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Veröffentlicht am 11.08.2019

ein "Deutschlandmärchen" mit Faltrad und Boot

DuMont Bildband Querflussein
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Der Autor Jens Steingässer ist unter anderem zusammen mit seiner Familie für sein Engagement in Sachen Klimaschutz und Klimawandel bekannt geworden. Gleichzeitig ist er auch als Fotograf und Fotojournalist ...

Der Autor Jens Steingässer ist unter anderem zusammen mit seiner Familie für sein Engagement in Sachen Klimaschutz und Klimawandel bekannt geworden. Gleichzeitig ist er auch als Fotograf und Fotojournalist aktiv und macht wirklich tolle Fotos.

In dem jetzt erschienenen Bildband beschäftigt er sich jedoch mit seiner eigenen Vergangenheit und erzählt eine einfühlsame Geschichte seiner Reise, die er mit fantastischen Bildern in Szene setzt.

Um ein Abenteuer zu erleben muss man nicht immer in ferne Länder reisen. Schon "wenige Schritte" vor der eigenen Haustür kann ein packendes und bewegendes Abenteuer beginnen. Diese Erfahrungen durfte auch Jens Steingässer machen, der von seiner Großmutter ein Tagebuch über ihr Leben und der darin beschriebenen Flucht aus der ehemaligen DDR in die Hand gedrückt bekommt. Diese Geschichte veranlasst den erprobten Outdoor-Kenner, auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit zu unternehmen.

Mit einem Klapprad und einem Boot macht der sich auf den Weg von seiner Heimatstadt im Odenwald bis nach Usedom an der Ostsee. Da er nicht viel mitnehmen kann, ist seine Ausrüstung in vier Radtaschen verteilt: Schlafsack, Isomatte, Zelt, Wäsche, seine Kameraausrüstung, eine Drohne und sein Rechner zur Sicherung der Fotos. Dazu noch das Boot und ein Paddel. Zusammen sind es 70 kg Gepäck, die seine Reise nicht immer "leicht" machen.

Abseits der großen Hauptstraßenversucht er sich immer nah an Flüssen seinem Ziel an der Ostsee zu nähern. Nach den ersten Kilometern ist er in schon in der Natur angekommen: Gewitter mit Regen, matschige Pfade und ursprüngliche unberührte Flussläufe.

Seine Geschichte ist insbesondere geprägt durch seine Reisebegegnungen. Besonders gut gefallen, hat mich seine unkomplizierte Art und Weise mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Neben den Erlebnissen in der zum Teil unberührten Natur, haben mich diese Geschichten angesprochen. Die Einzelschicksale und Lebensgeschichten dieser Menschen sind ehrlich und toll erzählt. Dabei berichten die "Reisebekanntschaften" von ihrem Leben und den Erfahrungen. Viele Geschichten haben mich zum Nachdenken gebracht. Auch geschichtliche Hintergründe und Landschaftsbeschreibungen kommen nicht zu kurz. Der Schreibstil ist flüssig und oftmals ein wenig "blumig". So kommt man gut ins Buch und möchte es nicht so schnell aus der Hand legen.

Die im Buch zu findenden Fotos runden die Geschichte ab und haben mich nicht enttäuscht. Leider bin ich auf der Suche im Internet nach weiteren Bildern der Reise nicht fündig geworden. Da ich selber gerne fotografiere, lasse ich mich von solchen Bildern immer inspirieren. Eindrucksvolle Naturfotos und tolle Porträt-Aufnahmen seiner Reise-Bekanntschaften lassen die Menschen und die Landschaft "lebendiger" erscheinen.

Es handelt sich um einen tollen Bildband und eine einzigartige Geschichte. Die gut 200 festeren Seiten sind in einem "weichen" Einband eingebunden. Texte und Foto sind gut gekleidet. Jedes Kapitel ist noch mal mit einer kurzen Streckenbeschreibung versehen. Die Fotos sind mit einem kurzen erklärenden Text versehen. Was ich bei einigen Büchern bemängelt, gehört hier dazu: ein Leseband.

