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Veröffentlicht am 12.02.2020

Nicht ganz so gut, wie Band 1, aber bis auf eine Logiklücke in der Auflösung trotzdem schön

Crown & Passion - Alles, was du begehrst
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Achtung: Band 2 einer Reihe! Wer Band 1 noch nicht gelesen hat, bitte nicht weiterlesen!


Adelines Welt liegt in Trümmern. Ihr Vater und ihr ältester Bruder John sind tot und Adeline gibt sich die Schuld ...

Achtung: Band 2 einer Reihe! Wer Band 1 noch nicht gelesen hat, bitte nicht weiterlesen!


Adelines Welt liegt in Trümmern. Ihr Vater und ihr ältester Bruder John sind tot und Adeline gibt sich die Schuld daran, weil sie weggelaufen ist. Edward ist illegitim und das ungeborene Kind von John auch, somit ist Adeline nun Königin von England. Nicht nur wird damit ihr größter Albtraum war, er verlangt auch von ihr das einzige aufzugeben, dass ihr Leben lebenswert gemacht hat: Josh. Die Königin von England darf nicht mit einem Hollywood Schauspieler liiert sein. Selbst dann nicht, wenn es ihr das Herz bricht.
Aber Josh ist ebenso klar, dass es für ihn nur Adeline geben wird und keine andere Frau ihren Platz in seinem Herzen einnehmen kann. Also ist er bereit zu kämpfen, gegen die ganze Welt, wenn es sein muss.


Adeline tat mir total leid. Nicht nur, bricht gerade ihre gesamte Welt zusammen, mehr noch, sie gibt sich selbst die Schuld daran, weil sie sich allem widersetzt hat und mit Josh durchbrennen wollte. Sie denkt, sie hat kein Recht auf Glück. Als wäre es nicht schon schlimm genug, platzt eine Bombe nach der anderen und Adeline ist plötzlich die Königin von England. Ihr schlimmster Albtraum.

Verzweifelt versucht sie alles richtig zu machen, während von allen Seiten Druck auf sie ausgeübt wird. Sie soll einen Mann heiraten, den sie nicht will und je mehr sie sich wehrt, desto mehr, versucht man sie in die Ecke zu drängen, sogar mit der Presse. Doch Adeline will nur Josh.

Josh weigert sich aufzugeben. Adeline ist die Eine und er weiß, dass er auch der Eine für sie ist. Egal, wie sehr man ihm auch zusetzt, er will nicht aufgeben. Allerdings ahnt er noch nicht, wozu „die“ wirklich fähig sind.

Es gibt ein langes Hin und Her in diesem Buch. Zum Glück ist die Chemie zwischen den Protagonisten so gut, dass es nicht nervig wird. Man merkt, dass es, bis auf einmal, keine künstlichen Dramen sind, sondern einfach zwei Menschen, die versuchen ihren Weg aus dem Chaos und zueinander zu finden.

Einen Kritikpunkt habe ich aber, strenggenommen sogar zwei. Erstens fand ich die Wendung bzw. Verwicklung nach ¾ des Buches blöd. Nicht, dass es sie gab, sondern, dass sie funktioniert hat. Ich habe Adeline echt für klüger gehalten. Schon bevor sie sich in dem Zimmer befand war klar, was los war, eindeutiger ging es echt nicht mehr, aber nö, sie glaubt das tatsächlich und benimmt sich von Seite zu Seite dämlicher.
Die zweite Wendung ganz kurz vor Schluss bzw. die Auflösung fand ich zwar einerseits interessant, weil ich den „Bösen“ so nicht auf dem Plan hatte und das gefiel mir sehr, vor allem, weil es durchaus Sinn machte, andererseits jedoch hatte die Auflösung in meinen Augen auch deutliche Schwächen und haute für mich nicht ganz hin. Ich hätte es besser gefunden, wenn nicht gleich alles in der Art implodiert wäre, sondern nur ein Teil davon. So war es etwas sehr dick aufgetragen und hatte, wie gesagt, für mich Logiklücken.


