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Veröffentlicht am 25.09.2021

Mozart wäre begeistert ...

So klingt Mozart
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Wolfgang Amadeé Mozart ist zurecht wohl der berühmteste Komponist dieser unserer Erde, auf der wir nur temporär verweilen. Durch seine herrliche Musik ist dieser viel zu früh verstorbene Sohn Salzburgs ...

Wolfgang Amadeé Mozart ist zurecht wohl der berühmteste Komponist dieser unserer Erde, auf der wir nur temporär verweilen. Durch seine herrliche Musik ist dieser viel zu früh verstorbene Sohn Salzburgs immortal geworden.

Die Zielgruppe dieses Buches sind Kinder, aber für Erwachsene ist es genauso geeignet.

Kartoniertes Hardcover, präsentiert das Buch sechs extralange Extrakte von bekannten Stücken Mozarts. Wie bei einem Touchscreen presst man den Punkt, der sich jeweils auf der rechten Seite befindet und kann so den Melodien lauschen.

Das Alphabet, Variation eines französischen Liedes, Türkischer Marsch, Eine kleine Nachtmusik, Klaviersonate Nr. 16 und noch Das Glockenspiel aus Die Zauberflöte.

Jeweils links gibt es einen kurzen, in seiner Pointiertheit, verständlichen und gut geschriebenen Text.

Die Illustrationen sind ebenfalls bezaubernd. Mozart ist auf allen sechs selbstredend präsent. Auf vieren sind Tiere, mal als Tänzer, dann als Musiker, in Kleidung aus dem Rokoko. Sehr schön und charmant!

So geht der Text mit dem Visuellen und dem Akustischen eine nahezu perfekte Melange ein. Und man kann auf der Rückseite des Buches durch Aufschrauben die Knopfzellen wechseln, bei Bedarf. Das ist wenigstens nachhaltig.

Aus dieser wahrhaft originellen Reihe gibt es u. a. noch Bach, Beethoven, Chopin und Vivaldi und weitere Titel.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Die Seele - fragil wie ein Schmetterlingsflügel

Das Geheimnis von Claydon Manor
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1855: Adrian Moore, der Earl of Claydon, Herr des Anwesens Claydon Manor und auch dort wohnhaft ist Witwer. Seine fünfjährige Tochter Emilia Halbwaise. 

Emma, die einstige Herrin, starb durch ein Unglück, ...

1855: Adrian Moore, der Earl of Claydon, Herr des Anwesens Claydon Manor und auch dort wohnhaft ist Witwer. Seine fünfjährige Tochter Emilia Halbwaise. 

Emma, die einstige Herrin, starb durch ein Unglück, nicht lange, nachdem das Töchterchen geboren worden war. Adrian ist durch den einschneidenden Verlust etwas verbiestert sowie verbittert. 

Er benötigt eine Gouvernante und diese wird die junge Sophia, die unter einer Amnesie leidet, was sie stark verunsichert und verletzlich macht. 

Sophia generiert eine große Zuneigung und einen Beschützerinstinkt für Emilia. Sie kann nicht verstehen, warum Adrian so kalt zu seiner Tochter zu sein scheint. 

Trotzdem werden Emotionen in ihr für Adrian geweckt - ein seltsamer, aber berückender Mesmerismus ist dort am Wirken. 

Jemand legt seine schützenden Fittiche um Sophia. Es scheint, sie vernehme eine Stimme, jene Emmas, die erreichen möchte, daß Vater und Tochter wieder zärtlich harmonisieren. 

Und Emilia sagt ja auch, daß sie den Geist ihrer Mutter sehen könne. Heißt es nicht, kleine Kinder seien noch dazu in der Lage? Geister zu sehen? 

Wird Sophia es in all den Verstrickungen schaffen, ebenso noch ihr eigenes Mysterium zu lösen? 

Das Buch ist wie "Rebecca", nur eben positiv konnotiert, anstatt eine gar düstere schaurige Gothic Novel zu sein. 

Nicht nur die Urmutter Jane Austen, auch Georgette Heyer und andere haben dieses wunderbare Genre mitbegründet. 

Hin zu modernen Adept*innen wie Lois Greiman, Shirlee Busbee, Cat Sebastian, KJ Charles, Patricia Carlyle oder eben hier Selina Wilhelm. 

Verschiedene, geschickt eingebundene Zeitebenen wie Perspektiven bringen einem Sophia wie auch Emma unmittelbar sehr nahe. 