Einzig die "Inszenierung" des Autors im Klappentext hinterlässt bei mir einen bitteren Nachgeschmack. Muss man ein Buch immer mit der Bekanntheit des Autors bewerben? Oder liegt es auch daran, dass der Autor dies bewusst als Voraussetzung mit "einfordert" Und natürlich bleibt auch in der "Danksagung" die Nennung der Unterstützer nicht aus. Und so erfährt der Leser zum Beispiel, dass Jens Steingässer kein "Null-Acht-Fünfzehn" Faltrad von der Stange fährt, sondern eine "aufgemotzte" Spezial-Edition. Auch die Nennung der übrigen Ausrüster kommt dabei nicht zu kurz. Aus diesen Gründen mag ich dem Buch auch nicht die volle Bewertung geben.

Veröffentlicht am 10.06.2019

hier lebt die Fantasie und reißt den Leser mit....

Faranon - Band 1: Die rote Flut
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Wenn man das Buch in Händen hält, sticht einem erst einmal das Cover ins Auge. Es ist farbenfroh und ansprechend gestaltet und spiegelt auch schon ein wenig den Inhalt der Geschichte wider. Das Schriftbild ...

Wenn man das Buch in Händen hält, sticht einem erst einmal das Cover ins Auge. Es ist farbenfroh und ansprechend gestaltet und spiegelt auch schon ein wenig den Inhalt der Geschichte wider. Das Schriftbild ist groß gehalten und zwischenzeitliche Absätze bringen Struktur in das Buch. Neben der Auflistung der einzelnen Kapitel mit Seitenangaben findet sich ein Prolog und ein Anhang.

Und damit wären wir dann auch schon beim Inhalt. Der Prolog führt den Leser in die Geschichte ein und stellt die Entstehungsgeschichte und die einzelnen Völker vor. Ich finde diese Art schon sehr ansprechend, da ich immer wieder mal dahin geblättert habe, um mir noch mal vor Augen zu halten, wo die Völker leben und was sie ausmacht. Doch nicht nur dort schaute ich ab und zu mal rein, sondern auch in den Anhang. Dort werden die einzelnen Charaktere noch mal aufgelistet.

Ich musste dabei ein wenig an die „Herr der Ringe“ Trilogie denken. Als ich sie damals las, habe ich mir die Karte aus dem Buch an die Wand gehängt und immer darauf verfolgt, wohin die Gruppe des Ringträgers gerade war. Leider ist im Buch keine Karte der Weltmeere vorhanden. Gerade bei der angekündigten Reise von Suli wäre es ebenso toll, den Weg durch die Weltmeere nachzuvollziehen. Aber es sollen ja noch ein zweiter Band im Dezember folgen und ein dritter und vierter Band ist in Vorbereitung.

Auf den Inhalt des Buches möchte ich in meiner Rezension gar nicht so sehr eingehen. Ich möchte aber erwähnen, dass es ein spannendes Abenteuer ist, welches den Leser in seinen Bann zieht. Hier wird die Fantasie des Lesers angeregt, sich auf eine völlig neue Welt einzulassen. Er lernt neue Völker kennen und die beteiligten Charaktere. Ich brauche eine Weile, um mich in der „neuen Welt“ heimisch zu fühlen. Das erkläre ich aber mal mit meinem Alter Kinder und deren Fantasie ist aber hier keine Grenze gesetzt. Ich nenne an dieser Stelle mal ein paar der einzelnen Völker: Tyrkaner, Salpeken, Elianer, Faraner. Allein schon die diversen Namen zu kommen, zeugt von viel Phantasie. Diese springt dem Leser in den einzelnen Kapiteln förmlich an. Die Kapitel sind so geschrieben, dass sie zum Weiterlesen motivieren.

Auch die Frage, ob es ein Buch für Jungen oder Mädchen ist, stellt sich nicht unbedingt. Es ist alles zu finden: von Krieg, Verrat, Liebe, Sehnsucht, Familie, Freunde, Ängsten, Verlust, Hoffnung, Glück und noch vieles mehr. Hier findet jeder Leser seine „Lücke“ und seine Lieblingscharaktere. Auch ich als Erwachsener habe mich darin gefunden. Es treten immer wieder neue Wesen auf, und die Autorin versteht es ihnen einen eigenen Charakter zu geben und diese damit zum „Leben“ zu erwecken. Leider muss ich nun auch auf die Fortsetzung warten, um zu erfahren, wie die Geschichte um Suli und seinen Freunden enden wird.

