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Veröffentlicht am 17.01.2022

Thriller vor der Kulisse Cornwalls

Safe House - Nirgends bist du sicher
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Der Thriller von Jo Jakeman ist ein Psychothriller mit der Kulisse Cornwalls. Meist ist man Cornwall mit Cosy Crime wie Agatha Christie gewöhnt. Dieser Roman aber bietet einen ganz besonderen Nervenkitzel, ...

Der Thriller von Jo Jakeman ist ein Psychothriller mit der Kulisse Cornwalls. Meist ist man Cornwall mit Cosy Crime wie Agatha Christie gewöhnt. Dieser Roman aber bietet einen ganz besonderen Nervenkitzel, ohne auf die virtuelle Reise durch Cornwall zu verzichten.

Steffi hat vor zwei Jahren einen großen Fehler gemacht. Obwohl sie sich mit ihrem Lebensgefährten an einem Abend gestritten und der die Wohnung verlassen hatte, gab sie ihm ein Alibi, als er von der Polizei wegen verschwundener junge Frauen befragt wurde. Es stellte sich heraus, dass ihr Freund tatsächlich ein Serienmörder war. Steffi wurde zu einigen Monaten wegen Tatverschleierung und Behinderung der Justiz verurteilt. Beinahe wegen Beteiligung. Sie musste im Frauengefängnis die Zeit absitzen.

Die Medien machten ein Spektakel aus ihrer Falschaussage, obwohl sie längst selbst den Fehler eingestanden hatte. Doch Steffi wurde schlimmer als ihr Freund, der tatsächliche Serientäter, wie eine Mörderin angeprangert. Deshalb hat sie sich nach der Entlassung eine neue Identität zugelegt und ist nach Cornwall gezogen. Sie hat alle Brücken abgebrochen, bis auf den Kontakt zu ihrem Anwalt.

Nur die Leser erfahren, dass ihr oft unbegründet scheinender Verfolgungswahn nichts mit Waren zu tun hat. Zwischenkapitel erzählen die Sichtweise einer Person, die nicht damit einverstanden ist, dass Steffi so billig davongekommen ist. Jemand versucht tatsächlich, sie in ihrem Versteck bei St. Austell aufzuspüren.

Die Autorin Ko Jakeman hat es sehr gut geschafft, die Leser bei der Stange zu halten und ihnen das Gefühl gegeben, sie wüssten mehr als die Protagonistin.

Die paranoiden Gedanken scheinen die Hauptfigur zu zerfressen. Dabei könnte sie mit ihrem neuen Namen in dem kleinen kornischen Dorf beinahe glücklich sein und viel Freunde gewinnen.

Die Spannung bleibt bis zum Schluss. Man sollte gerade die letzten Kapitel genießen und wird sich wundern. Nebenbei wird ganz viel Atmosphäre aus Cornwall herüber gebracht. Ich bekam beim Lesen wieder Lust, erneut dorthin zu reisen.

»Safe House – Nirgends bist du sicher« empfehle ich sehr gerne, weil er spannend und unterhaltsam ist. Vor allem eine andere Art von Spannung in den Krimis üblich.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2022

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Mit Spannung neue Regionen entdecken!

Thousand Islands - Die Geister von Swanton
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Der Thriller von Tessa Wegert, einer Autorin mit deutschen Wurzeln, ist der zweite Krimi aus der Thousand-Island-Reihe. Er lässt sich unabhängig lesen. Informationen, die aus dem ersten Band stammen und ...

Der Thriller von Tessa Wegert, einer Autorin mit deutschen Wurzeln, ist der zweite Krimi aus der Thousand-Island-Reihe. Er lässt sich unabhängig lesen. Informationen, die aus dem ersten Band stammen und benötigt werden, sind umfangreich vorhanden. Für meinen ersten Eindruck waren dies sogar zu viele Informationen und man wusste zunächst nicht, ob und wofür sie benötigt werden. Denn bis es zu den Ermittlungen kommt, dauert es eine Weile.

