal-Fahrt.

Letztlich war das Buch nicht wirklich meins. Wie gesagt, ich fand es nicht schlecht, auch nicht langweilig oder so, aber es konnte mich nicht so richtig packen. Es war anders und wenn man den Humor des Buches absolut teilt, wird es einen denke ich auch sehr, sehr gut unterhalten. Bei mir war das nur sporadisch der Fall.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3 Sterne, vor allem, weil ich nicht so recht den Finger drauf legen kann, was es genau war, das mich gestört und auf Abstand gehalten hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2021

Ich fand es wirklich richtig gut!

Midnightsong. Es begann in New York
0

Lynn ist gerade dabei sich auf ihre Zukunft vorzubereiten, sie träumt von einem Studium in New York, wo sie gerade bei ihrer Schwester untergekommen ist, als sich ihr Leben für immer verändert. Lynn soll ...

Lynn ist gerade dabei sich auf ihre Zukunft vorzubereiten, sie träumt von einem Studium in New York, wo sie gerade bei ihrer Schwester untergekommen ist, als sich ihr Leben für immer verändert. Lynn soll das Café ihrer Schwester für einen Vormittag übernehmen, da sie einen Zahnarzttermin hat und ausgerechnet an diesem Tag bittet sie eine berühmte Band um Asyl – die Fans haben sie umzingelt und es könnte bald gefährlich werden. Lynn hilft ihnen und lernt dabei die Bandmitglieder kennen, darunter auch Ryle, den Frontmann und zwischen ihnen funkt es. Bald darauf vermittelt er ihr die Chance ihres Lebens und Lynn muss sich entscheiden, was sie will, ist sie bereit den Sprung ins Ungewisse zu wagen oder beendet sie das, was auch immer da mit Ryle ist, bevor es wirklich beginnt?


Rockstar-Romane gibt es wie Sand am Meer – manche sind gut, manche überladen mit Klischees, aber selten hat mich einer so durch die Seiten fliegen lassen, wie dieser.

Ich mochte Lynn direkt. Sie ist eine ungewöhnliche Protagonistin, keine tragische Vergangenheit, kein Hang zu extremen Dramen, sie ist einfach eine bodenständige junge Frau, die sich auf ihre Zukunft vorbereitet. Sie ist weder ein Fan-Girl noch komplett ignorant der Musikwelt gegenüber, sie kennt die Jungs, aber sie sieht sie vor allem als Jungs. Sie fällt aus allen Wolken, als ihr Ryle die Chance ihres Lebens vermittelt, doch sie muss schnell feststellen, dass das alles vieles ist, aber definitiv nicht einfach.

Ryle hat viel durchgemacht und die Band, die Musik, hat sein Leben gerettet. Der Ruhm hat aber auch seine Schattenseiten und das macht ihm zu schaffen. Jeder will etwas von ihm, nutzt ihn, seinen Namen, seine Berühmtheit für sich aus, verkauft Teile seines Lebens an die Presse oder profiliert sich auf Social Media oder im Fernsehen. Jeder, außer Lynn. Aber nicht nur das fasziniert ihn, sondern sie als Mensch. Ryle ist hartnäckig, aber auch er unterschätzt, was ihnen beiden bevorsteht.


Fazit: Das Buch ist komplett aus Lynns Sicht geschrieben und sie ist einfach eine normale junge Frau – weder extrem Komplex beladen noch übermäßig selbstbewusst, eher schüchtern. Das sorgt dafür, dass sie Ryle und seinen Motiven immer wieder misstraut. Sie kennt ihn immerhin quasi gar nicht und sie ist keine Träumerin.
Ryle hat so eine Art an sich – er ist nicht wirklich dominant, aber er weiß was er will und das scheint Lynn zu sein.
Es gibt ein paar Missverständnisse, aber die waren in meinen Augen alle nachvollziehbar und wurden auch nicht ewig in die Länge gezogen. Man merkt immer wieder, wie das Buch Fahrt aufnimmt und auf kleinere Höhepunkte zusteuert, im Verlauf derer man mit Lynn zusammen überwältigt und überfordert wird. Aber das macht es auch in meinen Augen realistisch.
Ich empfand das Buch als sehr ernsthaft und nachvollziehbar. Mich hat es direkt gepackt und nicht wieder losgelassen.