Ein „kleiner Schatten“ ist jedoch auch zu erwähnen. Die im Klappentext angegebene Verknüpfung mit dem Thema „Klimawandel“, habe ich nicht so richtig im Buch wiedergefunden. Ich verknüpfe mit dem Thema und der angesprochenen Zielgruppe des Buches die „Friday For Future“ Bewegung um Greta Thunberg. Da wird das Thema „Klimawandel“ am CO2 Ausstoss, der Umweltverschmutzung, dem immer größer werdenden Plastikmüll (auch in den Weltmeeren), der Temperaturerhöhung und weitere Themen fest gemacht. Davon berichtet die Autorin jedoch nicht.

Vielmehr wird hier der Lebensraum „Meer“ vorgestellt, wie er sein sollte. Die Geschichte selber spielt vor ein paar Jahrhunderten. Ein unbeschädigter Lebensraum, auf den der Mensch keinen Einfluss hat. Keine Industrie, keine Technik, kein Müll! Hier kommen die Gefahren durch „machtgierige Herrscher“ und deren Handeln.

Trotz alledem ist es ein tolles, hervorragendes Werk. Mal weg von Technik und Action, hinein in eine neue Fantasie-Welt der Meere. Für Kinder und junge Erwachsene eine klare Empfehlung.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Geschichte trifft Zukunft!

DuMont Bildatlas 206 Ruhrgebiet
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Warum immer in die Ferne schweifen, wenn das Schöne doch eigentlich vor unserer Haustür zu finden ist? Vor Jahrzehnten war es wirklich noch nicht so schön und sauber im Pott. Die Zechen brummten und die ...

Warum immer in die Ferne schweifen, wenn das Schöne doch eigentlich vor unserer Haustür zu finden ist? Vor Jahrzehnten war es wirklich noch nicht so schön und sauber im Pott. Die Zechen brummten und die Luft war nicht immer die Beste. Dies hat sich aber in den Jahren massiv verändert.

„Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden.“
WILLY BRANDT, 1961
Nach der Aussage von Willi Brandt sind nunmehr 58 Jahre vergangen. Wenn man sich die Bilder im Bildatlas ansieht, scheint sich dies erfüllt zu haben. Blauer Himmel, grüne Landstriche, blaue Gewässer, Berge und Täler dominieren das Ruhrgebiet. Und doch findet man immer noch Spuren der Geschichte und des Lebenswandels, mit denen das Ruhrgebiet „groß“ geworden ist.

Der Bildatlas nimmt den Leser mit auf eine 120 seitige Reise durch das Ruhrgebiet. Von Westen nach Osten und von Norden nach Süden werden Sehenswürdigkeiten, Orte und die dort lebenden Menschen vorgestellt.

Die „Vorstellung“ erfolgt in kurz gehaltenen Texten und tollen Fotos. Es finden sich Straßenkarten, Infos und Empfehlungen zu den einzelnen Locations, wie z.B. Adressen, Öffnungszeiten und Preise. Unter den umschriebenen Orten befinden sich Unterkünfte, Museen, Restaurants, Naturdenkmäler, architektonische Höhepunkte und vieles mehr. Und wie auch auf dem Titelbild zu erahnen, wird hier Geschichte und Tradition immer wieder beleuchtet und der durchlaufende Strukturwandel dargestellt.

Ich finde den Bildatlas wirklich toll. Neben den beeindruckenden Fotos habe ich noch viele andere Informationen gefunden, die auch mir als Kind des Ruhrpotts nicht bekannt waren. Man kann seinen Kindern zeigen, woraus das Revier entstanden ist und was so mancher Landschaftspark vorher war. Er ist ein tolles Mitbringsel und sorgt bei manchen „Auswärtigen“ für ein Ahh und Ohh. Geschichte trifft Zukunft!

Nicht ganz so tollfand ich die letzten Seiten des Bildatlas. Hier hat sich meiner Meinung nach zu viel Werbung angehäuft.

Veröffentlicht am 11.12.2023

Wohin geht es im Urlaubsjahr 2024?

MARCO POLO Trendguide Wohin geht die Reise?
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Das Jahr geht dem Ende entgegen. Die Urlaubspläne für das kommende Jahr werden beim Arbeitgeber eingereicht. Aber wohin soll es 2024 gehen? Sicherlich haben die meisten schon ein Ziel vor Augen und schon ...

Das Jahr geht dem Ende entgegen. Die Urlaubspläne für das kommende Jahr werden beim Arbeitgeber eingereicht. Aber wohin soll es 2024 gehen? Sicherlich haben die meisten schon ein Ziel vor Augen und schon etwas geplant oder gebucht. Mit Sicherheit gibt es aber auch noch Menschen, die sich nicht sicher sind und noch nach dem besonderen Urlaubsziel suchen.