Worum geht es in diesem Thriller? Protagonistin ist Detective Shana Merchant vom NYPD. Doch sie ist suspendiert, weil sie Entführungsopfer war und noch mit einer posttraumatischen Belastungsstörung zu kämpfen hat. Sie ist wieder zu Hause in Swanton und befürchtet, dass sie von ihrem Entführer, der nicht geschnappt wurde, aufgespürt werden könnte. Dann erfährt sie, dass Knochen ihres vor zwanzig Jahren verschwundenen Onkels gefunden wurden. Gleich darauf wird in der kleinen Stadt ein Schuljunge entführt. Ob das alles zusammenhängt, ist nicht klar. Aber Shana mischt sich trotz Suspendierung ein.

Ich habe für mich einen neuen Landstrich kennengelernt. Ein Hinterland in Amerika, wo die „schönsten“ Kriminalfälle angesiedelt sind. Tessa Wegert beschreibt unglaublich schön die vielen Details. Durch Rückblenden in den Gedanken sogar zu verschiedenen Jahreszeiten. Das Leben in der amerikanische Provinz erscheint in wunderbaren Bildern.

Die Informationen über Familie, Verwandtschaft, Kindheit waren mir anfangs zu viel, weil ich sie noch nichts einordnen konnte. Der tatsächliche Spannungsbogen hätte etwas früher einsetzen können.

Nach dem ersten Drittel nimmt der Thriller dann seine Fahrt auf. Viele Informationen von zuvor erschließen sich plötzlich.

Die Figuren finde ich stimmig und sie passen so auch zu der Geschichte. Die Konflikte zwischen ihnen sind bahnbrechend, eher winzige Nebenschauplätze. Infolge der Gedanken der Protagonistin, die die Geschichte in erster Person schildert, wird jeweils schnell klar, ob eine Figur sympathisch oder unsympathisch werden wird.

Mir hat die Geschichte um die Geister in Swanton von Tessa Wegert sehr gut gefallen. Wer jetzt zu Weihnachten noch eine spannende Geschichte sucht, kann das eBook dazu sofort herunterladen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2021

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Veröffentlicht am 15.12.2021

sogar mit Humor

Die Tochter des Königsmörders
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Auf diesen Roman aus dem Rowohlt Verlag hatte ich mich bereits bei Ankündigung sehr gefreut. Zum Jahresende empfehle ich gerne dicke, historische Romane, weil man in ihnen trief versinken kann. Dies ist ...

Auf diesen Roman aus dem Rowohlt Verlag hatte ich mich bereits bei Ankündigung sehr gefreut. Zum Jahresende empfehle ich gerne dicke, historische Romane, weil man in ihnen trief versinken kann. Dies ist der Debütroman von Miranda Malins, einer Historikerin.

Der Roman handelt von und beschreibt die Familie des Oliver Cromwell, der Mitte des 17. Jahrhunderts das britische Parlament angeführt hatte.

Der Erzählstil, den Miranda Malins wählte, ist für einen historischen Roman etwas ungewöhnlich. Francis, die jüngste Tochter von Oliver Cromwell erzählt in der ersten Person aus ihrer Sicht über das Geschehen am Hofe bzw. am Parlament. Damit ist man als Leser sehr nah am Geschehen. Mit den Augen dieses fast 20jährigen Mädchens werden viele Details über den Umgang der Leute zur damaligen Zeit untereinander, über die Gepflogenheiten bei der Jagd, beim Essen, bei den Bällen gezeigt. Und man erfährt viel von den Regeln des politischen Geschehens im damaloigen England, Schottland und Irland. Malins hat die faktenreichen, historischen details sehr geschickt in die Gedanken der erzählenden Fanny eingeflochten, so dass sie nicht wie in einem Lehrbuch daherkommen.

Etwas vergessen schien mir eine tragende Handlung, die von Anfang bis zum Ende reicht. Am Ehesten handelt es sich bei diesem Roman um einen Liebesroman. Denn die Beziehung der Ich-Erzählerin zu einem Snob Namens Robert Rich gibt, dem Enkel des Earl of Warwick, gibt am ehesten die Spannung vor, an der sich der Leser entlanghangelt.

