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Veröffentlicht am 10.08.2020

Top aktuell! Spannend! Mitreißend!

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Die versierte Taschendiebin Angela hat den falschen Mann bestohlen. Das merkt sie erst, als sie ihr Diebesgut in Augenschein nimmt. Es handelt sich um ein Tagebuch, dessen Inhalt die abscheulichsten Verbrechen ...

Die versierte Taschendiebin Angela hat den falschen Mann bestohlen. Das merkt sie erst, als sie ihr Diebesgut in Augenschein nimmt. Es handelt sich um ein Tagebuch, dessen Inhalt die abscheulichsten Verbrechen beschreibt, die sich nur ein krankes Hirn ausdenken kann. Enthalten sind Skizzen und Fotos. Dieses Tagebuch gelangt in Hunters Hände. Doch noch bevor Hunter das erste Opfer des Tagebuchs identifizieren kann, meldet sich der Täter bei ihm. Er will seine Notizen zurück. Und jeder, der sie gelesen hat, wird sterben. Hunter und Garcia geraten sehr unter Druck, denn die Ereignisse überschlagen sich.

Die detailreichen Beschreibungen von Gewalt ist man bei Carter gewohnt. Sie kommen nicht häufig vor, gerade im richtigen Moment, aber dann sind sie heftig.

Sympathisch wird die Figur der Angela herausgearbeitet. Als trotzige, pubertäre Rotzgöre verfügt sie doch über einen weichen Kern, der sie liebenswert macht. Selbst Garcia kann sich ihr nicht komplett entziehen.

Natürlich ist die Spannung das tragende Element. Und Carter versieht sie mit einem hohen Tempo. Deshalb sind die Kapitel sehr kurz, von einer bis fünf Seiten ungefähr. Andererseits ist jedes Kapitelende mit einem Cliffhanger ausgestattet. Chris Carter ist der Meister der Cliffhanger. Es ist wahnsinnig, immer eine Behauptung am Ende stehen zu lassen, die den Leser antreibt weiterzulesen. Das ist spitze!

Ähnlich wie bei den Büchern von Michael Connelly bewegen sich hier die Leser im Los Angeles der heutigen Zeit. Straßen, Plätze, Parks, die diese Metropole am Pazifik mit Leben erfüllen, lassen den Leser auf eine Reise gehen.

Mir hat aber nicht nur der Inhalt des Romans gefallen, sondern auch die warmen Worte in der Widmung nach dem Verlust, den Chris Carter im Herbst 2019 erlitten hat und das Erscheinen dieses Romans ins Wanken brachte.

Top aktuell! Spannend! Mitreißend! Höchst empfehlenswert!


© Detlef Knut, Düsseldorf 2020

Veröffentlicht am 19.07.2020

Lesen mit einem Dauerschmunzeln im Gesicht, denn sauer macht …

Sauer macht listig
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Mit „Sauer macht listig“ von Christine Ziegler gibt es einen weiteren Roman über eine verlassene Ehefrau und ihren anstrengenden und humorvollen Weg ins neue Leben.

Nach zweiundzwanzig Jahren gesteht ...

Mit „Sauer macht listig“ von Christine Ziegler gibt es einen weiteren Roman über eine verlassene Ehefrau und ihren anstrengenden und humorvollen Weg ins neue Leben.

Nach zweiundzwanzig Jahren gesteht der Ehemann, dass er eine Affäre hat. Natürlich spielt er diese Tatsache herunter, es wäre ja nicht so schlimm und es würde mit ihnen alles so weitergehen wie bisher. Er braucht einfach mal junges Blut. Eleonore fällt aus allen Wolken, denn sie hat ihren Mann Paul all die Jahre den Rücken freigehalten. Sie hat sich um den Haushalt und den inwischen erwachsenen Kindern gekümmert, damit er Karriere machen kann. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, das Paul mit solchen Gedanken gespielt hätte.

Doch nachdem der große Schock mit depressiven Tendenzen vorüber ist, beginnt sie zu kämpfen. Sie möchte einen gewaltigen Schritt für sich selbst machen.

Man kommt als lese nicht umhin, ihr dabei viel Glück und Erfolg zu wünschen. Denn es gibt eine Reihe Figuren, die sind echt, mit Verlaub, A**********. Ziegler zeichnet also Figuren, die jedem bereits im wahren Leben begegnet sind. Und auch die geschilderten Situationen sind glaubwürdig und plausibel. Die eine oder andere Begebenheit hat man schon zumindest im erweiterten Bekanntenkreis erlebt. Hier in diesem Roman sind diese Situationen alle zusammengefasst und geballt auf die Spitze getrieben. Das macht ihn sehr unterhaltsam und spannend. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Mit einem Schmunzeln verfolgt man das Geschehen rund um die sympathischen Figuren.

