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Veröffentlicht am 28.04.2023

Rosinenbomber und ganz große Gefühle

Die Kinder der Luftbrücke
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Die Kinder der Luftbrücke von Juliana Weinberg ist schon jetzt ein Lesehighlight dieses Jahres für mich! Da ich gerne historische Romane lese und erst recht, wenn sie einen Bezug zur Deutschen Geschichte ...

Die Kinder der Luftbrücke von Juliana Weinberg ist schon jetzt ein Lesehighlight dieses Jahres für mich! Da ich gerne historische Romane lese und erst recht, wenn sie einen Bezug zur Deutschen Geschichte haben, wollte ich diesen Roman unbedingt lesen. Und was soll ich sagen ... ich wurde nicht enttäuscht! Die Geschichte spielt 1948 in Westberlin. Nora, Mutter von zwei Kindern, deren Mann seit fünf Jahren im Krieg vermisst wird, versucht mit allen Mitteln, ihre Familie über Wasser zu halten. Als sie endlich eine Arbeit als Übersetzerin am Flughafen Tempelhof bei der Air Force findet, scheint sich alles zum Besseren zu wenden. Endlich verdient sie wieder Geld und eine liebe Freundin findet sie auch noch in ihrer Arbeitskollegin Ella. Doch plötzlich riegeln die Sowjets die Stadt ab. Wegen einer Blockade kann die Metropole nicht mehr mit Lebensmitteln versorgt werden und auch der Strom vom Osten fließt nicht mehr. Die Amerikaner wollen jetzt die Stadt über die Luftbrücke versorgen. Einer der unermüdlichen Piloten der sogenannten Rosinenbomber ist Matthew. Schnell merken Nora und Matt, wie groß ihre Gefühle füreinander sind. Und trotzdem scheint diese Liebe nicht sein zu dürfen .

Die Autorin hat ganz wunderbar und sehr authentisch das entbehrungsreiche Leben zu dieser Zeit in Berlin widergespiegelt. Westdeutschland wird wieder aufgebaut und den Einwohnern geht es wieder gut und den Bewohnern Berlins geht es genauso schlecht, wie zu Kriegszeiten. Die Amerikaner müssen wahre Helden für die Notleidenden gewesen sein. So ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Frauen, die ihre Männer im Krieg verloren haben, sich einen GI angeln wollten. Das beste Beispiel in dieser Geschichte ist hierfür Inga, eine recht intrigante Kollegin Noras. Sehr schön herausgearbeitet hat Frau Weinberg, den Zwiespalt in dem Nora sich befindet. Sie liebt auf der einen Seite ihren Matthew mehr, als sie ihren Mann jemals geliebt hat und wünscht sich ein Leben mit ihm. Auf der anderen Seite kann sie sich nicht zu diesem Schritt entschließen, da dies bedeuten würde, dass sie ihren Mann Joachim für tot erklären lassen müsste. Damit würde sie Veronika ihrer Hoffnungen berauben, dass ihr Vater doch noch heimkehrt.

Der Schreib- und Erzählstil ist sehr schön klar und leicht verständlich. Alle Kapitel tragen als Überschrift Monat und Jahr des jeweiligen Geschehens und sind auch in chronologischer Reihenfolge geschrieben. Es gibt keine Rückblicke, die verwirren könnten. Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, sind die historischen Persönlichkeiten, die bei dieser Luftbrücken-Aktion eine Rolle gespielt haben und immer wieder Erwähnung finden. Alles in Allem eine wunderschöne Liebesgeschichte vor einem bedeutenden Deutschen, historischen Hintergrund. Bei der Szene, als die Amerikanischen Soldaten den Deutschen Kindern eine kleine Weihnachtsfreude bereiten wollten, habe ich doch tatsächlich ein paar Tränen verdrücken müssen!

Nicht unerwähnt lassen möchte ich das tolle Cover dieses Buches! Es ist so schön und absolut passend zur Geschichte! ... und hinten in der inneren Buchklappe befindet sich noch eine Zeichnung, auf der wir sehen können, von wo aus die Rosinenbomber nach Berlin gestartet sind.

Für diesen Roman gibt es meine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Eine Familie hält in schwierigen Zeiten zusammen

Träume aus Eis
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Viele Ältere kennen es vielleicht noch, ... das JOPA-Eis. In ihrem Roman "Träume aus Eis" hat Franziska Winkler (eines der Pseudonyme von Nicole Steyer) die fiktive Geschichte um die Entstehung des "Eis-am-Stiel" ...

