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Veröffentlicht am 29.12.2021

Reicht schon Skrupellosigkeit aus?

Kaiser der Dunkelheit
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Nach Prince of Thorns ( Prinz der Dunkelheit ), King of thorns ist dies der letzte Band der Trilogie. Zugegebenermaßen tat ich mich etwas schwer, hineinzukommen, aber das liegt nicht am Autoren, sondern ...

Nach Prince of Thorns ( Prinz der Dunkelheit ), King of thorns ist dies der letzte Band der Trilogie. Zugegebenermaßen tat ich mich etwas schwer, hineinzukommen, aber das liegt nicht am Autoren, sondern an mir selbst, weil ich die Vorgänger nicht kenne.

Jedoch gibt es zu Beginn eine kurze Zusammenfassung und eine Karte. Nur eine Liste der Dramatis Personae habe ich schmerzlich vermisst.

Jorg Ancrath ist nun zwanzig und König von sieben Reichen. Man erfährt hier viel aus seiner Vergangenheit und auch Gegenwart. Diese Erzählstränge sind kongenial miteinander verbunden.

Jorg begibt sich nach Vyene, denn dort in der Stadt der Kaiser, findet alle vier Jahre die Wahl statt. Aber noch niemandem gelang es, den verwaisten Thron zu erlangen.

Jorg will das brechen und es schaffen, Kaiser zu werden. Er hat keine Hemmungen, dazu die verlorene Technologie anzuwenden, die man dem Erbauer Fexler verdankt.

Er ist ein Antiheld, gerissen und sehr intelligent, mutig und resilient. Man folgt ihm in der Vergangenheit auf seiner Reise, die ihm durchaus nutzen soll.

Er hat sehr viele Feinde, den Nekromanten, den Toten König. Jorg hat es geschafft gehaßt und gefürchtet zu sein. Aber dieser Nekromant übertrifft ihn darin noch sogar.

Die Protagonisten sind klug und vielschichtig angelegt. Jorg kann äußerst grausam sein, tötet, wenn es ihm opportun erscheint. Für ihn gilt keine bestimmte Moral und dadurch wird er umso gefährlicher.

Und doch geht von dieser düsteren Gestalt eine gewisse Faszination aus. Das ist die große Kunst von Mark Lawrence, dass er differenziert zu erzählen vermag.

Fesselnd, grimmig, voller Intrigen, Gelüsten nach Rache, unerwarteten Wendungen, voller Action und einem Protagonisten, der trotz seines Verhaltens in den Bann zu ziehen vermag. Teil Eins und Zwei muß ich auch noch lesen. Superb!

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Als das Verbindende

Blau-Auge
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Der Bildhauer Peter Klopp ist gestorben. Er kam nicht mehr dazu, die Skulptur des Gelehrten René Just Haüy ( spricht man ah, oui aus )zu vollenden. Wird und soll sie an jenem Basalt weiterarbeiten?

Sie ...

Der Bildhauer Peter Klopp ist gestorben. Er kam nicht mehr dazu, die Skulptur des Gelehrten René Just Haüy ( spricht man ah, oui aus )zu vollenden. Wird und soll sie an jenem Basalt weiterarbeiten?

Sie entdeckt in Vaters Werkstatt einen mysteriösen blauen Kristall, Blauauge, der bereits eine bewegte Geschichte hinter sich hat.

Valentin Haüy hatte diesen der blinden Pianistin Therese Paradis geschenkt, in die er leidenschaftlich verliebt war. Wie kommt dieser nun hierher in die Vulkaneifel?

Eine aufregende Reise beginnt für Hanna selbst nach Paris und für die Leser in verschiedene Zeitalter.

Die Gegenwart ist im Präsens geschrieben und die Vergangenheit im Präteritum. Das ist außergewöhnlich. Die Wechsel der Erzählperspektiven sind geschickt, die Wechsel der Zeitebenen nicht zu abrupt.

Alle Erzählstränge werden zum Ende hin zusammengeführt und nichts bleibt lose hängen. Die Protagonistin erfährt viel über die eigene Familiengeschichte und damit letztendlich über sich selbst. Es es hat etwas Befreiendes und die Brüder Haüy sind ihr Katalysator und Katharsis zugleich. Die Haüys sind übrigens historisch verbürgte Personen.