An manchen Stellen, vor allem zu Beginn, war mir die Ähnlichkeit zu „Ausgemustert“ von Susanne Fröhlich zu groß. Es mag zwar an der Konstellation der realen Vorlagen liegen (Kinder aus dem Haus, Frau als Hausfrau und beim Mann im Job, Mann erfolgreich im Job und selbständig), aber die Ähnlichkeiten lassen den Einstieg in solch ein Roman etwas langwierig werden. Erst wenn der Kampf, die Rache oder was auch immer beginnt, wird es spannend und dann unterscheidet sich „Sauer macht listig“ enorm von „Ausgemustert“. Er nimmt einen ganz anderen Verlauf, der den Leser hineinzieht.

Christine Ziegler scheint ihren Bekanntenkreis aufs Maul geschaut zu haben und hat einen spannenden und unterhaltsamen Roman geschaffen, den man überall lesen kann und der nicht nur die Urlaubszeit dafür benötigt.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2020

Veröffentlicht am 15.07.2020

Ein Detektivroman alter Schule auf höchstem Niveau.

Sherlock Holmes und der Fluch des grünen Diamanten
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Dieser neue Sherlock-Holmes-Roman von Franziska Franke führt den Leser zur Weltausstellung in Antwerpen zu Ende des 19. Jahrhunderts. Sherlock Holmes befindet sich in Paris und geht chemischen Experimenten ...

Dieser neue Sherlock-Holmes-Roman von Franziska Franke führt den Leser zur Weltausstellung in Antwerpen zu Ende des 19. Jahrhunderts. Sherlock Holmes befindet sich in Paris und geht chemischen Experimenten nach. Während dieser Zeit macht sich David Tristram, sein detektivischer Sparringspartner, Assistent und Azubi zugleich, auf den Weg nach Belgien, um die Weltausstellung zu besuchen. Bei seiner Ankunft auf dem Bahnhof in Antwerpen stellt er fest, dass sein Koffer vertauscht wurde. Sofort begibt er sich auf die Suche nach seinem Gepäckstück. Dabei trifft er auf Jan Peters, der denselben Koffer wie er hatte. Jan Peters ist ein Brüsseler Juwelier. Wenige Tage später, sowohl Jan Peters als auch David Tristram sind im selben Hotel abgestiegen, wird der Juwelier tot aufgefunden. Er wird als Wasserleiche aus der Schelde gefischt. Da Zeugen bestätigen, dass sich Tristram mit Peters ein Wortgefecht geliefert hatte, befürchtet der Hobbydetektiv Tristram, dass er sehr schnell unter Tatverdacht geraten wird. Aus diesem Grund schreibt er ein dringendes Telegramm nach Paris und bittet seinen Freund Sherlock Holmes, nach Antwerpen zu kommen. Gemeinsam finden sie heraus, dass der Juwelier in Antwerpen weilte, um für einen Engländer den sagenumwogenen King-Diamanten zu begutachten. Hierbei handelt es sich um einen lupenreinen großen Diamanten, der angeblich großes Unheil über seinen Besitzer bringt.
Dieser vierte Sherlock-Holmes-Roman von Franziska Franke ist meines Erachtens der gelungenste Roman dieser Reihe. Die Autorin überzeugt mit ihrer Einfühlsamkeit in das Milieu. Sehr gute Kenntnisse des Umfelds von Sherlock Holmes, verknüpft mit Fakten aus der damaligen Zeit in Antwerpen generiert nahezu authentische Erlebnisse beim Lesen. Zusammen mit den Protagonisten Holmes oder Tristram ein Haus zu betreten, schafft ein Gefühl, als würde man es selbst betreten und die Düfte riechen, die die beiden riechen, genauso, wie man als Leser die Möbel sieht, wie diese beiden sie sehen. Das Detailwissen über das Umfeld des von Arthur Conan Doyle geschaffenen Privatdetektivs aus unzähligen Romanen und Geschichten hat Franziska Franke bereits in den drei zuvor erschienenen Romanen bewiesen. Natürlich hat sie auch in denen schon ihre Fähigkeit gezeigt, von ihr recherchiertes historisches Wissen in den neuen Romanen mit den Figuren geschickt zu verbinden. Aber noch nie ist es ihr so detailtreu, verknüpft mit der Weltausstellung in Antwerpen, gelungen. Der Roman liest sich flüssig und ruhig, ist spannend von vorne bis hinten, und schafft für die Fans dieses Detektivs ein nahezu berauschendes Erlebnis.
Ein Detektivroman alter Schule auf höchstem Niveau.