Fazit: Trotz meiner Kritik gefiel mir das Buch sehr. Es hat mich mitgerissen und gefesselt und war zudem auch interessant. Die Protagonisten waren mir total sympathisch und die Chemie zwischen ihnen ist einfach ganz toll.
Aber Band 1 fand ich besser. Das lag vor allem daran, dass Adeline hier diesen Aussetzer hatte, den ich wirklich dämlich fand und die Logiklücken, die einen Schatten über das ansonsten wirklich tolle Buch werfen. Am Schluss wurde in meinen Augen zu viel gewollt. Es wirkte auf mich, als sollte einfach alles in Flammen aufgehen und nur Asche übrigbleiben. Ich hätte eine etwas besser durchdachte Auflösung vorgezogen.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Wer keine Probleme mit härteren Sex-Szenen hat und auf die Royals steht, ist hier genau richtig!

Crown & Passion - Alles, wonach du dich sehnst
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Achtung: Band 1 einer Reihe!

Achtung: Cliffhanger!


Adeline ist eine Prinzessin von England. Platz 3 in der Thronfolge. Doch sie hat keine Lust auf die strengen Regeln der Monarchie, sie will nur ein ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!

Achtung: Cliffhanger!


Adeline ist eine Prinzessin von England. Platz 3 in der Thronfolge. Doch sie hat keine Lust auf die strengen Regeln der Monarchie, sie will nur ein selbstbestimmtes Leben führen. An ihren 30. Geburtstag, als ihr der Großteil der Familie wieder einmal klar macht, dass sie ersten eine Enttäuschung und zweitens nur deren Schachfigur ist, begegnet sie dem berühmten Hollywood Schauspieler Josh. Es funkt gewaltig, doch seine dominante Art jagt Adeline Angst ein. Es gefällt ihr, was er mit ihr macht, aber sie hat Angst sich in ihm zu verlieren. Denn bis jetzt wurde ihr jeder Mann genommen, den sie zu nah an sich heranließ. Aber Josh gibt nicht auf und Adeline schafft es nicht, sich ihm zu verwehren. Niemand darf davon erfahren, wenn ihre Familie es doch erfährt, werden sie Josh vernichten.


Wow. Adeline und Josh haben eine richtig tolle Chemie. Es geht sehr heiß zu und ich habe an den Seiten geklebt.

Adeline und Josh waren mir direkt sympathisch. Ihren Vater habe ich dafür sofort verachtet und ihren Bruder John und dessen Frau Helen ebenso – es gibt noch weitere verachtenswerte Charaktere in diesem Buch, aber ich zähle nicht alle auf, sonst dauert das hier länger.
Adeline tut mir so leid. Ich meine jedes Mädchen träumt irgendwann in ihrem Leben einmal davon eine Prinzessin zu sein, durch Adeline erfahren wir, wie es in Wirklichkeit läuft. Du bist ein schmückendes Beiwerk und sollst möglichst gewinnbringend an den Mann gebracht werden. Was du willst, ist dabei selbstverständlich vollkommen irrelevant. Ich hätte immer wieder so gern ein paar Köpfe für sie eingeschlagen!
Josh ist bewundernswert in dieser ganzen Sache. Er ist Adelines Ruhepol, ihr sicherer Hafen. Er sieht sie, wie sie wirklich ist. Er sieht sie, wie sie niemand sieht, nicht einmal sie selbst, denn Adeline weiß schon längt nicht mehr, wer sie ist, wenn sie keine Rolle spielt.

Was wirklich übel ist, ist Adelines Familie. Die erfüllen wirklich alle Klischees und sind unglaublich kalt. Adelines Glück ist nicht von Bedeutung, sie hat zu funktionieren. Bis auf ihren Lieblingsonkel, anfangs ihren Bruder Eddie, ihre Lieblingscousine und ihre Mutter behandeln sie alle vollkommen respektlos und verletzend. Ihre Mutter kann ich nicht wirklich einschätzen. Einerseits ist sie sehr kühl und wirkt manchmal, als stünde sie auf Adelines und manchmal als stünde sie auf der anderen Seite. Wer weiß, was wirklich der Fall ist.

Die Sex-Szenen sind teilweise ziemlich heftig, aber nicht eklig oder irgendwie verstörend, nur eben härter. Aber man merkt, dass es nicht nur um Unterwerfung oder Macht geht. Beide wollen es und beide werden respektiert, darauf kommt es an.

Aber Achtung: Der Cliffhanger ist echt fies!


