Always stranger than fiction!
True Crime International / True Crime England I Wahre Verbrechen – Echte Kriminalfälle aus GroßbritannienCriminal Minds gebären die schlimmsten Monstrositäten - erschreckender Einblick in die Abgründe der Bestie Mensch!
Kein Autor / in der Welt kann sich noch so schlimme Grausamkeiten ausdenken für ihre ...
Criminal Minds gebären die schlimmsten Monstrositäten - erschreckender Einblick in die Abgründe der Bestie Mensch!
Kein Autor / in der Welt kann sich noch so schlimme Grausamkeiten ausdenken für ihre Fiktion, denn die Realität übertrifft immer alles!
Seitdem es Menschen gibt, existieren ebenso Verbrechen. In der Bibel zumindest war Kain der allererste Mörder. ( Wer weiß? Vielleicht war diese Familie auch schon dysfunktional, die erste der Welt? ).
Warum sind Menschen von True Crime so fasziniert? Im negativen Fall wegen der Sensationsgier, im positiven, weil der Mensch verstehen will. Er möchte die Hintergründe erforschen, psychologisch, soziologisch, forensisch, kriminalistisch und im zeit- und gesellschaftsbezogenen Kontext. Warum nur tun Menschen anderen Übles an?
Nicht die Tat entschuldigen, sondern verstehen und zwar beide Perspektiven, aber vor allem erst das / die Opfer und dann den / die Täter.
Ich interessiere mich seit meiner Kindheit für True Crime, getriggert durch Jack the Ripper, Gilles de Rais und dem Dreifachmord MacDonald, bei welchem die schwangere Colette ( also eigentlich vier Morde )/und ihre Töchter Kimberly und Kristen vom Ehemann und Vater Jeffrey ermordet worden waren. Großartig und erschütternd von Joe McGinnis mit Empathie geschrieben und dasselbe gilt für Adrian Langenscheid.
Er läßt es ebensowenig an Mitgefühl mangeln. Seine Texte sind nicht reportagenhaft formuliert, sondern eher belletristisch, nur das er leider die bittere Realität beschreibt.
Entführung, Folter, Mißbrauch, Mord ... das alles und mehr sind Topics dieses Buches. Es gibt eine Einführung in jeden Fall und was sich ereignet hat und vor allem...wird das Danach gezeigt. Man erfährt Hochinteressantes über die nicht immer einfache Arbeit der Polizei und wie und warum geurteilt hat, so und eben nicht anders.
Oft genug gerät das Opfer aus dem Mittelpunkt und Blickfeld des Geschehens. Zu häufig rückt der Täter in den Fokus der geballten Aufmerksamkeit - siehe der Mediahype um und über Ted Bundy. Der Autor zeigt aber was aus Opfern bzw. denen, die ohnmächtig zurückbleiben müssen, wurde.
Ich beschäftige mich, seit ich denken kann mit True Crime. Deswegen sind mir diverse der zwanzig Fälle schon vertraut, wie das Kleinkind James Bulger von zwei jungen Schulkindern ermordet wurde, Dennis Nielsen und der große Eisenbahnraub so wie einige andere. Aber Überraschung! Ich alter Hase konnte hier auch noch "neue" Fälle entdecken und Lücken schließen.
Der Schreibstil ist flüssig wie die Themse und die Worte emotional aufgeladen. Man merkt, daß diverse Fälle und Schicksale den Autoren gewiß nicht kaltlassen. Er ist nicht effektheischend, aber er nimmt den Leser behutsam an die Hand, wenn er ihn in das Horrorkabinett des Grauens führt.
Wenn du lange genug in den Abgrund blickst, blickt er in dich zurück, sagte schon Nietzsche. Für labile Leser ist das Buch weniger empfehlenswert, aber der Autor suhlt sich nicht in Grausamkeiten, versteht es aber trotzdem, einem das Grauen mit menschlichem Antlitz zu präsentieren. Ich bin wirklich froh, daß der Autor die Balance zu halten versteht, einem nicht aufdringlich die Inhalte um die Ohren hauend, aber auch nicht hyperdistanziert.
Er ist der temporäre Gefährte in jenem Spukhaus der verzerrenden Spiegel und man denkt sich beim Lesen, wie kann ein Mensch nur so etwas tun? und dann blickt man in jenem Spiegelkabinett in den Spiegel der Wahrheit, der das wahre Selbst offenlegen soll. Was siehst du dann? Ein liebliches Etwas oder eine grauenerregende Bestie mit vor Blut triefenden Reißzähnen?