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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2023

Nachkriegszeit in Berlin

Die Kinder der Luftbrücke
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Juliana Weinberg gibt in ihrer Geschichte im wesentlichen die Ereignisse im West-Berlin der Blockade durch die Sowjetunion 1948-49 wieder.
Noras Ehemann wird in Russland vermisst und sie kämpft alltäglich ...

Juliana Weinberg gibt in ihrer Geschichte im wesentlichen die Ereignisse im West-Berlin der Blockade durch die Sowjetunion 1948-49 wieder.
Noras Ehemann wird in Russland vermisst und sie kämpft alltäglich darum, ihre Kinder Veronika und Jörg mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Jeden Tag geht es ihren Kindern schlechter. Schließlich erhält sie, da sie über gute Englischkenntnisse verfügt, eine Arbeitsstelle bei den Amerikanern am Flughafen Berlin Tempelhof. Ihre Aufgabe sind Übersetzungen sowie die Protokollierung von Sitzungen der Alliierten mit den lokalen Politikern. Als die Sowjets die Berlin-Blockade durchführen, erfährt sie so unmittelbar von den alliierten Massnahmen der Luftbrücke zur Versorgung der eingeschlossenen Stadt. Ihren Kindern geht es besser, aber es ergeben sich Spannungen in der Familie und bei der Arbeit als sie sich in den jungen amerikanischen Piloten Matthew verliebt.
Die Autorin beschreibt einfühlsam die Wirren der Berliner Nachkriegszeit. Das Buch hat Schwächen im Spannungsaufbau, oft ist das Geschehen arg vorhersehbar. Ansonsten wird der historische Hintergrund gut wiedergegeben, die Geschichte liest sich flüssig.

Veröffentlicht am 25.06.2023

Viele verpasste Chancen und eine große Liebe

Vom Ende der Nacht
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Die Geschichte dreht sich um Rosie und Will. Beide kommen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen: Rosie lebt zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Josh in einem gut situiertem Elternhaus, und Will wächst ...

Die Geschichte dreht sich um Rosie und Will. Beide kommen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen: Rosie lebt zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Josh in einem gut situiertem Elternhaus, und Will wächst zusammen mit seiner kleinen Schwester bei der Großmutter in einfacheren Verhältnissen auf. Genauso unterschiedlich sind ihre Hobbies, während Will es liebt an seinem Motorrad zu schrauben hat sich Rosie ganz der Welt der Musik verschrieben.
In ihrem letzen Schuljahr lernen die Beiden sich kennen und kommen sich bald näher.
Aber ihre unterschiedlichen Lebensumstände und -entwürfe verhindern das sie zusammen kommen. Einfühlsam und eindrücklich erzählt die Autorin die Lebensgeschichte der Zwei, die gleichzeitig eine Liebesgeschichte darstellt. Es ist ein ständiger Kampf gegen die Umstände, ihre Umwelt, ihre selbst auferlegten Zwänge und verpaßte Chancen. Trotzdem ist es wie ein Zwang, immer wider nähern sie sich einander an. Das Ende der Nacht ist immer auch ein Anfang.
Dabei ist Claire Daverley ein leiser, fast sanfter und oft melancholisch anmutender Roman gelungen. Die Lektüre hat mir außerordentliches Vergnügen bereitet.

Veröffentlicht am 16.06.2023

Ermittlungen auf Alderney

Wenn Worte töten
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Anthony Horowitz legt mit seinem Roman den dritten Teil seiner Serie um den Detektiv Daniel Hawthorne vor. Der Autor selbst begleitet diesen bei seinen Ermittlungen, um das Material für den Krimnalroman ...

