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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2020

informative, leicht verständliche Lektüre

Essen gut, alles gut
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Dr. Heike Niemeier - Essen gut, alles gut

In diesem ca 370 Seiten dicken Buch erklärt die Autorin, Frau Dr. Heike Niemeier, die Grundlagen der Ernährung und wie wir mit Hilfe von Lebensmitteln gesund ...

Dr. Heike Niemeier - Essen gut, alles gut

In diesem ca 370 Seiten dicken Buch erklärt die Autorin, Frau Dr. Heike Niemeier, die Grundlagen der Ernährung und wie wir mit Hilfe von Lebensmitteln gesund und energiegeladen durchs Leben gehen können. Wir brauchen keine kräftezehrenden Diäten oder wir müssen uns nicht Heißhunger-Attacken beugen, wenn wir unsere Ernährungsgewohnheiten etwas umstellen. Das Schöne daran? Wir brauchen auf nichts zu verzichten, im Gegenteil, hier heißt es „Nicht nicht, sondern richtig und gut essen ist das Ziel! Statt nicht zu essen, ist es sinnvoller richtig zu Essen. Und dabei geht es keineswegs ums Verzichten...“.
Die Mischung macht es. Außerdem geht die Autorin auch auf die Grundlagen der Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette ein, sowie auf Mineralstoffe, Vitamine und gesättigte sowie ungesättigte Fettsäuren. Ein kurzer Einblick in das Intervallfasten aber auch in andere Diäten wird gewährt und abgewogen. Im Grunde genommen wird nichts schlecht geredet, nur zum Umdenken angeregt. Man will auf Süßigkeiten nicht verzichten? Okay, dann ist es vielleicht möglich diese zu reduzieren und einen Teil davon in zuckerärmere Nahrungsmittel einzutauschen? Hier macht der Mix der Nahrungsmittel den großen Erfolg aus und die Autorin weist auch darauf hin, was für den einen gut und machbar ist, muss für den nächsten noch lange nicht funktionieren.

Das Buch war informativer als anfänglich gedacht. Da ich aus dem medizinischen Bereich komme, war es für mich interessant alles noch mal kompakt und einfach zu lesen. Schön ist, dass hier nicht mit so vielen Fachbegriffen um sich geworfen wird. Außerdem gibt es schöne Nahrungsmitteltabellen oder auch Bilder um das eben gelesene nochmal zu verdeutlichen.

Hin und wieder ist auch das eine oder andere Rezept eingestreut, aber um es klar zu sagen: Das ist kein Kochbuch. Hier geht es eher um die Grundlagen der Ernährung sowie der ausreichenden Aufnahme von Flüssigkeiten.

Das Cover hat mich überhaupt nicht angesprochen und ist vielleicht sogar etwas irreführend, weil man vom Titel und vom Cover her von einem Kochbuch ausgehen könnte.

Fazit: informative, leicht verständliche Lektüre zu den Grundlagen der Nahrungsaufnahme. Wie hilft Essen gesund zu bleiben oder zu werden? Was passiert von der Nahrungsaufnahme bis zur Endverwertung? Insgesamt gut lesbar und nicht zu fachlich. 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 13.12.2020

Leider ist der Funke nicht übergesprungen.

Hacker im Cockpit
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Dieter Lueders – Hacker im Cockpit

Was ist heute nur los? Zuerst zerstört der Pilot Markus die Flughafenbegrenzung beim Landen, als er ein neues Softwareprogramm testet, dann muss der Pilot Jens auf eine ...

