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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2018

Im eigenen Körper gefangen

Im Traum höre ich dich spielen
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Die Autorin Lisa Genova habe ich schon einige Male gern gelesen.
In dem neuen Roman „Im Traum höre ich dich spielen“ wird die Krankheit ALS intensiv und eindrucksvoll beschrieben.
Es geht um den Pianisten ...

Die Autorin Lisa Genova habe ich schon einige Male gern gelesen.
In dem neuen Roman „Im Traum höre ich dich spielen“ wird die Krankheit ALS intensiv und eindrucksvoll beschrieben.
Es geht um den Pianisten Richard und seine Exfrau Karina.
Karina hatte nach der Heirat ihre Karriere zurückgestellt.
Sie ist tief gekränkt als Richard fremdgeht. Aber sie hat auch ein Geheimnis. Als das herauskommt, kommt es zur Trennung.
Richard ist ein gefeierter Pianist, als er plötzlich nicht mehr spielen kann. Die Diagnose ist ALS, eine fürchterliche Krankheit, die ich während des Lesens erst richtig kennenlernte. Er ist allein und da holt Karina ihn nach Hause und pflegt ihn. Das geht an ihre Substanz.
Interessant sind Richards Empfindungen, an denen wir teilnehmen können.
Lisa Genova beschreibt diese Krankheit genau. Diese Krankheit ist unheilbar, ein immerwährender Verfall.
Ein beeindruckender, etwas trauriger Roman.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Deutsche Geschichte aus einem Eifeldorf

Eifel-Trilogie / Die Stille im Dorf
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Karl Blaser hat seinen Roman „Die Stille im Dorf“ im Selbstverlag herausgegeben.

Der Roman zeigt eine Dorfgemeinschaft in der Eifel, ab den letzten Jahren des Krieges. Es ist eine Geschichte über das ...

Karl Blaser hat seinen Roman „Die Stille im Dorf“ im Selbstverlag herausgegeben.

Der Roman zeigt eine Dorfgemeinschaft in der Eifel, ab den letzten Jahren des Krieges. Es ist eine Geschichte über das Schicksal Margaretes, ihrer Familie und ihrer Freunde.
Margarete war am Anfang 19 Jahre alt, so richtig gefällt sie mir da noch nicht. Es kann kann ja sein, das sie nicht gut kochen kann, aber sie kommt mir faul vor. Da kommt sie nach ihrem Vater Johannes, sonst der ziemlich dominant und ein grausam mit seinen Kriegsgefangenen Polen. In dem Dorf waren die Männer nicht angenehm. Auch Margaretes Mann war kein Guter, sein Ende hat er verdient.
Die Hälfte des Romans ging es um die Kriegs- und Nachkriegszeit. Dann geht es in großen Sprüngen bis 1991.
Man erfährt einige Lebensgeschichten mehr aus dem Erzählen.

Karl Blaser hat seinen Personen mit verschiedenen Charakteren versehen. Einige gefielen mir gut, andere waren das Letzte. Der Autor hat einen besonderen Stil.
Der Roman zeigt die Geschichte einfacher Leute, mit manchmal derber Sprache, wie es auf dem Dorf oft war.

Ein empfehlenswerter Roman.


Veröffentlicht am 18.09.2018

Gespinnst der Erinnerungen

Ein Winter in Paris
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Der französische Autor Jean Philippe Blondel hat mit „Ein Winter in Paris“ einen tiefsinnigen Roman geschrieben. Der Roman at den Originaltitel Un hive a Paris und wurde von Anne Braun ins Deutsche übersetzt.
Für ...

Der französische Autor Jean Philippe Blondel hat mit „Ein Winter in Paris“ einen tiefsinnigen Roman geschrieben. Der Roman at den Originaltitel Un hive a Paris und wurde von Anne Braun ins Deutsche übersetzt.
Für mich ist es das erste Buch des Autors und konnte mich gleich überzeugen.

Der Protagonist und Icherzähler Victor kommt aus der Provinz zum Studium nach Paris. Blondel konnte die Empfindungen eines Jungen vom Land, der mit der Situation in der Großstadt überwältigt ist, gut einfangen. Victor wird von den Eliteschülern geschnitten, er wird zum Außenseiter. Erst im zweiten Jahr trifft er sich mit Mathieu zum Rauchen, der ähnliche Probleme hat. Durch seinen Selbstmord wird Victor aus der Spur geworfen. Die Art und Weise, wie die Professoren mit der Situation umgehen, kann man sich gut vorstellen und ist erschütternd.
Wir erfahren die Geschichte aus der Erinnerung.
Die Psyche der Personen wird beleuchtet.

Jean Philippe Blondel hat in diesem relativ kurzen Roman viel zu erzählen. Das ist gute Literatur.




Veröffentlicht am 19.08.2018

Vom Greyerzerland nach Versailles

Königskinder
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Der Schweizer Autor Alex Capus konnte mich schon mit einigen seiner Romane begeistern. Er verwebt wahre Geschichten meisterhaft mit fiktiven.

In dem Roman Königskinder sind Max und Tina eingeschneit. ...

Der Schweizer Autor Alex Capus konnte mich schon mit einigen seiner Romane begeistern. Er verwebt wahre Geschichten meisterhaft mit fiktiven.

In dem Roman Königskinder sind Max und Tina eingeschneit. Sie müssen bis zum nächsten Tag warten.
Da erzählt Max seiner Frau die Geschichte von Jakob und Marie, die wirklich so passiert sein soll, jedenfalls sagt Max das zu Tina.
Jakob ist ein armer Knecht und Marie eine reiche Bauerntochter und sie lieben sich.
Jakob wird nach seiner Zeit bei den Soldaten vom französischen König angefordert. Seine Empfindungen wie es bei Hof mit der Hygiene zugeht, puh, ich hoffe das war Fantasie.Jakob wird Khhirt bei der ftanzösichen Prinzessin und Marie wird vom König dazu geordert. Ein schönes Märchen.
Witzig sind die Kommentare von Tina über Max Erzählung.
Die beiden sind richtig gut beschrieben.

Alex Capus versteht es meisterhaft, seine Geschichten besonders zu gestalten. Sein Schreibstil ist faszinierend, einfach Spitze. Ich fühle mich, wie ein Beifahrer auf dem Pass.
Den Roman Königskinder ist lesenswert.


Veröffentlicht am 09.07.2018

Fesselnd

Helle Tage, helle Nächte
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Die Autorin Hiltrud Baier entführt uns mit ihrem Familienroman „Helle Tage, helle Nächte“ in die beeindruckende Bergwelt Lapplands und das Leben der Samen.
Anna Albinger erkrankt an Krebs und will mit ...

Die Autorin Hiltrud Baier entführt uns mit ihrem Familienroman „Helle Tage, helle Nächte“ in die beeindruckende Bergwelt Lapplands und das Leben der Samen.
Anna Albinger erkrankt an Krebs und will mit ihrem Leben aufräumen, da gibt es einige Heimlichkeiten und Lügen. Sie schickt ihre 40jährige Nichte Frederike mit einem Brief zu einem Petter Svakko, der in Jokkmokk Lappland lebt. Frederike macht sich widerwillig auf die Reise. Die Suche entwickelt sich schwierig und dann wird sie von Petter auch noch für Wochen in der einsamen Bergwelt allein gelassen. Der Roman wird einmal aus Annas Perspektive und dann aus Frederikes Sicht geschildert.

Hiltrud Baier ist von Süddeutschland nach Lappland ausgewandert, dadurch bringt sie dem Leser die Stimmung, das Klima, die Kultur und die Einsamkeit des Landes besonders authentisch nahe.