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Veröffentlicht am 14.12.2016

recht kurzer, temporeicher, manchmal überhastet wirkender aber trotzdem spannender, erotischer Krimi mit sympathischen Ermittlern.

Elbsirenen: Morinos erster Fall
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Jelka Dieckens - Morinos erster Fall: Elbsirenen

Der vierunddreißigjährige Kriminaloberkommissar und Teamleiter der Hamburger Mordkommission Francesco Morino hat gerade eine kurze und vergnügliche Nacht ...

Jelka Dieckens - Morinos erster Fall: Elbsirenen

Der vierunddreißigjährige Kriminaloberkommissar und Teamleiter der Hamburger Mordkommission Francesco Morino hat gerade eine kurze und vergnügliche Nacht hinter sich, als er auch schon wenig später zu einem Mordfall gerufen wird. Mit seiner Kollegin Bea besichtigt er den Tatort. Schnell erkennt Bea den Schlagerstar Harald Menke, der eine große Fangemeinde aber auch ebenso viele Feinde hat, da er gerne Prozesse anstrebte und kein Blatt vor dem Mund nahm um Skandale bei seinen Kollegen aufzudecken oder anzufachen. Doch auch im privaten Bereich lief es bei dem Musiker nicht gut. Krach mit der Familie, Krach mit dem Manager, Krach mit seinen Frauenbekanntschaften.
Es gibt viele Tatverdächtige, viele Motive, doch wer ist bereit sogar zweimal zu töten?

Die Leseprobe hatte mir sehr gut gefallen, weswegen ich mich für ein Rezensionsexemplar beworben habe. An dieser Stelle möchte ich mich bei der Autorin Jelka Dieckens, dem Verlag Electric Elephant Publishing und bei vorablesen bedanken, dass ich das Buch vorablesen durfte. Meine Rezension hat aber natürlich darauf keinen Einfluss.

Der Roman ist überwiegend flüssig und locker geschrieben, sodass ich innerhalb weniger Stunden den Roman verschlingen konnte.
Die Handlung ist spannend, erotisch, überraschend und abwechslungsreich. Man ist immerzu neugierig, was nun weiter passiert und welche neuen, meist bösen, Geheimnisse aufgedeckt werden.
Die erotischen Szenen sind glaubhaft, gut beschrieben aber nicht übertrieben, was ich sehr gut finde, da es sich hier vordergründig um einen Krimi und nicht um eine erotische Liebesgeschichte handelt.
Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der verschiedenen Charaktere rein versetzen.
Francesco Morino war mir als Charakter sympathisch, auch wenn er gerne mal zu viel flirtet und sich ONS ins Bett holt. Dennoch konnte er mich als Ermittler überzeugen, der sich auch nicht wirklich von Lena hat ablenken lassen. Zudem konnte ich mich auch köstlich über ihn amüsieren (Zitat S. 21, Francesco redet mit Bea über einen bekannten Song : „... Das ist ein Klassiker? Er belügt sie tausendmal? Warum ist sie nicht spätestens nach dem zwanzigsten Mal weg?“)
Seine Kollegin Bea mochte ich auf Anhieb sehr gern, eine schwierige Beziehung zu ihrem Freund hinderte sie nicht, trotzdem lebhaft, sympathisch und liebenswert zu sein. Ich mag ihre Ecken und Kanten und ich sehe sie eigentlich mehr als Hauptfigur an als Francesco. Ihre Figur war besser ausgearbeitet, hatte mehr Ermittlungstätigkeiten, war einfach präsenter.
Yannick, Beas Freund, war mir wohl mitunter der unsympathischste Charakter, er war für mich am wenigsten nachvollziehbar, gefühlskalt und einfach wenig greifbar.
Auch die weiteren Charaktere (Lena, Familie Menke, Staatsanwältin Diana Krämer, ...) waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, mal mehr mal weniger gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.

Allerdings muss ich auch ein bisschen Kritik üben:
Aufgrund der knappen 200 Seiten lässt leider ab und zu die Tiefe der Figuren nach, die Handlung selbst scheint überhastet, sodass ich einige Dinge nicht nachvollziehen konnte. Der recht geringe Zeitraum vom Auffinden des Opfers bis zur Festnahme vollzieht sich in wenigen Tagen, aber ist mit vielen weiteren Zusatz-Handlungen einfach überlastet, manchmal hatte ich das Gefühl, dass hier das Geschehen nur zum Ende hin nur runtererzählt wurde. Hier kommt man beim Lesen nicht zur Ruhe, die Charaktere scheinen keine Atempause zu bekommen.
Hier hätten dem Roman ein paar mehr Seiten sicherlich gut getan.