Der Marco Polo Trendguide 2024 könnte hier eine mögliche Unterstützung sein. Der Klappentext spricht von "angesagten Zielen ausgewählt von den Trend-Scouts" und "von einer Jury bewertet.

Vor mir liegt ein 192 Seiten fassenden kompaktes Taschenbuch. Die Frontseite zeigt Valencia in Spanien mit dem darüberliegenden Buchtitel. Am unteren Rand finden sich Piktogramme mit den vier Merkmalen, welche die Ziele für 2024 so besonders machen. Dabei handelt es sich um:

• "noch unentdeckte Ziele", die bisher noch kaum jemand auf dem Schirm hatte
• altbewährte Ziele "im neuen Glanz"
• Ziele "2024 erleben", um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein oder auch
• "nachhaltiges" Reisen und wo es möglich ist.

Auf der Rückseite findet sich ein Bild vom Karer-See in Südtirol und dazu der verkürzte Klappentext mit dem Hinweis auf die im Buch zu findenden 40 Zielen. Gut finde ich hier, dass man die Buchdeckel ausklappen und als Lesezeichen nutzen kann. Auf den ausklappbaren Buchdeckel finden sich die Orte sortiert nach den vier besonderen Merkmalen mit der dazugehörigen Seitenzahl.

Gleich zu Beginn wird einer der Trendforscher und Jury-Mitglieder zitiert: "Alles was rar wird, gewinnt an Wert: Ursprünglichkeit, Entschleunigung und Abenteuer". Ehrlich gesagt, hat er da ein paar weise Worte gesprochen. Klar lieben es viele Reisende, einfach in einem "All-Inklusiv Hotel" mit dazugehörigem breitem Sandstrand den Urlaub zu verbringen und Sonne zu tanken. Es gibt aber auch Reisende, die Inspirationen suchen und die Welt entdecken wollen. In dem Taschenbuch werden sie sicherlich das ein oder andere Reiseziel für sich entdecken.

Wie ist das Buch aufgebaut? Die einzelnen Ziele sind nach entsprechenden Ländern sortiert. Hier finden sich zunächst 15 Ziele in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dann folgen 15 Ziele verteilt über Europa und zum Schluss noch 10 weltweite Ziele. Zu Beginn der einzelnen Kapitel findet sich eine geografische Übersichtskarte der durchnummerierten Ziele.

Die Beschreibung der einzelnen Ziele geht immer über vier Seiten, welche identisch aufgebaut sind. So findet sich auf den ersten beiden Seiten ein kurzer informativer Text, welcher schon einmal die Besonderheit des Ortes anspricht. Hier findet sich dann auch noch einmal das Piktogramm mit dem dazugehörigen Merkmal. Auf den nächsten beiden Seiten sind je drei "to do" und "to see" Ziele vor Ort aufgeführt. Hier finden sich auch hin und wieder ein gelb gemarkter "Insider Tipp" der Redaktion. Weiter unten finden sich dann "Facts" zu den Zielen, wie z.B. das Land, die Sprache, die Einwohnerzahl, Möglichkeiten der Anreise und ein Link für mehr Informationen. Die beste Reisezeit ist auf einem kleinen Kalender hervorgehoben und eine Budget-Skala gibt Infos zu den zu erwartenden Kosten. Abgerundet wird alles mit ein paar ansprechenden Fotos und einem kurzen Begleittext.

Zum Schluss werden die sechs Jury-Mitglieder mit ihren Lieblingszielen vorgestellt. Darunter finden sich Trendforscher, Tourismus-Experten, Autoren und Lektoren die sich mit den Themen "Nachhaltigkeit", "Internationaler Tourismus" und "Tourismus- und Freizeitkultur" beschäftigen. Einige der Mitglieder arbeiten schon seit mehreren Jahren als Autoren im Marco Polo Verlag und können so ihre ganze Erfahrung mit einbringen.

Das kleine Taschenbuch ist eher ein "Appetit-Anreger", als ein ausführlicher Reiseführer. Das sollte jedem interessierten Käufer bzw. Leser bewusst sein. Hat man hier ein Ziel gefunden, sollte man sich mit weiterführender Literatur eindecken und seine Reise planen. Die einzelnen Ziele sind jedoch auf ihre Art ansprechend und 2024 eine Reise wert. Das Preis-/ Leistungsverhältnis geht hier vollkommen in Ordnung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.07.2023

Die Welt mit dem Schiff erleben – AIDA stellt sich vor

DUMONT Über alle Meere
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Ende Juni hat der DuMont Reiseverlag den AIDA-Bildband “Mit AIDA in der Welt zu Hause - Sieben Reisetagebücher” herausgebracht. Vorweg sollte jedem Leser klar sein, dass es sich hier in erster Linie um ...