Ein zweiter Handlungsbogen ergibt sich aus dem politischen Geschehen in England. Soll Oliver Cromwell zum König gekrönt werden obwohl gerade durch ihn eine Republik geschaffen worden war? Für den geschichtsbewussten Leser, der sich für die Historie Englands interessiert, gibt es sehr viele Details in diesem Handlungsbogen.

Als historischer Roman ist dieses Buch dennoch extrem interessant, gespickt mit vielen Details. Und Miranda Malins beweist auch Sinn für Humor. Denn eine Szene von Francis mit einer Hofdame und einem Kaplan entbehrt nicht mal einer sehr unterhaltsamen Situationskomik. Lautes Lachen sei erlaubt.

Als dicker Weihnachtsschinken mit historischen Details ist dieser Roman in jedem Fall zu empfehlen. Dieser Roman ist der erste Band einer Trilogie mit dem Titel »Cromwells Töchter«. Freunde von Rebecca Gablé, Bernhard Cornwell und Ken Follett sollten ihn nicht missen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2021

Veröffentlicht am 26.11.2021

Nele Neuhaus lässt in der Verlagsszene ermitteln

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Der neueste Taunuskrimi von Nele Neuhaus erzählt die Geschichten ihrer Figuren weiter und bringt einen spannenden Kriminalfall mit.

Dieses Mal geht es in die Verlags- und Schriftstellerszene, ein Metier, ...

Der neueste Taunuskrimi von Nele Neuhaus erzählt die Geschichten ihrer Figuren weiter und bringt einen spannenden Kriminalfall mit.

Dieses Mal geht es in die Verlags- und Schriftstellerszene, ein Metier, in welchem sich Nele Neuhaus auskennen sollte. Für viele Leser werden dies neue und interessante Informationen sein, über die sie sich bislang noch nie Gedanken gemacht haben.

Heike Wersch, altgediente Verlagsmitarbeiterin, Lektorin und jahrelang verantwortlich für das literarische Programm ist vor wenigen Wochen gekündigt worden. Seid nicht ganz zwei Jahren hat der Verlag einen neuen Leiter, der den Verlag mehr auf Unterhaltung ausrichten und somit höhere Stückzahlen pro Buch verkaufen möchte.

Heike Wersch versuchte von Anbeginn, dem neuen Chef Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Deshalb kündigte er ihr. Also begann sie, mit Schmutz um sich zu werfen. Sie klagte vor dem Arbeitsgericht und brachte Plagiatsvorwürfe gegen hochangesehene Schriftsteller. Sie hat sich keine Freunde mehr gemacht, falls sie überhaupt welche hatte.

Dann ist sie plötzlich von einem auf den anderen Tag verschwunden. Pia Sander und Oliver von Bodenstein nehmen die Ermittlungen auf.

Nele Neuhaus hat diesen Krimi mit sehr vielen interessanten Infos gespickt. Nicht nur aus der Verlagszene. Auch bei anderen Gelegenheiten und den Örtlichkeiten im Taunus hält sie nicht mit ihren Informationen hinter dem Berg.

Besonders gut gelungen fand ich die Weiterentwicklung der Figuren. Sowohl Pia Sander hat eine Vorgeschichte mit einem Ex-Mann und zofft mit dem jetzigen Ehemann, seines Zeichens Direktor des Opel-Zoos. Aber auch bei Oliver von Bodenstein läuft es familiär nicht sehr gut, dafür ist das Verhältnis zu seiner Ex-Frau in besten Bahnen. Diese Familiengeschichten sind nicht minder spannend und sorgen für eine passende Atmosphäre. Als Leser taucht man in das Leben dieser Figuren ein und wird Teil deren Familien.

Nicht so schön fand ich die langen Absätze, die sich teils über ein bis zwei Seiten erstrecken. Sie hemmen den Lesefluss und verringern das Lesetempo. Öfters mal die Enter-Taste hätte nicht geschadet.