Trotzdem hatte ich spannende Lesestündchen und Freude am Roman, auch wenn die Story nicht ganz rund wirkt, obwohl am Ende alle Fragen geklärt und die Handlung in sich abgeschlossen ist.

Das Cover ist ansprechend, dunkel gehalten und ausdrucksstark, für mich ein Blickfang. Das Cover und der Titel passen zum Inhalt des Buches.

Fazit: recht kurzer, temporeicher, manchmal überhastet wirkender aber trotzdem spannender, erotischer Krimi mit sympathischen Ermittlern.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3-4 (3,75) Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Wer einen detailreichen Krimi mit streckenweise ruhigeren Ermittlungen sowie Ermittler mit Ecken und Kanten mag, der wird an diesem Buch seine Freude haben.

Venezianische Schatten
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Daniela Gesing – Venezianische Schatten

Drei Monate nach dem die Studentin Elisa Battista nach ihrer Abendschicht als Kellnerin verschwunden ist, taucht ihre vergewaltigte und gefolterte Leiche auf. Nur ...

Daniela Gesing – Venezianische Schatten

Drei Monate nach dem die Studentin Elisa Battista nach ihrer Abendschicht als Kellnerin verschwunden ist, taucht ihre vergewaltigte und gefolterte Leiche auf. Nur Nachts zuvor haben Commissario Luca Brassoni und seine Lebensgefährtin, die Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti eine verstörte junge Frau vor einer Kirche gefunden. Die auffällige Ähnlichkeit lässt Luca gleich vermuten, dass auch sie entführt wurde. Doch die junge Frau kann sich an nichts außer einer weißen Katze erinnern. Während der Ermittlungen verschwindet eine weitere junge Frau und schnell wird klar, dass in den vorangegangenen Fällen etwas verheimlicht wurde, denn das alle Fälle zusammen gehören ist augenscheinlich. Doch wer hat Einfluss auf die Ermittlungen genommen und wieviele Frauen müssen noch sterben, bis sie dem Täter auf die Spur kommen?

Die Leseprobe zu Luca Brassonis dritten Fall hat mir sehr gut gefallen, deswegen habe ich mich auch für ein Exemplar bewerben. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Vorablesen.de und dem Verlag für das Ebook bedanken.
Leider hielt der Roman dann doch nicht, was die Leseprobe versprach.
Der Schreibstil ist locker und flüssig, lässt sich auch gut lesen, doch durch die vermehrten Wiederholungen und Vorstellungen der Personen, zieht sich die Geschichte sehr.
So wurde bei fast jeder Erwähnung von zum Beispiel dem Cousin Stefan Mayer, der Caruso genannt wird, auch genau das immer wieder wiederholt.
Das selbe passierte auch bei der Rechtsmedizinerin und Lebensgefährtin Carla Sorrenti oder der ehemaligen Affäre und Sekretärin Maria Grazia.
Auch die detailreichen Ausschmückungen, wer nun was gegessen hat, inklusive Vorspeise, Hauptgericht und Dessert führt zu recht langatmigen und langweiligen Szenen, die einfach nur den Lesefluss stören. Der ausschweifende Erzählstil führte dazu, dass ich das Buch öfter zur Seite legen musste.
An den Misch aus Deutsch und Italienischen Sätzen konnte ich mich aber recht schnell gewöhnen und auch die Story selbst war sehr interessant, spannend und komplex. Das hat mir wiederum sehr gut gefallen, auch das die Story Wendungen und Überraschungen parat hält.

Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der verschiedenen Charaktere reinversetzen, die sehr detailreich und glaubhaft beschrieben waren.
Luca Brassoni, ein Ermittler mit Ecken und Kanten, was ihn interessant und sympathisch machte. Seine Liebschaft vor Carla ist nun schwanger und der Ehemann von Maria Grazia überzeugt, Luca sei der Vater. Die Probleme tauchen ausgerechnet dann auf, während er versucht die Entführungen und den Mord aufzuklären. Natürlich ist auch die Beziehung zu Carla in Gefahr, der er ja einen Heiratsantrag machen wollte.
Sein Kollege Maurizio Goldini, der selbst vor der Hochzeit steht, nehmen die Ermittlungen sehr mit, da er eines der Opfer kannte. Auch er war mir auf Anhieb sympathisch.
Auch die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind ebenfalls sehr detailreich beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Perspektivwechsel machten das Buch spannender, und so wurde es noch zu einem guten Krimi, der mich mit gemischten Gefühlen zurück lässt.

