Es brauchte ein bisschen, dann war es aber ein guter Roman
WeibersommerLou (Marie-Louise) und Anne (Anne-Marie) sind Schwestern und die Cousinen von Lisa-Marie. Die drei Frauen haben den Namen ihrer Oma geerbt, nämlich "Marie". Sie treffen sich regelmäßig mit ihren Müttern, ...
Lou (Marie-Louise) und Anne (Anne-Marie) sind Schwestern und die Cousinen von Lisa-Marie. Die drei Frauen haben den Namen ihrer Oma geerbt, nämlich "Marie". Sie treffen sich regelmäßig mit ihren Müttern, auch wenn sie gar nicht so gut miteinander zurecht kommen. Plötzlich stirbt der Bruder ihrer Mütter, Onkel Horst, und die Frage kommt auf, wer sich um seinen hinterbliebenen Hof kümmert. Kurzerhand fahren die drei Frauen dorthin, und erleben neue Wendungen in ihrem Leben.
Da die drei Frauen nicht so gut miteinander auskommen, wobei Lou und Anne als Schwestern schon miteinander auskommen, es ist eher schwierig mit Lisa-Marie, kann sich keiner vorstellen, dass sie es schaffen würden den Hof am laufen zu halten. Lou kommt dann auch sehr unfreiwillig mit, nämlich nur, weil ihr Urlaub gecancelt wurde.
Alle drei haben ihre Geschichte. Anne ist Mutter und Hausfrau und mit einem Chefarzt verheiratet, der nie Zeit hat. Lou hat einen Partner und eine Geschäftsfrau, und ist mit beiden glücklich, und Lisa-Marie sucht immer noch nach der großen Liebe. Die beiden Mütter der Frauen, die Zwillinge sind, kommen so gut wie gar nicht vor, da sie sich in der Zeit, wo ihre Töchter sich um den Hof kümmern, auf Kur befinden. Dafür ist die älteste Tochter von Anne, Mia, sehr präsent. Sie soll sich nämlich in der Abwesenheit um ihren Vater und ihre Brüder kümmern, und hat schnell die Schnauze voll, so dass sie auf den Hof flüchtig. Auf dem Hof müssen sie fast gar nichts tun, weil alles Jo übernimmt, der im Alter von Mia ist. Beide Figuren finde ich sehr gut, denn mit ihnen bekommt der Roman ein bisschen was von Jugendroman.
Ich muss zugeben, die ersten 100-150 Seiten waren sehr klischeebehaftet, vor allem, was die Figuren betraf. Ich musste ein manches mal mit den Augen rollen und konnte mir nicht vorstellen, dass mich dieser Roman noch abholen könnte. Aber alle Figuren machen eine toller Entwicklung durch. Ja, auch das ist vorhersehbar, aber doch gut umgesetzt. Lou war mir z.B. anfangs null sympathisch, was sich dann zum Ende wandelte. Wiederum die Beziehung zwischen ihr und ihrem Freund mochte ich sehr.
Fazit:
Ich bin mit dem Ausgang aller Stränge sehr zufrieden und mag es sehr, dass die Familie näher zusammenrückt und sich jede Figur weiterentwickelt. Ich brauchte ein bisschen, bis ich rankam, aber dann hatte mich das Buch :)