Rezension: "Love Letters to the Dead", Ava Dellaira
Love Letters to the DeadVollständige Rezension unter: https://derbuecherwald.blogspot.com/2019/01/rezension-love-letters-to-dead-ava.html
Besonders gefallen hat mir an diesem Buch, dass es in Form von Briefen erzählt wird. Hier ...
Vollständige Rezension unter: https://derbuecherwald.blogspot.com/2019/01/rezension-love-letters-to-dead-ava.html
Besonders gefallen hat mir an diesem Buch, dass es in Form von Briefen erzählt wird. Hier entspricht jeder einzelne Brief einem Kapitel, so habe ich mir das zumindest gedacht. Dies finde ich eine neue und besonders außergewöhnliche Idee, die mich sehr begeistert hat. Definitiv ein Punkt, der das Buch an und für sich schon besonders macht und von anderen Büchern unterscheidet. Die Briefe gehen dabei an unterschiedliche Personen, wie etwa Kurt Cobain, Janis Joplin, River Phoenix oder Amy Winehouse. Dadurch lernt man viele neue Persönlichkeiten kennen, welche in den Briefen auch so gut beschrieben werden, dass man nicht extra recherchieren muss, falls man mal eine der dieser Personen nicht kennen sollte.
Das Buch hat eine sehr tiefgreifende Thematik und ist sehr emotional und berührend geschrieben, sodass man sich als Leser das ein oder andere Mal durchaus traurig fühlen kann. Das lässt das Buch in meinen Augen sehr authentisch wirken.
Die Charaktere wurden hier sehr gut und mit viel Tiefgang dargestellt. Besonders über Laurel erfährt man natürlich Einiges, da sie die einzelnen Briefe schreibt und natürlich ihre Gedanken und Gefühle dabei mit einfließen lässt. Aber auch ihre Schwester May wurde als Charakter sehr gut und vor allem eingehend beschrieben, allerdings nur so, wie Laurel sie sieht. Somit wird das Bild von May anfangs ziemlich verherrlicht, und perfektioniert dargestellt, im Laufe des Buches wandelt sich dieses Bild jedoch. Diese Verwandlung des Bildes der geliebten Schwester zeigt auch wie sehr sich Laurel im Laufe des Buches verändert, wie sie sich entwickelt, langsam immer erwachsener und reifer wird und schlussendlich den Tod ihrer Schwester verarbeitet und akzeptieren kann.
Dennoch muss ich sagen, dass die anderen Charaktere neben Laurel und May nicht unbedingt Nahe an mich herankommen konnten, hier herrschte das gesamte Buch über leider eine ziemliche Distanz, die auch nicht überbrückt werden konnte. Meine Vermutung ist, dass das ein negativer Aspekt der Briefschreibweise ist.
Es gab in diesem Buch jedoch auch einen Charaktere, der für mich sehr unverständlich und undurchschaubar war. Dabei handelt es sich um Laurels Mutter, die den Tod ihrer Tochter May nicht verkraften konnte und schließlich die Familie verließ. Dadurch verließ sie auch Laurel, der somit die Unterstützung ihrer Mutter in diesem Moment verwehrt wurde, in dem sie sie mehr als alles andere hätte gebrauchen können. Für mich ist es einfach nur schwer nachvollziehbar. Natürlich hat auch Laurels Mutter ihre Probleme mit dem Tod der eigenen Tochter und es ist sicherlich nicht leicht dies zu verarbeiten, aber deshalb die verbliebene Tochter und den eigenen Mann zu verlassen und diese in ihrer Trauer allein zu lassen, nur um sich selbst regenerieren zu können, finde ich etwas unverständlich.
Wie oben schon gesagt handelt es sich hier um ein sehr emotionales Buch, das sich viel mit dem Thema Trauer und Tod beschäftigt und genau dies wird am Ende des Buches noch einmal schön aufgegriffen. Achtung Spoiler! Der letzte Brief ist an die verstorbene Schwester May gerichtet und zeigt noch einmal ganz deutlich wie sehr Laurel um sie trauert und wie sehr sie ihr fehlt. Mit diesem Brief zeigt sie, dass sie den Tod ihrer Schwester nun so weit verarbeitet hat, dass sie nun endlich darüber reden und ihren Emotionen freien Lauf lassen kann. Damit wurde für mich ein sehr berührendes Ende geschaffen, das die Entwicklung, die Laurel durchlaufen hat noch einmal zusammenfasst und das gesamte Buch schön abrundet. Ein besseres Ende hätte ich mir hier nicht vorstellen können.