erschreckende packende Geschichte mit Verbesserungsbedarf
GLOBAL DAWNMich hat die Beschreibung zu dem Buch und der Klappentext angesprochen und neugierig gemacht. Eine dytopische Zukunft Europas und folgend der ganzen Welt. Alles im Namen des Friedens und der Normalisierung. ...
Mich hat die Beschreibung zu dem Buch und der Klappentext angesprochen und neugierig gemacht. Eine dytopische Zukunft Europas und folgend der ganzen Welt. Alles im Namen des Friedens und der Normalisierung. Wer nicht mitmacht wird zum Feind des Systems, zum Abtrünnigen. So geht es auch Pavel, Max und deren Familien. Sie wählen die Freiheit und damit den Widerstand.
Nun denkt man, das man im Buch eine Geschichte des Widerstand gegen die Bestrebungen der „global Player“ findet. Dies ist aber nicht der Fall. Fans von „Hollywood Blogbuster“ Geschichten werden hier nicht bedient, auch wenn der ein oder andere Abschnitt daran denken lassen könnte.
Stattdessen handelt es sich um ein Buch mit „Tiefgang“. Liest man sich auf der Homepage des Autors den Abschnitt „About Me“ durch, bekommt man eine Ahnung, worum es dem ihm geht. Das Buch würde sich auch als Unterrichtslektüre in Soziologie, Politik, Psychologie oder Philosophie eignen.
Inhaltlich will ich nicht zu viel verraten. Die Geschichte beginnt mit einem Blick in die Zukunft. Dann geht es wieder in die Vergangenheit. Diese Sprünge finden häufiger statt, was dem Lesefluss gerade zu Beginn etwas schwierig gestaltet. Ich brauchte eine Weile, um mich daran zu gewöhnen und dann konnte ich es auch nicht mehr aus den Händen legen. Nachdem man es dann durch hat, könnte man es zur Seite legen oder noch mal „zwischen den Zeilen“ lesen.
Die Realitätsnähe zu manchmal erschreckend und regt zum Nachdenken an. Die Protagonisten schaffen die Flucht aus den neu entstandenen „United States of Europe“ und erleben dessen Expansion auf der Seite der Abtrünnigen. Es geht um Macht, Intrigen, Geld und den „wahren“ Glauben. Um sich die Bürger gefügig zu machen, nutzt man Psychopharmaka. So entstehen willenlose Soldaten, die in andere Länder einfallen.
Der Autor nutzt völlig neue Begrifflichkeiten wie „die Bürgenden“ anstatt „Bürger“. Leider erklärt er diese nicht näher und überlässt es damit dem Leser seine eigene Interpretation dazu zu finden. Ich hätte mir auch eine geopolitische Weltkarte gewünscht, um mir die Situation so schneller vor Augen halten zu können. So wäre es einfacher die Situation der einzelnen Staaten besser zu verstehen und warum welcher „Korridor“ für einzelnen Länder so wichtig gewesen wäre.
Ich kann das Buch denjenigen Lesern empfehlen, die nicht nur reine Unterhaltung bevorzugen, sondern sich auch gedanklich weiter mit dem Thema „Globalisierung“ und dessen Vor- und Nachteile auseinandersetzen wollen.