Die Autorin verbindet am Ende des Buches leider nicht alle Handlungsstränge
Last Chance (Band 1)Mara Breiter – Last Chance
Die schüchterne, tolpatschige Antonia Krüger zieht endlich in ihre eigene Wohnung. Mit der Hilfe ihrer zwei Brüder und ihren Eltern richtet sie sich häuslich ein. Antonia steht ...
Mara Breiter – Last Chance
Die schüchterne, tolpatschige Antonia Krüger zieht endlich in ihre eigene Wohnung. Mit der Hilfe ihrer zwei Brüder und ihren Eltern richtet sie sich häuslich ein. Antonia steht mitten im Leben, geht kellnern, besucht ihren Opa regelmäßig im Altenheim, liebt ihre Freunde und Familie und doch hat sie ein riesiges Problem: mit Fremden kann sie einfach nicht normal reden und fängt an zu stottern.
Natürlich ist es dann auch nicht einfach, mit ihren Nachbarn in Kontakt zu kommen. Schon bald macht sich Matze ein Spaß daraus, sie zu ärgern und sie zu „zwingen“ mit ihm zu reden, während Devin über ihren „Sprachfehler“ einfach hinweg geht.
Als sie eines Abends mit ihren Freunden in die Disco geht, wird Chris zudringlich. Völlig überrumpelt und schockiert über sein Verhalten läuft Antonia allein nach hause und wird überfallen. Nur in letzter Sekunde kann ihr Nachbar schlimmeres verhindern.
Doch während Antonia mehr über den mysteriösen Matze herausfinden will, wird er immer kühler und abweisender. Schafft es Antonia hinter die Fassade zu blicken, oder soll sie sich doch auf Chris einlassen?
Der Roman ist flüssig, komplex, teilweise beklemmend, dann wieder locker und humorvoll, temporeich und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.
Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten. Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt von Antonia reinversetzen, die mir sympathisch und gut ausgearbeitet erschien. Ihre Tolpatschigkeit und die schüchterne Art mit dem Sprachfehler macht sie glaubwürdig und liebenswert. Auch wenn mir manchmal ihre Ausdrucksweise auf die Nerven geht, sie ist halt noch recht jung, ist sie eine tolle junge Frau.
Matze ist ein problembeladener vierundzwanzigjähriger, der sich aus der ganzen Gefühlswelt raushalten will und niemanden an sich ranlässt, trotzdem fasziniert Antonia ihn. Ohne das er es will gerät er in ihren Bann, aber er stösst sie immer wieder weg. Anfangs war er mir einfach zu blass, doch das änderte sich im Verlaufe des Buches und er bekam mehr Tiefe.
Auch die weiteren Charaktere haben die Geschichte gut abgerundet, obwohl man nicht viel über Antonia´s Familie oder ihre Freunde, ausgenommen von Chris erfährt. Hier hätte ich mir mehr Details gewünscht.
Da dieses Buch aber ein Mehrteiler ist, hab ich die Vermutung, dass im Folgeband die Nebencharaktere mehr Tiefe bekommen werden.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Dieses Buch bereitete mir Freude beim Lesen, hat mich berührt und die Story hat viel Potenzial. Ab und zu ist die Geschichte ein bisschen unrund, aber dennoch wunderschön.
Hier darf man nicht vergessen, dass die Autorin gerade mal fünfzehn Jahre ist, was mir nur an wenigen Stellen in dem Buch aufgefallen ist.
Ich will betonen, dass das Alter hier im Grunde genommen keine Rolle spielt, denn die Story hätte auch genauso gut von einer erfahrenen Autorin stammen können, umso mehr hat mich die Geschichte einfach begeistert.
Die Geschichte ist größtenteils aus Antonia´s Sicht geschrieben, was das Buch sehr spannend gemacht hat.,
Die Autorin verbindet am Ende des Buches leider nicht alle Handlungsstränge, aber zumindest werden ein paar Fragen beantwortet, damit man sich auf den zweiten Teil freuen kann.
Ein Roman, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne Lesestunden garantiert.
Das Cover ist ansprechend, schlicht und aufwendig gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.