Dieter Lueders – Hacker im Cockpit

Was ist heute nur los? Zuerst zerstört der Pilot Markus die Flughafenbegrenzung beim Landen, als er ein neues Softwareprogramm testet, dann muss der Pilot Jens auf eine andere Landebahn ausweichen, wo es zu einem weiteren Fast-Unfall kommt. Nur wenige Stunden später macht sich ein Auto selbständig und verursacht einen weiteren Unfall und zu allem Überfluss stürzt ein weiteres kleines Flugzeug mit sieben Insassen ab und kommen zu Tode.
Markus ist Hacker und seit er ein Programm bekommen und es modifiziert hat, spielt er mit den Personen auf Leben und Tod. Ein kleiner Fingerzeig und schon macht sich das Flug-/Gefährt selbständig und reagiert auf keine Anweisungen mehr. Beeindrucken will er damit Thomas, seinen vermeintlichen Sohn. Er und Thomas haben sich zusammengetan um das „schnelle Geld“ zu verdienen. Weder seine Mutter Carmen noch sein Vater Jens sind davon begeistert. Als Markus einen Schritt zu weit geht, bringt er Thomas in Lebensgefahr und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...

Ich habe noch kein Buch des Autoren gelesen, und wie ich verwundert feststellen musste, gibt es bisher noch keine Rezensionen zu diesem Buch, obwohl es schon mehrere Monate zu kaufen gibt.
Ich bedanke mich herzlich für das Leseexemplar. Meine persönliche Meinung wird dadurch jedoch nicht beeinflusst.
Erwartet habe ich einen Spannungsroman mit sympathischen, vielschichtigen Charakteren, hohem Tempo und ein wenig Thrill, eine rasante Story, die mich fesseln konnte.

Das Buch hat keine Kapitelangaben, wird aber durch recht kurze Absätze unterteilt, die immer mal wieder die Sichtweise der verschiedenen Perspektiven zeigt.
Es gibt einen auktorialen Erzähler (allwissender Erzähler), der die Geschehnisse kommentiert. Ich empfand diesen Erzählstil anstrengend, denn zum einen konnte ich so leider überhaupt keine Beziehung zu den verschiedenen Charakteren aufbauen und zum anderen wurde mir ein Teil der Spannung weggenommen.
Das ist allerdings mein persönliches Empfinden und ich lese nur selten Bücher mit auktorialem Erzählstil. Außerdem benutzt der Autor eine hochgestochene Wortwahl und irgendwie wirkten manche Sätze unvollständig, sodass ich einige Sätze mehrfach lesen musste. (Beispiel: S. 38: „Markus hatte soeben sieben Menschen um ihr Leben gebracht, und er ahnte es.“ oder S. 228 „Carmen wurde von den Feuerwehrmännern ins Treppenhaus geholfen.“ Auch gab es viele Wiederholungen.
Durch die recht temporeiche Handlung und die kurzen Absätze, konnte ich keine Beziehung zu den Figuren aufbauen. Die Vorstellung war oft eher spartanisch: Beispiel: „Anke Schröder, sie war etwa dreißig Jahre alt“. Mir persönlich reicht das nicht, natürlich gab es dann noch ein paar Informationen zu der Person, aber die Geschichte wirkt im Großen und Ganzen mir persönlich zu „Situations-überladen“ und die dafür wichtigen Dinge wie die detailreiche Ausarbeitung der Figuren mit emotionaler Tiefe fehlte mir.
Markus lernen wir gut kennen, wir wissen das er nicht genug „Spiegelneuronen“ besitzt und somit eine Wesensänderung mit psychopathischen Tendenzen zeigt. Immer wieder dürfen wir uns in sein krankes Hirn hineinversetzen.
Auch Carmen lernen wir kennen, dessen Sohn insgesamt von drei Männern stammen könnte, was sie aber für sich behält. Diese Frau ist mir kein bisschen sympathisch geworden. Sie fährt zu Markus, mit dem sie mal zusammen war, der ihr aber Unwohlsein bereitet. Kaum spricht der Gute sie an, ist das Unwohlsein weg und sie fühlt sich wohl und sicher. Kurz darauf blitzt dann das Unwohlsein wieder durch. Die gute Frau arbeitet beim Zoll, hier wird eine starke, toughe Frau suggeriert, die ihr Leben im Griff hat, voll im Arbeitsleben steht und sich nur wenig Zeit für ihren Sohn nimmt und sich dann auf der anderen Seite von Markus manipulieren lässt.
Jens, der seinen Sohn aufrichtig liebt, habe ich als die sympathischste Figur der Geschichte erlebt.
Der Autor entschließt sich zu einem sehr drastischen Ende, welches Geschmackssache ist aber durchaus zur Geschichte passt.