Fazit: Mir gefiel das Buch richtig, richtig gut. Ja, es trotzt vor Klischees, aber die beziehen sich auf die königliche Familie und nur bedingt auf die Handlung. Ich fand die Protagonisten direkt sympathisch und die Chemie zwischen ihnen lädt zum Träumen ein.
Es ist echt heftig, wie Adeline von ihrer Familie behandelt wird. Nur ihre Bediensteten und einige wenige Verwandte halten zu ihr und auch die teilweise nur bedingt.
Das Buch wird von den Protagonisten und der vielleicht nicht unbedingt originellen, aber nichts desto weniger toll geschriebenen und spannenden Handlung getragen. Die Klischees haben mich überhaupt nicht gestört. Allerdings habe ich den ein oder anderen Wutanfall bestimmte Charaktere betreffend bekommen, damit müsst ihr also auch rechnen, wenn ihr, wie ich, eine sehr tiefe Bindung zu den Protagonisten eingeht.
Der Cliffhanger ist richtig fies! Also am besten besorgt ihr euch auch direkt Band 2, dann müsst ihr nicht ganz so lange leiden.

Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Für mich leider zu extrem - ich konnte die Romance-Story einfach nicht mehr glauben

Hate is all I feel
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Achtung: Band 1 einer Reihe!

Achtung: Cliffhanger!

Achtung: teilweise echt heftige Szenen!


Abbys Leben ist die Hölle. Sie gehört ebenso wie ihr Bruder Drew, dessen Verlobte Jane und Abbys sadistischem ...

Achtung: Band 1 einer Reihe!

Achtung: Cliffhanger!

Achtung: teilweise echt heftige Szenen!


Abbys Leben ist die Hölle. Sie gehört ebenso wie ihr Bruder Drew, dessen Verlobte Jane und Abbys sadistischem Zwangs-Verlobten Trent zur "Elite". Sie herrschen nicht nur über sie Highschool. Doch ein Teil der Elite zu sein fordert einen hohen Preis. Sobald sie 18 ist muss Abby Trent heiraten, der ein widerliches, gewalttätiges, krankes A... ist!
Als Abby keinen Ausweg mehr sieht, will sie sich das Leben nehmen, wird dabei allerdings gestört und beschließt endlich einmal etwas für sich zu tun. Sie geht mit dem jungen Mann, der sie unterbrochen hat und hat Sex mit ihm. Wenigstens das, ihre Jungfräulichkeit soll Trent ihr nicht nehmen können, alles andere hat er ihr schon längst genommen, vor allem ihren Glauben daran, jemals Liebe zu erfahren.
Ihr Bruder Drew ist nicht viel besser. Zwar beschützt er sie immer wieder vor Trent, aber auch er hält Abby andauernd vor, dass sie ihre Pflicht tun muss. Er hat ja auch gut reden, er liebt seine Verlobte und behandelt sie mit Respekt. Ihm steht keine Ehe bevor, die nur aus Gewalt, Vergewaltigung und Demütigung besteht.
Als dann drei Neue an der Schule auftauchen und die alte Elite stürzen will, gerät Abby ins Kreuzfeuer. Zu wem soll sie halten?



Ich habe schon einige Dark Romance Bücher gelesen. Bei mir ist das immer 50/50, entweder, ich finde sie super oder sie sind nicht mein Fall. Ich muss dazu sagen, dass ich unter Dark Romance verstehe, dass es zwar etwas härter zugeht, auch in verschiedenen Bereichen, aber was für mich ein No-Go ist, ist sexuelle Nötigung und Vergewaltigung. Ich erwarte auch Romance nicht nur Gewalt. Denn die Romance ist es, die dafür sorgt, dass man das Buch trotzdem liest und genießt. Allerdings hat das hier sehr lange auf sich warten lassen – zu lange für mich, ich habe Cam schon zu sehr gehasst, um ihm zu vertrauen. Ich konnte die Romance-Story einfach nicht mehr fühlen.

Anfangs geht die Gewalt nur von Trent, Abbys „Verlobtem“ aus, was mich schon richtig angewidert hat. Was ich aber noch schlimmer fand war nicht, dass grobe Begrabschen von Seiten seines Vaters, sondern wie sich die drei Neuen Abby gegenüber verhalten. Ja, sie wollen das System stürzen und ja, sie haben Abby in der Hand, aber ich finde es echt zum kotzen, wie sie sie behandeln, als sei sie kein Mensch. Sie ist ein Ding für sie, sie erniedrigen sie und sind gewalttätig. Das ging mir zu weit. Sie wissen, was sie durchmachen musste und was ihr bevorsteht. Und trotzdem behandeln sie sie genauso schlimm. Ich wäre so gern in das Buch gesprungen und hätte alle drei verprügelt!