Viele Ältere kennen es vielleicht noch, ... das JOPA-Eis. In ihrem Roman "Träume aus Eis" hat Franziska Winkler (eines der Pseudonyme von Nicole Steyer) die fiktive Geschichte um die Entstehung des "Eis-am-Stiel" geschrieben.
Es ist die Geschichte der Familie von Josef Pankofer. Sein größter Traum ist eine eigene Eisdiele. Als es endlich soweit ist, muss die Familie hart kämpfen, denn es ist 1929, die Zeit der großen Weltwirtschaftskrise. Auch die beiden Töchter Lotte und Frieda sind voll mit eingebunden. Doch dann verliebt Frieda sich in den falschen Mann, denn Erich ist der Sohn von Josefs größtem Konkurrenten. Und Lotte hat einen schweren Unfall. Wird Lotte jemals wieder richtig gesund werden? Muss Frieda auf ihre große Liebe 💘 verzichten und wird der Eissalon die Krise überstehen?
Ich habe schnell in diese Geschichte hineinfinden können, da die Autorin einen leicht zu verstehenden, schönen Schreib- und Erzählstil hat. Da der Roman in München spielt, fand ich es auch gut, dass teilweise in Bayrischer Mundart gesprochen wird. War für mich als Norddeutsche nicht schwer zu verstehen. Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen. Auch wenn die Story um Josef Pankofer, der tatsächlich das Eis am Stiel erfunden hat, rein fiktiv ist, fand ich alles sehr authentisch und schlüssig. Eine Familie mit allen Höhen und Tiefen, die letztendlich aber immer zusammen hält, wenn es darauf ankommt.
Zum Schluss möchte ich auch das Cover nicht unerwähnt lassen. Es zeigt ein junges Pärchen, Händchen haltend. Es könnte die Pankofers in jungen Jahren, wie auch die Tochter Frieda und ihren Freund Erich darstellen. Auf der Straße vor einigen Stadthäusern. Auf der Rückseite des Buches drei Eis 🍨 schleckende Kinder. Passt!

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Wie ein "Nachhausekommen" nach Lake Paradise!

Lake Paradise – Wo Herzen sich begegnen
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"Wo Herzen sich begegnen" ist der zweite Band der Lake Paradise Reihe von Spiegel-Bestseller-Autorin Manuela Inusa. Wieder einmal spielt die Geschichte (natürlich) im fiktiven Städtchen Lake Paradise in ...

"Wo Herzen sich begegnen" ist der zweite Band der Lake Paradise Reihe von Spiegel-Bestseller-Autorin Manuela Inusa. Wieder einmal spielt die Geschichte (natürlich) im fiktiven Städtchen Lake Paradise in Nebraska. Dieses Mal geht es um Savannah, die ihren Traum verwirklicht hat und eine kleine Pension am See ihr Eigen nennt. Savannah ist todunglücklich. Die Ehe mit ihrem Mann Gene steht vor dem Aus und dabei hätte sie sich so sehr eine kleine Familie gewünscht. Dann checkt Dylan bei ihr in der Pension ein. Er sieht aus, wie ein abgerissener Penner, entpuppt sich dann aber als Countrysänger aus Nashville, der sich ein Jahr Auszeit genommen hat und inkognito unterwegs ist. Auch ihn umgibt, genau wie Savannah, ständig ein Hauch von Traurigkeit. Dylan und Savannah sind sich sympatisch, mehr als das sogar. Kann es eine gemeinsame Zukunft für die Beiden geben, oder gibt die junge Frau ihrem Ehemann noch eine Chance?

Dieser Roman zählt eindeutig zur Kategorie Wohlfühlroman. Durch den erfrischenden, lockeren Schreib- und Erzählstil der Autorin kommt man sehr schnell in die Geschichte hinein. Man muss Band eins nicht gelesen haben, denn jeder Band ist in sich abgeschlossen und handelt von anderen Bewohnern des entzückenden Städtchens. Lake Paradise ist eine kleine Stadt, die so zwar nie existieren würde, aber wirklich jeder würde sich wünschen, dass es solche Stadt gäbe. Alle Straßen, Plätze, Häuser, Geschäfte haben das Wort Paradise im Namen. Die Einwohner kennen sich, man hält zusammen und steht füreinander ein. Auch neue Einwohner, oder sexuell anders veranlagte werden nicht ausgegrenzt, sondern in die Gemeinschaft aufgenommen, wenn sie es denn wollen. Es ist wirklich super schön, wie ein "Heimkommen", wenn man in dieses Buch eintaucht, denn alle Charaktere des ersten Bandes begegnen einem hier wieder. Besonders hervorheben möchte ich da die drei "Tratschtanten", die sich jeden Morgen im Café bei Nolan, dem schwulen Inhaber, treffen. Sie sind so dermaßen neugierig und können nichts für sich behalten, sind aber niemals böswillig dabei. Wunderhübsch ist auch wieder die Gestaltung des Covers und die innere Buchklappe, auf der ein Stadtplan von Lake Paradise aufgezeichnet ist. Die Story ist super kurzweilig. Man kann das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen. Dieser Band hat mir noch etwas besser gefallen als Band eins (Ein Zuhause für das Glück) und ich kann für jeden, der das Gefühl von "Zuhause ankommen" spüren möchte, eine 100%ige Empfehlung für diesen Roman aussprechen!