Es ist so schade, das ich keine positivere Rezension schreiben kann. Manchmal passt der Leser nicht zum Buch und manchmal stimmt die Chemie einfach nicht. Das ist hier der Fall und das ist okay, denn schließlich gibt es viele Leser, und die Geschmäcker sind verschieden. Was mir persönlich nicht gefällt, wird einen anderen Leser begeistern.
Aber ich muss auch sagen, dass ich die Grundidee super finde, dass hier viel Potenzial für Spannung und Tempo vorliegt, das die Figuren gute Züge aufweise. Dennoch hätten der Geschichte 100 Seiten mehr sicher gutgetan, vielleicht entschließt sich der Autor einfach irgendwann seinen Figuren mehr Raum einzuräumen und die Geschichte nicht in so einem überhasteten Tempo ablaufen zu lassen. Bereits auf den ersten 50 Seiten passieren so viele Dinge (Flugzeugabsturz, Flugzeug-Fastabsturz, Unfall auf der Rollbahn, Stress mit Mutter, eingebauter Motorrad-Club, Jens der Probleme bei seinem Flug hat, selbständig fahrende Autos, Todesfälle, Mord, Unfall mit Motorrad,...) das keine Zeit bleibt, sich an die Figuren und die Handlung zu gewöhnen. Das ist überaus schade.
Auch wenn ich wollte, im Vergleich zu ähnlichen Büchern kann ich leider keine positivere Rezension schreiben, weil der Funke hier leider nicht übergesprungen ist.
Es tut mir leid, auch wenn ich merke, wieviel Herzblut in diesem Roman steckt.

Das Cover hat mich angesprochen und passt zum Inhalt des Buches.

Fazit: Leider ist der Funke nicht übergesprungen. Überhastete Handlung und leider auch zu wenig Spannung. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 11.12.2020

eine hexige Weihnachtsgeschichte die mich wunderbar unterhalten und verzaubert hat.

Lulea und die Mission Weihnachtsmann
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Felizitas Montforts – Lulea und die Mission Weihnachtsmann

Die Hexe Lulea ist absolut begeistert als der erste Schnee des Jahres fällt und sie auch noch erfährt, dass sie Weihnachten bei ihrer Schwester ...

Felizitas Montforts – Lulea und die Mission Weihnachtsmann

Die Hexe Lulea ist absolut begeistert als der erste Schnee des Jahres fällt und sie auch noch erfährt, dass sie Weihnachten bei ihrer Schwester Esmeralda verbringen darf. Aber was ist überhaupt Weihnachten? Denn das ist ein Brauch bei den Menschen, den die Hexen nicht kennen. Und warum kommt der Weihnachtsmann nur zu Menschenkindern und nicht zu Hexenkindern? Lulea ist überhaupt nicht einverstanden mit dieser Regel und deswegen begibt sie sich auf die Suche nach dem Weihnachtsmann... auch wenn sie eigentlich bei den Weihnachtsvorbereitungen helfen sollte...

