Profilbild von Deichgraefin

Deichgraefin

Lesejury Star
offline

Deichgraefin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Deichgraefin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2018

Zwischen Jakarta und Berlin

Herbstkind
0


Von der indonesischen Autorin Laksmi Pamuntjak habe ich schon Alle Farben Rot gelesen. Als ich das neue Buch Herbstkind bei Ullstein Buchverlage entdeckte, musste ich zugreifen. Der Originaltitel ist ...


Von der indonesischen Autorin Laksmi Pamuntjak habe ich schon Alle Farben Rot gelesen. Als ich das neue Buch Herbstkind bei Ullstein Buchverlage entdeckte, musste ich zugreifen. Der Originaltitel ist The Fall Baby und wurde von Corinna Rodewald übersetzt.

Siri ist Indonesierin mit einem deutschstämmigen Vater. Sie ist künstlerisch begabt. Sie studiert in Europa , kommt zurück und heiratet einen Witwer mit einer kleinen Tochter. Nach Jahren lässt sie sich scheiden. Sie konstruiert Skulpturen, aus allerlei Gegenständen, teilweise etwas umstritten.

Kurz vor ihrem 50. Geburtstag erfährt sie, das ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater ist. Daraufhin zieht sie nach Berlin. Das Verhältnis mit ihrer Mutter Amba ist von Anfang an seltsam.

Laksmi Pamuntjak lässt die indonesische Kultur und die politischen Lage lebendig werden.
Sie lässt ihre Figuren als Icherzähler fungieren, allerdings ist es schwierig, immer gleich mitzubekommen wer der jeweilige Sprecher ist. Auch die Zeiten wandeln oft hin und her.

Herbstkind zeigt viele Gegensätzlichkeiten. Der Roman wandert zwischen Erinnerung und Gegenwart.
Nicht ganz einfach zu lesen und man muss sich Zeit nehmen. Trotzdem interessant und fesselnd.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Gegensätze

Uns gehört die Nacht
0

Jardine Libaire ist für mich eine Neuentdeckung aus den USA. Ihr Roman Uns gehört die Nacht hat den Originaltitel White Fur und wurde vom Sophie Zeitz übersetzt.

Elise Perez, eine Halb Puertoricanerin ...

Jardine Libaire ist für mich eine Neuentdeckung aus den USA. Ihr Roman Uns gehört die Nacht hat den Originaltitel White Fur und wurde vom Sophie Zeitz übersetzt.

Elise Perez, eine Halb Puertoricanerin ohne High School Abschluss, verliebt sich in den Yale-Studenten Jamey Hyde. Die Beziehung kann eigentlich keine Zukunft haben. Jameys Freunde und Familie sind gegen die Beziehung. Mal wird die Geschichte von Jamey erzählt und dann von Elise. Dadurch erfährt man von den Ängsten und Zweifeln von beiden Seiten.

Jardine Libaire hat einen lebhaften Schreibstil. Sie hat ihren Protagonisten gute Charaktere gegeben. Jamey ist manchmal nicht richtig zu greifen, er ist eben reich, aber dann übertrifft er sich selber. Elise lernt man immer besser kennen, sie ist gutmütig hilfsbereit und ziemlich clever.

Uns gehört die Nacht ist ein interessanter faszinierender Roman, für den man sich Zeit nehmen sollte. Mir hat er gut gefallen. Die Autorin muß ich mir merken. Ich kann den Roman empfehlen.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Außergewöhnlicher Roman

Der Duft des Lebens
0

Die Autorin mit dem Künstlernamen Clara Maria Bagus hat Psychologie studiert und in der Hirnforschung studiert.
Der Roman „Der Duft des Lebens“ ist ihr zweites Buch.

Mich hatte das hellblaue Cover mit ...

Die Autorin mit dem Künstlernamen Clara Maria Bagus hat Psychologie studiert und in der Hirnforschung studiert.
Der Roman „Der Duft des Lebens“ ist ihr zweites Buch.

Mich hatte das hellblaue Cover mit der weißen Blüte angeregt, dieses Buch zu lesen. Es dauerte etwas, bis mich der Roman erreichte.