Anthony Horowitz legt mit seinem Roman den dritten Teil seiner Serie um den Detektiv Daniel Hawthorne vor. Der Autor selbst begleitet diesen bei seinen Ermittlungen, um das Material für den Krimnalroman zu erhalten.
So begeben sich Hawthorne und Horowitz zur Kanalinsel Alderney, um im Rahmen eines Literaturfestivals das aktuelle Buch zu promoten. Das Zusammentreffen der illustren Teilnehmer, der Insulaner und auch Hawthornes ist jedoch nicht ganz spannungsfrei.
Bald geschieht in diesem Umfeld ein Mord, und sogleich befinden sich die Beiden mit ihrer vor Ort wohlbekannten Expertise mitten in den Ermittlungen.
Die Geschichte ist unterhaltsam und liest sich flüssig. Besonders die Beschreibung der Insel Alderney hat mich angesprochen. Im Laufe der Ermittlungen gibt es einige überraschende Volten, die letztendlich zu einer unerwarteten Auflösung des Falles führen.
Lesenswert.

Veröffentlicht am 08.06.2023

Buch über Buchläden

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
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Das Buch handelt von Büchern und der Liebe zu Antiquariaten. Takako ist unglücklich: sie wird von Ihrem Freund verlassen, der eine andere Frau heiraten wird, kündigt ihren Job und versinkt in ihrem Kummer. ...

Das Buch handelt von Büchern und der Liebe zu Antiquariaten. Takako ist unglücklich: sie wird von Ihrem Freund verlassen, der eine andere Frau heiraten wird, kündigt ihren Job und versinkt in ihrem Kummer. Da bietet ihr Onkel ihr eine Zuflucht in seinem Antiquariat an, wo sie eine Weile unterkommen und aushelfen kann. Zunächst eher widerwillig fühlt sie sich in der neuen Umgebung zunehmend wohl. Schließlich genießt sie ihre neue Umgebung mit den verschrobenen Stammkunden, den Büchern der japanischen Frühmoderne und der nachbarschaftlichen Umgebung des Geschäftes. Sie kommt auf andere Gedanken und findet den Weg zurück ins Leben.
Der Onkel hat selbst das Verschwinden seiner Ehefrau Momoko zu bewältigen, und hilft Takako mit Empathie auf ihrem Weg. Schließlich kehrt Momoko überraschend zurück.
Das kleine Buch (189 S.) soll eine positive Sicht auf Kummer und Schmerz und den dessen Bewältigung vermitteln. Und die stets vorhandene Chance auf Besserung durch eine wache und positive Wahrnehmung.
Das Buch ist gut und einfühlsam geschrieben, mir erscheint es mit seinen Alltagsweisheiten stellenweise etwas banal.

Veröffentlicht am 07.06.2023

Ansprechender Auftakt zur Frankfurter Krimiserie

Die Spur der Aale
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Florian Wacker ist mit seinem Roman "Die Spur der Aale" ein vielverspechender Auftakt zu einer neuen Krimiserie in Frankfurt/Main gelungen. Protagonistin des Romans ist die Staatsanwältin Greta Vogelsang, ...

Florian Wacker ist mit seinem Roman "Die Spur der Aale" ein vielverspechender Auftakt zu einer neuen Krimiserie in Frankfurt/Main gelungen. Protagonistin des Romans ist die Staatsanwältin Greta Vogelsang, deren Darstellung ich besonders in ihrer Komplexität für sehr gelungen halte. Der Kriminalfall und das private Umfeld (besonders der Eltern) von Vogelsang ist vielschichtig und interessant beschrieben worden.
Der Autor läßt die Staatsanwältin nach einem Todesfall im Umfeld des internationalen Schmuggels von Fischen (Glasaalen) ermitteln.
Wer hätte gedacht das diese als Folge des Artensterbens einen solch hohen Wert bekommen haben? Ist dieser hohe Wert im Roman Fiktion oder Realität?
Das lokale Frankfurter Umfeld ist gut recherchiert und wird anschaulich dargestellt.
Der Kriminalfall ist auf jeden Fall unterhaltsam, und ich habe diesen gerne gelesen.