Ich kannte bisher noch keine Geschichte aus der Feder der Autorin, aber die kleine Hexe Lulea hat mich schon nach wenigen Seiten verzaubert. Willensstark und klug, aber auch energisch, flitzt die kleine Hexe durch Portale und ihrem Besen durch das Buch und besteht einige Abenteuer auf der Suche nach dem Weihnachtsmann. Die Autorin nimmt sich Zeit auch schöne Konflikte einzubauen, denn was ist denn das Wichtigste zu Weihnachten? Geschenke? Zusammensein mit Freunden und Familie? Die Suche nach einem Abenteuer?
Ich mag den lockerleichten, einfachen Erzählstil und die Ausarbeitung der Figuren die hier lebendig und vielschichtig erscheinen. Ich konnte mir Lulea sehr gut vorstellen, die einen Dickkopf hat und viel Liebe im Herzen trägt. Auch wenn die kleine Hexe erst mal in die falsche Richtung stapft, finde ich es schön, dass sie, sobald sie ihren Fehler erkennt auch dazu steht.
Ihre Freunde Flim Flam (ich musste schmunzeln als der erste Weihnachtsbaum,... ach selber lesen), Flitze und Co sind mit von der Partie und bilden eine schöne Dynamik in der Geschichte.
Die Geschichte ist einfach zauberhaft und führt den Lesern noch mal vor Augen, was überhaupt wichtig ist an Weihnachten und das auch die Vorweihnachtszeit samt Plätzchen backen und Strohsterne basteln nicht nur stressig ist, sondern in der Gemeinschaft Spaß macht.
Zwischendrin gibt es schöne Illustrationen.

Eine niedliche, schöne und zauberhafte Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.

Das Cover ist sehr hübsch, passt zum Inhalt der Geschichte und gefällt mir gut.

Fazit: eine hexige Weihnachtsgeschichte die mich wunderbar unterhalten und verzaubert hat. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.12.2020

Viele Worte, viele Fakten, wenig Spannung

Narrenturm
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Andrzej Sapkowski – Narrenturm

Reinmar von Bielau, von seinen Freunden und Feinden Reynavan genannt, ist gerade in ein Techtelmechtel verwickelt, als die Brüder des Verlobten der untreuen Frau, in das ...

Andrzej Sapkowski – Narrenturm

Reinmar von Bielau, von seinen Freunden und Feinden Reynavan genannt, ist gerade in ein Techtelmechtel verwickelt, als die Brüder des Verlobten der untreuen Frau, in das Liebesspiel hereinplatzen. Während Adele sich ins Kloster flüchtet, beginnt für Reynevan die Flucht auf der er Chaos und Ärger hinterlässt. Nicht nur, dass einer der Brüder – durch einen Unfall – zu Tode kommt, auch wird in seinem Heim allerhand Hexenwerk gefunden, was die Inquisition auf den Plan ruft. Ein paar Bonuspunkte bekommt er wegen seines verstorbenen Bruders und so erhält er ab und an Hilfe. Als er nach langer Zeit tatsächlich geschnappt und ins Gefängnis geworfen wird, versucht er zu entkommen und plötzlich soll er eine kleine Armee anführen, die gegen die Regierung kämpft.

Ich muss zugeben, ich habe die Serie „The Witcher“ gesehen und war neugierig, wie der Autor wohl seine Bücher schreibt. Ohne mit der Wimper zu zucken kann ich behaupten, ich werde kein weiteres Buch des Autoren lesen, wenn überhaupt, dann höre ich mir das Hörbuch an.

Die ellenlange sich überschlagende und hastig dahingeschriebene Einleitung hat mir schon die Lust zum Weiterlesen genommen, hier werden historische Fakten aneinander gereiht und aufgezählt ohne viel Spannung oder weiteren Hintergründen.
Aber als dann die eigentliche Geschichte mit Reynevan anfängt, konnte mich die auch nicht wirklich überzeugen. Während der über 700 Seiten hatte ich nicht einmal das Gefühl, das Reynevan besonders sympathisch oder tough ist, ständig redet und windet er sich aus Situationen heraus, oder wenn er es nicht kann, kommt der Zufall so oft zur Hilfe, dass das Ganze unglaubwürdig ist. Und der soll dann plötzlich zum Helden mutieren? Ich will mir gar nicht ausmalen, was die nächsten Bücher noch bereit halten könnten.
Dazu die massenhaft historischen Fakten und Einschlüsse in dieser Geschichte, die sehr zu Lasten der Spannung gehen. Ja, das Tempo ist hoch, die Geschichte überschlägt sich oft, aber ich weiß auch nicht was ich erwartet habe. Vielleicht eine historisch angehauchte spannende Fantasygeschichte, aber das auf jeden Fall nicht.
Vielleicht, aber nur ganz vielleicht, werde ich mir mal das Hörbuch in der Bibliothek zu einem der tatsächlichen Witcher-Büchern ausleihen, aber sicherlich nicht sofort und schon gar nicht mehr dieses Jahr.