Es gibt zwei Protagonisten. Einmal ist da Aviv, der das Gute darstellt. Seine Mutter starb bei seiner Geburt. Die Hebamme Selma wurde zu seiner Pflegemutter. Er wurde Glasbläser wie sein Pflegevater. Avis wird zu Kaminskis Gegenpart.

Der Zweite ist Kaminski, der eine schlechte Kindheit hatte. Er kämpfte sich durch und wurde Arzt. Leider wurde er zu einem zwielichtigem Mensch. Er wusste das ihm etwas fehlte, aber leider machte ihn das nur noch grausamer. Er raubte den Menschen das Leben und bemächtigte sich ihrer Seele. Er verkörpert das Böse.

Der Roman ist wie ein Märchen in poetischem Stil, mit einigen überraschenden Zufällen. Er endet mit einer ruhigen Sinnlichkeit. Der Duft des Lebens steht in der Luft.


Veröffentlicht am 09.08.2018

Hirngrippe

Solange wir uns haben
0

Andrea Ulmers berührender Roman „Solange wir uns haben“ erzählt die Probleme einer allein erziehenden Mutter mit einer Teenager Tochter.

Jessica Hanser ist 42 Jahre alt, und geschieden. Gemeinsam mit ...

Andrea Ulmers berührender Roman „Solange wir uns haben“ erzählt die Probleme einer allein erziehenden Mutter mit einer Teenager Tochter.

Jessica Hanser ist 42 Jahre alt, und geschieden. Gemeinsam mit ihrer 16jährigen Tochter Miriam lebt sie in einem kleinen Ort, es gibt einige Unstimmigkeiten zwischen ihnen, Dann ist da noch ihr Chef, der es mit den Zeiten nicht so genau nimmt, sogar wenn sie krank ist, ruft er oft an.

Plötzlich bekommt Jessica Panikattacken, sie kann nicht mehr Autofahren und auch nicht mehr arbeiten. Das nimmt auch Miriam mit, sie fühlt sich unverstanden. Sie fliegt einfach zu ihrem Vater nach Brasilien. Jessica will sie zurückholen.

Jetzt kommt die Nachbarin Hildegard, eine Katzenretterin ins Spiel. Sie hilft Jessica mit Unterstützung und Wahrheiten, wie mit dem Rat, das sie diplomatischer sein soll. Jessica und Hildegard fliegen nach Brasilien. Was die Beiden da so erleben ist spannend. Ein Erlebnis für den Leser.

Die Autorin lässt die Geschichte mit Ernsthaftigkeit und Humor, in einem guten passenden Schreibstil geschehen. Die Dialoge bestechen durch Direktheit und Witz. Man kann sich in Jessica, bei ihren Attacken, hinein versetzen.

Ein rundum gelungener Roman, der gut unterhält.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Märchenhaft

Die englische Fotografin
0

Dinah Jefferies führt uns mit ihren Romanen in die indische Kultur und Landschaft. Man erlebt in ihren Geschichten den Flair Indiens.
Der Roman „Die englische Fotografin“ spielt 1930. Die Protagonistin ...

Dinah Jefferies führt uns mit ihren Romanen in die indische Kultur und Landschaft. Man erlebt in ihren Geschichten den Flair Indiens.
Der Roman „Die englische Fotografin“ spielt 1930. Die Protagonistin Eliza, hat bis zu ihrem 10 Lebensjahr indien gelebt. Nach dem Mord an ihrem Vater zieht die Mutter mit ihr nach England.
Sie freut sich, das sie im Auftrag der Krone die Mitglieder der Famielie des Maharadscha von Raiputana porträtieren soll. Für ein Jahr wohnt sie im Palast und befreundet sich mit Jay dem Bruder des Fürsten.

Aber dann wird es ungemütlich, es gibt Eifersüchteleien, Intrigen und Drohungen.

Dinah Jefferies hat selber bis zu 9 Jahren in Madras gelebt und reiste als Erwachsene durch Indien, dadurch kann sie genau schildern, wie man das Verhältnis zwischen England und Indien empfindet. Ihr Schreibstil ist locker und fesselnd. Der Leser kann die Geschichte direkt miterleben.

Ein schöner romantischer sinnlicher Liebesroman.