Zwar ändern sie später ihr Verhalten, aber ich glaube ihnen einfach nicht mehr, dazu ist schon zu viel passiert. Genauso, wie ich die Romance-Story nicht mehr glauben kann. Für mich ist die Wut und der Hass auf die alle in Abbys Namen noch zu groß.

Später im Buch gibt es eine Szene, die für mich viel zu weit geht. Ab diesem Moment fühlte ich zwar noch Mitleid mit Abby, aber das Buch selbst konnte mich nicht mehr erreichen. Auch wenn die Jungs auch nett sein können und es durchaus auch schöne Szenen gibt, ich war einfach so wütend darüber, wie Abby immer und immer und immer wieder zum Opfer gemacht wird und jedes Mal schlimmer als das Mal zuvor.

Die Wendung / Auflösung am Schluss macht mich ehrlich gesagt krank. Ich hoffe wirklich, dass das ein Missverständnis bzw. eine falsche Fährte ist, denn wenn nicht, dann finde ich sprengt das jeden Rahmen. Ich habe dafür echt keine Worte.


Fazit: Es gab durchaus auch schöne Szenen im Buch, aber die Gewalt war mir persönlich zu extrem und zwar nicht nur die physische Gewalt, zu der ich auch das zähle, was Abby angetan wird später im Buch und damit meine ich nicht nur das offensichtliche, sondern auch die Demütigungen und die Art, wie die Neuen sie behandeln, als wäre sie kein Mensch. Zwar ändert sich das später, aber ich traue ihnen da schon einfach gar nicht mehr. Die Wendung / Auflösung macht mich echt krank, ich bin so wütend und wenn das nicht nur eine Finte ist, sondern wirklich stimmt, dann ist das so übel, dass ich echt nicht weiß, was ich dazu noch sagen soll.

Von mir bekommt das Buch 2 Sterne. Mehr geht einfach nicht bei einem Buch, bei dem mir so oft übel geworden ist.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Sehr sympathische Protagonisten, aber viele verwirrende Perspektivwechsel

Borgia - Die Vergeltung
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Achtung: Band 2 einer Reihe!


1497: Rom ist fest in der Hand der Borgias und jedermann weiß, dass man sich mit ihnen besser nicht anlegen sollte. Juan ist tot, Cesare soll sein Nachfolger bei der pästlichen ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!


1497: Rom ist fest in der Hand der Borgias und jedermann weiß, dass man sich mit ihnen besser nicht anlegen sollte. Juan ist tot, Cesare soll sein Nachfolger bei der pästlichen Garde werden, doch dazu muss er aus der Kardinalswürde entlassen werden. Die Borgias wissen, dass das nicht einfach wird, haben sie doch genügend Feinde. Dann werden drei Kardinäle nacheinander ermordet. Der Täter entkommt immer unerkannt, nur beim dritten Mord gibt es einen Zeugen, einen jungen Adligen und Künstler Andrea Gianani. Bevor der jedoch erzählen kann, was er sah, streut der Mörder das Gerückt Andrea sei der Mörder und die Borgias haben kein Interesse daran, den wahren Schuldigen zu finden. Andrea muss fliehen und findet Unterschlumpf bei Gemma, einer Bauerstochter. Aber die Häscher sind Andrea auf der Spur.


Ich fand das Buch wieder sehr interessant. Man lernt auch in diesem Band viel über eine Zeit, in der man sich nur rudimentär auskennt. Wieder wird die Handlung von vielen einzelnen Charakteren erzählt, wodurch man wie auch in Band 1 sehr aufpassen muss, um nicht abgehängt zu werden. Die Borgias spielen in diesem Band eine Nebenrolle. Sie sind nicht die Hauptcharaktere.

Andrea ist ein netter Mann, ein Künstler, der niemandem etwas zu Leide tun würde, doch er ist am falschen Ort zur falschen Zeit und kann nichts tun, um sich zu verteidigen. Er ist verletzt und im Moment hilflos und selbst wenn er wieder gesund ist, wie soll er seine Unschuld beweisen?