Allerdings ist letzteres kein Grund, diesen spannenden Kriminalroman nicht zu empfehlen. Deshalb also gerne einen dicken Daumen hoch und danke an Nele Neuhaus und dem Ullstein-Verlag für diese unterhaltsame und spannende Geschichte.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2021

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Paris und seine Karussels

Das Karussell der verlorenen Träume
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Mit diesem Roman von Juliet Blackwell begeben sich die Leser mit Cady aus Kalifornien auf die Suche nach dem Hersteller des Kaninchens Gus. Gus ist ein Karussellkaninchen und hatte wohl vor vielen Jahren ...

Mit diesem Roman von Juliet Blackwell begeben sich die Leser mit Cady aus Kalifornien auf die Suche nach dem Hersteller des Kaninchens Gus. Gus ist ein Karussellkaninchen und hatte wohl vor vielen Jahren seine Runden auf einem Karussell gedreht.

Cady ist Fotografin und arbeitet manchmal für Zeitschriften. Sie hat ein persönliches Faible für alte Karussells. Sie fotografiert diese am liebsten und setzt sie mit unterschiedlichsten Techniken in Szene, um sie auf ihre Fotos zu bannen. Nachdem ihre Freundin verstorben ist, wird sie von einer anderen Freundin angespornt, nach der Herkunft des Kaninchens zu forschen. Das soll nämlich aus der berühmten Karussellschnitzerei Bayol in der Provence stammen. Cady geht den Spuren in Frankreich nach und lernt viel über die europäische Geschichte und Jean-Paul kennen.

Die Geschichte um Cady und Gus wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt, die wie Zahnräder ineinander greifen. Die Haupthandlung spielt in der Gegenwart. Dazu gehört der Tod ihrer Freundin, der Auftrag zu einem Fotobuch über Pariser Karussells, die Begegnung mit Jean-Paul.

In der Zeitebene um den Beginn des 20sten Jahrhunderts erfahren die Leser vom Wachstum der Karussellfabrik Bayol, seinen Künstlern und Schnitzern, von Auftraggebern für die Herstellung eines Karussells. Wie eine abgeschlossene Geschichte liest sich das Streben eines jungen Mädchens, das in die Männerwelt der Schnitzkünstler eindringen möchte, um Schnitzerin zu werden. Herrlich!

Mit der dritten Zeitebene geht es zurück in die Kindheit von Cady. Wir erfahren, wie es ihr als Kind ergangen ist, warum sie herumgereicht wurde und wie sie schließlich bei der Freundin gelandet ist, deren Tod sie nun betrauert. Die Geschichte von Cady sorgt für Verständnis, Nachvollziehbarkeit und Mitgefühl für ihr Verhalten in der Gegenwart. Ihr Streben, der Herkunft von Gus auf die Spur zu kommen, erscheint ganz klar.

Neben diesen Geschichten erzählt Juliet Blackwell in Bildern die Landschaften, Örtlichkeiten und das Verhalten der Menschen in dem für Cady fremden Land Frankreich. Mit glitzernden Augen können die Leser die zahlreichen Karussells in Paris bestaunen. Man hört die Glöckchen, das Rasseln, die Kinderstimmen und die Musik der sich drehenden Vergnügungsstätten. Aber auch den Lärm in den Pariser Straßenzügen.

Man spürt das Glück von Cady über ihr erstes selbstgekochtes Gericht. Man sieht ihre Röte im Gesicht, wenn Sie ein Kompliment erhält. Es ist anrührend!

Den Roman von Juliet Blackwell habe ich sehr genossen. Sowohl die Handlung um die Suche als auch die Liebesgeschichte haben mir gefallen. Als Parisliebhaber hatte ich wieder die Gelegenheit, auf den mir vertrauten Straßen zu wandeln.

Ein Roman, den ich sehr gerne empfehle und Leserinnen und Lesern anrate, die in eine spannende Geschichte eintauchen wollen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2021

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