Glücklich sind die mit den Rissen im Leben, denn sie lassen das Licht herein. Yvan Audouard
Im Original erschien das Buch unter dem Titel „Les Victorieuses“ – Die Siegerinnen. Ein Roman über die Kraft der Selbstlosigkeit und Nächstenliebe.
Im Paris der Gegenwart hat die 40-jährige Solène - nach ...
Im Original erschien das Buch unter dem Titel „Les Victorieuses“ – Die Siegerinnen. Ein Roman über die Kraft der Selbstlosigkeit und Nächstenliebe.
Im Paris der Gegenwart hat die 40-jährige Solène - nach dem Selbstmord eines Mandaten - mit einem Burn-Out aufgrund „beruflicher Überbeanspruchung“ zu kämpfen. Bereits im Alter von 22 Jahren gehörte sie der Anwaltskammer an und wurde im Laufe der Zeit voll und ganz von ihrer Karriere vereinnahmt. Um langsam ihr Leben wiederaufzunehmen, übernimmt sie eine ehrenamtliche Tätigkeit als öffentliche Schreiberin in einem lokalen Frauenhaus.
Der zweite Handlungsstrang spielt im Jahr 1925. Blanche Peyron steht seit 40 Jahren im Dienst der Heilsarmee. Unterstützung erhält sie dabei von ihrem Ehemann und ihren 6 Kindern. Unermüdlich kämpft sie für Menschen am Rande der Gesellschaft. Besonders liegen ihr dabei alleinerziehende Mütter und misshandelte Frauen am Herzen.
Dann wäre da noch der „Palast der Frauen“: über 400 Menschen finden hier in 350 regulären Wohneinheiten für Frauen sowie 20 Unterkünften für Paare und Familien Unterschlupf. Für Notfälle stehen weitere 40 Plätze zur Verfügung. Durchschnittlich bleiben den Bewohnerinnen 3 Jahre, um ihre Schicksale zu bewältigen. Das Frauenhaus ist ein Schmelztiegel verschiedener Religionen, Sprachen und Traditionen.
In einem Zug habe ich dieses interessante und wichtige Buch gelesen, mit den Protagonisten gelitten und beide Handlungsstränge mit Spannung verfolgt. Vor allem der reale Bezug zu Blanche Peyron und die persönlichen Geschichten der Bewohnerinnen regen zum Nachdenken an. Laetitia Colombani’s Werk ist ein Spiegel der Gesellschaft - macht jedoch auch Mut und gibt Hoffnung. Empfehlenswert!