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Veröffentlicht am 12.11.2020

Jerry ohne Tom, denn der Kater läßt das Mausen nicht! ( Körbchengröße DoppelD? )

101 GEDANKEN AN TOM
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Jule, Jerry gerufen, wurde vor 288 Stunden ( Zwölf Tage ) von Tom zugunsten des blonden Gifts und Busenwunders Fabienne verlassen. Ob dergestalt Voodoo hilft?

Nun muß sie in einer Art Trauerprozess ...

Jule, Jerry gerufen, wurde vor 288 Stunden ( Zwölf Tage ) von Tom zugunsten des blonden Gifts und Busenwunders Fabienne verlassen. Ob dergestalt Voodoo hilft?

Nun muß sie in einer Art Trauerprozess diesen Schmerz aufarbeiten. Sie verengt ihren Fokus auf sich selbst, um sich die Wunden zu lecken und stößt dabei andere mehr oder weniger vor den Kopf.

Sie ist etwas überzeichnet so wie Dr. House das ebenfalls ist. Mit ihm gemeinsam hat sie ihren spitzzüngigen schwarzen Galgenhumor, triefenden Sarkasmus, Ironie und manchmal Zynismus, die Waffe der enttäuschten Idealisten. Genau wie dieser Arzt scheint es sie nicht zu kümmern, welche Reaktionen sie in ihrem Umfeld auslöst.

Suizidgedanken und Mordphantasien suchen Jule heim. Sie entschließt sich in einem Selbstexperiment die aufkommenden Gedanken an Tom zu zählen ( daher der Titel ) und leitet so den allmählichen Prozess der Heilung ein. So kann sie die Scherben ihrer Verletzung langsam aber sicher kitten ...

Scharfsinnig und witzig schont Jule weder sich noch andere. Sie ist schlagfertig und sehr intelligent. Mit ihrer Art könnte sie zwar Freunde und Co. endgültig vergraulen, aber dafür ist sie exzeptionell widerborstig. Mir gefällt außerdem, daß sie in einem Kapitel die mythologische Gestalt Lucifer positiv und differenziert sieht. Bravo!

Verschiedene Methoden den Abbau ihres Kummers zu akzelerieren scheitern grandios. Immer wieder reicht sie dem Leser verbal die Hand durch direkte Ansprache. So bröckelt die Distanz beim Lesen. Man wird quasi Alliierte und Komplize von Jerrys Gedankenwelt.

Nicht alles an ihrem Verhalten ist tolerierbar, aber sie ist trotzdem charmant mit ihren spitzen Widerhaken, nicht bequem, anschmiegsam, weichgespült und bis zur Identitätslosigkeit angepaßt.

Ja, sie hat einen authentischen, unverwechselbaren, einzigartigen Charakter, eine wahrhaftige, sture Persönlichkeit.

Das Buch ist wirklich voller erlesenem Humor, schön abgründig und tiefsinnig. Gabriele Hasmann jongliert gekonnt und galant mit Worten und Metaphern, was wirklich Lesevergnügen bereitet und sehr inspirierend ist. Sowie originell und als Geschichte selbst ebenso einzigartig wie Jule. So gibt es ein weiteres Highlight aus dem Luzifer - Verlag. Gabriele Hasmann wurde 1968 in Wien geboren. Österreich hat wahrhaftig superbe zeitgenössische Autor / innen mit edler Klasse! Eh klar!!!

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Wie man kreativ fiktiv Mord und Totschlag begeht!

