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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2017

Bewegend und ehrlich

Roofer
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Das Cover allein hat mich schon neugierig gemacht, der Klappentext hat sein Übriges getan. "Roofer" ist ein bewegendes, ehrliches und nahegehendes Jugendbuch, das einem nach dem Lesen noch länger im Gedächtnis ...

Das Cover allein hat mich schon neugierig gemacht, der Klappentext hat sein Übriges getan. "Roofer" ist ein bewegendes, ehrliches und nahegehendes Jugendbuch, das einem nach dem Lesen noch länger im Gedächtnis bleiben wird.
Alice kommt durch ihre beste Freundin Nasti in Kontakt mit einer Gruppe Roofer, die sich aus Lust auf den nächsten Kick in schwindelerregende Höhen wagen und sich nur über den Dächern der Stadt frei fühlen. Alice sehnt sich selbst nach einer solchen Freiheit, und wenn man ihr familiäres Umfeld betrachtet, kann man das nur mehr als verstehen. Als aber ein Liebesbeweis zu einer wahren Mutprobe mutiert, versteht Alice die Welt nicht mehr. Warum muss man sich Liebe beweisen? Warum muss man mit seinem Leben spielen, nur um einem anderen zu zeigen, wie sehr man ihn liebt oder um selber geliebt zu werden?
"Roofer" ist sehr temporeich und aus der Sicht von Alice erzählt. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Der Erzählstil ist sehr simpel und passt perfekt zur Protagonistin und in ihrem Umfeld. Die Beschreibungen und die Darstellungen ihrer Gefühlswelt, den Drang und Wunsch nach Freiheit, aber auch Liebe ist sehr schön umgesetzt und geht einem nahe. Der Leser kann die Angst, die Verzweiflung oder auch Trauer und Wut spüren und nachvollziehen. Die Akrobatik auf den Dächern, Kränen oder Metallträgern sind dabei auch sehr bildhaft beschrieben und man spürt das Kribbeln des Adrenalins selbst beim Lesen. Die Vorstellung, dass die Gruppe um Trash diesen Nervenkitzel nur sucht, um überhaupt etwas zu fühlen, nur um der Angst um das nicht gesehen oder respektiert oder geliebt zu werden zu überdecken, ist wahrscheinlich das ehrlichste Statement in diesem Buch, was mich mehr als beeindruckt und bewegt hat.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Sie sind da...und sie haben Hunger...

Die Brut - Sie sind da
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Das Cover allein ist ja schon wirklich klasse gemacht und gibt einem auch schon eine grobe Vorstellung, worum es sich handeln könnte.

Ich bin kein Spinnenfan, das gebe ich sofort zu. Die kleineren Weberknechte, ...

Das Cover allein ist ja schon wirklich klasse gemacht und gibt einem auch schon eine grobe Vorstellung, worum es sich handeln könnte.

Ich bin kein Spinnenfan, das gebe ich sofort zu. Die kleineren Weberknechte, kein Problem, aber alles was größer, schwärzer, ekliger ist und eventuell auch springen kann, da suche ich das Weite und es schüttelt mich. Daher ist "Die Brut - Sie sind da" eine klasse Herausforderung und ein Buch perfekt zum Erschrecken und Gruseln. Die Story an sich ist klasse gestaltet, ab und zu holpert es an einigen Stellen und es ist eher langatmiges, hohles Geschwätz, aber nichtsdestotrotz ist es auch sehr spannend und schaurig gestaltet und erzählt. Einige Szenen sind wirklich eine Garantie für Gänsehaut, glaubt mir. Die Beschreibungen, sie sind sehr bildhaft und das Kopfkino springt definitiv an.

Bei den Charakteren bin ich mir aber ein wenig uneins. Bis auf Dr. Guyer finde ich alles soweit sympathisch, allen vorweg Agent Mike Rich. Aber Melanie Guyer, sie ist eine Expertin auf ihrem Gebiet, geschenkt, aber den Rest des Weges kommt sie mir nicht wirklich ausgearbeitet vor. Dieses ständige Hin und Her zwischen taffer Wissenschaftlerin, einer Frau, die sich sehnlichst ein Kind wünscht und einem eher hormongesteuertem Teenie, das war dann doch eher nervig. Sie ist ein kluger Kopf und ihre Thesen sind clever und so gefällt sie mir auch am besten, aber ansonsten, naja...

Die Weltuntergangsstimmung ist noch nicht ganz auf mich übergegangen, aber ich werde mir den zweiten Band trotzdem zulegen, schließlich will ich ja wissen, wie es ausgeht. Als gruseligen Zeitvertreib kann ich "Die Brut - Sie sind da" nur empfehlen, es lohnt sich allemal.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Schöne Liebesgeschichte

Die stille Seite der Musik
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Das Buch hat mich von Anfang an verzaubert, anders kann ich es gar nicht beschreiben. Die Geschichte wird aus Sicht von Valentin erzählt, einem jungen, berühmten Pianisten, der durch einen Autounfall seine ...

