Verloren, aufgehoben und mehr?
Khendra - Eine Erzählung zwischen Himmel und HöllePeter hatte 78 Lebensjahre auf Erden, bevor er, so wie es aussieht, einem Herzschlag erliegt. Seine immortale Essenz, Seele oder Sternenfunken, trennt sich von diesem irdischen Gefäß und schwingt sich ...
Peter hatte 78 Lebensjahre auf Erden, bevor er, so wie es aussieht, einem Herzschlag erliegt. Seine immortale Essenz, Seele oder Sternenfunken, trennt sich von diesem irdischen Gefäß und schwingt sich in celestiale Gefilde auf. Wirklich? Stop!
Irgendetwas stimmt nicht. Diese Impression wirkt bald mit Macht auf ihn ein. Denn er hängt buchstäblich im Nichts fest. Körperlos, aber fähig, zu denken, reflektieren und zu abstrahieren. Gar nicht gut. Weil Langeweile zu Frust zu Desperation sich schnell wandelt. Und diese LangeweileFrustDesperation führt zu einer Kurzschlußreaktion.
Auf einmal wird er in einen Strudel der höchstpersönlichen Hölle gezogen, in welchen das Panorama des Grauens, mit einem jeweils anderen, angstbesetzten Diorama schwindelerregend changiert. War er solch ein schlechter Mensch, denkt er, daß er diese Strafe verdient habe?
Aber es kommt ganz anders. Er lernt Khendra kennen. In einem komplett anderen Umfeld der pastoralen Art. Er hat viele Fragen, aber sie auch. Und so entbrennt eine tiefgründige spirituelle und philosophische Diskussion zwischen ihnen, die Peters gesamtes bisheriges Weltbild zerschmettert ...
Ein sehr positives, philosophisch fundiertes, spirituell tiefgründiges Buch, das profunde an- und berührt.
Tradierte, rein menschliche Sichtweisen werden nachvollziehbar und begründet infrage gestellt. Hölle und Himmel plus dem Bonus Fegefeuer waren immer schon, seit es ausdefinierte monotheistische Religionen gibt, in fast allen von diesen, probate Mittel der Suppression freiheitlich denkender Menschen und um jedes Aufbegehren im Keim zu ersticken.
Deswegen hat der Autor es geschafft, hier schlüssig und exzellent darzustellen, warum das Denken vieler Menschen bzw. Institutionen sehr verengt ist. Weniger Angst wäre wünschenswert, damit mehr Vertrauen und dadurch andere gute Entwicklungen angestoßen würden. Gründe für Angst gibt es im weltlichen Kontext mehr als genug. Da bedarf es nicht auch noch der spirituellen. Obwohl es den religiösen und den damit verbundenen offiziell säkularen Institutionen natürlich um Macht geht.
Humor ist ebenfalls eingespeist in den warmen Fluß dieser sehr herzglühenden Geschichte, die zum Reflektieren, Sinnieren und Innehalten anregt. Durch die Metaphern wird sie auch poetisch in Prosa.
Einfach ein wundervolles Buch, das unbedingt lesenswert ist, mit herrlichem Ende! Danke, Pete Snyder!!!!!