Das ist sehr gut recheriert und eingearbeitet worden. Hannas Genese überzeugt durch und durch. Die emotionale Komponente geht unter die Haut. Danke, Jasna Mittler für ein Buch voller Herzblut!!!!!

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Vergangenheit ist eine wachsende Metropole der Seele - Bestie!

Geduldige Rache (Ein Loreena-MacLaughlan-Thriller)
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Innerhalb eines Steinkreises von Dartmoor findet eine Party statt. Einige Freunde? nehmen daran teil. Jedoch passiert etwas, was dazu führt, dass Ethan McKennitt absolut fertig im Polizeirevier in Moretonhampstead ...

Innerhalb eines Steinkreises von Dartmoor findet eine Party statt. Einige Freunde? nehmen daran teil. Jedoch passiert etwas, was dazu führt, dass Ethan McKennitt absolut fertig im Polizeirevier in Moretonhampstead auftaucht.

Er sagt aus, dass der Rausch der Drogen ihn dazu verleitet habe, seine beste Freundin Haley Lang auf brutale Art umgebracht zu haben.

Jedoch gibt es keinerlei Hinweise auf diese Tat. Weder am vorgeblichen Platz des Vorkommnisses und seine Freunde bestätigen dies ebensowenig.

Haley fehlt spurlos seitdem, aber das sei ihre Art. DSI (Detective Superintendent ) Loreena MacLaughlan muß unter Druck von oben aufgeben. Sie ist davon überzeugt, dass etwas wahrlich nicht stimmt und Ethans Geschichte mitnichten frei erfunden ist.

Jedoch, einige Jahre später ereignet sich eine Serie weiterer Morde. Ethan währenddessen hat einen harten Kampf hinter sich, es anzunehmen, dass der Mord nie geschah. Er wollte wieder anknüpfen und weiterhin normal leben und dann so etwas!

Die neuen Morde verbinden sich offenbar mit jener speziellen Nacht und Ethan. DSI Loreena bekommt Unterstützung vom norwegischen Ermittler Politibetjent tre Knud Gjengedal, als der Fall international tangiert.

Die Zeit drängt immens. Jemand plant offenbar schon seit geraumer Zeit hinter den Kulissen eine sorgfältig ausgeklügelte Rache. Werden die beiden Polizisten ihn aufhalten können, - jenen Täter?

Zu Beginn gibt es ein Verzeichnis der Dramatis Personae. Sehr gut zur Orientierung. Zunächst ist der Auftakt gewollt verwirrend, aber das ist sehr gut, weil das die Neugier extrem steigert, immerzu weiterlesen zu wollen.

Das Buch hat unerwartete Wendungen, bei denen man sich denkt: Wow! Das haut aber rein! Einen Mangel an Brutalität gibt es ebensowenig, aber das Werk ist nicht bluttriefend.

Loreena und Knud sind mir bereits ans Herz gewachsen und ich mag sie sehr. Die Plastizität sowohl von den Agierenden als auch des Settings ist derart ausgestaltet, dass dies alles homogen authentisch wirkt.

Der Wechsel der Perspektiven, die eingefügten Retrospektiven und die Teile mit Kursivschrift fügen sich zu einem harmonischen Konglomerat zusammen. Die Handlungsstränge laufen geschickt auf ein superbes Ende hinaus.

Die Dichte und die Spannungskurve läßt nichts zu wünschen übrig, weil der Autor die Taktung und das Timbre beherrscht, um das Finstere des Menschen zu enthüllen. Seine Recherchen und sein Einfallsreichtum jedenfalls erschaffen hier ein erstklassiges, sehr lesenswertes Buch. Und von der Haptik, Aufmachung und dem Design her unterscheidet es sich qualitativ kein bißchen von den gängigen "Bestsellern". Danke, Mick Saunter!!!!!

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Ein Fauxpas! Oder der Auftakt zu mehr?

Liebe unverhofft
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Ella Lewis kann froh sein, daß das böse Erwachen aus dem rosaroten Traum vor der Hochzeit erfolgte! Aber das gibt erst einmal einen Kater. Im doppelten Sinne des Wortes. ( Mr Meyers! ). Die 29jährige schreibt ...

