Eine Anspannung kurz vor der Entladung, ergo: Mord
Verhängnisvolle VerschwörungDas Buch spielt im Jahre 1934. Als bereits Hitler & Konsorten an die Macht gekommen waren, das Dritte Reich erst ein Jahr alt.
Kann es funktionieren, in dieser Dunkelepoche einen Krimi anzusiedeln, in ...
Das Buch spielt im Jahre 1934. Als bereits Hitler & Konsorten an die Macht gekommen waren, das Dritte Reich erst ein Jahr alt.
Kann es funktionieren, in dieser Dunkelepoche einen Krimi anzusiedeln, in welchem bei "normalen" Mord ( en ) ermittelt wird?
Und ob! Das funktioniert sogar hervorragend. Denn Kriminalsekretär Martin Voß hat großen mentalen Abstand zum Regime, sprich: er ist kein Nationalsozialist. Der Faktor, aber nicht nur der allein, macht den intelligenten, dezudierenden, reflektierenden Mann sehr sympathisch.
Um was geht es denn?
Es ist November. Das derart idyllisch erscheinende westfälische Rheine wird extrem aufgeschreckt. Denn ein Mord geschieht und bei einem wird es nicht bleiben.
Der städtische Beamte Gerhard Pieper wird auf der Straße durch Kugeln hingerichtet.
Der Seelenausgehauchte hatte durchaus Dreck am Stecken. Doch Martin ermittelt natürlich noch in andere Richtungen. Befindet sich der Mörder in der Jägerschaft der Stadt? Welches Motiv treibt ihn wohl an?
Dann passiert es. Nur wenige Tage später wurde ein weiterer Homo Maskulinus in der eigenen Villa gesiebt. Eben auch durch dieselbe Waffe.
Martin muß mit viel Energie und unter extrem exponentiell steigendem Streßlevel zusammen mit den anderen Kriminalbeamten graben, buddeln und zähnefletschend sich in potentielle Spuren verbeißen.
Man meint dann, ihn endlich dingfest gemacht zu haben. Aber nein! Der Sensenmann fällt durch seinen Stellvertreter, dem Meuchler, eine dritte Leiche.
Zu ihrem Schrecken müssen sie feststellen, daß gar noch ein vierter Mann (nachdem der Dritte Mann erledigt ist! ) ebenfalls von diesem Todesbringer akut bedroht ist.
Martin gibt einen hohen Einsatz: sein eigenes Leben, um dieses "Ungetüm" endlich aufzuhalten ...
Das Lokal- wie Zeitkolorit ist superb wiedergegeben. Sehr gut recheriert.
Der Autor hat die Verve, äußerst gekonnt die Leser*innen in die Irre zu führen. Und welch ein Dickicht von Irre! Da muß man erst einmal den Code zur Safetür der Lösung knacken und wird doch überrascht. Raffiniert und tres fabulös!
Unglaublich fesselnd, mit Tragik, Beklemmungen, starken Emotionen. Man wird vom ersten Wort an lesezaubrisch magiesiert, weil man potzblitzschnell in den Leseflow stürzt.
Das Werk läßt keine Frage unbeantwortet und hat ein abgerundetes Ende. Danke, Dieter Heymann!!!!!