© Detlef Knut, Düsseldorf 2012

Veröffentlicht am 15.07.2020

kritisches Auge auf die momentane gesellschaftliche Entwicklung

Eifel-Bullen
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Die verbrecherischen Machenschaften in der Eifel gehen weiter. In dem aktuellen Roman „Eifel-Bullen“ von Jacques Berndorf geht es sofort mit zwei Toten zur Sache. Bevor Siggi Baumeister richtig wach wird, ...

Die verbrecherischen Machenschaften in der Eifel gehen weiter. In dem aktuellen Roman „Eifel-Bullen“ von Jacques Berndorf geht es sofort mit zwei Toten zur Sache. Bevor Siggi Baumeister richtig wach wird, wird er von Kriminaloberrat Rodenstock angerufen und beauftragt, bei zwei Leuten in der Nähe zu recherchieren. Baumeister merkt, dass Rodenstock unter Strom steht, und erwartet keine langatmigen Erklärungen. Er soll bei einer Frau Walbusch überprüfen ob sie die Nacht über zuhause gewesen ist, oder ob sie woanders war. Außerdem soll er in einem anderen Haus überprüfen, ob sich dort jemand aufhält. Baumeister denkt als Freund Rodenstocks nicht sehr lange nach und erledigt diese Aufgaben. Sodann begibt er sich an den Ort, den Rodenstock ihm als Tatort genannt hat. Dort angekommen, muss er feststellen, dass zwei Polizisten, eine Frau und ein Mann, neben ihrem Einsatzfahrzeug mit Kopfschüssen niedergestreckt worden waren. Alles sieht wie eine Hinrichtung aus. Die Polizei befindet sich in höchster Alarmbereitschaft, Kischkewitz und Rodenstock sind höchstem Stress ausgesetzt. Ein Politiker hat versucht, sich in die Ermittlungen einzumischen, und den beamten Druck zu machen. Die Polizei und auch die Staatsanwältin aus Trier wissen nicht, wie sie in diesem Fall ansetzen sollen. Zumal die beiden Polizisten in einem Landkreis aufgefunden wurden, indem sie nicht zuständig sind. Mit den ersten beiden kleinen Aufträgen an Baumeister wurde dieser ganz offiziell in den Fall mit einbezogen und bekommt natürlich sofort seine exklusiven Rechte, darüber einen Artikel zu schreiben. Für die Recherche des Artikels als auch für die Ermittlungsarbeit macht sich Baumeister also auf den Weg und beginnt mit seinen Interviewarbeiten als erstes besucht er eine Freundin der toten Polizisten. Baumeister erfährt, dass es die engste Freundin der Toten ist. Darüber hinaus erfährt er, dass es in der Familie der Toten vor Jahren seltsame Vorgänge gegeben hatte, die möglicherweise ein Motiv für einen Mord darstellen könnten. Bei einem gemeinsamen Abendessen aller beteiligten Ermittler ergibt sich also als Ergebnis, dass die offiziellen Behörden eher an eine Hinrichtung denken, wohingegen der Journalist durchaus private Motive für möglich hält. Wer als Leser Berndorfs Krimis mag, der ist nicht nur ausschließlich an den Kriminalfällen interessiert. Ihn interessieren in aller Regel auch die Vorkommnisse und Begebenheiten im Umfeld Siggi Baumeisters. Dabei kann es sich manchmal um eine neue Freundin handeln; manchmal handelt es sich um einen Streit zwischen seinem Freund, dem Kriminaloberrat Rodenstock und dessen Lebensgefährtin Emma, der Ex-Polizistin aus Holland; manchmal handelt es sich nur um den Kater Satchmo, der im Hause des Journalisten sein Dasein fristet. Mit großem Genuss widmet sich Berndorf der Beschreibung des Umgangs Baumeisters mit seinem Kater. Obwohl diese Passagen nichts mit dem aktuellen Kriminalfall zu tun haben, sind sie spannend und unterhaltsam und machen dem Leser Spaß. Nachdem ich bereits einige Bücher des Autors als Hörbuch gehört hatte, brachte mir das Lesen ein besonderes Vergnügen. Selbstverständlich hörte ich in meinem Inneren die Stimme Jacques Berndorfs, der alle seine Hörbücher selbst eingelesen hat. Besonders interessant fand ich es wieder, wie er größte Teil des Buches als Dialog gestaltet wurde. Nur wenige Passagen werden vom Erzähler dargeboten. Da es sich dabei um Baumeister handelt, der in der Ich-Form nach Art eines Privatdetektivs erzählt, bleiben ihm schließlich auch nicht viele Möglichkeiten, Informationen über das Geschehen zu erhalten. Er erfährt dies aus Gesprächen mit seinen Freunden oder anderen Personen in der Handlung. Geschickt läuft so der gesamte Verlauf bis zur Ermordung der Polizisten und danach der Ermittlungsarbeit in Dialogen ab. Dem Mitdenken des Lesers sind keine Grenzen gesetzt. Sehr gut gemachte, spannende Unterhaltung, die dabei auch ein kritisches Auge auf die momentane gesellschaftliche Entwicklung lenkt.


