Ein Zoo in Zeiten des Krieges
Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)Die junge Frau Emma ist schon immer gern in den Tiergarten Schönbrunn gegangen und hat dort ihrem Vater, der als Tierarzt arbeitet, über die Schulter gesehen. 1914 erfüllt sich dann ein Traum ...
Die junge Frau Emma ist schon immer gern in den Tiergarten Schönbrunn gegangen und hat dort ihrem Vater, der als Tierarzt arbeitet, über die Schulter gesehen. 1914 erfüllt sich dann ein Traum von ihr und sie darf dort als Tierpflegerin anfangen. Als der erste Weltkrieg ausbricht, muss ihr Vater an die Front und auch der Zoo muss um seine Existenz bangen. Wie soll es gerechtfertigt sein die Tiere weiter zu ernähren, wenn selbst die Bevölkerung hungert?! Emma und die anderen Pfleger kämpfen um jedes einzelne Tier und den Erhalt des Tiergartens! Mit an ihrer Seite hat sie den jungen Tierarzt Julius Winter, der von der Front kommt, weniger gern arbeitet sie dagegen mit dem aufgeblasenen Zoologe Hubert von Kochauf. Können Emma, Julius und die anderen den Zoo trotz des Krieges retten? Und bei all den Sorgen darf Emma auch ihre schwangere Schwester nicht vergessen...
Ich bin sehr gut ins Buch reingekommen, was vor allem auch an dem angenehmen, einfachen und bildhaften Schreibstil der Autorin lag. Schnell hatte ich den Tiergarten Schönbrunn mit all seinen Tiergehegen vor meinen Augen. Ich fand es sehr interessant mehr über den Zoo während der Zeit des ersten Weltkrieges zu erfahren. Besonders ans Herz gewachsen ist mir dabei die liebe Orang-Utan Dame mit all ihren Tricks, aber auch um die anderen Tiere hat man als Leser sehr gebangt als die Nahrung knapper wurde!
Emma hat mir als Protagonistin gut gefallen, sie ist stets anpackend gewesen und sowohl mit den Tieren als auch mit ihrer schwangeren Schwester liebevoll umgegangen. Julius war mir ebenfalls sympathisch auch wenn er mir fast zu sehr der männliche "Held" ohne Fehl und Tadel war. Dagegen war mir der Zoologe Hubert von Kochauf zu stereotyp als Antagonist. Er hat wirklich alles Schlechte in sich vereint und nicht einen guten Charakterzug gezeigt.
Die Handlung war spannend und bei mir kam während des Lesens nie ein Gefühl von Langeweile auf, auch wenn man hin-und wieder schon erahnen konnte wie es weiter geht. Besonders gefallen hat mir wie auf die Nahrungsknappheit eingegangen wurde und welche Gefahr dies vorallem für den Zoo und die Tiere dargestellt hat, obwohl der Kaiser hinter dem Tiergarten Schönbrunn stand.
Fazit: Ein sehr empfehlenswerter historischer Roman, wenn man sich für den Zoo in Zeiten des Weltkrieges interessiert. Ich kann das Buch und das kurze aber informative Nachwort der Autorin nur empfehlen.