Die Krimi-Formel: Analyse-Tool und Schreibratgeber für Spielfilm, Serie und Roman
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Ein wertvolles Buch, daß dem Autor/ in unschätzbare Tipps gibt, wie man konstruktiv wirklich spannende Krimis schreibt-man lernt nie aus!🔫

J. C. Mohring ist sehr zuverlässig beim Veröffentlichen jedes ...

Ein wertvolles Buch, daß dem Autor/ in unschätzbare Tipps gibt, wie man konstruktiv wirklich spannende Krimis schreibt-man lernt nie aus!🔫

J. C. Mohring ist sehr zuverlässig beim Veröffentlichen jedes neuen Buches. Man weiß, daß man von ihm hohe Qualität erwarten kann und wird nicht enttäuscht. Er erläutert den wesentlichen Unterschied zwischen Thrillern und Krimis. Dieser Ratgeber behandelt "nur" die Konstruktion von Krimis, nicht Thrillern. Wer also zu letztem tendiert als Autor, sollte nicht zu diesem Buch greifen, weil es dazu andere Sachliteratur gibt. 

Man lernt viel Neues und auch Faszinierendes dazu. Ich hätte nicht gedacht, daß alle erfolgreichen Krimis, egal ob Buch, Spielfilm oder Serie nach demselben Grundgerüst verfahren und alle ähnlich im Aufbau sind. Apropos Aufbau: Wie ist dieses Buch unterteilt? 

Nach der Einleitung erfährt man die Basics eines Krimis, unter anderem positive und negative Ziele, Logik, Dilemmata, Spannung, Figuren, Erzählperspektive usw. Differenziert schlüsselt der Autor das auf in einer verständlichen Sprache und authentisch praxisbezogen. 

Danach erfährt man alles über die Superplots, Subplots und der Szene mit vielen Beispielen aus Filmen und Referenzbüchern zu den einzelnen Segmenten. Ein Superplot ist zum Beispiel, daß ein aufrechter, unbestechlicher Cop feststellt, daß viele seiner Kollegen korrupt sind und dann einer gegen mehrere steht. Nach J. C. Mohrings Stand der Dinge gibt es momentan 28 Superplots und das ist noch lange nicht das letzte Wort. Ein Superplot kann ein Subplot werden, aber nicht umgekehrt. Szenen alleine besitzen nicht das Potential zum Superplot. Beispiele aus Serien gibt es ebenso. Verbotene Liebe unter Kollegen ist beispielsweise ein Subplot. 32 insgesamt werden thematisiert. 

47 Krimiszenen sind in der chronologischen Reihenfolge gelistet, wie sie meist auch im Krimi ablaufen. Vom Streit über die Tat, Entdeckung der Leiche, Ermittlung usw. Es gibt Hinweise, wie man einen Krimi dynamisch gestaltet, so daß er glaubwürdig ist, die Protagonisten Tiefe und Relevanz bekommen, Spannung und Wendungen enthalten sind, ja, wie der Leser / in überzeugt wird.

Das eigentliche Skelett wird analysiert, das aus 3 Akten und 12 Teilen besteht und erstaunlich viele Bestseller folgen diesem Schema. Natürlich braucht man sich nicht sklavisch daran zu halten, Variationen sind selbstredend immer möglich, aber das ist schon sehr hilfreich, derlei Werkzeuge in die Hand zu bekommen. Anhand von 21 Bridges mit dem leider kürzlich verstorbenen Chadwick Boseman ( Black Panther ) wird das genau erklärt. 

Ein rundherum gelungenes Buch, nicht trocken und akademisch abstrakt, sondern sehr tauglich als Instrument sich selbst zu orientieren, zu verbessern und dazuzulernen. Ja, man lernt nie aus! Deswegen: lernt von den Besten, zu denen J. C. Mohring definitiv gehört. Man kommt sehr leicht hinein und liest fasziniert Seite um Seite, während das Cerebrum begierig die Informationen durch den Strohhalm der Augen einsaugt. Superb!











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Veröffentlicht am 12.11.2020

Vom Grauen des Erwachens!

Fly, Baby, fly!
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Es ist tragisch und dramatisch, was Lea widerfahren ist. Nach einem schweren Autounfall erwacht sie wieder - im Spital. Allerdings ist der Teil der Festplatte ihres Gedächtnisses gelöscht, der die letzten ...

Es ist tragisch und dramatisch, was Lea widerfahren ist. Nach einem schweren Autounfall erwacht sie wieder - im Spital. Allerdings ist der Teil der Festplatte ihres Gedächtnisses gelöscht, der die letzten dreizehn Jahre enthielt.

Sie kann sich nicht erklären, warum sowohl ihr Vater als auch eine ( einstige ) Freundin abweisend reagieren. Wie eine Archäologin muß sie mühsam Stück für Stück ihrer Vergangenheit freilegen. Wird ihr gefallen, was sie entdeckt?

Zumindest sichert ihr eine Erbschaft finanzielle Unabhängigkeit.

Sie ist zwar ( noch ) mit Christopher verheiratet und sie haben eine gemeinsame Tochter. Aber er möchte unbedingt die Scheidung.

Vor Jahren ließ sie ihre Familie zurück und hatte ihre Heimatstadt Wien verlassen. Schuld, Reue, Gewissensbisse setzen ihr zu und sie möchte Christopher zurück, um jeden Preis.

Anna lebt jedoch mit Christopher. Sie hat mit Lea Animositäten, die in der Vergangenheit begründet liegen. Lea kommt ihr also in die Quere und droht alles kaputtzumachen. Welche Frau wird Christophers Herz gewinnen? Kann Lea überhaupt nahtlos in ihres altes Leben zurückkehren, als ob nichts gewesen wäre?

Multiperspektivisch lernt man die diversen Protagonisten näher kennen, auch wenn mir Lea etwas distanziert blieb, aber das fällt nicht weiter ins Gewicht.

Es wird ein hochbrisanter Konflikt geschildert, sehr interessant aufgebaut, explosiv, wenn soviele Emotionen im Spiel sind.

Eine Art Gruppenpsychogramm der verletzten Seelen - authentisch und schmerzhaft.

Sophie Edenberg verhindert geschickt, daß man eindeutig Partei ergreifen kann. Läuft es auf ein Patt, Schachmatt oder Zugzwang hinaus?

Nach und nach wird kohärent enthüllt, was von der Vergangenheit ( noch ) verborgen ist. Über das Ende könnte man streiten, aber es ist in meinen Augen nur konsequent. Die Ambivalenz der Figuren macht sie so überzeugend und das Buch ist bittersüß wie das Leben eben.

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Weltgeist, sei mein Denkpate und komm in meine Kemenate!!! 👻

HEGEL to go
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Komprimiert, erlesen und intensiv kann man hier in die Auslese von Hegels Gedankentätigkeit eintauchen und sein eigenes Gehirn anregen! Toll

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (seine Familie nannte ihn Wilhelm) ...

Komprimiert, erlesen und intensiv kann man hier in die Auslese von Hegels Gedankentätigkeit eintauchen und sein eigenes Gehirn anregen! Toll

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (seine Familie nannte ihn Wilhelm) wurde am 27. August 1770 in Stuttgart geboren und wuchs in einem pietistischen Elternhaus auf. Der Vater Georg Ludwig (1733–1799), geboren in Tübingen,  war Rentkammersekretär in Stuttgart und entstammte einer Familie von Beamten und Pfarrern. Hegels Mutter, Maria Magdalena Louisa Hegel (geborene Fromm, 1741–1783), stammte aus einer wohlhabenden Stuttgarter Familie. Die zwei jüngeren Geschwister Christiane Luise Hegel (1773–1832) und Georg Ludwig (1776–1812) wuchsen gemeinsam mit ihm auf. Der namensgebende Vorfahr der Familie Hegel, die im Herzogtum Württemberg zur traditionellen „Ehrbarkeit“ gehörte, war im 16. Jahrhundert als evangelischer Glaubensflüchtling aus Kärnten nach Württemberg gekommen. Zum Wintersemester 1788/89 nahm Hegel in Tübingen an der Eberhard Karls Universität das Studium der Evangelischen Theologie und Philosophie auf. Er wurde in das Tübinger Stift aufgenommen, wo die zukünftigen Theologen neben der wissenschaftlichen Ausbildung eine auch zu Hegels Zeit als bedrückend empfundene Erziehung erhielten.

Nach zwei Jahren erhielt Hegel im September 1790 den Grad eines Magisters der Philosophie, 1793 wurde ihm das theologische Lizenziat verliehen. 

Hegel profitierte viel von dem intellektuellen Austausch mit seinen später berühmten (zeitweiligen) Zimmergenossen Hölderlin und Schelling. Durch Hölderlin begeisterte er sich für Schiller und die alten Griechen, während die pseudo-kantianische Theologie seiner Lehrer ihn mehr und mehr abstieß. Schelling teilte diese Ideen. Sie alle protestierten gegen die politischen und kirchlichen Zustände in ihrem Heimatstaat und formulierten neue Prinzipien von Vernunft und Freiheit.

Im Sommer 1792 nahm Hegel an den Versammlungen eines revolutionär-patriotischen Studentenclubs teil, der Ideen aus der Französischen Revolution nach Tübingen brachte. Seine Mitglieder lasen mit großem französische Zeitungen; Hegel und Hölderlin wurden als Jakobiner bezeichnet. Hegel soll dabei „der enthusiastische Fürsprecher von Freiheit und Gleichheit“ gewesen sein.

Er erhielt er 1793 eine Anstellung als Hauslehrer in Bern. Dann war er in selber Funktion in Frankfurt am Main tätig.

Als im Januar 1799 sein Vater starb, empfing Hegel ein bescheidenes Erbe, das es ihm aber ermöglichte, wieder an eine akademische Karriere zu denken. Im Januar 1801 erreichte Hegel Jena, das zu dieser Zeit stark durch die Philosophie Schellings geprägt war. In der ersten Veröffentlichung Hegels, einem Aufsatz über den Unterschied der Philosophischen Systeme Fichtes und Schellings (1801), stellte sich Hegel, bei allen sich schon andeutenden Differenzen in der Hauptsache hinter Schelling und gegen Johann Gottlieb Fichte.

Zusammen mit Schelling gab Hegel 1802–1803 das Kritische Journal der Philosophie heraus. Die Artikel, die Hegel in dieser Zeitschrift schrieb, umfassen solch wichtige wie „Glauben und Wissen“ (Juli 1802, eine Kritik von Kant, Jacobi und Fichte) oder „Über die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechtes“ (November 1802).

Hegels erste Jenaer Vorlesung über „Logik und Metaphysik“ im Winter 1801/1802 wurde von elf Studenten besucht. ( Das muß man sich mal vorstellen! )

Ab 1804 hielt Hegel Vorlesungen über seine theoretischen Vorstellungen vor einer Klasse von ungefähr dreißig Schülern. Darüber hinaus hielt er Vorlesungen über Mathematik. 

Hegel fand in Bamberg 1807 einen Verleger für sein Werk Phänomenologie des Geistes. Er wurde Chefredakteur der Bamberger Zeitung, geriet dort jedoch bald in Konflikt mit dem bayerischen Pressegesetz. Schließlich verließ Hegel 1808 ernüchtert die Stadt in Richtung Nürnberg. Sein journalistisches Engagement sollte eine Episode in seiner Biografie bleiben. Er übernahm die Rolle des Chefredakteurs der in Fränkischer Merkur umbenannten Zeitung.

Im November 1808 wurde Hegel auf Vermittlung seines Freundes Friedrich Immanuel Niethammer zum Professor der Vorbereitungswissenschaften und Rektor des Egidiengymnasiums Nürnberg neben St. Egidien ernannt. Hegel unterrichtete dort Philosophie, Germanistik, Griechisch und höhere Mathematik. 

Die erhoffte Ordnung der finanziellen Verhältnisse stellte sich allerdings nicht ein. Monatelange Gehaltsrückstände brachten Hegel erneut in finanzielle Schwierigkeiten.

Am 16. September 1811 heiratete Hegel die gerade zwanzigjährige Marie von Tucher (geboren am 17. März 1791), um die er ab April 1811 bei ihren Eltern geworben hatte. Diese hatten, aufgrund der noch unsicheren Stellung Hegels, ihre Zustimmung zur Ehe nur zögerlich gegeben. Maria Hegel gebar bald eine Tochter, die allerdings kurz nach der Geburt starb. Der 1813 folgende Sohn wurde nach Hegels Großvater Karl benannt. Der dritte Sohn Hegels, Immanuel, wurde 1814 geboren. 

Als unehelicher Sohn wurde der 1807 geborene Ludwig von seiner Mutter, der Witwe Burckhardt, 1817 nach Nürnberg gebracht, da sie nun auf eine Abfindung pochte. Der scheue Ludwig entwickelte sich schwierig; von seinem Vater und den beiden Halbbrüdern wurde er nicht respektiert. Um das Familienleben zu entlasten, gab Hegel den Jugendlichen schließlich in eine Kaufmannslehre nach Stuttgart, wo Ludwig erneut in Schwierigkeiten geriet. Hegel entzog dem „Unwürdigen“ nun sogar den Namen, so dass Ludwig den Geburtsnamen seiner Mutter annehmen musste, woraufhin der Geschmähte seinem Vater und der Stiefmutter heftige Vorwürfe machte. Als 18-Jähriger verpflichtete sich Ludwig Fischer dann 1825 für sechs Jahre als Soldat der holländischen Armee und starb im Sommer. 1831 am damals weit verbreiteten Tropenfieber in Batavia.

1816 nahm Hegel eine Professur für Philosophie an der Universität Heidelberg an. Am 28. Oktober hielt er seine Antrittsvorlesung. 

Am 26. Dezember 1817 erhielt Hegel das Angebot von zum Altenstein, dem ersten preußischen Kultusminister, an die Berliner Universität zu kommen.

1818 folgte Hegel dem Ruf an die Universität von Berlin, deren Rektor zu dieser Zeit der Theologe Philipp Konrad Marheineke war. Hier wurde er Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Johann Gottlieb Fichte. Am 22. Oktober 1818 hielt Hegel seine Antrittsvorlesung. Vorlesungen wurden schnell populär und ihre Hörerschaft vergrößerte sich weit über das universitäre Umfeld, denn auch Kollegen und Staatsbeamte suchten nun seine Lehrveranstaltungen auf. 1821 erschien sein letztes von ihm persönlich gefertigtes Werk Grundlinien der Philosophie des Rechts. Hegel wurde 1829 selbst Rektor der Universität. 

Hegel starb 1831. Es werden zwei Todesursachen genannt: Mehrheitlich heißt es, er sei an der in Berlin wütenden Cholera-Epidemie gestorben. Jüngere Forschungen vertreten jedoch auch die Ansicht, Hegel „starb […] wahrscheinlich an einem chronischen Magenleiden und nicht an Cholera, wie die offizielle Diagnose lautete“. Er wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof begraben. Die Grabstätte, als Ehrengrab der Stadt Berlin, befindet sich in der Abteilung CH, G1.

Die Witwe, Maria Hegel, machte nach dem Tod ihres Gatten nicht mehr von sich reden. Sie erlebte noch das Studium ihrer zwei Söhne (s. o.) und starb am 6. Juli 1855.

( Quelle: Wikipedia, von mir gekürzt und modifiziert )

Hegel ist so modern wie noch nie und für Zeitgenossen für uns noch sehr interessant. Er begeisterte sich für die Französische Revolution, aber neigte dazu zeitweise Napoléon etwas zu unkritisch zu sehen. 

Das ändert aber trotzdem nichts daran, daß sein Humanismus jemanden wie Karl Marx intensiv prägte. Hegel war für die Einführung von Sozialversicherungen und wollte die Armut bekämpfen. Er selber wußte aus eigener Erfahrung, wie es ist, über nicht viel Geld zu verfügen. 

Dieses Buch hier ist ein sehr geeigneter Einstieg in die komplexe Gedankenwelt des Georg Wilhelm Friedrich H. 