Ich möchte eigentlich nicht weiter auf die Story, die Figuren oder Schauplätze eingehen, obwohl hier muss ich sagen: die Schauplätze waren gut ausgearbeitet, ich konnte mir den Turm, die Ortschaften und Handlungsorte gut vorstellen, aber der Rest inklusive Story konnte mich leider nicht überzeugen.
Ich wurde irgendwann müde, die Geschichte zu lesen und da es sich um ein Leseexemplar handelte, wollte ich es jetzt auch nicht lang liegen lassen und habe sicherlich die eine oder andere Seite quer gelesen.

Viele Handlungsstränge blieben offen, so ganz bin ich auch noch nicht hinter die Motive des Mauerläufers gestiegen, und generell, die sich überschlagende Ereignissen brachten leider keine Spannung, im Gegenteil, zwischendrin habe ich mich vor lauter Fakten einfach nur gelangweilt.
Und dann gibt es zum Schluss ein Glossar, das gleich so lang ist, das man sich erst mal durch die vielen Fremdworte durchackern musste. Vieles ergibt sich aus der Situation heraus, aber noch längst nicht alles.
Das war mal wirklich keine leichte Lektüre.

Es war sicher nicht das schlechteste Buch, das ich gelesen habe in diesem Jahr, aber weit davon entfernt war es leider auch nicht.

Mich konnte es nicht überzeugen und es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können, aber hier stimmte eindeutig die Chemie zwischen Reynevan, den ich leider überhaupt nicht ernst nehmen konnte, und mir einfach nicht. Schade, aber manchmal passiert das und das ist ja auch nicht weiter tragisch, denn sicher gibt es viele Leser die das Buch voller Freude verschlingen werden.

Das Cover gefällt mir gut.

Fazit: Viele Worte, viele Fakten, wenig Spannung und unsympathische Charaktere. Hat mich leider gar nicht überzeugen können. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 04.12.2020

hochspannender Thriller mit komplexer Story, die mich fesseln konnte

Dark
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Candice Fox – Dark

Blair Harbour will sich nach ihrem Gefängnisaufenthalt von allem was auch nur den Hauch einer Gefahr beinhaltet fern halten, damit sie das Besuchsrecht mit ihrem Sohn nicht gefährdet, ...

Candice Fox – Dark

Blair Harbour will sich nach ihrem Gefängnisaufenthalt von allem was auch nur den Hauch einer Gefahr beinhaltet fern halten, damit sie das Besuchsrecht mit ihrem Sohn nicht gefährdet, doch das scheint unmöglich als sie eines Abends auf ihrer Arbeitsstelle überfallen wird. Die Tankstelle, in der sie arbeitet, gehört dem Kartell und so bezahlt sie den Verlust aus eigener Tasche um keinen Ärger zu provozieren. Doch als am nächsten Morgen ausgerechnet Sneak, eine Mitinsassin, bei ihr auftaucht, und ihr erzählt, dass ihre Tochter verschwunden ist, kann sie nicht anders und hilft ihr trotz der Bewährungsauflagen. Es stellt sich heraus das Dayly, die Diebin aus der Tankstelle, Sneaks Tochter ist. Ärger ist vorprogrammiert. Und weil die ehemalige Chirurgin und die Diebin Hilfe brauchen, wenden sich die beiden an die Gangsterbraut Ada mit fatalen Folgen...
Die Polizistin Jessica hat ein Millionen-Anwesen geerbt. Ihren Kollegen, insbesondere ihrem Partner Wallert, stößt das sauer auf und er bedrängt Jessica, das Erbe mit ihm zu teilen. Doch es kommt noch schlimmer, denn eigentlich will Jessica das Erbe gar nicht annehmen. Der Spießrutenlauf im Revier führt dazu, dass Jessica in einer lebensgefährlichen Situation verletzt wird und ihre Kollegen ihr nicht zur Hilfe kommen. Und dann muss Jessica auch noch entdecken, dass sie vor vielen Jahren vielleicht eine Unschuldige ins Gefängnis gebracht hat.