Das Cover ist in Rottönen gehalten und zeigt eine Wasserstraße. Die Färbung verleiht dem Cover einen geheimnisvollen, aber auch gefährlichen Charme. Für mich ein Blickfang. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Fazit: Wer einen detailreichen Krimi mit streckenweise ruhigeren Ermittlungen sowie Ermittler mit Ecken und Kanten mag, der wird an diesem Buch seine Freude haben.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Spannende, erotische Gay-Romance-Geschichte, absolut empfehlenswert.

Highspeed Love
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Chris P. Rolls - Highspeed Love

Seit Kindesbeinen begeistert sich Cole McCaloney für Motocross-Rennen. Jetzt ist er endlich in der Profiliga und sein schärfster Konkurrent ist Miles Bowden.
Als Cole´s ...

Chris P. Rolls - Highspeed Love

Seit Kindesbeinen begeistert sich Cole McCaloney für Motocross-Rennen. Jetzt ist er endlich in der Profiliga und sein schärfster Konkurrent ist Miles Bowden.
Als Cole´s Team-Mechaniker wegen eines Schlaganfalls nicht mehr arbeiten kann, sucht Eddie, der beste Freund seines Vaters und Manager des Teams einen neuen Mechaniker.
Ausgerechnet Miles´ Zwillingsbruder Maxwell, der aus dem Team seines Bruders ausgeschlossen wurde, weil er angeblich einen Unfall verursacht hat, bewirbt sich für den Job. Doch Cole hegt so einen tiefen Groll auf Miles wegen der Vergangenheit und findet ihn gleichzeitig genau wie seinen Zwillingsbruder extrem anziehend, dass er Maxwell eine Chance gibt. Aber warum will also Maxwell ausgerechnet in Cole´s Team? Ein perfider Plan? Ein Neustart? Rache?
Als dann mehrere Unfälle aufgrund von Sabotage passieren, scheint in Cole´s Team jemand falsch zu spielen und der Verdacht fällt auf Maxwell, doch der beteuert seine Unschuld, denn Cole ist ihm sehr wichtig geworden. Kann Cole einem Bowden glauben?

Der Gay-Romance-Roman ist flüssig, locker, humorvoll, spannend, erotisch und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.
Ich konnte mich sofort gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Die erotischen Szenen sind gut und deutlich beschrieben, nicht zu übertrieben.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, eine temporeiche Erzählung führte dazu, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Ich konnte mich gut in die Welt der verschiedenen Charaktere hinein versetzen, die detailreich, glaubhaft und authentisch beschrieben waren.
Cole McCaloney hat es in seiner Jugend nicht einfach gehabt, mit 14 wurde er von seinem Vater in die Trainingseinrichtung gebracht, damit er im Motocross trainiert. Schon früh zeigt sich, dass er Talent hat und holt mehrere Titel. Er steht auf Männer, aber um keine Probleme zu bekommen, lebt er seine Leidenschaft heimlich aus, denn es ist immer noch ein NoGo sich im Sport zu outen. Als Maxwell als Mechaniker eingestellt wird, entbrennt schnell eine Leidenschaft für ihn, doch er versucht sein Verlangen zu zügeln. Er und Maxwell waren mir schnell sympathisch, man muß die beiden einfach mögen.
Maxwell soll für den schweren Unfall seines Zwillingsbruders Miles verantwortlich sein, nachdem er aus der Motocross-Szene ausgestiegen ist, bewirbt er sich auf die Stelle von Cole und wird genommen. Ihm schlägt großes Misstrauen im Team entgegen, aber Cole stellt sich hinter ihm. Er hat ein großes Geheimnis und so kann er sich nicht öffnen, was Cole verunsichert.
Daniel, der Vater von Cole, wirkt anfänglich etwas unsympathisch, aber das ändert sich im Verlaufe des Buches, als er die Leistungen seines Sohnes und des Homosexualität akzeptiert.
Eddie, der Team-Manager war mir sehr sympathisch und ist mir direkt ans Herz gewachsen, seine humorvolle Art, aber auch seine Stärke und das er hinter sein Team steht, haben mir imponiert.
Auch die weiteren Charaktere (Miles, Brock, Steven, Annie,...) waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte toll abgerundet.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ. Eine Einführung im Motocross wird gleich mitgeliefert, die zwar detailreich aber nicht langweilig ist. Sie ist gut in die Geschichte eingefügt.

Dieses Buch war mitreißend, bereitete mir Freude beim Lesen und hat mir sehr gut gefallen.
Da ich noch keines der Bücher der Autorin kenne, werde ich das in Zukunft ändern, denn der Schreibstil und die Story hat mir sehr gut gefallen.

Ein Gay-Romance-Roman mit deutlichen erotischen Szenen, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne und sinnliche Lesestunden garantiert.

