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Veröffentlicht am 01.12.2024

Was passiert, wenn alle wissen, was du über sie denkst?

Für jede Lösung ein Problem
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Nun hab ich mich mal wieder an etwas heikeles gewagt, nämlich ein Buch nochmal zu lesen, was nach dem ersten lesen eins meiner Lieblingsbücher war. Und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dazu gehört ...

Nun hab ich mich mal wieder an etwas heikeles gewagt, nämlich ein Buch nochmal zu lesen, was nach dem ersten lesen eins meiner Lieblingsbücher war. Und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dazu gehört es jetzt nicht mehr (SPOILER).
Einleitung:
Gerri versucht sich mit Wodka und Schlaftabletten umzubringen. Davor schreibt sie allen Menschen in ihrem Umfeld einen Abschiedsbrief. Leider wird ihr Selbstmordversuch gestört, sodass er nicht gelingt, aber leider alle Empfänger ihre Briefe schon bekommen haben und natürlich jetzt wissen, was sie über sie denkt. Aber warum will sie sich überhaupt umbringen? Das lässt sich am besten so zusammenfassen, dass sie sich vor allem in der Familie nicht gesehen und nicht geliebt gefühlt.
Es ist einerseits schwierig, so einem Thema eine Komik zu verleihen, und gleichzeitig steckt trotz der Komik von Natur aus sehr viel Tragik darin. Ich war nach dem ersten Lesen von dem Buch sehr begeistert, diesmal gibt es aber tatsächlich etwas, was ich fast schon schade finde.

Das hat mir gut gefallen:
Die Komik, die die Autorin in die Geschichte packt, ist wirklich gut. Wie zum Beispiel ein Schreiben, dass Gerri an die Bild geschickt hat, damit diese auch ja richtig über ihren Selbstmord berichtet. Auch der Grund, warum ihr Selbstmord nicht gelingt, ist am Ende wirklich komisch. Ich fand schon vieles in ihrem Leben tragisch, wie zum Beispiel dass ihre Mutter immer an ihr meckert und alles schlecht redet. Sie hat auch oft gehört, dass sie sich nicht so anstellen soll. Oder auch, dass die gesamte Familie denkt, dass sie es zu nichts geschafft hat, weil sie Groschenromane schreibt. In dem Zusammenhang fand ich sehr berührend, wie ihr Vater sich später mit diesen Romanen beschäftigt hat und einen echten Stolz für sie entwickelt hat. Einfacher macht es auch nicht, dass sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel im Haus wohnt. Die Familie ist wirklich schrecklich. Dafür hat sie tolle Freunde. Besonders mochte ich ihre Freundin Charly, die aus meiner Sicht bei all der Komik den Ernst der Lage als fast Einzige erkannt hat.
Es geht aber am Ende nicht nur um sie, sondern es gibt gute Nebenstränge, die sich zusätzlich zu ihrer Selbstmordgeschichte entwickeln. Dazu zählen natürlich auch diverse Geheimnisse, die Gerri schon wusste oder die durch ihr Handeln ans Licht kamen.
Ich mag auch ihre Briefe, von denen wir am Ende eines Kapitels jeweils einen lesen können.

Das fand ich nicht so gut:
Was ich nicht so gut fand, lässt sich allgemeinen in einem Satz zusammenfassen: Fast ihre ganze Familie hat einfach so weiter gemacht wie vorher und Gerri dementsprechend auch. Das heißt im Detail, dass sich keiner mit dem Warum beschäftigt hat und Gerri an sehr vielen Stellen weiterhin nicht den Mut hatte, anders zu handeln. Das fand ich sehr schade, nachdem durch die Briefe ja klar war, was Gerri eigentlich denkt. Da hätte vor allem Gerri anders handeln können.
Auch fand ich ihren Freund Ole zum Ende wirklich nervig. Der lebte mir etwas an der Realität vorbei.
Zusätzlich gab es noch bei einen Strang, bei dem ich gern gewusst hätte, wie dieser ausgegangen ist.

Fazit:
Ich mag sehr viel an dem Buch, aber am meisten hat mich diesmal gestört, dass so viele Menschen nichts aus Gerris Selbstmordversuch gelernt haben und eher hingehen und noch weiter auf ihr rumhacken. Auch das Gerri, nachdem es ihre Briefe schon gab, nicht mehr Mut hatte, anders zu handeln bzw. mit den Menschen in ihrem Umfeld anders umzugehen fand ich schade. Deswegen ist es schon unterhaltsam für mich gewesen, aber gehört nicht mehr zu meinen Lieblingsbüchern.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Gedanken übers Leben

Die Mitternachtsbibliothek
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Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig hab ich mir zum Geburtstag gewünscht, aber lange aufs Taschenbuch gewartet. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich es endlich lesen konnte (SPOILER).

