Benachteiligt und totgeschwiegen?
Der Autor hat akribisch recheriert und hat hier eine eminente Lücke der Historie gefüllt.
Es gibt bekanntlich alle möglichen Sachbücher, auch zu teils sogenannten "abseitigen" Themen, jenseits des Mainstreams. ...
Der Autor hat akribisch recheriert und hat hier eine eminente Lücke der Historie gefüllt.
Es gibt bekanntlich alle möglichen Sachbücher, auch zu teils sogenannten "abseitigen" Themen, jenseits des Mainstreams. Was ich sehr zu schätzen weiß, denn nicht jede und jeder will immerzu mit den selben Schlagworten sowie Thematiken "geprügelt" werden.
Er deckt den Zeitraum von 750 vor Christus bis 500 nach Christus ab. Also die Antike.
Man erfährt viel Faszinierendes und Interessantes, unter anderem auch über Kaiser Claudius.
Behinderungen unterschiedlicher Genese gab und gibt es natürlich schon immer, seit es eben den Sapiens gibt.
Schlachten und Unfälle reichen schon, um Körperteile zu verlieren, oder gehunfähig zu sein.
Blind und/oder taub zu sein, war in den Äonen vor Braille und Gebärdensprache garantiert mehr als diffizil, wenn auch nicht unmöglich.
Selbst heute noch gibt es Vorurteile und Schwierigkeiten für Menschen, die irgendwie "beeinträchtigt" sind. Warum sonst gibt es an vielen Orten nach wie vor keine Barrierefreiheit?
Sokrates, Seneca und Platon gelten heute als die Meilensteiner (ja, habe ich mit Absicht so geschrieben :)) unter den Philosophen, waren aber nicht frei von Vorurteilen, auch gegenüber Behinderten..
Das Buch ist sehr gut verständlich und ein äußerst wertvolles Nachschlagewerk bzw. Handbuch.
Wer an Historie interessiert, kann ohne Bedenken zugreifen und wer sich zudem noch damit befassen möchte, wie "Behinderte" damals lebten, ist hier goldrichtig.
Andere Epochen, Mittelalter, Neuzeit, usw. wären für eine potentielle Fortsetzung sehr interessant. Oder wie mit Behinderungen in den Regimen des 20. Jahrhunderts umgegangen wurde, mal jenseits des zu Recht kolportierten Dritten Reiches.
Danke, Robert Ralf Keintzel!