Das Cover ist ansprechend, Fahrer mit Motocross-Maschine und zwei nackte Herrenrücken, und aufwendig gestaltet. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Fazit: Spannende, erotische Gay-Romance-Geschichte, absolut empfehlenswert.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Eine packende Geschichte mit Humor, Herz und Spannung.

Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half
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Mikael Bergstrand - Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half

Göran Borg denkt seit seiner Rückreise aus Indien nur noch daran, wieder zurück zu gehen. ...

Mikael Bergstrand - Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half

Göran Borg denkt seit seiner Rückreise aus Indien nur noch daran, wieder zurück zu gehen. Seine Therapeutin Frau Karin Vallberg Torstensson versucht im klar zu machen, das er im hier und jetzt leben sollte, er solle sich seine To-Do-Liste vornehmen und sein Empfinden in einer Unbehagen-Skala „eintragen“.
Als er den Punkt „Freundschaft“ in Angriff nimmt geht er mit seinen Freunden in die Kneipe und lernt dabei Sven kennen, mit dem er sich sofort super versteht: die gleiche Leidenschaft für Fußball, der gleiche Humor, die gleiche Vorliebe für Bier. Görans Unbehagen-Skala erreicht neue Tiefen. Doch dann findet er ein Geheimnis von Sven heraus und flieht nach Indien.
Doch auch hier gibt es Probleme, alles ist anders als beim ersten Mal, Yogi´s Hochzeit ist gefährdet und seine Mutter ist auch nicht so hocherfreut, dass Göran wieder da ist.

Ich kannte bisher noch kein Buch von Mikael Bergstrand und so konnte ich unvoreingenommen an das Buch heran gehen, ohne dass ich die Vorgänger kenne.
Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das Buch nicht gelesen, wenn ich es nicht bei vorablesen.de gewonnen hätte, da das Cover mit dem sitzenden Elefanten auf der Wiese in sommerlichen Farben zwar ein Blickfang ist, aber der Titel „Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half“ mich abgeschreckt hat.
Wie sich heraus gestellt hat, wäre das ein Fehler gewesen, denn gegen aller Bedenken hat mir das Buch wirklich gut gefallen.

Der Schreibstil ist locker und flüssig, ein richtiger Pageturner, was ich nicht erwartet habe. Kurzweilig und humorvoll, aber auch emotional, spannend und komplex ist die Handlung beschrieben, es gibt viele Details (manchmal zu viele), und man kann sich die Handlungsorte gut vorstellen, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Ich konnte mich gut in die Welt von Göran Borg, der in einer Werbeagentur arbeitet und Tonnenweise Ben und Jerrys Eiscreme isst, hinein versetzen, der mir zwar sympathisch, aber auch ein bisschen chaotisch vor kam. Ich kenne jetzt die Vorgeschichte zu ihm nicht, aber er scheint so seine Problemchen mit sich herum zu schleppen und am liebsten flieht er vor sich selbst und seinen Problemen. Die Entwicklung die er im Verlaufe des Buches durchmacht, hat mir sehr gut gefallen.
Seine Tochter Linda mag ich sehr, sie ist tough, sympathisch und sagt ihrem Papa auch mal die Meinung, die er dankend und auch schmunzelnd annimmt. Von ihr hätte ich sehr gerne noch mehr gelesen.
Yogendra Singh Takur, Yogi, war mir ebenfalls sehr sympathisch, obwohl mir seine Über- und auch Untertreibungen nach der Zeit ganz schön zu viel wurden, trotzdem sympathisch und ich mag sogar seine kratzbürstige Mutter, die mich oft zum schmunzeln gebracht hat.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Handlung war abwechslungsreich, spannend, lustig und überraschend. Was mir nicht so besonders gefällt sind die ständigen Verdrehungen der Wahrheit, die hier kaum einer ernst zu nehmen scheint, sei es nun Göran oder auch Yogi.

Dieses Buch bereitete mir Freude beim Lesen, auch wenn es stellenweise ab und zu nicht nachvollziehbar und zu viele Details waren. Trotzdem war es ein absoluter Lesegenuss.

Fazit: Eine packende Geschichte mit Humor, Herz und Spannung.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Eine Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, Trauer, Emotionen und Träume, für die niemand zu alt ist.

Romeo und Romy
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Andreas Izquierdo – Romeo & Romy

Romys größter Traum ist es eine erfolgreiche Schauspielerin zu werden. Sie scheint ihrem Ziel so nah, als sie ein Engagement im Theater bekommt, für Romeo und Julia. Naja ...

