Farbenfrohe Liebesgeschichte zwischen Tradition und Umbruch
Die englische FotografinIn „Die englische Fotografin“ bewegen wir uns hauptsächlich in Indien. Eliza lebte hier als Kind mit ihren Eltern. Nachdem sie mit ansehen musste, wie ihr Vater bei einem Bombenattentat ums Leben kam, ...
In „Die englische Fotografin“ bewegen wir uns hauptsächlich in Indien. Eliza lebte hier als Kind mit ihren Eltern. Nachdem sie mit ansehen musste, wie ihr Vater bei einem Bombenattentat ums Leben kam, ging ihre Mutter mit Eliza nach England zurück.
Jahre später kehrt Eliza im Auftrag der britischen Regierung als Fotografin nach Indien zurück. Hier soll sie das Leben im Fürstenpalast und das der normalen Bevölkerung über ein Jahr hinweg dokumentieren.
Eliza lernt den Bruder des Fürsten kennen und bemerkt, dass sie für Jay Gefühle entwickelt. Kann diese Liebe zwischen einem indischen Fürsten und einer englischen Witwe eine Zukunft haben?
Dazu kommen Intrigen, Neid und die allgegenwärtigen Traditionen, die Eliza das Leben nicht gerade erleichtern. Auch ihre Mutter hat eine schwer zu verdauende Überraschung für Eliza. Kann Jay ihr eine Stütze sein? Gibt es eine Möglichkeit für die Liebenden auf ein gemeinsames Leben?
Dinah Jefferies beschreibt Indien´s Landschaft, die Traditionen und Lebensweise in diesem fernen Land mit farbenfrohen, plastischen und bildgewaltigen Worten. Der Schreibstil lässt ein flüssiges und leichtes Lesen zu.
Auch sind die Charaktere gut gelungen. So wird Eliza als junge Frau dargestellt, die an ihrer Aufgabe, in dieser männerdominierten Welt, wächst, manche Ansichten aber überdenken muss. Jay, der verantwortungsbewusste Fürstenbruder, muss seinen Weg inmitten zweier Welten, deren Traditionen, Achtung, Respekt und Liebe finden.
Der Leser wird mit dem einen oder anderen Nebenstrang und seiner interessanten Wendung überrascht und die Neugierde wie es weitergeht, immer weiter entfacht. Am Ende runden sich die verschiedenen Stränge zu einem harmonischen Ganzen, wenn auch mit vielleicht ungewöhnlichem Richtungswechsel.
Auch wenn wir uns im Jahr 1930 bewegen, so ist dieser Roman nicht mit Daten und Fakten zugetextet. Der Leser bekommt Einblick in die Geschichte Indiens damals, aber ohne durch geschichtliche Fakten die Handlung des Buches zu überdecken. In meinem Augen wunderbar gelöst. Von mir gibt es für „Die englische Fotografin“ eine uneingeschränkte Leseempfehlung.