Verzweifelt, trotz allem ...
Der verlorene GladiolenstraußNadja hat ein scheinbar annähernd perfektes Leben. Verheiratet und Kinder.
Dann muss sie in ihrer eingefahrenen Routine erfahren, dass sie unter einer chronischen Autoimmunerkrankung leidet, und Heilung ...
Nadja hat ein scheinbar annähernd perfektes Leben. Verheiratet und Kinder.
Dann muss sie in ihrer eingefahrenen Routine erfahren, dass sie unter einer chronischen Autoimmunerkrankung leidet, und Heilung für diese eher in den Sternen steht.
Sie beginnt mit dem ebenfalls verheirateten Roland eine Affäre, aus der bald mehr wird, eine Obsession, eine einseitige Besessenheit.
Führt ihr Weg ins Verderben oder zu einer Art von "Erleuchtung" ihrer Zukunft?
Viele Menschen haben den Wunsch zu heiraten und hegen einen Kinderwunsch. Wenn sich diese Pläne dann verwirklichen, sind trotzdem dann viele aus verschiedenen Gründen unglücklich.
Denn die Realität divergiert trotzdem mit ihren Idealvorstellungen und Träumen. Sie bekommen das alles einfach nicht annähernd deckungsgleich.
Nadja muss ebenfalls feststellen, dass eine innere Leere und großer Überdruss sie quälen.
Will sie reell einen Ausbruch wagen, obwohl der "schwarze Ritter" Roland danach überhaupt kein Bedürfnis zu haben scheint? Ehefrau, trautes Heim, aber diverse Geliebte ...
Das Buch stellt uns äußerst ambivalente Protagonisten vor, was durchaus authentisch dem Leben entspricht. Denn wer ist nur dies oder das?
Trotz negativer Attribute, (die wir alle ja ebenfalls mehr oder weniger besitzen) ist mir Nadja sympathisch.
Auch Überdruss und innere Leere können ungeheuer quälend sein. Die Emotionen und die allmähliche Steigerung bis zum Crescendo sind exzellent geschildert.
Das Werk ist nicht nur ein Psychogramm, sondern auch ein Porträt unserer Gesellschaft der Postpostmoderne, die alles begehrt, vermeintlich alles bekommt und trotzdem massiv unter sich selbst leidet, ja, beinahe schon moribund ist.
Man kommt schnell hinein und geht gut mit der Handlung mit.
Danke, Nadine de Genot!