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Hyggeliger Wohlfühlroman mitLokalkolorit

Muschelträume
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Was für ein wunderschöner, hyggeliger Roman! Mit "Muschelträume" ist der erste Roman einer neuen Reihe von Svenja Lassen erschienen. Schon das Cover ist traumhaft und passt genau zur Geschichte: das Holzhäuschen ...

Was für ein wunderschöner, hyggeliger Roman! Mit "Muschelträume" ist der erste Roman einer neuen Reihe von Svenja Lassen erschienen. Schon das Cover ist traumhaft und passt genau zur Geschichte: das Holzhäuschen am Strand mit dem roten Kater davor, die beiden Standup-Paddler und nicht zu vergessen die Muscheln! In der Klappeninnenseite eine liebevoll gezeichnete Landkarte mit allen Plätzen, die hier eine Bedeutung haben. In der Geschichte geht es um Nora, eine junge Frau aus Münster. Ausgerechnet an dem Tag, als sie nach München umziehen will, ihrem Lebenspartner hinterher, teilt dieser ihr per Brief mit, dass er eine Beziehungspause einlegen will. Nora ist am Boden zerstört, lässt sich aber nicht unterkriegen. Sie macht sich auf an die Deutsch/Dänische Grenze um dort den Gendarmenstieg zu bewandern. Außerdem plant sie einen Besuch bei ihrer Freundin Lara in Flensburg. Die Zeit an der Ostsee wird für Nora letztlich ein wunderschöner Sommer, an dessen Ende sie sich entscheiden muss, wie sie ihre Zukunft sieht.
Ein Roman, in dem man von Anfang an mittendrin ist und den man nicht mehr aus der Hand legen kann! Der Schreibstil von Svenja Lassen ist sehr leicht und gut verständlich. Die Charaktere sind schön ausgearbeitet. Man hat direkt ein Bild von ihnen vor Augen und Nora wünscht man sich zur besten Freundin! Bemerkenswert finde ich (als Einheimische) auch die Beschreibung der Örtlichkeiten! Alles super authentisch. Von mir gibt es eine 100%ige Weiterempfehlung, da das Buch so kurzweilig ist und viele schöne Lesestunden beschert. Dabei wird es nie kitschig, wie es doch in so vielen Liebesgeschichten vorkommt. Ich fiebere schon dem Erscheinen des zweiten Bandes der Küstenliebe-Reihe "Sonnenküsse" im August entgegen.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Kegelfieber und Mord- und Totschlag in SPO

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 2)
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"Fiese Brise in St.Peter-(M)ording ist der zweite Teil der Küstenkrimi-Reihe von Tanja Janz. Der erste Teil heißt "Willkommen in St.Peter-(M)ording". Den Roman würde ich zum Genre Cosy Crime zählen. Dies ...

"Fiese Brise in St.Peter-(M)ording ist der zweite Teil der Küstenkrimi-Reihe von Tanja Janz. Der erste Teil heißt "Willkommen in St.Peter-(M)ording". Den Roman würde ich zum Genre Cosy Crime zählen. Dies sieht man schon am wunderschön gestalteten Cover! Nicht düster und blutig sondern bunt und heiter! Ein Schaf mit Kegelsport-Wimpel im Maul hängt an einem Gleitschirm, mitten in der Dünenlandschaft von St.Peter-Ording. Im Hintergrund eines der typischen Pfahlbauten. Den ersten Teil muss man nicht gelesen haben. Jedes Buch ist ein, in sich abgeschlossener, Roman. Ich habe wunderbar einfach in den Roman hineinfinden können, was die Autorin einem, durch ihren frischen, leicht lesbaren Schreibstil, auch leicht macht!
Zum Inhalt: Es ist Sommer an der Nordfriesischen Küste und ganz St.Peter steht Kopf. Das alljährlich stattfindende Kegelturnier, zu dem nicht nur die Einheimischen, sondern auch viele Urlauber kommen, steht kurz bevor. Doch plötzlich überschattet ein Mordfall das bunte Treiben. Einer der Favoriten liegt tot in seinem Wohnmobil. Die junge Lehrerin Ilva Feddersen, Schwester eines der leitenden Komissare, sowie ihre komplette Familie stehen hier mit im Mittelpunkt. Alle mischen tüchtig beim Kegeln mit und da der Tote aus dem Kreis der Kegler stammt, steckt Ilva ihre Nase auch immer wieder in die Aufklärungsarbeit der Polizei.
Mir hat der Küstenkrimi gut gefallen. Mit sehr viel Lokalkolorit, wie immer in Tanja Janz' Romanen und wie mitten aus dem Leben! Humorvoll, aber nicht albern und ziemlich authentisch. Das Buch hat sich sehr flott gelesen und die Handlung war turbulent und kurzweilig. Gewünscht hätte ich mir, dass der Mörder nicht so früh bekannt wäre, dann wäre das Buch bis zur letzten Seite spannend gewesen. So war schon früh klar, wer der Mörder ist, bloß nicht, wie er überführt wird.

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