Das Buch beginnt wie üblich in dieser Reihe mit einem schlagenden Zitat ( aua! SO war das nicht gemeint! ), einem Porträt des Behandelten und einer tabellarischen Kurzbiographie. Dann folgt das Vorwort der Herausgeber des Buches.

Hegel polarisiert und spaltet in Hegelianer und Anti - Hegelianer. 

Das Buch teilt sich in 9. Kapitel mit spezifischen Themenschwerpunkten auf. Von der Vernunft, über Bildung, Dialektik, Ästhetik und Gott, Kirche, Religion als Beispiele. 

Es ein wirklich komprimierter Appetithappen, der den Hunger auf sein Gesamtwerk wecken soll und das schafft das Buch sehr gut. 

Die Auszüge sind meines Erachtens exquisit ausgesucht, um einem eine erste Impression zu vermitteln, wie das Werk Hegels aufgebaut ist und ob es eben einem zusagt, falls man sich noch nicht mit ihm befasst haben sollte. 

Jetzt wünsche ich mir noch Arendt, Schelling und Wittgenstein. Oder gibt es diese bereits? 😀

Der Eulenspiegel Verlag ist klasse und verdient unbedingt größere Beachtung im Gesamtkontext der Verlagslandschaft







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Veröffentlicht am 12.11.2020

Der lange, lange, lange Schatten!

Alsterschwan
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Brisanter und heikler Fall für unser sympathisches Duo Banu und Stella! Elektrisierend und sehr spannend!

Dieses Thema mit den Medikamententests an Kindern in Heimen und jenen auf Landverschickung ist ...

Brisanter und heikler Fall für unser sympathisches Duo Banu und Stella! Elektrisierend und sehr spannend!

Dieses Thema mit den Medikamententests an Kindern in Heimen und jenen auf Landverschickung ist wieder in aller Munde. Es wird in Dokumentationen aufgezeigt.

Fynn ist seit Wochen perdu. Dann aber taucht er unerwartet auf einer Party auf. Er bricht dort tot zusammen. Seine letzten Worte sind ein Mysterium. Könnte das eine Spur auf die verschwundenen Fenja und Yannick sein?

Stella Brandes und Banu Kurtoglu stehen vor einem Rätsel. Sie finden einfach nicht die entscheidende heiße Spur.

Was haben die illegalen Medikamententests an Kindern in den 70er Jahren und noch weiter zurückliegend damit zu tun?

Denn die Geschichte eines abgebrannten Kinderheims aus eben den 70er Jahren scheint dann doch eine Spur zu sein ...

Werden die toughen und klugen Ermittlerinnen das Geheimnis um Fynns Tod lösen können und die beiden verschwundenen Jugendlichen noch rechtzeitig und lebendig finden? Wer steckt dahinter und warum?

Es erweist sich einmal wieder, daß die Vergangenheit nie wirklich vergangen ist. Was damals geschah hat unmittelbare Folgen für die Gegenwart und Zukunft. Das mag wie ein Allgemeinplatz klingen, aber Menschen vergegenwärtigen sich das nicht ausreichend genug. Was nie aufgearbeitet und gesühnt wird bzw. simpel verdrängt, kehrt als alptraumhaftes Monster wieder.

Das Buch ist brisant, spannend, ja, ein richtiger Pageturner. Es ist faszinierend, den Ermittlungen Stellas und Banus zu folgen. Großartig, wie sie der Wahrheit immer näher kommen.

Ein kongruenter, in sich stimmiger, atmosphärischer Krimi ohne Logikbrüche. Das Buch entwickelt eine soghafte Trance und es gibt zum Ende hin eine wahrhaftige Überraschung.

Was die Kinder von damals angeht, die heute natürlich Erwachsene sind, hatte die Regierung tatenlos zugesehen und verweigert den Opfern jegliche finanzielle Hilfe. Traurig für Deutschland!

Stella ist impulsiv und hat für jeden ein Ohr. Banu denkt länger über etwas nach und handelt dann. Sympathisch und cooler als jede sogenannte Hundeschnauze! 🐶

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