Andreas Izquierdo – Romeo & Romy

Romys größter Traum ist es eine erfolgreiche Schauspielerin zu werden. Sie scheint ihrem Ziel so nah, als sie ein Engagement im Theater bekommt, für Romeo und Julia. Naja fast, denn im Moment ist sie als Souffleuse angestellt. Und das auch nicht lange, denn die zickige „Julia“ will sie nicht mehr dabei haben.
Als dann auch noch die Nachricht vom Tod ihrer Oma Lene kommt, reist sie zurück in ihr Heimatdorf nur um zu erfahren, dass sich Lene umgebracht hat, um eines der letzten verbliebenen Gräber auf dem Friedhof zu bekommen. Die Senioren von Großzerlitsch, das in Wirklichkeit nur ganz klein ist, lassen sich einige kreative Dinge einfallen um zufällig ebenfalls zu sterben, denn keiner will im Nachbardorf begraben werden.
Doch Romy hat einen Plan: sie will ihr eigenes Theater bauen und ihr ehemaliger Kollege Ben, aber auch die Senioren sollen mithelfen. Doch Ben hat bisher keinen Job zu Ende gebracht und wirklich motivierend ist er auch nicht.
Wird der Plan scheitern?

So humorvoll, locker und leicht die Geschichte anfängt, so traurig und bittersüß ist sie zwischendurch auch. Hierbei handelt es sich nicht um eine Liebesgeschichte, eher um eine Geschichte um Freundschaft, Vertrauen und dem Leben wieder einen Sinn geben. Das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen kennen und lieben zu lernen. Die kleine Romanze ist da eher nebensächlich.

Der Schreibstil des Autors hat mich begeistert; locker, temporeich und flüssig geschrieben ist die Story ein richtiger Pageturner. Am liebsten hätte ich gar keine Pausen zwischendurch gemacht.
Die Handlung ist spannend, humorvoll und emotional, in einem Moment bringt sie dich zum Lachen im anderen Moment zum Weinen. Es wird geschickt mit den Emotionen des Lesers gespielt und die tollen Charaktere tun ihr übriges.
Romy war mir sympathisch. Nach dem Tod ihrer Mutter wurde sie von Oma Lene aufgezogen, die mächtig stolz auf ihre Enkelin war. Doch auch die Senioren in Großzerlitsch kennen Romy gut, denn sie war/ist bei jedem gern gesehen. Als sie ein Vorsprechen vermasselt, trifft sie den Entschluss in der Scheune ein kleines Theater zu bauen. Manchmal ist sie von ihrer Idee einfach nur geblendet, aber sie ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, deswegen mochte ich sie. Außerdem war sie auch hilfsbereit und versuchte die Probleme der Anderen zu lösen.
Ben, anfänglich sympathisch und eher unsicher, entwickelte sich doch zu einem Weiberheld und Nervensäge. Sein Aberglaube und seine Gabe in volle Fettnäpfchen zu springen(und das mit Anlauf) machten ihn zwischendurch richtig anstrengend, doch am Ende des Buches hat er die Sympathie wieder erlangt.
Bertram, einer der vielen Senioren, gehörte mit zu meinen Lieblingscharakteren. Hilfsbereit und doch eigen, ist seine Art mit einer der charmantesten Menschen dort im Ort. Wie er die Baugenehmigung erhalten hat war einfach klasse.
Auch Emil, der fahrende Supermarkthändler, hat mir sehr gut gefallen. Mit Rat und Tat steht er Romy zur Seite, obwohl er nicht in dem Dorf wohnt.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Handlung war abwechslungsreich, humorvoll, emotional, spannend und überraschend.
Der intellektuelle Schlagabtausch zwischen den verschiedenen Charakteren ist spannend, witzig und einfallsreich.

Dieses Buch hat mich berührt, war großartig und bereitete mir Freude beim Lesen.
Andreas Izquierdo verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge und lässt keine weiteren Fragen offen.
Eine Verfilmung zu diesem Buch kann ich mir sehr gut vorstellen und ich wäre wohl die Erste, die eine Kinokarte kauft (und ein Paket Taschentücher).
Da ich noch keines der Bücher vom Autor kenne, werde ich das in Zukunft ändern, denn der Schreibstil und die Story hat mir sehr gut gefallen.

Das Cover ist eher schlicht gehalten, in Blautönen mit Pusteblumen und einem kleinen tanzenden Paar. Außer dem Titel hat es jetzt nicht wirklich viel mit dem Inhalt des Buches gemein, aber es ist ein Blickfang durch seine Schlichtheit.

Fazit: Für mich ein absolutes Highlight. Eine Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, Trauer, Emotionen und Träume, für die niemand zu alt ist.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.