Von mir bekommt es volle 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2021

Wenn nichts so ist wie es scheint ...

A History of Us − Erst auf den zweiten Blick
0

Achtung: Band 2 einer Reihe! In sich abgeschlossen, aber mit Überschneidungen!

Stacey weiß nicht, was mit ihr los ist. Irgendwie fühlt sich alles nur noch falsch an. Sie hat damals ihre Träume aufgegeben, ...

Achtung: Band 2 einer Reihe! In sich abgeschlossen, aber mit Überschneidungen!

Stacey weiß nicht, was mit ihr los ist. Irgendwie fühlt sich alles nur noch falsch an. Sie hat damals ihre Träume aufgegeben, um für ihre Mutter da zu sein und irgendwie hat die den Absprung verpasst. Jetzt hat sie einen Job, der ihr nichts bedeutet, wohnt über der Garage ihrer Eltern, ist Single und der einzige Lichtblick ist das Renaissance Festival, das jeden Sommer stattfindet und selbst das ist nicht mehr dasselbe. Sie beschließt – betrunken – dem Mann zu schreiben, mit dem sie die letzten Sommer über eine Affäre hatte und oh Wunder – er schreibt zurück und auf einmal ganz liebe Dinge und tiefgründige Dinge. Aber die Sache hat einen Haken – Stacey weiß es nur noch nicht.


Stacey tat mir so unbeschreiblich leid. Man stellt sehr schnell fest, dass man sie eigentlich überhaupt nicht kennt, dass die Stacey, die alle anderen sehen – und auch wir in Band 1 – eine Fassade ist. Sie spielt ihre Rolle, die witzige Blonde. Niemand erwartet von ihr etwas anderes. Doch immer öfter stoßen ihr genau diese Dinge auf. Sie wird übersehen, übergangen, zurückgesetzt und niemand merkt es. War es schon immer so? Das alles steigert ihre Unzufriedenheit mit ihrem Leben. Stacey will eine Veränderung, aber sie weiß nicht wie.
Die Email an ihre Ex-Affäre war eine Idee, die betrunken irgendwie Sinn gemacht hat, nüchtern aber nicht mehr. Doch Dex antwortet ihr! Und auf einmal schreibt er ganz andere Dinge, als die, die er ihr sonst gesagt hat. Fällt es ihm vielleicht einfach leichter, sich schriftlich auszudrücken? Kennt Stacey ihn überhaupt, oder macht er es so wie sie und zeigt anderen nur, was sie sehen wollen?

Dieser Band ist komplett aus Stacey Sicht geschrieben, was angesichts der Konstellation auch Sinn macht, sonst würde direkt verraten, was bei der ersten Wendung passiert, obwohl mir das sofort klar war, aber das hat mich nicht groß gestört.


Fazit: In diesem Buch steckt sehr viel Schmerz. Mir taten beide Protagonisten sehr, sehr leid. Sie mussten und müssen viel einstecken und vieles wird von anderen gar nicht als Verletzung wahrgenommen. Sie tun es nicht absichtlich, trotzdem tut es weh – das kenne ich wirklich sehr gut. Besonders wenn es einem sowieso schon nicht so gut geht, kommt vieles noch heftiger bei einem an, als sonst. Abgesehen davon neigen wir dazu anderen unser „Happy-Face“ zu zeigen. Es ist irgendwie zu einer gesellschaftlichen Norm geworden, dass es einem „gut“ geht. Niemand will hören, dass es anders ist und es wird einem suggeriert, dass, wenn es einem nicht gut geht, man versagt hat und sich dafür schämen sollte. Und das ist so falsch!
Diese Message fand ich wirklich gut. Die erste Wendung war total vorhersehbar, aber hat mich nicht gestört, die zweite dagegen hat mich überrascht und ich habe wirklich mit Stacey gefühlt. Allerdings fand ich es etwas schade, wie das letztlich aufgelöst wurde, das hätte ich mir etwas anders gewünscht.

Von mir bekommt das Buch trotzdem 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere