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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2019

Familiengeschichte in Episoden

Was uns erinnern lässt
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Die Schriftstellerin Kati Naumann hat mit ihrem neuen Roman „Was uns erinnern lässt“ eine tolle Geschichte in mehreren Episoden geschrieben. Der Schauplatz ist im Sperrzone der DDR im Thüringer Wald.
Kate ...

Die Schriftstellerin Kati Naumann hat mit ihrem neuen Roman „Was uns erinnern lässt“ eine tolle Geschichte in mehreren Episoden geschrieben. Der Schauplatz ist im Sperrzone der DDR im Thüringer Wald.
Kate Naumann hat in ihrer Kindheit ihre Ferien in der Sperrgebiet verlebt, da sind die Erlebnisse mit den Grenzern aus erster Hand.

2017 findet Milla abseits des Wanderwegs den Keller des Hotels Waldeshöh. Dort findet sie ein Heft von einer früheren Bewohnerin, dem Mädchen Christine, die als Kind da gelebt hat. Milla sucht nach der Familie.
Dann geht es zurück nach 1977, Wir lernen episodenhaft die Bewohner kennen des Hotels kennen.
Erschreckend waren die Repressalien die die Familie Dressler aushalten musste. Jetzt will Milla der Familie helfen, ihren Anspruch für ihren früheren Besitz zu bekommen.

Kate Naumann hat die Geschichte der Familie sehr interessant und berührend gestaltet. Das war ein richtig schöner Lesegenuss.



Veröffentlicht am 01.03.2019

Stimmungsvoll

Wir nannten es Freiheit
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Silke Schütze hat einen angenehmen einnehmenden Schreibstil. In ihren Roman „Wir nannten es Freiheit“ konnte ich eintauchen.
Der Roman spielt 1916 in Berlin Schöneberg.

Lene Lehmann durfte das Lehrerinnenseminar ...

Silke Schütze hat einen angenehmen einnehmenden Schreibstil. In ihren Roman „Wir nannten es Freiheit“ konnte ich eintauchen.
Der Roman spielt 1916 in Berlin Schöneberg.

Lene Lehmann durfte das Lehrerinnenseminar besuchen. Sie bekommt eine Stelle an einer Mädchenschule in Schöneberg. Weil viele Lehrer in den Krieg eingezogen werden, werden Lehrerinnen gebraucht, aber wenn sie heiraten dürfen sie nicht weiter arbeiten, das ist das Lehrerinnenzölibat. Kann man sich heute gar nicht vorstellen.

Lene und ihre Kolleginnen schreiben an das Magistrat, das dieses Zölibat abgeschafft werden sollte.
Darum besuchen sie mit Schülerinnen Versammlung des Magistrats. Der Kampf ist stimmungsvoll erzählt.

Silke Schütze hat mit diesem Roman mit historischen Tatsachen und fiktiven wunderbar verknüpft. Die Liebesgeschichte zwischen Lene und Paul zeigt die Probleme der Zeit. Das Volk hat schwer zu kämpfen, in den Kriegsjahren, gibt es wenig zu kaufen. Das Überleben brauchte Kraft.

Der Roman ist fesselnd, eine gute Unterhaltung mit Ernst und Witz.


Veröffentlicht am 28.02.2019

Fabelhaft

Liebende
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Der südkoreanische bekannteste Dichter Jeong Hi-seung zeigt uns seinen neuen Roman „Liebende“ eine poetische Liebesgeschichte.
Die Illustrationen von Gisela Goppel veredeln das dünne Büchlein.

Blauperlenauge ...

Der südkoreanische bekannteste Dichter Jeong Hi-seung zeigt uns seinen neuen Roman „Liebende“ eine poetische Liebesgeschichte.
Die Illustrationen von Gisela Goppel veredeln das dünne Büchlein.