Das Setting ist traumhaft schön, die Interdynamik zwischen den Protagonisten überzeugt. Das Haus wie die Landschaft spiegeln die Seelengefilde der überzeugenden Protagonisten. 

Es gibt überraschende Kehren. Es ist ein sensibler, empathischer Erzählstil mit filigran gezeichneten Figuren und einem Plot, der doch sehr berührt. Ein sanftes, und dennoch mitreißendes Werk. Mit spezieller Facette, die besonders mich überzeugt hat. Danke, Selina Wilhelm!!!!! 

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Tot, toter, am totesten?

Die Kuh gräbt nicht nach Gold
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Natürlich gräbt die Kuh nicht nach Gold, denn sie bevorzugt selbstredend Platin. 

Der Sommer liebkost Hohenlohe. Kommissar Paul Eichert unternimmt mit der zartesten Versuchung, seit es Frauen gibt, eine ...

Natürlich gräbt die Kuh nicht nach Gold, denn sie bevorzugt selbstredend Platin. 

Der Sommer liebkost Hohenlohe. Kommissar Paul Eichert unternimmt mit der zartesten Versuchung, seit es Frauen gibt, eine Tour mit dem Kanu auf der Jagst. 

So ist Frau Mayr nun bald wieder mit einem kriminalistischen Abenteuer wieder im Gespräch. ( Wenn ich in aller Munde wäre, hätte ich das dringende Bedürfnis, zu duschen! Har! ). Es findet sich nämlich ein äußerst unlebendiger Toter am Ufer. 

Man nimmt an, es hat mit den Ausgrabungen an der Heuneburg zu tun. Bald folgt der nächste Tote und befördert den womöglich Falschen in U-Haft. 

Der Chef des Ufertoten ist trotz allem Teilnehmer einer Rallye für Oldtimer. Milka ist ganz aufgeregt, denn ihr absolut generalsanierter VW Käfer soll auch starten. 

Milka hat auch viel auf dem Hof zu tun. Aber mittlerweile zwei Erkaltete und eine Entführte? Plus Forderung nach Lösegeld? Das geht nun gar nicht. Ihr scharfer Spürsinn reaktiviert sich. Sie steckt gerne ihre Nase in Kriminalfälle. 

Zwar ist Paul nicht wirklich begeistert, obwohl er ihr ihre Kombinationsgabe nicht abspricht. 

Ist der Keltenschmuck das Motiv für die mörderischen Umtriebe? Oder gar etwas anderes? Oder hängt das alles zusammen? 

Angst ist Milkas Begleiterin, aber sie meistert das mit Bravour. Wie sonst käme sie dazu, in Zukunft Gerechtigkeit walten zu lassen? 

Gut und interessant geschrieben. Man erfährt so einiges über gewiße kriminelle Umtriebe, was sehr gut recheriert und in den Plot eingefügt wurde. 

Wird jemals eine Kontrolle darüber herrschen? Man hört ja diverse Dinge über gewiße Leute. 

Wirklich spannend und authentisch geschildert und die Landschaftsbeschreibungen sind nicht schlecht, äußerst ansprechend, wie überhaupt das regionale Flair. 

Milka und Paul sind mir sehr sympathisch und ein richtiggehendes synergetisches Powerpaar. Ein spannendes Buch!

Ja, oh ja, die friedliebenden Kühe grasen auf der Wiese und graben glücklicherweise nie nach dem Gold der Kelten. "Muh", ganz recht, meint der Wiederkäuer. Danke, Bernd Gunthers!!!!!

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Außenseiterin? Oder weit mehr?

Die Mäusekönigin
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Der Vietnamkrieg und der Einsatz von Agent Orange hatte und hat immer noch verheerende Folgen für die Betroffenen. 

Nhi ist auch eine Geschädigte. Ohne Beine geboren und elternlos, lebt sie in einem Heim. ...

Der Vietnamkrieg und der Einsatz von Agent Orange hatte und hat immer noch verheerende Folgen für die Betroffenen. 

Nhi ist auch eine Geschädigte. Ohne Beine geboren und elternlos, lebt sie in einem Heim. Ein weiterer Bewohner ist der blinde Junge Thang. 

Nhi kann sich verbal mit Tieren austauschen, sie verstehen, mit ihnen reden. Maus Bao wird ihr allerengster Vertrauter und Freund. 

