Das Autorenduo David Sarno und Sascha Lapp haben hier ein außerordentlich beeindruckendes Buch vorgelegt.
Fünfzehn Fälle, die sich real ereignet haben und unter True Crime subsumiert werden, werden hier ...
Das Autorenduo David Sarno und Sascha Lapp haben hier ein außerordentlich beeindruckendes Buch vorgelegt.
Fünfzehn Fälle, die sich real ereignet haben und unter True Crime subsumiert werden, werden hier auf sensible Art wiedergegeben.
Jedem der Verbrechen ist ein eigenes Kapitel gewidmet, jeweils mit farbigen Abbildungen aus den Akten illustriert.
Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass es dem Duo des Werkes hier nicht um Sensationsluft geht. Es ist nichts Unerträgliches zu sehen und auch die Texte sind nicht tendenziös.
Dessen bedarf es auch gar nicht. Es ist nicht nötig, sich auf das Niveau des Boulevardjournalismus zu begeben.
Auf die Privatsphäre der Betreffenden wird selbstredend Rücksicht genommen.
Der Schwerpunkt liegt auf der Ermittlungsarbeit. Es ist schon erschreckend genug, ganz ohne Effekthascherei, zu lesen, was Menschen anrichten und anderen antun.
Das löst bereits Beklemmung beim Lesen aus, denn man ist sich immerzu bewusst, dass dies alles leider wirklich passiert ist.
Umso packender ist es zu lesen, wie die Polizei und Co. Schritt für Schritt mit der Machete des Verstandes und der modernen Wissenschaft unter anderem, aber auch anderem, die Fälle lösen.
Auch bei Cold Cases braucht man nicht zwangsläufig die Hoffnung zu verlieren, denn auch die Forensik macht enorme Fortschritte.
Kein bisschen trocken geschrieben, sondern emotional unter die Haut gehend, wird man sich nach dieser tiefgründigen Lektüre wieder klar, welch tiefe Schluchten überall um uns herum lauern. Hoffentlich fällt keiner von uns dort hinein. Egal ob als Täter oder Opfer.
Jane und Thomas arbeiten beide als Mediziner. Nicht nur, dass es im Hospital bald beruflich Ärger gibt, nein, sie muss auch noch via ondit vernehmen, dass ihr Gatte Tom als Teenager einen eiskalten Mord ...
Jane und Thomas arbeiten beide als Mediziner. Nicht nur, dass es im Hospital bald beruflich Ärger gibt, nein, sie muss auch noch via ondit vernehmen, dass ihr Gatte Tom als Teenager einen eiskalten Mord verübt haben soll.
Was soll sie nun tun? Das Leben in Irland mitsamt Tochter war bisher so schön gewesen. Doch nun bekommt dieses Sein gefährliche Risse.
Kann sie Tom noch trauen? Oder will jemand ihnen massiv schaden? Aber warum? Und gerade jetzt?
Sie trifft die Entscheidung, in jenes Dorf zu reisen, aus welchem Tom stammt. Und nachzuforschen. Dabei muss sie bald feststellen, dass sie äußerst gefährlich auf der Rasierklinge tanzt ...
Der Plot ist in sich stimmig, auch wenn etwas zu geschliffen, aber nichtsdestotrotz spannend.
Allerdings wirkt Jane als Protagonistin in manchen ihrer Handlungen etwas unglaubwürdig. Das mindert etwas das Lesevergnügen.
Dennoch verdient das Buch vier Sterne, denn es hat Stimmung sowie Atmosphäre und liest sich gut weg, in einem Rutsch.
Wer sich also an kleinen Schwächen nicht stört, kann beherzt zugreifen. Danke, Ines Buck!
20 Autorinnen haben hier Short Stories mit dem Leitmotiv "Pläne geschmiedet, durch Scheitern vermiedet, äh, vermieden.
Jede der Schriftstellerinnen wird zuvor durch ein Bild sowie eine kurze Vita vorgestellt. ...
20 Autorinnen haben hier Short Stories mit dem Leitmotiv "Pläne geschmiedet, durch Scheitern vermiedet, äh, vermieden.
Jede der Schriftstellerinnen wird zuvor durch ein Bild sowie eine kurze Vita vorgestellt. Und dann kann man sich schon in die jeweilige Kurzgeschichte stürzen.
Hier können sie sich auf originelle und kreative Weise über all die Merkwürdigkeiten und dunklen Seiten der Humana Conditio austoben.
Manchmal verblüffend, manchmal vorhersehbar, aber immer lesenswert.
Auf jeden Fall ist klar warum die sieben Todsünden als ebensolche gelten. Das ergibt auch Sinn für Leute, die nicht gläubig sind.
Vielleicht kennt die eine oder der andere so manche der enthaltenen Autoren, falls nicht, harren sie auf jeden Fall sehr lohnenswert der Entdeckung.
Humor ist auch ein nicht unbedeutender Mitspieler, was sehr begrüßenswert ist.
Dieses Buch ist eine sehr ansprechende Novelle mit 51 Seiten.
Rob scheint nach Jahren seine Schwester wiederzutreffen, aber er ahnt nicht, dass sie weit mehr macht, als er wohl zunächst zu glauben bereit ...
Dieses Buch ist eine sehr ansprechende Novelle mit 51 Seiten.
Rob scheint nach Jahren seine Schwester wiederzutreffen, aber er ahnt nicht, dass sie weit mehr macht, als er wohl zunächst zu glauben bereit wäre.
Sie scheint Dinge zu wissen, die sie gar nicht wissen kann und Rob wird immer "verwirrter'" von ihrem Verhalten.