Das Buch hat mich von Anfang an verzaubert, anders kann ich es gar nicht beschreiben. Die Geschichte wird aus Sicht von Valentin erzählt, einem jungen, berühmten Pianisten, der durch einen Autounfall seine Hand schwer verletzt und ab sofort nicht mehr Klavier spielen kann. Eine Welt bricht zusammen. Um mal einen Tapetenwechsel zu bekommen, macht Valentin Ferien bei seiner Tante an der Ostsee und lernt dort den gehörlosen Florian kennen. Zuerst ist Valentin skeptisch, wie er mit Flo umgehen soll, der sein eigenes Handicap ja ständig wegzulächeln versucht. Nach und nach kommen die beiden sich näher, eine Freundschaft entwickelt sich zwischen ihnen und sie lernen mehr und mehr was es heißt, dass Gefühle, ja gar Liebe keine Grenzen kennt. Vor allem für Valentin ist das eine wichtige und neue Lektion. Flo schenkt ihm die Ruhe und die Kraft sich dessen bewusst zu werden. Die beiden haben eine Dynamik zusammen, es verschlägt einem die Sprache, man spürt regelrecht, wie die Funken langsam anfangen zu sprühen. Flos ruhige und gelassene Art tut Valentin gut, greift aber auch auf den Leser über. Selbst ich habe mich nach einer Weile in seiner Anwesenheit total entspannt und relaxt gefühlt. Mit ihm hat die Autorin wirklich eine tragende Kraft erschaffen, auch wenn er "nur" ein Nebendarsteller zu sein scheint, wenn man mal von der Erzählweise ausgeht.
Man merkt aber auch, dass die beiden zusammen gehören, man wünscht es sich richtig, dass es klappt.
Das Buch ist wirklich eine schöne Liebesgeschichte, die ich wärmstens empfehlen kann.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Süße Sommerromanze mit einem Hauch Melancholie

Ein bisschen wie Unendlichkeit
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Das Buch wirkte anfangs ein wenig unscheinbar auf mich, versprach aber auch eine schöne (und manchmal traurige) Geschichte. Ganz so sehr enttäuscht wurde ich dabei wirklich nicht. Die Geschichte um Gottie, ...

Das Buch wirkte anfangs ein wenig unscheinbar auf mich, versprach aber auch eine schöne (und manchmal traurige) Geschichte. Ganz so sehr enttäuscht wurde ich dabei wirklich nicht. Die Geschichte um Gottie, wie sie ihren Sommer und den Sommer im letzten Jahr, sowie den Verlust ihres Großvaters durchlebt und sich auf ein Wiedersehen mit ihrem Sandkastenfreund und der wahrscheinlich ersten großen Liebe einrichten muss, ist teilweise süß, traurig und ergreifend, aber auch manchmal ein wenig...langatmig und störrisch zu lesen. Gottie ist ein Mathe-/Physikgenie und versucht ihre Erinnerungen an den Großvater, aber auch ihre bestehenden Freundschaften und die Beziehung zu Thomas mit Wurmlöchern und Formeln zu losen und zu verstehen. Erst zum Ende hin erschließt sich mehr und mehr, was denn nun der Sinn der ganzen Sache ist. Dass sie so ihren Verlust verarbeitet, um wieder glücklich sein zu können und sich sogar wieder traut, sich zu verlieben.

Die Idee an sich ist nicht schlecht, die Umsetzung ist soweit auch gelungen. Nur ab und zu ging mir Gottie auf den Keks, ihr ständiges Ich-Gehabe und dass sie der Mittelpunkt der Welt zu sein scheint. Gut, sie ist der Hauptprotagonist, aber so ein wenig Einsicht, dass auch andere unbekannte Größen in Formeln auftauchen und sie nicht der Fixpunkt für alles und jeden ist....es nervt irgendwann. Man will sie eigentlich mit der Nase drauf stoßen, damit sie endlich eine Erleuchtung hat. Thomas finde ich, reißt das alles wieder raus. Er ist einfach super charmant, freundlich und so verdammt geduldig. Durch ihn lenkt Gottie zum Glück endlich ein. Das Ende kann sich nämlich durchaus sehen lassen, das hat mir mit am besten gefallen.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Superfesselndes Thriller-Debüt!!

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Das Cover ist schon klasse, der Klappentext und die Story an sich setzen dem ganzen dann noch die neugierig machende Krone auf.
"Ragdoll - Dein letzter Tag" ist ein unglaublich spannender, temporeicher, ...

Das Cover ist schon klasse, der Klappentext und die Story an sich setzen dem ganzen dann noch die neugierig machende Krone auf.
"Ragdoll - Dein letzter Tag" ist ein unglaublich spannender, temporeicher, teils düsterer und faszinierender Thriller. Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und man hat am Anfang das Gefühl, noch ein wenig der Außenseiter zu sein, aber nach den ersten paar Seiten legt sich auch das und man versinkt in der geladenen Story von Wolf und seinen Kollegen auf der Jagd nach dem Mörder. Die fixen Wortwechsel und Geplänkel zwischen den Ermittlern sind erfrischend, wirken aber auch natürlich; man kann die gereizte Spannung und gelegentliche Verzweiflung und Wut regelrecht spüren. Wolf ist ein Rätsel für sich, genau wie Baxter, immer wenn man denkt, man kommt ihnen ein wenig näher, knallen sie einem die sprichwörtliche Tür vor der Nase zu. Diese geheimnisvolle Aura, nennen wir es mal so hochgetragen, trägt aber auch mit zum allgemeinen Spannungsbogen bei. Die Wendungen zum Ende hin, da fiel mir das ein ums andere Mal fast die Kinnlade runter. Das habe ich dann echt nicht kommen sehen! Ich kann dieses Buch ohne Gewissensbisse jedem Thriller-Fan empfehlen.