Bao wäre gestorben, wenn sie sich seiner als Baby nicht angenommen hätte. Als Thang, sie und Bao zu einer Tante von Nhi kommen, stehen ihnen noch finstere Zeiten bevor. Aber Nhi ist etwas ganz Besonderes und Thang wie Bao sowieso ...

Wie der Film "Der Labyrinth des Fauns" von Guillermo del Toro, verbindet das Buch hier Realismus mit märchenhaft magischen Elementen. Eben magischer Realismus. 

Aus der Sichtweise Baos erzählt, bekommt das Buch dadurch einen ganz speziellen Touch, ohne daß Jay Kay die Probleme ausblenden würde. 

Die tragische Geschichte Vietnams wird hier hervorragend eingebunden, sowie dem ganz speziellen Lied dieses südostasiatischen Landes nachgelauscht. 

Poetisch wird dies alles sozialkritisch, sensibel und empathisch ausgeleuchtet. Das Setting ist superb wiedergegeben. 

Das Buch berührt, nimmt einen von Anfang an im besten Sinne mit und stimmt auch nachdenklich. 

Der Autor zeigt ebenso auf, daß gerade von den vermeintlich Schwächsten eine ungeheure Kraft und Macht ausgehen kann. Das ist sehr ermutigend, in sich selber Energien zu mobilisieren, die man selbst nicht für möglich gehalten hätte. 

Herrlich! Danke, Jay Kay!!!!!

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Die Vergangenheit ist ein fieser Wadenbeißer

Fischland-Fluch
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Ostseeküste: Kassandra Voss und Paul Freese sind ein Paar. Er ist Schriftsteller ( jedesmal, wenn die Schrift nach einem Schwächeanfall kollabiert, stellt er sie wieder auf! Bruhahahaha! Schnauze, Vorlauter ...

Ostseeküste: Kassandra Voss und Paul Freese sind ein Paar. Er ist Schriftsteller ( jedesmal, wenn die Schrift nach einem Schwächeanfall kollabiert, stellt er sie wieder auf! Bruhahahaha! Schnauze, Vorlauter aus der vorletzten Reihe! ). 

Er veröffentlicht unter Pseudonym, denn er möchte seine Ruhe haben. Dann soll er mit dem "Lit-Preis" ausgezeichnet werden.

Paul gibt seiner Verlegerin Notiz von seiner Absage, weil er sich nicht real offenbar will. Dennoch geht dann der Terror los. Er wird doch enttarnt. Erntet grausige Rezensionen, und veritable Drohungen. 

Die Polizei wird eingeschaltet. Anhand einiger eingegangener Nachrichten werden Paul und Kassandra zu Archäolog*innen seiner eigenen Familienhistorie. Das führt bis ins Jahr 1931 zurück, zu zwei ganz besonderen Individuen namens Lilli Collina und Leo Radtke. 

Doch wie hängen diese lang vergangenen Vorkommnisse mit der Gegenwart zusammen? Warum wird die Vergangenheit auf einmal zum fiesen Wadenbeißer der Jetztzeit? 

Paul und Kassandra geraten auch in viel stinkenden Mist. ( Nicht wortwörtlich verstehen, bitte! ) Jemand plant etwas womöglich Fatales und Kassandra gerät in große Gefahr. Recherchen, Risiken und Ränke sind noch lange nicht am Ende angekommen ...

Der siebte Band dieser Reihe kann getrost ohne Vorkenntnisse der Vorgängerbände gelesen werden. 

Meine ganz persönliche Impression ist, daß das Buch einige kleine Längen hat, aber das ist Ansichtssache und rechtfertigt durchaus fünf Sterne. Diese werden durch all die positiven Attribute mehr als übertrumpft. Denn es ist angenehm, fluide, fesselnd, gut und sehr interessant geschrieben. 

Es wäre noch besser, wenn es keine Fiktion wäre. So eine Familiengeschichte würden sich etliche Leute, trotz Implikationen wünschen. 

Der Plot ist undurchsichtig und das Tempo zieht an. Man kann mitfiebern. Ich bin begeistert von diesem Buch und sage "Danke" für ein paar klasse Lesestunden. Echt superb! 

Tragische Komponenten sind hervorragend eingebaut und emotional berührend. Das Ende löst sich ebenso ohne, daß offene Fragen verbleiben oder irgendwelche Logiklöcher. Merci, Corinna Kastner!!!!!

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