Ende Juni hat der DuMont Reiseverlag den AIDA-Bildband “Mit AIDA in der Welt zu Hause - Sieben Reisetagebücher” herausgebracht. Vorweg sollte jedem Leser klar sein, dass es sich hier in erster Linie um eine “gebundene Werbebroschüre” für die AIDA-Flotte und ihre Ziele handelt. Ich erwähne dies nur, weil ich auch schon Rezensionen gelesen habe, die dieses Thema aufgreifen und dementsprechend in den Fokus stellen. Wer AIDA aber nicht kennen sollte oder ein großer Fan ist, der wird in dem Bildband viele nützliche Informationen finden oder einfach nur an seine eigene(n) Reise(n) zurückdenken.

Der Reise-Bildband umfasst gute 224. Auf dem Frontcover findet sich, neben dem Buchtitel, (natürlich) eines der AIDA-Schiffe vor dem Hintergrund einer am Meer liegenden Stadt. Auf der Rückseite findet sich eine kurze Inhaltsangabe mit dem Blick vom Heck des Schiffes auf eine Küstenlinie. Im Innenteil des ausklappbaren Frontcovers befinden sich die sieben Reisetagebüchern mit der dazugehörigen Seitenzahl auf einer stilisierten Weltkarte. Alles ist in warmen Pastellfarben dargestellt und die Überschriften heben sich mit ihren geschwungenen, handschriftähnlichen Überschriften vom regulären Text ab. Wer AIDA kennt weiß, dass AIDA gerne mit Farben arbeitet und auch die Innenausstattung seiner Flotte dementsprechend angepasst hat. Auf der Innenseite des Rückcovers findet sich ein über zwei Seiten gehendes Foto aus einer der Shows an Bord der Schiffe. Weitere großartig, ansprechende Fotos der diversen Destinationen und von den Schiffen finden sich im gesamten Buch. Die ausklappbaren Cover lassen sich auch gut als Lesezeichen verwenden.

Nach dem kurzen Vorwort zum Bildband findet sich eine Doppelseite mit der Inhaltsübersicht:

o Abenteuer Nordatlantik
o Frische Ostsee-Brise
o La Dolce Vita
o Paradiesische Karibik
o Zwischen den Meeren
o Reise ins Morgenland

Wer hier aufgepasst hat, dem fällt vielleicht auf, dass es sich um sechs einzelne Kapitel handelt. Der Titel spricht aber von sieben Reisetagebüchern. Zum Thema „Abenteuer Nordatlantik“ gehören zwei Reisetagebücher, da hier einmal einer Kreuzfahrt in Norwegen und den Kanaren berichtet wird. Zum Ende des Buches findet sich dann noch ein „Kreuzfahrt-Know-how“, die Vorstellung der „Autor:innen und Fotografen“ das „Register“ sowie der „Bildnachweis und (das) Impressum“.

Die einzelnen Reisetagebücher stammen von unterschiedlichen Reisegruppen. So wird hier schnell klar, dass eine Kreuzfahrt sich nicht nur an einen bestimmten Personenkreis richtet, sondern hier verschiedene Konstellationen angesprochen werden. Das geht von einem „Mädelstrip“ über eine „Vater und Sohn Reise“, einer „Familien Abenteuerfahrt“ bis zu einer „Traumreise zu zweit“. Eine Kreuzfahrt mit AIDA richtet sich an Reisendende aller Altersklassen, sowie auch an Personen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen.
In den einzelnen Kapiteln wird beschrieben, wie die Reisegruppen zu ihrem Entschluss, eine Kreuzfahrt zu machen, gekommen sind. Dann gehen die Autoren auf die Erlebnisse bei den unterschiedlichen Reisen ein. Neben den Locations wird auch vom Aufenthalt auf den Schiffen der AIDA-Flotte berichtet. Zu den Locations finden sich "Tipps", die Empfehlungen zu einem Besuch aussprechen. Alles in allem ist ein "Rundumsorglospaket" welches vorab gebucht wird. Unterwegs ist für alles gesorgt. Neben der Verpflegung, dem Programm an Bord gibt es noch diverse Ausflugsmöglichkeiten vor Ort. Über all das wird aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet. Wer schon einmal eine Fahrt mit AIDA gemacht hat, wird sich hier schnell wieder finden. Für Menschen, die AIDA noch nicht kennen und sich über die Möglichkeiten informieren wollen, werden hier ebenso fündig.