Allgemeines: ...

Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig hab ich mir zum Geburtstag gewünscht, aber lange aufs Taschenbuch gewartet. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich es endlich lesen konnte (SPOILER).

Allgemeines:
Nora Seed ist Mitte Dreißig und ist mit ihrem Leben überhaupt nicht glücklich. Und auf einmal geht auch noch alles schief. Ihre Katze stirbt, sie verliert ihren Job, ihr Klavierschüler will nicht mehr zu ihr kommen und dann wird ihr auch noch eine Tätigkeit, die sie gerne mag abgesagt. Für sie bricht alles zusammen und sie beschließt sich ihr Leben zu nehmen. Da landet sie in der Mitternachtsbibliothek. In ihr ist immer Mitternacht und sie ist voll mit Büchern. Und diese Bücher beinhalten alle Leben, die sie hätte leben können.

Das hat mir gut gefallen:
Ich mochte sehr viel an diesem Buch. Die Bibliothek und ihre Aufmachung ist einfach zauberhaft, vor allem mit dem zusätzliche Aspekt, dass es nicht zwingend eine Bibliothek sein muss, sondern in der Regel ein Medium ist, zu dem man selbst ein Bezug hat. Jedes Leben, dass man besucht, bringt einem Erkenntnisse über sich selbst und man trifft auch gegebenenfalls auf andere Slider. Es kommt sehr gut rüber, wie Nora sich fühlt und warum.

Das fand ich nicht so gut:
Als die Slider zum Thema wurden, dachte ich erst, dass könnte ein sehr spannender Strang werden, dieser wurde dann aber nicht groß ausgebaut. Auch fand ich es gewöhnungsbedürftig, dass wenn sie in ein Leben springt, dass sie nichts darüber weiß, was dementsprechend auffällt, wenn man offensichtliche Dinge nicht (mehr) weiß.

Fazit:
Die Mitternachtsbibliothek hat mich an vielen Stellen berührt. Außerdem gefällt mir gut, wie es wäre, wenn man sich alle möglichen Leben ansehen könnte und was das für Erkenntnisse mit sich bringt oder Verwirrung hinterlässt. Allerdings finde ich das Ende selbst für den ganzen Aufbau schade und auch die Slider hätten mich mehr interessiert.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Eine Biografie über Lauren Graham

Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl
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Ich liebe die Gilmore Girls und habe dieses Jahr seit langem die Serie mal wieder geschaut. Deswegen habe ich mich sehr auf Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl von Lauren Graham gefreut, da ich mir ...

Ich liebe die Gilmore Girls und habe dieses Jahr seit langem die Serie mal wieder geschaut. Deswegen habe ich mich sehr auf Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl von Lauren Graham gefreut, da ich mir viele Hintergrundinfos erhofft habe (SPOILER).

Allgemeines:
Anders wie der deutsche Titel vermuten lässt, geht es in diesem Buch nicht ausschließlich um die Serie, sondern ist mehr eine Biografie von Lauren Graham. Das bedeutet auch, dass die Serie erst recht spät Thema wird. Geschrieben wurde es zur der Zeit, als die achte Staffel Ein neues Jahr gedreht wurde. Ich habe eine überarbeitete Ausgabe, in der noch die Zeit nach dem Dreh thematisiert wird.

Das hat mir gut gefallen:
Sehr schnell hat man das Gefühl, dass Lorelai das Buch geschrieben hat. Was wiederum zeigt, wie ähnlich Lauren Graham und ihre Rolle sich sind. Gleichzeitig konnte ich immer wieder die Liebe von Lauren Graham zur Rolle und zur Serie spüren.
Ich mochte sehr die Einblicke in den Dreh der achten Staffel und die vielen Hintergrundinfos dazu.

Das fand ich nicht so gut:
Für das Buch hat sich Lauren Graham die ersten sieben Staffel nochmal angeschaut, was im Buch aber nicht wirklich gut umgesetzt wurde. Sie wollte sich an den Dreh erinnern, da sie sich aber damals keine Notizen gemacht hatte, fiel dies ziemlich mager aus.
Auch hat sie ein paar Dinge im Buch umgesetzt, deren Sinn ich nicht so ganz verstanden habe.