Wow, was für ein Thriller. Mit einer der besten Thriller die ich bisher gelesen habe, und mir hat schon die „Eden“-Reihe und die „Crimson Lake“-Serie der Autorin super gut gefallen.
Die Autorin hat einen außergewöhnlich lebhaften Erzählstil, der mich von Anfang bis Ende fesseln konnte. Locker, modern und flüssig erzählt sie die Geschichte der beiden Protagonistinnen Jessica und Blair, die unterstützt werden von Ada und Sneak.
Die Autorin spielt mit den Emotionen ihrer Figuren, mit den Ängsten und der Wut, die sich auf den Leser übertragen. Korrupte Polizeikollegen, ständige Gefahr, Machtlosigkeit und Angst beherrschen das Buch. Natürlich baut die Autorin auch ein bisschen Leidenschaft ein, und auch die eine oder andere positive und glückliche Szene wird eingebaut, aber im Großen und Ganzen ist der Thriller düster und beklemmend.
Die Charaktere sind komplex, lebendig und vielschichtig ausgearbeitet. Obwohl hier vier Frauen im Fokus sind, wird der Großteil von Blair und Jessica bestritten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Ich will gar nicht groß auf die Story eingehen, denn die Autorin verstrickt den Leser in verschiedene Fallen und lässt ihre Figuren in Sackgassen und auf Irrwegen laufen.
Ich mochte Blair gerne, konnte mir nicht vorstellen, dass sie absichtlich einen Mann erschossen hat. Was bewegt eine leitende, hochschwangere Chirurgin dazu einen Mann zu erschießen? Ihre Persönlichkeit wurde gut herausgearbeitet, man merkt ihr die Angst und die Überforderung an, allerdings sollte man sie nicht unterschätzen, wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlt. Ich mochte sie gerne.
Jessica, da liegt die Sachlage etwas anders. Ich persönlich empfand sie als distanziert und forsch, wahrscheinlich muss sie sich auch in einem Männerberuf so geben, denn die Großzahl ihrer Kollegen sind Ekel. Klar, die Polizei hält zusammen, aber bis auf den Polizeichef war mir der Großteil einfach nur unsympathisch und festgefahren in ihrer Meinung. Die Autorin hat hier einiges überspitzt dargestellt, aber das Wallert mit all den Schikanen durchkommt und seine Kollegin ins offene Messer laufen lässt, unfassbar.
Jamie, der Sohn von Blair, ist ein kleiner Schatz. Ich mochte ihn auf Anhieb, spitzbübisch und tough, klug und neugierig. Natürlich musste Jessica ihn sofort ins Herz schließen, wie könnte sie auch nicht und schon fängt das Dilemma an.

Die Schauplätze sind ebenfalls bildhaft und anschaulich ausgearbeitet. Egal ob Blairs Wohnung, der Club-Tempel von Ada, oder die Villa, die vielleicht oder vielleicht auch nicht geerbt wird, sind gut dargestellt.

Der Thriller ist spannend, komplex und ja, es gibt auch explizite Gewaltszenen, aber ich habe den unterschwelligen Thrill viel mehr wahrgenommen. Eine Gänsehaut jagt die nächste. Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen und ich hoffe doch sehr, dass es in Zukunft weitere Bücher zu Blair und Jessica geben wird, schließlich sind noch nicht alle Handlungsstränge auserzählt und bieten Potenzial für weitere Storys. Ich kann „Dark“ auf jeden Fall allen Thriller-Lesern empfehlen. Kurzweilig, temporeich und mitreißend.

Das Cover ist ein Eyecatcher, dunkelrot fast schon düster. Ich mag es und es ist mir sofort aufgefallen.

Fazit: hochspannender Thriller mit komplexer Story, die mich fesseln konnte. 5 Sterne.