Ella Lewis kann froh sein, daß das böse Erwachen aus dem rosaroten Traum vor der Hochzeit erfolgte! Aber das gibt erst einmal einen Kater. Im doppelten Sinne des Wortes. ( Mr Meyers! ). Die 29jährige schreibt männliche Wesen erst einmal ab. Gestrandet in New York!

Aber Hoppla! Wer ist denn das sexy wandelnde Exemplar auf knackigen Beinen? Könnte das der Womanizer und Ex-Footballgott Nick Rogers sein. (eine Art Captain America! )

Wenn er doch nur nicht solch ein Magnet des Feminen wäre und nervtötender Macho!

Wie soll sich Ella, unter anderem mit der Hilfe der lieben Lili, ein neues Leben errichten, wenn dauernd Nick ihren Weg kreuzt?

Nicht nur war die initiale Begegnung zwischen ihnen exzeptionell und im Central Park ... nein, es bahnt sich durchaus mehr an. Kann das gutgehen und ein Happy End erfolgen? Denn Ella läßt sich durchaus nicht auf der Nase einen Touchdown aufbinden ...

Spritzig, witzig, locker, leicht, versprüht das Buch Charme und Esprit. Die Protagonisten sind mir sympathisch und keiner von beiden ist auf den Kopf gefallen.

Es gibt Missverständnisse und Verwicklungen, sodaß sich sogar Minos, der Minotaurus und sogar das Labyrinth wundern würden.

Hat auf jeden Fall Potential für eine Fortsetzung mit der Gewichtung auf eine der anderen bereits eingeführten Protagonistinnen.

Danke, Martina, Queen of Gercke!!!!!

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Mysterien in der Provinz ...

Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit
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Sarah, aus keinem schlechten Hause stammend, möchte in der Schweizer Provinz anno tempus 1873 ein neues Kapitel in ihrem jungen Leben aufschlagen.

Sie ist ein starker Charakter mit großer Intelligenz, ...

Sarah, aus keinem schlechten Hause stammend, möchte in der Schweizer Provinz anno tempus 1873 ein neues Kapitel in ihrem jungen Leben aufschlagen.

Sie ist ein starker Charakter mit großer Intelligenz, Willenskraft und Empathie. Sie nutzt die Gelegenheit Hauslehrerin zu werden, die mit einer Stellung in Grenchen verbunden ist. DEM aufsteigenden Ort schlechthin, was das Handwerk der Uhren betrifft.

Jedoch kann sie kaum zur Ruhe kommen, denn Dienstmädchen Emmi stirbt scheinbar bei einem Unfall und so wird Sarahs Interesse erweckt, dem ganzen Komplex auf den Grund gehen zu wollen.

Und es bleibt nicht bei einem zu Tode Gebrachten. Ihre detektivischen und deduktiven Fähigkeiten sind gefragt.

Sie lernt so quasi als "Nebeneffekt" Paul näher kennen, der älteste Sohn ihres Dienstherrn. Er bringt hier die Uhrmacherei näher und vielleicht blüht eine Romanze zwischen ihnen auf? Wer weiß?

Jedenfalls wird in ihr der sehr große Wunsch und die Sehnsucht geweckt, Uhrmacherin sein zu wollen. Aber kann sie das überhaupt? Als Frau, entgegen alle Widerstände?

Dies ist der Auftakt, hier mehr ein historischer Krimi, der im Ländli der Eidgenössli angesiedelt ist. Sehr gut recheriert, dadurch eine hohe Dichte an Authentizität, aber nicht nur.

Die Autorin versteht es auch sehr sinnlich zu schreiben, sodaß man meint, alles zu sehen, zu hören, zu spüren, zu riechen und zu schmecken.

Viel Lokalkolorit und eine hakenschlagende, wendungsreiche Handlung halten das Erzählniveau konstant hoch und fesselnd! Die Protagonisten sind mir jedenfalls sympathisch und differenziert gezeichnet, ebenfalls die Antagonisten.

Wer denkt bei Uhren und Schweiz nicht zum Beispiel an Breitling? Holla, die Schwyzer Waldfee, sind diese äh, billig? Hä! Hä!

Ein sehr gelungener, vielversprechender Auftakt, der neugierig auf die Fortsetzung macht! Danke, Claudia Vonvorne, oh, pardon, Dahinden!!!!!

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