Gemma tat mir unglaublich leid. Mit 14 Jahren wurde sie von ihrer Familie an einen Händler verkauft, der die Schulden der Familie bezahlte. Seitdem ist sie seine Gefangene. Er vergewaltigt sie, schlägt sie und ist extrem eifersüchtig. Obwohl Gemma nicht seine Frau ist, hat er panische Angst, dass sie ihn betrügt. Gemma würde alles tun, um diesem Gefängnis zu entkommen, aber sie kann nicht gehen, ohne ihre Familie ins Unglück zu stürzen.

Gleichzeitig folgt man dem Ermittler, der zunächst von der Schuld Andreas überzeugt ist, es ist ja auch am einfachsten so. Doch es kommen immer mehr Dinge ans Licht, die zu dieser Version nicht passen. Aber kann er sich offen gegen die Borgia wenden, oder wird er dann bald die nächste Leiche sein?

Ich fand es toll, wie das Buch immer wieder Geschehnisse aus dem ersten Band, rund um den Mord an Juan Borgia aufgegriffen hat. Allerdings fand ich es schade, dass man so wenig Zeit mit Gemma und Andrea verbracht hat. Immer wieder mal ein Kapitel, aber die Mehrheit drehte sich um andere Beteiligte.
Der Schluss war zwar schön und interessant, aber auch hier blieb mir zu viel offen was Gemma und Andrea anbelangt. Ich hätte es schöner gefunden, wenn ihnen mehr Aufmerksamkeit geschenkt worden wäre.


Fazit: Das Buch ist wieder sehr vielschichtig angelegt und wirkt dadurch total glaubhaft. Aber es sind wieder extrem viele Charaktere und man muss echt genau lesen, um nicht den Überblick zu verlieren. Die Verknüpfungen mit Band 1 gefielen mir sehr gut und auch die Atmosphäre wirkte auf mich glaubhaft. Man merkt, dass da viel Recherche drinsteckt.
Was mir weniger gut gefiel war, dass die in meinen Augen Protagonisten Gemma und Andrea nur wenige Szenen bekamen. Sie waren zwar irgendwie die Protagonisten, aber doch nur zwei Charaktere von vielen, wenn es um den Anteil an der Geschichte geht. Zudem fand ich es schade, dass das Ende auf die beiden bezogen sehr offen war. Ich mag es lieber, wenn am Ende alles aufgedröselt ist und keine Fragen mehr offen sind.
Die Geschichte an sich war sehr interessant und fesselnd. Allerdings nicht ganz leicht zu folgen, wegen der vielen Perspektivsprünge. Das macht es nicht leicht den Überblick zu behalten.

Ich fand es einerseits besser als Band 1, weil mir Gemma und Andrea sehr sympathisch waren, mehr als die Charaktere in Band 1, aber andererseits auch schwächer als den Vorgängerband, da die Perspektivwechsel hier nicht ganz so deutlich einem roten Faden folgten und das Ende für meinen Geschmack etwas zu offen war.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Ein sehr langsam und vorsichtig erzählter Roman, aber dadurch umso eindringlicher

Das Haus der Frauen
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Gegenwart: Solène ist eine erfolgreiche Anwältin. Doch dann begeht einer ihrer Mandaten unmittelbar nach der Urteilsverkündung Selbstmord und damit ist für Solène nichts mehr, wie es war. Sie leidet fortan ...

Gegenwart: Solène ist eine erfolgreiche Anwältin. Doch dann begeht einer ihrer Mandaten unmittelbar nach der Urteilsverkündung Selbstmord und damit ist für Solène nichts mehr, wie es war. Sie leidet fortan an Burnout, kommt nicht mehr aus dem Bett und weiß nicht, was sie mit ihrem Leben noch anfangen soll. Spontan beschließt sie sich ehrenamtlich zu engagieren und gleichzeitig auszuleben. Sie findet eine Stelle, für die jemand gesucht wird, der gut schreiben kann. Für Solène ein Zeichen, denn das ist es, was sie immer machen wollte. Also wird sie die Schreiberin für „Den Palast der Frauen“ – ein Frauenhaus. Niemals hätte sie gedacht, dass die Frauen ihr ebenso helfen würden wie sie ihnen.