Fazit:
Für Fans der Serie auf jeden Fall lesenswert, je nach dem, wie viel man schon an Hintergrundinfos zur ihr kennt. Es ist aber ganz klar eher eine Biografie mit Fokus auf die achte Staffel. Sie erzählt an manchen Stellen, welche Druck ist hatte, während sie das Buch schrieb, und das konnte ich auch an manchen Stellen merken.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Spielerisch über Geschichte lernen

Liebe in Zeiten des Hasses
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Eigentlich wollte ich von Florian Illies Zauber der Stille lesen, warte da aber noch auf das Taschenbuch. Da ich sehr viel interessantes über den Schreibstil gehört habe, hab ich mir die Wartezeit mit ...

Eigentlich wollte ich von Florian Illies Zauber der Stille lesen, warte da aber noch auf das Taschenbuch. Da ich sehr viel interessantes über den Schreibstil gehört habe, hab ich mir die Wartezeit mit Liebe in Zeiten des Hasses versüßt (SPOILER).

Allgemeines:
Wir beginnen Davor, ab 1929, und nehmen noch die letzten Züge der goldenen Zwanziger mit. Danach wandern wir zu den 1930er, vor allem 1933, und bekommen die Veränderungen durch die Nazis auch bei der privilegierteren Menschheit mit. Was in jeder Phase gleich ist, ist die Liebe. Es gibt Affären, es gibt Dreiecksbeziehungen, es gibt Geheimnisse, es wird rumprobiert, es gibt Muttersöhnchen und vor allem gibt es Vielfalt.

Meine Meinung:
Sehr viele Personen werden behandelt, wobei es etwas schwer ist bei allem dem Überblick zu behalten. Besonders ist, dass es keine reine Fiktion ist, sondern der Autor sich mit der Realität auseinandergesetzt hat und teilweise wahre Schriftstücke zitiert. "Davor" ist sehr lang und macht fast das ganze Buch aus. Sehr erdrückend ist der Stimmungsumschwung ab 1933.

Fazit:
Ich konnte viel über die Personen und geschichtliches lernen und finde, dass in diesem Kontext das ganze auch sehr gut rübergebracht wurde. Man lernt etwas über die Geschichte und berühmten Personen, ohne das es trocken wird. Das Buch hat mich durch den Sommer begleitet und war für mich richtig ein Buch zum eintauchen.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Die Geschichte ist von viel Schwere geprägt

Eine für vier - Der zweite Sommer
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Im Moment rereade ich die Reihe Eine für Vier von Ann Brasheres und habe nun den zweiten Band gelesen (SPOILER).

Allgemeines:
Vor über 20 Jahren hab ich die Reihe sehr gemocht. Den ersten Teil fand ich ...

Im Moment rereade ich die Reihe Eine für Vier von Ann Brasheres und habe nun den zweiten Band gelesen (SPOILER).

Allgemeines:
Vor über 20 Jahren hab ich die Reihe sehr gemocht. Den ersten Teil fand ich im Reread schon schwer, diese Schwere ist auch im zweiten Teil vorhanden.
Es ist wieder Sommer und nachdem die vier Freundinnen Bee, Lena, Tibby und Carmen im letzten Jahr ihren ersten getrennten Sommer verbracht haben, sollte dieser nun wieder zusammenverbracht werden. Nur Tibby wollte einen Filmkurs machen. Spontan reist Bee zur ihrer Oma, um dort undercover nach ihren Wurzeln zu forschen.

Meine Meinung:
Ich finde Figuren die meiste Zeit nervig bis auf Bee, auch wenn am Ende alle eine Entwicklung durchgemacht haben und es sehr harmonisch wird. Bee ist sehr depressiv und nervt mit ihrem Aussehen, jedoch fällt der Strang mit ihrer Oma deutlich aus der Reihe. Lena fällt oft in ein Loch, mit Kostos gibt es ein hin und her, es wird sehr betont, wie sie schön sie ist und wie sehr sie darunter leidet. Tibby verdrängt viel, will gemocht werden, ist Brian peinlich. Carmen ist sehr nervig bzgl. des Freundes ihrer Mutter.

Fazit:
Die Mütter, weswegen es The Sisterhood of the traveling Pants überhaupt gibt, sind präsenter. Alle Mädchen fühlen sich von ihren Eltern nicht gesehen, sie vergleichen sich viel negativ. Ich möchte sehr gerne alles lesen, um mir ein komplettes Bild zu machen, muss aber sagen, dass mein Interesse von damals nicht mehr vorhanden ist.

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