Neben den Berichten finden sich auch Interviews mit Mitgliedern der AIDA-Crew und deren Tätigkeiten auf den Schiffen. So lernt der Leser eine Staffkapitänin, einen Spa-Manager, einem Küchenchef, einer Umweltoffizierin und viele andere Crewmitglieder, die alle für das Wohl der Mitreisenden sorgen. Unter „AIDA-Wissen" finden sich weitere Informationen über das Unternehmen.

Am Ende des Buches werden die Autoren und Fotografen vorgestellt. Alle haben sich schon beruflich mit den Themen Reiseberichte und -reportagen auseinandergesetzt. Einige haben auch schon für den Dumont Verlag geschrieben und wurden von AIDA eingeladen, an den Kreuzfahrten teilzunehmen. Neben der kurzen Vorstellung erfährt der Leser in zwei Sätzen, was ihnen auf den AIDA-Reisen besonders gefallen hat. Abschließend werden in einem kleinen AIDA-Lexikon dem Leser einzelne Begriffe erklärt. Dies geht von den üblichen Orientierungsmerkmalen auf dem Schiff, wie Back- oder Steuerboard bis hin zur AIDA-Reiseberatung mit entsprechender Internetadresse und auch Telefonnummer.

Natürlich habe ich hier nicht eine rosarote Brille auf. Was hier definitiv fehlt, sind Informationen über Kosten der Reisen und der angebotenen Ausflugmöglichkeiten. Gerade bei letzterem sollte man Acht geben. Hier sind die Kosten, meiner Meinung nach, recht hoch. Wer hier ein wenig recherchiert, wird vorab oder auch vor Ort eine günstigere Alternative finden. Wer sich aber das "Rundumsorglospaket" haben möchte und nicht auf das Geld achten muss, wird hier sicherlich nicht enttäuscht.

Eines der angebotenen Ausflugsziele auf Fuerteventura (siehe Seite 50) ist das kleine Örtchen Betancuria. Die Beschreibung "alte Inselhauptstadt" lässt schon einiges erwarten. Wir haben Ostern einen Ausflug gebucht und den Ort besucht. Ja, der Ort ist nett hergerichtet und lebt allen Anschein nach vom Tourismus. Lange "durch die von Palmen gesäumten Straßen schlendern" kann man jedoch nicht. Der Bus hat uns am Ortseingang rausgelassen und uns am Ende wieder aufgenommen. Dazwischen durften wir uns in Ruhe den Ort ansehen. Hier finden sich diverse Ausflugslokale und ein kleiner Andenkenladen. Die Fahrt selbst ging dann noch zu den berühmten Piratenhöhlen von Ajuy. Hier hätten wir uns einen etwas längeren Aufenthalt gewünscht.

Was bleibt als Fazit zu sagen? Das Buch kommt aus dem Dumont Reiseverlag, trägt aber einwandfrei die Handschrift von AIDA. Der Leser findet hier viele Reiseziele auf der ganzen Welt, jedoch alle durch die AIDA-Brille betrachtet. Wie ich schon in meinen einleitenden Worten geschrieben habe, ist es eine "gebundene Werbebroschüre". Dies sollte jedem Käufer und Leser klar sein. Wer regelmäßig mit AIDA unterwegs ist, der wird sich über das Buch freuen und es sich sicherlich ins Regal stellen. Zum einen kann er dann in Erinnerungen schwelgen, aber auch mal schnell das Buch zur Hand nehmen, wenn Freunde und Bekannte zu Besuch sind und Fragen zum Thema AIDA-Kreuzfahrten haben. Für alle anderen kann es ein Einstieg in die Welt von AIDA sein. Nicht jedem ist vielleicht klar, was alles zu einer solchen Kreuzfahrt gehört und was man alles dabei erleben kann. Auch wir haben erst im vergangenen Jahr die erste Kreuzfahrt mit AIDA gemacht. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Dies sollte man sich im Vorfeld bewusst machen. Auch andere Kreuzfahrtanbieter nutzen die Medien, um auf sich aufmerksam zu machen.

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