1925: Die schwerkranke Blanche ist 58 Jahre alt und hat sich ihr Leben lang für die Schwachen eingesetzt. Als sie als junge, privilegierte Frau eines Tages eine Vertreterin der Heilsarmee sprechen hörte, ist für sie plötzlich alles ganz deutlich: das ist es, was sie mit ihrem Leben machen will! Entgegen aller Widerstände schließt sie sich der Gruppe an, die bis heute ihr Leben ist. Und Blanche ist es, die 1925 alle Hebel in Bewegung setzt, um ein bestimmtes Gebäude zu kaufen und daraus „Den Palast der Frauen“ zu machen.


Die Handlung springt immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Man folgt der älteren Blanche und erfährt ganz viel über ihr Leben als junge Frau bei der Heilsarmee, die in den 1880er und 1890er Jahren einen sehr schweren Stand in Frankreich hatte. Es gab Anfeindungen, Pöbeleien, sogar Lynchungen und Tote! Doch nichts davon konnte Blanche stoppen, im Gegenteil.
Es ist total faszinierend, wie sie 1925 dafür kämpft ein Gebäude zu erwerben, in dem ein riesiges Frauenhaus entstehen sollte. Die normalen Frauenhäuser, seien ständig belegt, zu viele Frauen würden abgewiesen, so könne es doch nicht weitergehen!

In der Gegenwart ist die Anwältin Solène total verloren. Sie kommt kaum aus dem Bett und nimmt den Job im „Palast der Frauen“ eigentlich nur an, um ihrem Therapeuten ein gesalzenes „Ich hab’s dir doch gesagt!“ um die Ohren hauen zu können. Doch der Umgang und der Austausch mit den Frauen, stellt Solènes Leben erneut auf den Kopf. Ihr wird bewusst, wie die reale Welt aussieht. Natürlich wusste Solène, dass es in der Welt auch grausame Dinge gibt, dass Frauen vergewaltigt werden oder verstümmelt oder verkauft. Dass es Menschen gibt, für die jeder Euro den Unterschied machen kann zwischen Hunger und einem menschenwürdigen Leben.
Doch es ist etwas anderes Frauen gegenüberzusitzen, die diese Dinge selbst erlebt und überlebt haben. Dadurch sind diese Dinge nicht so „weit weg“ oder „abstrakt“, wie sie es für Solène früher waren. Und diese Erfahrung verändert sie für immer.


Ich mag die Art des Erzählens sehr gern. Es ist mal wieder ein Erzähler, der in die Zukunft vorausgreift und alles weiß, ich liebe es einfach! Aber auch das Erzählen der Handlung finde ich ist super gemacht. Langsam, vorsichtig. Es gibt nicht wirklich Spannung, es passiert nichts wirklich Aufregendes, aber trotzdem möchte man wissen, wie es weitergeht, mit Blanche, mit dem Hauskauf, wie sie sich engagiert ohne Pause, mit Solène, was wird aus ihr? Also ist doch eine gewisse Spannung da, ohne, dass man sie jetzt wirklich bemerken würde. Das ist wirklich interessant gemacht.


Fazit: Das Buch ist ungewöhnlich. Der Erzählstil ist langsam und vorsichtig. Es gibt keine klassischen Spannungsmomente, nur eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden und die einem die Augen öffnet für die Welt, in der wir leben. Frauen werden jeden Tag zu Opfern gemacht, so viele werden verletzt oder gar ermordet. Sie stehen für einen Tag in der Zeitung, wenn überhaupt und werden dann vergessen, weil schon wieder die nächste drinsteht.
„Der Palast der Frauen“ soll diesen Frauen einen Ausweg bieten. Natürlich ist auch hier nicht alles perfekt und ein Zimmer dort löst nicht wie durch Zauberhand alle Probleme, aber es ist besser, als auf der Straße zu leben, es ist besser, als jeden Tag verprügelt oder vergewaltigt zu werden, es ist besser, als ermordet zu werden.
Wir erleben in diesem Buch das Engagement zweier Frauen zu gänzlich unterschiedlichen Zeiten und relativ schnell stellt man fest, dass man sich diesem Buch einfach nicht entziehen kann. Gerade die vorsichtige, langsame Art des Erzählens macht die Worte so eindringlich.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist bestimmt nicht für jeden etwas. Manch einer wird es langweilig finden, einfach weil es auf diese langsame Art erzählt wird, aber es lohnt sich wirklich es zu lesen. Das Buch öffnet einem die Augen, ohne einem ständig mit dem Zeigefinger in die Brust zu piken.

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