Blauperlenauge ist ein Karpfen in einem Windspiel in einem Klostereingang. Er liebt Schwarzperlenauge.
Dem seine Aufmerksamkeit wird langsam weniger, wie es bei uns Menschen auch ist. Erst wenn der Partner geht, wird er wieder interessant.
Blauperlenauge fliegt in die Welt um die richtige Liebe zu finden. Aber er findet sie nicht, bis er es versteht. Immer wieder erlebt er neue Abenteuer, die wir Leser miterleben.

Jeong Hi-seung schrieb diese Geschichte in einer Fabel, man kann sie gut unter den Menschen übertragen.

Das Büchlein, mit seinem wunderschönen Cover ist ein besonderer Lesegenuss.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Emotionsvoll

Die Liebe im Ernstfall
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Daniela Krien kenne ich schon von einem vorigen Buch. Ihr neuer Roman „Die Liebe im Ernstfall“ zeigt das Leben von fünf Frauen, deren Schicksal jeweils für sich erzählt wird. Ein interessantes Thema, das ...

Daniela Krien kenne ich schon von einem vorigen Buch. Ihr neuer Roman „Die Liebe im Ernstfall“ zeigt das Leben von fünf Frauen, deren Schicksal jeweils für sich erzählt wird. Ein interessantes Thema, das jeder kennt.

Es sind Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde, für die jeder ein Kapitel angelegt wurde. Bei allen gleich ist, das sie mit der Liebe nicht lange Glück haben. Sie sind alle sehr verschieden, da beeindruckt mich, wie sie ihr Leben bewältigen. Auch wenn sie durch Schicksalsschläge herunter gezogen werden, ziehen sie sich selber wieder nach oben.

Die Frauen leben alle in Leipzig, genau wie die Autorin.
Daniela Krien schreibt echt, sie verschönt nichts und lässt die Emotionen sprechen. Gleich die erste Geschichte konnte mich berühren. Die fünfte zeigt besonders den Kampf um die Kinder.

Ein wunderbarer Roman, den ich gerne empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Genie entpuppt sich zum Monster

Das Volk der Bäume
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Die US-amerikanische Schriftstellerin Hanya Yanagihara hat einen bemerkenswerten Schreibstil-

Das Hör „Das Volk der Bären“ wurde durch die Stimmen von Thomas Hollaender, Gunter Schoß und Matthias Bandschuh ...

Die US-amerikanische Schriftstellerin Hanya Yanagihara hat einen bemerkenswerten Schreibstil-

Das Hör „Das Volk der Bären“ wurde durch die Stimmen von Thomas Hollaender, Gunter Schoß und Matthias Bandschuh perfekt gestaltet.
Gunter Schoß spricht für Norton Perino und Matthias Bundschuh für Doktor Kubodera.
Der Protagonist ist eine fiktive Person.
Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven aufgezeichnet. Er beginnt nach der Verurteilung des Wissenschaftlers Norton Perino. Er soll sich an einigen seiner Adoptivkinder vergangen haben. Erst erzählt ein Freund von ihm, von dem bin ich entsetzt, er hält zu Norton, der ist doch ein Genie, als wenn er da alles darf. Dann schreibt Norton seine Geschichte auf. Der Ton ist etwas nüchtern. Er ist mir überhaupt nicht sympathisch, er ist von Anfang an nur von sich eingenommen. Seine Forschungen auf einer Insel stoßen fast ab. Er entdeckt da, wie Menschen älter werden, durch den Verzehr einer Schildkrötenart.
Nach der Hälfte der 3. CD werden von den 43 Kindern und wie Norton sie bekam erzählt. Diese CD gefiel mir am besten.
Die Fußnoten zwischendurch erklären einiges aus Nortens Aufzeichnungen und gefällt mir.
Der Roman ist interessant, erschreckend und nüchtern geschrieben, aber man muss sich konzentrieren. Das Hörbuch ist mit 1075 Minuten auf 3 CDs vielleicht etwas zu lang, es verlangt
Durchhaltevermögen. Am Schluss war ich von dem Hörbuch doch gefangen. Lese- und hörenswert.