© Detlef Knut, Düsseldorf 2012

Veröffentlicht am 15.07.2020

Ein Krimi für Genießer.

Teufelsfrucht
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Ist Ihnen beim Lesen schon Mal das Wasser im Mund zusammengelaufen? Nein? Dann müssen Sie das am besten gleich ausprobieren. Und zwar mit dem kulinarischen Krimi „Teufelsfrucht“ von Tom Hillenbrand. Ganz ...

Ist Ihnen beim Lesen schon Mal das Wasser im Mund zusammengelaufen? Nein? Dann müssen Sie das am besten gleich ausprobieren. Und zwar mit dem kulinarischen Krimi „Teufelsfrucht“ von Tom Hillenbrand. Ganz nebenbei können Sie sich dann beim (Mit-) Ermitteln die Zähne ausbeißen. Im luxemburgischen Landgasthaus „Deux Eglises“ taucht urplötzlich ein berühmter Restaurantkritiker auf. Das Gasthaus hat keinen Stern, sein Inhaber Xavier Kieffer möchte auch kein Sternekoch sein, obwohl er nach seiner Ausbildung und der Kollegenmeinung alles Zeug dafür hat. Umso mehr ist er überrascht und fragt sich, was der Kritiker bei ihm zu suchen hat. Doch bevor ihm diese Frage beantwortet wird, liegt der Kritiker tot auf dem Boden seines Gasthauses. Das gefällt Xavier gar nicht. Es kann, obwohl er kein Sternerestaurant führt, dennoch negative Auswirkungen auf seinen Gasthof haben. Also beginnt er zu ermitteln. Seine erste Anlaufadresse ist sein alter Ausbilder Paul Boudier, Inhaber des Zwei-Sterne-Restaurant „Renard Noir“ in einigen Kilometern Entfernung. Von ihm erfährt Xavier einiges über den Kritiker und er erfährt etwas über ein neues Gewürz, irgendeine exotische Frucht. Doch kurz darauf brennt das „Renard Noir“ ab und Boudier ist verschwunden. Xavier setzt alles daran, diesen Fall zu klären. Zumal die französische Polizei, die der luxemburgischen den Fall abgenommen hat, kaum Anstrengungen unternimmt und nicht erkennen will, dass zwischen dem Feuer im „Renard Noir“ und dem Toten in seinem eigenen Gasthaus ein Zusammenhang besteht. Mit dem Koch Xavier Kieffer hat der Autor einen der außergewöhnlichsten Ermittler in die Krimilandschaft geholt. Eine interessante Figur, die sich dem Stress der heutigen Zeit nicht aussetzen mag, und das Leben lieber gelassener angeht. Hillenbrand, der von Hause aus Journalist ist, gibt der Gaumenfreude sehr viel Raum. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, dann werden die kulinarischen Leckerbissen der luxemburgischen Küche ausgiebig beschrieben. Das liest sich aber keineswegs wie ein Kochbuch. Denn die dramaturgische Spannung wird dabei niemals aus dem Auge verloren. Vermengt wird dann alles mit dem Show-Kochen einiger TV-Köche, und Namen klingen ähnlich wie die von Witzigmann und Nestle, dem Lebensmittelkonzern. Eine perfekte Verbindung. Genussvolle, rustikale Landhausküche mit industriellen Lebensmittelprodukten und Showeinlagen einiger Wichtigtuer. Da muss es einfach im Gebälk knirschen und die Spannung ist vorprogrammiert. Mir hat das Lesen dieses kulinarischen Krimis Spaß bereitet. Inwieweit die branchenspezifischen Fakten der Realität entsprechen, kann ich nicht beurteilen, gehe aber von akurater Recherchearbeit aus. Plausibel klingt es zumindest. Ein Krimi für Genießer.


© Detlef Knut, Düsseldorf 2012