Und dann stellt sich noch heraus, dass ihnen beiden eine gefährliche Mission bevorsteht, um etwas Verheerendes abzuwenden. Wird es ihnen gelingen und auch ihre einstige Innigkeit dauerhaft restaurieren können?
Liegt in der Kürze die Würze? Hier schon. Die Novelle ist logisch aufgebaut, hat Tempo und Spannung, sowie überzeugende Protagonisten.
Und auch nach dem Lesen bleibt noch, wie es so schön in Englisch heißt, noch viel food for thought. Chapeau! Das macht doch glatt großen Appetit auf weitere Werke des Autoren.
Der Uomo sine nume ist der Erzähler dieses Buches. Normalerweise sieht man Erdbeben nicht als Erlösung an, aber für ihn als Kind war es eine.
Denn seine Altvorderen wollten mit ihm aus der Schweiz 1980 ...
Der Uomo sine nume ist der Erzähler dieses Buches. Normalerweise sieht man Erdbeben nicht als Erlösung an, aber für ihn als Kind war es eine.
Denn seine Altvorderen wollten mit ihm aus der Schweiz 1980 nach Italien, genauer Napoli zurückkehren.
So blieb ihm das "erspart", denn schließlich hatte er als Heranwachsender bereits in der Eidgenossenschaft gewurzelt. Hat er das? Wirklich?
Es vergehen viele Sommer und der Vater ist bereits zu den Seligen abgewandert, als der Erzähler nach Neapel reist.
Er spricht zwar die Sprache, fühlt sich aber seltsam deplatziert, wie ein Fremdkörper. Alles scheint unvertraut und doch irgendwie vertraut zugleich.
Er wird von der Story des Antonio Esposito gefesselt. Dieser ist ein entwendetes Migrantenkind aus Westafrika und wurde Mitglied einer Camorrafamilie, bis er ohne Spur verschwand oder einfach in Napoli untergetaucht ist? Der Erzähler beginnt mit zunehmender Besessenheit nach ihm zu suchen.
Wie sehr ist man noch seiner Heimat verbunden, wenn man entwurzelt wurde und in der Fremde aufwuchs? Man fühlt sich unendlich verloren. Ich spreche aus eigener, leidvoller Erfahrung.
Ist jener Antonio Esposito nur die Spiegelung des Erzählers und deswegen verbeißt er sich so? In der Hoffnung, dass dieser Mensch seine inneren Konflikte sehr gut nachvollziehen kann?
Oder projieziert er zuviel in ihn hinein und könnte nur zwangsläufig enttäuscht werden durch diese Überhöhung?
Hat der Erzähler überhaupt noch eine greifbare Identität oder will er die Leere ganz anders füllen?
Eine Elegie auf die Stadt Neapel, die zwar scheinbar nicht gut wegkommt, aber dafür eine umso schmerzerfülltere Liebeserklärung ist.
Eine Betrachtung über die Zerbrechlichkeit von Identität, wenn man international zwischen den Stühlen steht und ein melancholische Reise ins Dasein. Um zu zeigen, wie verloren man in der Postmoderne getrieben wird, auf jenem unendlichen See der Einsamkeit, auch wenn man unter lauter Menschen ist. Auch wenn man Familie hat.
Tiefgründig und anregend. Danke!
Was mache ich eigentlich hier?
Der Uomo sine nume ist der Erzähler dieses Buches. Normalerweise sieht man Erdbeben nicht als Erlösung an, aber für ihn als Kind war es eine.
Denn seine Altvorderen wollten mit ihm aus der Schweiz 1980 nach Italien, genauer Napoli zurückkehren.
So blieb ihm das "erspart", denn schließlich hatte er als Heranwachsender bereits in der Eidgenossenschaft gewurzelt. Hat er das? Wirklich?
Es vergehen viele Sommer und der Vater ist bereits zu den Seligen abgewandert, als der Erzähler nach Neapel reist.
Er spricht zwar die Sprache, fühlt sich aber seltsam deplatziert, wie ein Fremdkörper. Alles scheint unvertraut und doch irgendwie vertraut zugleich.
Er wird von der Story des Antonio Esposito gefesselt. Dieser ist ein entwendetes Migrantenkind aus Westafrika und wurde Mitglied einer Camorrafamilie, bis er ohne Spur verschwand oder einfach in Napoli untergetaucht ist? Der Erzähler beginnt mit zunehmender Besessenheit nach ihm zu suchen.
Wie sehr ist man noch seiner Heimat verbunden, wenn man entwurzelt wurde und in der Fremde aufwuchs? Man fühlt sich unendlich verloren. Ich spreche aus eigener, leidvoller Erfahrung.
Ist jener Antonio Esposito nur die Spiegelung des Erzählers und deswegen verbeißt er sich so? In der Hoffnung, dass dieser Mensch seine inneren Konflikte sehr gut nachvollziehen kann?
Oder projieziert er zuviel in ihn hinein und könnte nur zwangsläufig enttäuscht werden durch diese Überhöhung?
Hat der Erzähler überhaupt noch eine greifbare Identität oder will er die Leere ganz anders füllen?
Eine Elegie auf die Stadt Neapel, die zwar scheinbar nicht gut wegkommt, aber dafür eine umso schmerzerfülltere Liebeserklärung ist.
Eine Betrachtung über die Zerbrechlichkeit von Identität, wenn man international zwischen den Stühlen steht und ein melancholische Reise ins Dasein. Um zu zeigen, wie verloren man in der Postmoderne getrieben wird, auf jenem unendlichen See der Einsamkeit, auch wenn man unter lauter Menschen ist. Auch wenn man Familie hat.